Aye, Robert. Danke für den Hinweis. Ich habe das jetzt so gemacht, dass die Spruten schwarz sind und die Züge als über die Blöcke laufende Teile hell bleiben Gruß Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Mit Ende der heutigen Schicht wurde das stehend Gut der Countess of Kingsbridge fertiggetakelt.
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Die Fertigung der Rahen läuft an, und die Segelmacherei hat nach Einkauf der entsprechenden Tuchmengen und Erstellung der Zuschnitte mit dem Nähen begonnen.
Cheerio!
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Inzwischen wurden die Anker an Bord gebracht. Zu beiden Seiten wurden die Anker in ihre Fahrtposition auf und an den Fockrüsten gebracht.
Je Seite ein großer Strom- bzw. Muringsanker und der kleinere Stromanker mit ihren Ankertrossen, wie es als üblich beschrieben wird. Der Muringsanker ist mit einer Ankerboje getakelt.
Ich habe die Trossen in "Hell" getakelt, da ich mir nicht richtig vorstellen kann, daß man Trossen, die über das Spill gezogen werden müssen, teert. Das würde die Trossen sehr steif machen und u.U. im Trossengatt zusammenkleben lassen. Beides keine gute Aussicht auf vernünftiges Arbeiten bei den Ankermanövern.
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Bei überschlägig 1,5 Tonnen ist der Dreifachzug nötig um diesen Eisenbrocken einigermaßen sicher zu händeln.
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Hier die Vertäung der Ankerboje am Muringsanker,
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Und hier die Ankerboje
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Cheers!
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Hallo Hartmut Das hast du schön gemacht und gut erklärt. Deine Taue gefallen mir, ich kann kein einziges Fussel erkennen, selbst beim vergrößern nicht. Grüße Jarno
für die Fusselfreiheit der Seile kann ich nichts, da ich sie schon seit Langem bei Morope kaufe. Herr Gondesen liefert eine sehr gute Qualität, an die ich, wenn ich denn anfangen würde mich als Reepschläger zu betätigen, so schnell nicht heran kommen würde. Die Versuchung selber Seile zu schlagen war vor etlicher Zeit schon da, aber in meiner Werft auch noch eine Reeperbahn zu installieren wurde schon aus Platzgründen verworfen.
Cheers!
Angarvater
P.s. Heute bekamen die Kanonen in der Kuhl ihre Brooktaue (2,5mm ).
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Die Hecklaterne, auch ein Detail, das noch angefertigt und montiert werden sollte. Bei der Gelegenheit wurde gleich der Rahmen des Königswappens farblich nochmal überarbeitet.
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Die Laterne besteht aus einem 10mm Plexiglaskern mit einer inneren Bohrung, die so ein wenig wie eine große "Kerze" aussieht. Kappe und Bodenstück sind aus Holz gedrechselt. Sie Stege, Ringe und die Kragarme sind aus 2 x 3 mm Flachmessing gemacht. Ganz ohne Schrammen auf dem Plexiteil ging der Zusammenbau nicht ab, sodaß ich die Fenster mit Klarlack zurm kaschieren der Macken überzogen habe.
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Cheerio!
Angarvater
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Inzwischen hat die Segelmacherei unter Leitung ihrer Ladyschaft das gesamte Stell Segel gefertigt, sodaß mit dem Auftakeln der Blinde begonnen werden konnte.
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Die noch fehlenden Schoten werden später getakelt. Zum einen gibt es in den verschiedenen Plänen verschiedene, mir nicht sehr sinnvolle Darstellungen wie die Blindeschoten geführt werden, zum anderen war erst einmal das Ende der Schicht erreicht. Aber dazu fällt mir noch etwas ein.
So, hier nun zur Fertigung der Segel. Ich habe der Fertigung die Erfahrungen von Ab Hoving zugrunde gelegt. Es handelt sich um Baumwollvoile, ein sehr leichtes Material. Ihre Ladyschaft hat die Lieken ( 0,8mm Tau) mit einem speziellen Stich auf der Maschine angenäht, und auch die Tuchbahnen mittels feiner Naht dargestellt. Um zu verhindern, daß sich dieses sehr leichte Material beim Nähen verzieht hinterlegt Madam den Stoff mit wasserlöslicher Stickfolie. Dieses Material wird nach Ende der Näharbeiten gewässert, wobei es sich dann restlos auflöst.
Um die Segel in Form zu bringen spanne ich die Rah auf dem Werktisch in eine Stellage ein und belege die Schoten. Dann wird das Tuch mit Sprühstärke eingesprüht und das Segel mit einem Fön in Form getrocknet. Probat ist es dann, nach dem Trocknen die Säume mit dünnflüssigem Sekundenkleber zu härten. Ergebnis siehe unten. Wenn das Segel bei der Takelung etwas weich geworden ist, läßt sich das wieder in Ordnung bringen indem ich die entsprechenden Stellen nochmal ( vorsichtig ) mit Sprühstärke einsprühe und dann den Tropenwind des Föns sein Werk machen lasse.
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Die Takelung der Blinde in dieser altenglischen Manier ist ein sehr schöne Stück Feinarbeit, die Briten würden sagen : it's a fiddely job. Im Plattdeutschen heißt es: dat is en vigelinsches Deel.
So nun gehts an die Restarbeiten an der Blinde und dann kommt die Fock an die Reihe.
Cheers!
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Hier die nur für das Aufbringen der Fockrah benötigten Takelelemente. ALs erstes das Rack, daß nach zu Mondfeld und anderen mit drei Reihen Klotjes ausgestattet ist.
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Bei diesem Modell mache ich das Rack in etwas vereinfachter Ausführung, zumal sich die Klassiker über einige Dinge bei den Dreireihigen ausschweigen. Zumindest werden die Tampen des Rack, nachdem sie als Schlinge um die Rah laufen, über die Kauschen an Deck geführt, was es ermöglicht dem Rack mehr Lose zu geben, und dadurch der Rah bedarfsweise auf der Kreuz mehr Abstand zum Mast und gegenüber den Wanten zu geben. Somit kann man stärker Anbrassen und höher an den Wind gehen. Dieses Teil vor Ort um Mast und Rah zu legen ist eine recht aufwändige Kleinteilarbeit.
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Die übrigen Blöcke um die Rah aufzubringen. Nach zu Mondfeld u.A. wurden in England, zumindest im 17.Jahrhundert, keine Violinblöcke sondern zusammengestroppte Blöcke verwendet. Siehe hier die Blockkombinationen für die Topnanten der Rah mit den Blöcken der Schot des Marssegels.
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Die Blöcke für die Gordings, Geitaue und Spruten werden vor Ort getakelt.
Ich habe hier versucht die Rah ohne Tricks, wie sie z.B. sie mit einem Stift an den Mast zu fixieren, und dann die Taljen anzuschlagen, aufzubringen. Also zuerst mit dem Drehreep auf Höhe heißen. Dann sie mit den Topnanten in die Waagerechte trimmen, um sie danach mit den Reepen des Rack an den Mast heranzuholen. Dem Rack kann, wenn die Rah angebrasst wird noch lose gegeben werden, sodaß die Rah vom Wind vom Mast nach vorn gezogen wird und kaum noch auf der vorderen Want schamfielt.
Das ist insgesamt etwas vigelinsch, oder auch fummelig. Insbesondere fehlen dabei mindestens noch drei oder vier Hände an den einzelnen Stellen. Soweit ich weiß, wurden diese Arbeiten ja schließlich von etlichen Matrosen zugleich gemacht. Aber, es macht viel Spaß.
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Wie ich jetzt herausgefunden habe heißen die Drehreeps so, weil sie nicht von den Hands direkt gehandhabt wurden, sondern das über den Kapstan geschah. Und der wurde eben gedreht.
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Vor Ort werden noch die Geitaue und die Bulinen, die Brassen und Schoten getakelt.
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Ich habe hier Kauschen verwendet. 3mm Abachirundholz mit 1,5mm Bohrung. Es gibt auch die Variante mit Blöcken und 7 oder Eisenringen.
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Die Takelung funktioniert recht gut, sodaß ich die Fock problemlos hart auf Backbord anbrassen konnte.
Umlenkung der Reeps der Bulinen zum Belegpunkt
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Da die Angaben in den mir zugänglichen Takelplänen entweder nicht ausführlich oder im anderen Fall funktionsunfähig sind gibt es nur die Möglichkeit zu überlegen und auszuprobieren. Hier hilft noch nicht einmal der Schrage, da der schon fast das Ende der Entwicklung zeigt und es bei den Tudorschiffen Takelungen gab, die später entweder in Vergessenheit geraten oder einfach als nicht sinnvoll weggelassen wurden.
Cheerio!
Angarvater
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