IMG_20230203_161944_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) ...und auch Marquardt in "Schoner in Nord und Süd" zeigt den Läufer am unteren Block angesetzt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Alexander hat sicher seine Quellen, aber mir kommt der Leuwagen irgendwie sehr tief unter der Reling vor. Bereits bei raumem Wind würde die Schot an der Reling schamfilen und eventuell sogar die Belegnägel auf der Bank dort abreißen.
Es war ansonsten nicht ungewöhnlich bei solchen Taljen zwei holende Parten zu haben, von denen jeweils die luvseitige bedient wurde. Vom Untersetzungeffekt her enstpricht das der festen Part am unteren Block, der dann einfach ist.
Bei engen Verhältnissen an Deck, sollte es besser sein, wenn die holende Part von oben kommt. Ich denke auch, dass der Einsatz des eigenen Körpergewichts zusätzlich von Vorteil ist, einen schweren Baum dicht zu holen.
Ich habe weitere Bilder in meine Sammlung, bei den die holende Part generell von oben kommt. Woher dabei die feste Part kommt, hängt von der Anzahl der Scheiben der Blöcke der Talje.
Man sollte aber vorsichtig sein, aus modernen Praktiken auf die Verhältnisse im 18. Jh. zu schließen.
Es ist extrem gefährlich, eine Schot mit Körpergewicht halten zu wollen - durch eine Böe kann die haltende Person über Bord geschleudert werden bzw. wenn man die Schot ausrauschen läßt, kann es zum Bruch des Mastes usw. kommen. Normalerweise wird diese an einen Poller oder eine Klampe geführt, die es erlaubt, die Schot mit Hilfe der Reibung zu entlasten und zu bremsen.
Nun, ich schrieb "dichtholen" nicht die "Schot halten".
Bei Schrage S. 62 wird lediglich das Jolltau und eine zweischeibige Talje von unten bedient, weitere 13 der gezeigt Varianten jeweils von oben. Ebenso auf folgenden Seiten gezeigten Seitentaljen und Backstage. Es gibt noch einige wenige Alternativen,wie z.B. ein Stengewindereep, bei dem die holende Part am unteren Block bedient wird, möglicherweise auch aus dem Grund, da zum Setzen und Einholen der Stenge oftmals ein Spill zum Einsatz kam.
Auch im Schrage wird generell das 18. Jhd behandelt, und, bildlich gesprochen, Juffern werden noch genau so geschoren, wie anno dazumal
Ich kann mir nur vorstellen, dass insbesondere bei Schoten eine von oben kommende holende Part effizienter ist, bin jedoch nicht spezialisiert auf dieses Thematik, das kann auch lediglich Halbwissen sein.
Ich will auch kein Dogma verbreiten, da es so sein muss, beim Einhandjollensegeln, habe ich die Schot von unten bedient, da sich am Plichtboden die Curryklemme befand, anders wäre ein Festsetzen und Lösen der Schot mit einer Hand gar nicht möglich gewesen, wenn mein letzter Törn nun auch schon wieder gut 30 Jahre her ist.
Marquardt schreibt zum Kutter auf S. 180 Schot des Baums, dass das Taljerepp am Hackbord oder an einem Belegnagel am Leuwagenblock festgemacht wird. Zumindest Letzteres könnte auf eine holende Part kommend vom oberen Block schließen lassen.
Edit
noch ein Aspekt fällt mir ein. Wenn der Baum gefiert ist, steht der unter Block der Talje ggf. nicht optimal und liegt mehr oder weniger auf der Seite, auf Zug könnte das Dichtholen schwieriger sein, da die von unten holende Part am Blockgehäuse schleifen könnte, kommend vom oberen Block, sollte allen Parten sauber durch Scheibgatten gleiten.
Zitat von Franz im Beitrag #333 Woher dabei die feste Part kommt, hängt von der Anzahl der Scheiben der Blöcke der Talje.
Das ist nicht ganz richtig. Es ist egal, wie viele Scheiben die Blockkombination hat, man kann bei jeder Kombi die holende Part am oberen oder am unteren Block ausgekommen lassen, je nachdem, an welchem die stehende Part angesetzt ist.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Franz im Beitrag #333 Woher dabei die feste Part kommt, hängt von der Anzahl der Scheiben der Blöcke der Talje.
Das ist nicht ganz richtig. Es ist egal, wie viele Scheiben die Blockkombination hat, man kann bei jeder Kombi die holende Part am oberen oder am unteren Block ausgekommen lassen, je nachdem, an welchem die stehende Part angesetzt ist.
nun, ich bezog mich ausschließlich auf die von oben kommenden holenden Part
Zitat von Franz im Beitrag #333... bei den die holende Part generell von oben kommt. Woher dabei die feste Part kommt, hängt von der Anzahl der Scheiben der Blöcke der Talje.
Auf beiden Bildern ist gut zu sehen, dass die Schot nicht optimal läuft, da bei dieser Zugrichtung die holende Part am unteren Teil des Blockgehäuses schleift und bei der Postion der Belegstellen von oben kommend besser wäre. Selbst wenn auf dem 2. Bild auf der Stb.-Klampe belegt worden wäre, hätte man das gleiche Problem, wenn der Baum umschlägt
An einem RC-Modell werden wohl nicht so große Kräfte das Dichtholen vermeiden, da die üblichen Segelwinden genügend Power haben, bei einem Original wäre in diesem Fall besser, die holende Part auf eine Belegstelle viel weiter vorn laufen zu lassen, um ein Abkneifen der Leine zu vermeiden.
da sind gerade mal 5mm zwischen den Blöcken. Ich könnte den Leuwagen noch 2-3mm höher setzen, was an der Situation nicht wirklich viel ändert. Bei der Sherbourne ist auch das Heckbord deutlich nidrieger. Ich bin bei der Anordnung des Leuwagen diesem Bild der Cheerful aus der Rodgers Collection gefolgt: https://modelshipworld.com/gallery/image/18709-dscn0958jpg/
ein kurzes Zwischenstand. Ich habe ehrlich versucht die Tauenden nach Johanns Methode auszuführen und bin gescheitert. Bei 0,3mm Webleinen stoße ich an meine Grenzen, es sieht einfach sch... aus. Deshalb binde ich die Enden mit dem normalen Webleinstek. Das Setup sieht so aus, recht komfortabel und gepolstert :)
Die Knoten sichere ich mit Sekundenkleber, aber die Webleinen sind noch nicht gesichert. Nach dem Abnehmen der Schablone wird noch endgültig ausgerichtet und dann gesichert.
Am Vorbild Johanns zu scheitern, ist wohl keine Schande. Mit dem Gezeigten folgst Du ihm dicht auf. Ich würde jetzt das frei Ende, also den Tampen des Endes, weiter um das Hoofdtau herum zurückführen und mit einem halben Schlag auf der Webleine festsetzen. So ist garantiert, dass kein Garnstummel über das äußerste Ende hinaus übersteht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.