So, der Rumpf ist zu, die letzte Planke angebracht. Ich habe mir dafür sehr viel Zeit genommen und wirklich jedes einzelne Planken-Segment in allen Richtungen vorgerundet, bis es passte. Ich meine, der Aufwand lohnt sich absolut. Die Planken schmiegen sich dadurch auch immer problemlos aneinander udn das Verkleben ist dann nur noch Formsache. Die elegante Form dieses Rumpfes kommt recht gut zur Geltung, finde ich. Dennoch werde ich das UWS noch weiss nachmalen, da mich die schwarzen Plankenstösse stören. Aber ganz bestimmt werde ich nichts spachteln, damit würde ich das mit meinem Können in dieser Technik nur "verschlimmbessern".
Damit der Rumpf nun auch aussieht wie ein Schiffs-Rumpf, war als nächstes der Steven zu bauen. Die einzelnen Teile werden auf 3mm verstärkt und mit Umleimern auf den sichtbaren Kanten versehen. Auch hier ist es wichtig, sich bei der Montage an die Reihenfolge der Teilenummern zu halten, der Konstrukteur hat sich etwas dabei überlegt.
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Als nächstes war da ein kleines Durcheinander bei der Nummerierung zu entwirren. Nächste anstehende Teile-Nr. wäre 53. Da findet man zum einen die beiden schwarzen Plankenstreifen (Scheuerleisten?) 53p und 53l, zum Anderen Teile der Frontzierde der Kapitänskajütte. (da haben die anderen Teile die Nummern 53 bis 53f, 54 und 58...(???)
Aber die logische Fortsetzung sind wohl diese Plankensegmente. Wieder ziehe ich die Plankenstösse mit dem Ritzer nach und stelle sehr schniell auf diesen schwarzen leicht glänzenden Teilen fest, dass es hässliche Fingerabdrücke gib,t die sich nicht mehr entfernen lassen. Da hilft wohl nichts ausser übermalen. Nun, damit ist auch der Glanz weg, also zwei Fliegen mit einer Klappe. Beim anbringen dieser Teile zeigt sich aber noch etwas anderes. Da wo ein ganz klein Wenig Kleber (Uhu Kraft) auf die gelbe Farbe kommt (die Schwarzen Plankenstreifen überlappen die weissen Markierungen beidseitig), löst sich die gelbe Farbe leicht an und verfärbt sich.
Ich werde den dringenden Verdacht nicht los, dass es sich hier nicht, wie von mir angenommen um einen Offset-Druck, sondern um einen Laserdruck handelt. Das würde auch den Glanz und das glegentliche Abblättern der Farbe an Kanten erklären. Ich habe daraufhin mal nachgesehen und nirgendw einen Hinweis auf die Druckart gefunden, also weder für Offset noch für Laser. Entsprechend habe ich meine anderen Shipyard-Bögen genauer unter die Lupe genommen. Mein Fazit: So wie ich als Laie das u erkennen versuche sind die A3-Bögen (in meinem Fall HMS Wolf und HMS Enterprize) Laser gedruckt und die A4-Bögen (alle älterne, und auch die Santa Leocadia) Offset, oder zumindest bessere Qualität ohne Glanz. Kann da jemand ev. mehr dazu sagen? Wie gesagt, ich bin nirgends auf Angaben gesotssen, die etwas anderes aussagen, daher ist das auch nicht als Kritik am Verlag zu verstehen. Ich habe lediglich ohne zu fragen Offset-Druck erwartet. Wenn ich mir allerdings die Preise der Bögen anschaue und vergleiche mit anderen in der Detaillierung vergleichbaren Modellen, dann könnte das doch ein Hinweis auf Laserdruck sein.
Anyway, Das Modell macht dennoch bisher viel Spass und passt auch wunderbar. Nur stellt sich für mich hier die Frage, ob ich nun das ganze Modell noch anmalen muss, um weitere Fngerabdrücke zu kaschieren. Ein Grund warum ich mich für das Kartonmodell und nicht den Lasersatz entschieden habe war ja genau der, dass ich keinen Bock habe, das Modell komplett selber anzumalen....
Mal sehen. Vorerst geht es mal mit klassischem Kartonmodellbau weiter,gepinselt wird nur wo notwendig
....schön, dass man die Plankengänge des sauber gebauten Rumpfes sieht @Peter_H . am Vorsteven jedoch würde ich die Linien der angedeuteten Steventeile mit einer angepassten Farbe übermalen.
...weil man die meiner Meinung nach nicht so deutlich ( oder gar nicht ) sieht als die 'Nähte' an den Bordwänden, höchstens bei entsprechendem Lichteinfall auf dem mehr oder weniger 'speckigen' Anstrich.
Hm, meines Wissens nach wurde am Steven, wie überall wo Holz auf Holz lag mit teergetränkten Segeltuchmatten unterfüttert, so dass, ähnlich wie bei der Kalfaterung des Decks ein schwarzer Strich diese Stellen markierte. In Bereichen die danach überstrichen wurden, wie z.B. im Bereich des lebenden Werks, war natürlich nichts dergleichen zu sehen. Dann müsste man aber auch konsequenter Weise die Trennlinien der Planken überstreichen. Geschmackssache würde ich sagen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ihr sprecht da ein Thema an, über das ich mir schon einige Gedanken gemacht habe und noch zu keinem finalen Entschluss gekommen bin. Aber vermutlich werde ich das weisse Holzwerk (ich nenne es nun einfach mal so...) noch übermalen, da ich die schwarzen Linien (Plankenstösse und Konstruktineslinien auf Kiel und Steven) zu markant empfinde. Die Plankenstösse habe ich ja mit dem Ritzer nachgezogen, die wären zumindest von nahe betrachtet weiterhin sichtbar. Vielleicht hätte ich das bei den anderen auch tun sollen? Nun ist es zu spät. Aber ich denke, es sieht besser aus, wenn das ganze weiss übermalt ist.
Freundliche Grüsse Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
Als nächste Baugruppe stand nun die bereits erwähnte Front der Kapitänskajütte an. Diese kann aus dem Bogen oder auch aus dem Laser-Satz gebaut werden. ich entscheide mich insbesondere aufgrund der filigranen Kreuzsprossen in den Fenstern für die LC-Variante.
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Durch den Aufbau aus mehreren Schichten mit Friesen und Füllungen wirkt die Fronst sehr schön plastisch.
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Die Säulen-Atrappen würden aus dem Bogen gebaut mit den "Kragen" unter- und oberhalb des Kapitels, sowie oberhalb der Basis aufgedoppelt werden. Diese Dreimimmensionalität fehlt den LC-Teilen. Da ich diese aber als feine Streifen ausgeschnitten etwas zu statisch empfinde, baue ich sie mit einer dünnen Schicht Weissleim auf. Dadurch werden sie gerundet.
Nun folgt die Innenschanz. Diese wird auch auf 0,5mm verstärkt. Die Plankenstösse rille ich wieder nach.
Eine kleine Korrektur ist hier im Bereich des Übergangs zur Back notwendig. Ich schreibe mir die Ungenauigkeit aber selber in die Schuhe. Die kleine Lücke wird mit feiner Acryl-Strukturpaste gefüllt und anschliessend mit passender Farbe übermalt.
Wie Ihr ev. festgestellt habe, habe ich das UWS noch nicht übermalt. Ich bin da noch etwas unschlüssig. Einerseits gefällt es mir recht gut so, anderseits empfinde ich die aufgezeichneten Konstruktionslinien an den Steven etwas unnatürlich. Ich denke, diese kalfaterten Fugen wurden ja sicherlich bei jedem Überstreichen auch mit angemalt und waren so schwarz wohl kaum sichtbar.
Ich schiebe die Entscheidung och etwas hinaus und befasse mich erstmal mit den Ornamenten auf der Aussenschanz. Ob ich sie analog der zuletzt gebauten Jacht mit Goldfarbe nachmalen soll oder nicht. Dazu werde ich mal ein bisschen rum versuchen.
Euch allen einen schönen Restsonntag und bis demnächst. Wie (fast) immer zuletzt noch ein paar Ganzkörper-Aufnahmen.
Das äussere Schanzkleid ist mit diesen schönen Ornamenten auf rotem Hintergrund verziert, ziemlich charakteristisch für dieses Modell. Ich habe mir lange überlegt, ob ich die Ornamenten analog der Jacht mit Goldfarbe nachziehen soll, oder ob ich sie so belasse. Nach einigen Versuchen auf Kopien habe ich mich für das Nachziehen entschieden. So habe ich das schöne Wetter am Wochenende genutzt und mich auf dei Terasse gesetzt, wo die Lichtverhältnisse für eine solch feine Malarbeit wesentlich besser sind als bei Kunstlicht im Zimmer. Zudem entspannt sich das Auge bei dieser Aussicht auch viel besser und schneller Ich verwende einen 10/0er Retouchierpinsel aus dem Künstlerbedarf und eine hochpigmentierte Goldfarbe aus dem selben Fachgeschäft.
Nachdem die Farbe einen Tag durchgetrocknet hatte, sonnte ich die Teile ausschneiden und am Modell anbringen. ich finde, der Aufwand hat sich gelohnt,mir gefällt das Ergebnis recht gut.
Vielen Dank Herbert! Und was die Aussicht angeht: Es ist tatsächlich unglaublich motivierend und inspirierend so zu wohnen. Ich betrachte es auch als ein ganz grosses Privileg, in der heutigen Zeit so wohnen zu dürfen, und das auch noch bezahlbar...
Ein Nachtrag zu den Ornemanten: Mittlerweile habe ich aus einem anderen Fachforum eine Berichtigung zu diesem Thema. Solche Ornamente (Friese) waren nicht in Goldfarbe gehalten, sondern in drei verschiedenen Ockertönen aufgemalt um sie dreidimmensional wirken zu lassen. Mein Übereifer ist also historisch nicht korrekt. Die Darstellung wie sie auf dem Bogen ist, wäre somit die perfekte! Ich finde aber die Wirkung gefällig und werde das so lassen. Ich hatte ja eingangs erwähnt, dass ich nicht auf biegen und brechen alles historisch korrekt bauen werde Dies nur als Nachtrag für Nachbauer und Betrachter, die auch Wert auf historische Details legen!
Für mich ändert sich damit aber nichts am Spass an diesem Modell!
Freundliche Grüsse Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
Ich würde es auch so belassen . Die Goldfarbe jetzt wieder zu entfernen würde nur den Untergrund beschädigen . Schönes Schiffchen übrigens und sauber gearbeitet .
Zum Unterwasserschiff: sicherlich wurde die weiße Masse dick aufgetragen, um den nötigen Schutz zu gewähren. Am Modell könnte man aber eventuell die Fugen an den Steven usw. durch leichtes Anritzen hervorheben und dann das Ganze übermalen.