Die Malerarbeiten am Schiff sind im Großen und Ganzen erst einmal fertiggestellt. Jetzt gibt es wieder etwas Holz- und Metallarbeit ( von Pfortendeckeln über Lafeatten bis hin zu den Rüsteisen).
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Beste Grüße
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Ich habe die Nageldarstellungen mittels eine 1,8mm Kanüle eingebrannt. Die Kanüle ist, natürlich glatt abgeschnitten, in einen 5mm Messingrundstab hart eingelötet. Der Stab kommt anstatt der Lötspitze in einen 40W Elektrolötkolben. Ich zeichne die Lage der „Nägel“ mit Bleistift an. Nach dem Einbrennen wird radiert und lackiert. Ergebnis siehe oben.
Gruß Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Hallo nächste Frage : wie groß in mm ( Länge ) sollen bei dir die Kanonen werden und hast du dafür ein bestimmten Händler schon ins Auge gefaßt ? mfg Uli
ich bin mir derzeit über die Größe der Kanonen noch nicht völlig im klaren. Wahrscheinlich werde ich, wenn ich erstmal die Dimensionen festgelegt habe, ein Rohr drechseln, eine Gießform machen und dann die benötigte Anzahl aus Gießharz herstellen.
Ich habe zwar schon mal im WWW gesucht, habe aber nichts passendes an Rohren gefunden.
LG Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Nach den Befunden der Untersuchung der Mary Rose, die ja garnicht so viel älter war, und u.a. den Darstellungen von Kirsch,M.Lewis und anderen können es Saker oder z.B. auch Demicanons oder auch Demiculverinen gewesen sein. Wobei zu berücksichtigen ist, dass die GH ein wirklich kleines Schiff gewesen ist. Die Riesenbrocken von der Mary Rose hätten darauf einfach keinen Platz gefunden.
Mal sehn was sich noch so ergibt.
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Als nächstes waren die Pfortendeckel samt den zugehörigen Bändern anzufertigen.
Die Deckel habe ich aus 6mm Birne gefräst. Diese Stärke entspricht der Bordwandstärke.
Hier die Bänder aus brünniertem Messing - Ich benutze zum Brünnieren Nerofor von Balistol. Innerhalb von 3 max 4 Minuten sind die Teile schön schwarz.
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Die Gegenlager für die Bordwand
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Und die Augbolzen mit ORingen für die Aufholereeps der Pforten.
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Ich habe die Deckel aussenbords auf Backbord mit der roten Farbgestaltung und steuerbords mit der grünen gemahlt.
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Gegenlager in der Bordwand.
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und hier ein Pfortendeckel montiert.
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Golden Hind zeigt Zähne. Na ja, zumindest kann sie schon mal die Klappen aufmachen.
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War doch die Frage nach der Bewaffung der GH offen. Insbesondere die, ob es sich um Eisen- oder Bronzeroher handelte. Für mich ist das nur näherungsweise zu ermitteln. Drake verlangte nach seiner Weltumsegelung bei der Ausrüstung der von ihm mitzugestaltenden königlichen Neubauten Bronzerohre. Die englischen Eisen- kanonen waren ihm nicht ausreichend gut gegossen, was sich wenige Jahre später erledigt hatte. Da hatte man insbesondere in England den Eisenguß im Griff und zu hoher Qualität entwickelt. Bei der Ausrüstung der GH gehe ich davon aus, daß der gewiefte Kapitän Drake deshalb Bronzekanonen auswählte.
Hier nun mein Versuch aus den Messingstücken mittels Acrylfarbe von Schmincke ( Altgold mit Schwarz abgetönt) Bronzekanonen zu machen.
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Beste Grüße
Angarvater
P.s. Heute fragte mich mein Enkel aus wieviel Teilen die acht Pfortendeckel bestehen. Überschlägig etwa 130 Teile. Fand er ganz schön viel. Hmm, ich glaube nachdem ich gezählt habe, daß ich doch keinen 64ziger baue.
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In den klassischen Quellen wie zu Mondfeld etc. gibt es nur Angaben zu englischen Lafetten ab dem 17.Jahrhundert. Ich habe daher die Zeichnungen von Hoeckel der Anfertigung zu grunde gelegt. Besonders fraglich ist dabei für mich die Größe der Lafettenräder. Auch hier eine Fertigung anhand der Bauzeichnungen Hoeckels.
Die Fertigungsschritte
Die Wangen habe ich aus einem 14mm Birnenblock ( 8 und 6mm verleimt) gefräst.
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Die Wangen, ebenso wie die Bodenteile, wurden dann in 4,5mm Stärke mit der Bandsäge geschnitten.
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Zusammengeleimt und Passprobe mit den Rohren.
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Bohren der Räder auf der Drechselbank ( 10mm Rundstab aus Ramin) Die "Radscheiben" wurden auf der Kreissäge geschnitten.
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Bohren der Achslöcher ( 5 x5 mm Birne)
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Die gesamten Teile bereit zum Zusammenbau
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Die Schmiede soll Morgen anfangen die Bänder und Augbolzen für die Lafetten zu machen.
Beste Grüße
Angarvater
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So ganz genau ließ es sich für mich nicht herauskriegen wie denn die Lafetten auf einer englischen Galeone zu Drakes zeit aussahen. Hier mein Versuch in der Sache Kanonen für Drake.
Die eine Hälfte der Hauptarmierung noch ohne Schildzapfenriegel.
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Unklar war mir auch, wie die Brooktaue an der Kanone angeschlagen wurden. Die typischen englischen Takelringe am Rohrhals wurden ja erst viel später eingeführt. Einfach das Tau um das Rohrende wickeln kann nicht funktionieren, daher habe ich ein gebundenes Auge auf das Brooktau getakelt.
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Hier eines der Taue komplett mit allen Ringen und Augbolzen.
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Und hier das erste einbaubereite Stück. Die Kanonen- und Rückholtakel mache ich erst wenn ich in der nächsten Zeit mit der Herstellung der Blöcke beginne.
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Und hier auf Position an Bord.
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Golden Hind zeigt zum ersten Mal "Zähne"
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Beste Grüße
Angarvater
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Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de