Lieber Johann, wenn Du weiterhin solche Kostbarkeiten hier zeigst, kannst Du von mir aus in jedem Maßstab bauen! Aber trotzdem: Brav, brav! Das Zittern um das Bugspriet hat ein Ende!
Nach dem ich in Vorbereitung für diese Arbeiten eine entsprechende Arbeitsplattform hergestellt habe, sollen nun die bereits seit langem gefertigten Beschläge an den Außenbordwänden der La Créole montiert werden. Es handelt sich dabei um Beschlagteile, die ich bereits seit langem angefertigt habe. Hierzu einige Bilder: IMG_1280.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1284.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1290.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Befestigung der Beschläge für die Belichtungs- und Belüftungspforten (keine Riemenpforten, wie ursprünglich angenommen), die das Unterdeck mit spärlichem Licht versorgen und beim Öffnen eine geringe Querlüftung ermöglichen, erfolgt mit kleinen Bolzen. Diese haben einen Schaft mit 0,3 mm Durchmesser, wobei der Kopfdurchmesser der Bolzen bzw. Nieten 0,5 mm beträgt. Dazu müssen noch 8 Bohrungen mit einem Durchmesser von 0,3 mm in diese Beschläge gebohrt werden. Das ist eine sehr diffizile Angelegenheit, da die Materialbreiten der Beschläge unter einem Millimeter liegen. IMG_3224.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im Weitern werden dann an der Bordwand und in den Pfortendeckeln (bereits in die Aussparungen der Bordwände eingesetzt) nach dem Anzeichnen bzw. Markieren der Positionen für diese Beschläge, die Bohrungen mit einem 0,3 mm Bohrer von Hand hergestellt. IMG_3222.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die zur Befestigung erforderlichen Bolzen bzw. Nieten habe ich natürlich über den Fachhandel besorgt. Die Befestigung erfolgt dann mittels Sekundenkleber, mit dem natürlich äußerst sparsam umgegangen werden muss. Hier zeigt sich bereits, was für eine wertvolle Hilfe meine Arbeitsplattform darstellt. Wie in der Theorie ausgedacht: Als Ablage für diverses Werkzeug und Material, aber auch um z. B. beim Bohren von Hand eine sichere Auflage zu haben. So muss ich alleine um die 20 Pfortenbeschläge (10 pro Schiffseite) zu befestigen, 160 Bohrungen ausführen. DSC00270.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie auf den weiteren Fotos zu sehen ist, liegen auch bereits Speigattenabdeckungen ( 7 pro Schiffseite) bzw. – ventile zur Montage bereit. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Klappe, die mit einem Scharnier mit einer Befestigungsplatte beweglich verbunden ist. Insofern kann wie bei einem Ventil das überkommende Seewasser bzw. Waschwasser zum Deckschrubben über die Speigatts nach Außen über die Bordwand ablaufen. In der anderen Richtung verhindert jedoch der Deckel bzw. die Klappe, dass bei starkem Seegang Seewasser aufs Deck gelangt. Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass diese Klappen innen mit Leder beschlagen waren, um besser dicht zu machen, wenn sie gegen die Bordwand gedrückt wurden. Die Abstände der Speitgatts der Korvette nehmen zur Schiffsmitte hin ab; liegen dort also enger zusammen. Auf Grund des Verlaufs des Oberdecks sammelt sich zwangsläufig schiffsmittig das meiste Wasser, dass dann schließlich abgeführt werden muss. Diese Speigattenabdeckungen habe ich aus Messing gefertigt. Die Befestigungsbolzen sind jedoch wesentlich größer wie bei den Pfortenbeschlägen. Ebenso muss ich die Ankerplatten für die Karronaden und Kanonen an der Außenbordwand befestigen. Die Befestigung dieser Platten nehme ich mit eigens dafür angefertigten Bolzen vor. Die Köpfe dieser Bolzen sind mit einer Vierkantmutter versehen. IMG_3221.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
So nun geht es erst mal ans Bohren und an die Klärung, wie ich in die Bullaugen der Pfortendeckel „Gläser“ einsetzen kann. Die Bullaugen selbst bestehen aus einem kurzen Messingrohrabschnitt mit einem Durchmesser von 2,5 mm.
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Immer wieder überraschend - je kleiner die Teile, umso sauberer der Arbeitsplatz ;-)
- auch ich habe mich schon entschieden, weniger Zeit mit der Suche nach Teilen zu verbringen die einen Bruchteil der Größe der durchschnittlichen AAbfallschnitzel haben.
vielen Dank für den wertvollen Tipp. Habe mich sofort im Internet dazu etwas schlau gemacht. Scheint genau das ideale Material für die Verglasung der kleinen Bullaugen der Belüftungspforten der La Creole zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass dies im Zusammenwirken mit dem Rand des Messingrohrs wie ein echtes Bullauge aussehen wird. Bin schon gespannt. Werde mir das Micro Kristal Klear gleich mal besorgen. Hast Du damit schon gearbeitet? Wenn ja, gibt es da etwas besonderes zu beachten?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Heute war Umsatzsteuer und der Versand der Abnahmebilder unseres Messemodellbauers an die Kundschaft zur Abnahme fällig. Außer etwas Frankenstein war nicht viel drin ;-)
Micro Kristal Klear kann mit Wassser verdünnt werden. Ist also relativ unproblematisch in der Verarbeitung. Man sollte aber aufpassen: Angebrochene Flaschen trocknen nach einer Zeit ein. Ist mir jetzt schon zweimal passiert.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
auch Dir vielen Dank für die Verarbeitungstipps zu Micro Kristal Klear. Mich würde dabei noch interessieren, was Du genau damit hergestellt hast. Vielleicht hast Du auch noch ein Foto (... jetzt wird er aber frech...) ?
@ Daniel Ich hoffe, dass es bei Dir heute wieder etwas gemächlicher zugeht ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
nach den ersten Versuchen eine Verglasung mit Micro Kristal Klear für die Bullaugen der Belüftungspforten des Unterdecks der La Creole herzustellen, kann ich noch kein befriedigendes Ergebnis vorweisen.
Die anfängliche Begeisterung ist der Ernüchterung gewichen.
Habe da noch ein paar Ideen, die ich umszusetzen versuche. Vielleicht gelingt es mir, kleine "Scheiben" mit etwa 2 mm Durchmesser aus einer Klarsichtfolie oder ähnlichem zu stanzen, und mit Micro Kristal Klear in die Messingrohrabschnitte einzukleben. Noch besser wäre es z. B. mit einem "Minikehrnbohrer" (Selbstherstellung) kleine "Scheiben" aus einem tranparenten Kunststoffmaterial herauszuschneiden. Werde hoffentlich bald über ein erfolgreiches Ergebnis berichten können.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Beschlagteile an Außenbordwänden anbringen … Fortsetzung
Bin zwar mit diesem Arbeiten noch lange nicht fertig, jedoch möchte ich Euch einen Eindruck vermitteln, wie diese Beschläge dann am Modell eingebaut aussehen. Die „Verglasung“ der Bullaugen von den Belüftungs- und Belichtungspforten muss noch verbessert werden. Die Bohrungen zur Befestigung der Beschläge führe ich mit einem Handbohrer durch, was ganz gut funktioniert. Mit der Kleinbohrmaschine besteht die permanente Gefahr das Modell zu beschädigen. Die Bohrungen haben je nach Beschlag und Befestigungsbolzen einen Durchmesser von 0,3 mm bzw. 0,8 mm. So nun müssen noch so geschätzt an die 300 Löcher gebohrt und Bolzen gesetzt werden. Da bin ich wohl eine Weile beschäftigt. Kann durchaus sein, dass ich diese monotonen Arbeiten zwischendurch mit der Herstellung anderer Details unterbreche.
auch Dir vielen Dank für die Verarbeitungstipps zu Micro Kristal Klear. Mich würde dabei noch interessieren, was Du genau damit hergestellt hast. Vielleicht hast Du auch noch ein Foto (... jetzt wird er aber frech...) ? ...
Hallo Johann
bisher hab ich Kristal Clear lediglich zum verkleben der transparenten Cockpithauben und - scheiben bei Plastikflugzeugen verwendet. Da funktioniert Kristal Klear einwandfrei. Es trocknet transparent auf und man vermeidet das Blindwerden der Transparentteile, welches man bekommt, wenn man den normalen Plastikkleber verwendet.
Das Ausbilden von Fensterscheiben habe ich mit dem Material leider noch nicht versucht.
Aber wie Du es ja bereits beschrieben hast, könnte es schon funktionieren: Durchsichtiges, dünnes Plastikmaterial in Form der benötigten Scheiben zuschneiden bzw. ausstanzen und dann mit Kristal Klear an die richtige Stelle an den Messingrohren verkleben? Nur 2mm Durchmesser ist natürlich schon grenzwertig! Viel Erfolg!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)