Stückpforten am Heck Die geteilten Stückpforten am Heckspiegel der La Créole hatte ich bereits soweit hergestellt. Zur Vervollständigung fehlten noch zwei Scharniere. Diese werden aus einem 2 mm Messingrohr und 1 mm Messingdraht, wie die anderen auch, angefertigt. Nach entsprechender Bohrung und Verlötung können die Scharnierangeln gekürzt und verschliffen werden. IMG_3309_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3313_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3316_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Angeln müssen vorab provisorisch in die Aussparungen eingepasst werden. IMG_3322_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier sind die bereits brünierten Angeln in die Bänder eingesetzt. IMG_3323_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und so sieht es fertig am Modell aus. Die Stückpfortendeckel sind beweglich ausgeführt. IMG_3328_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3323_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es geht weiter ... keine Frage ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, wie an anderer Stelle schon gesagt, bin ich jedesmal sprachlos beim Betrachten Deiner Bilder. Diese Feinheiten sind einmalig! Falls noch nicht an anderer Stelle gezeigt: Wie gelingt Dir die exakte Rundung der Stückpfortenbänder?
da hab ich einfach ein wenig gemogelt ... Einfach einen kleinen Abschnitt von einem Messingrohr (Durchmesser 2 mm) an das Band angelötet, verschliffen und brüniert.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
was ich hierzu noch ergänzen wollte, ist mir aber erst im nachhinein eingefallen, ist die Tatsache, dass dadurch eine exakte Passung der Angeln gegeben ist. Das hat ein absolute Funktionsfähigkeit der der Scharniere zur Folge, soweit das überhaupt gewünscht ist. Bewegliche Teile an einem Modell sind eben sehr anfällig für Beschädigungen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Für die damalige Zeit hatte die La Créole bereits moderne Seitendavits (arc-boutants) aus Eisen. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde wohl die hölzernen Davits sukzessive durch die eiserne Variante ersetzt.
Zur Herstellung der Seitendavits für das Modell musste ich erst recherchieren, da der Plan von J. Boudriot diese zu vereinfacht darstellt. Demnach wären diese nicht nach außen schwenkbar, also starr. Es ist klar, dass dies so nicht funktionieren kann, ansonsten würden die Boote beim zu Wasser lassen an den Rüsten aufsitzen. Auf alten Werftzeichnungen der französischen Marine sind ähnliche Davits aus Eisen gezeichnet. Ebenso habe ich auf einem Foto des Modells der La Créole des französischen Modellbauers B. Rimlinger im Maßstab 1:36 diesen Drehmechanismus gesehen. Dieser gleicht dem auf den vorgenannten Zeichnungen.
Der eiserne Kopf der Davits ist demnach mit zwei Scheiben ausgerüstet und hat einen kugelartigen Abschluss, an dem die Davitgeie befestigt waren. Somit kann ich auf sehr genaue Angaben zum Bau dieser Davits zurückgreifen. In der Regel mache ich mir vor der Herstellung von Teilen nochmals ein paar Skizzen in mein kleines Büchlein, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. IMG_3354.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In bewährter Weise stelle ich die Seitendavits aus Messing her. Die Davitköpfe, die max. 4 mm lang sind, mit den Scheiben fertigte ich aus Messingblechstreifen (außen 0,8 mm, innen 0,5 mm), die untereinander verlötet wurden. So konnte ich die Scheibgats mit 0,5 mm Schlitzbreite noch gut darstellen. IMG_3339.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3340.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3345.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach dem Verlöten folgte das in Form feilen und Schleifen der Davitköpfe. IMG_3342.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Träger selbst bestehen aus Messingblech 1,5 mm stark. Die Querschnitte der Träger sind rechteckig und die Kanten gefast. An den Trägerkonsolen, welche an den Bordwänden außen befestigt werden, befinden sich die Drehgelenke, die es den Davits ermöglichen sich nach außen abzusenken. IMG_3350.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3353.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
So für heute muss das reichen.
Demnächst geht es mit den Trägerkonsolen der Bootsdavits weiter.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Lieber Johann, falls ich irgendwann einmal eine Arthrose des Kiefergelenks bekommen sollte, bist Du verantwortlich! Ursache ist ein Gelenksknorpelschwund durch ständiges Offenstehen meines Mundes bei Anblick Deiner Bilder! Unglaublich! Wobei, wenn ich Deine zeichnerischen Vorentwürfe einbeziehe, die fast eine Leonardo-da-Vinci-ähnliche Strich- und Zeichenart aufweisen, wird mir eine verwandtschaftliche Beziehung Euch beider Genies immer wahrscheinlicher.
Für die weiteren drei Seitendavits habe ich neben den Kopfstücken auch die Streben bzw. Träger soweit bereits in Rohform aus Messing hergerichtet. Um zu sehen wie hierzu die weiteren Details ausgeführt werden müssen, fertige ich erst sozusagen einen Prototyp, bevor die restlichen drei Davits in „Serie“ gehen. Insofern galt es nun die Befestigungsdetails herzustellen, die die Davits seitlich an den Bordwänden fixierten. So wie es auf Grund der Recherche zu vermuten ist, war die Befestigung in Form von Steckhülsen konstruiert. Das hatte sicherlich den Vorteil, wenn es aus welchen Gründen auch immer geboten war oder es bei irgendwelchen Arbeiten am Schiff notwendig wurde, konnten die Davits herausgenommen werden und standen nicht mehr im Weg herum. Die Steckhülsen wurden aus entsprechenden Messingrohrabschnitten mit unterschiedlichen Durchmessern Ø 1,5 mm bzw. Ø 2 mm gefertigt. Die Abstandshalter drehte ich am Feinbohrschleifer mit verschiedenen Nadelfeilen aus Messingdraht Ø 1,5 mm. Die Abstandhalter wurden dann in einer Bohrung Ø 0,8 mm in die Hülse eingesteckt und verlötet. Beim Kopfstück wurde noch mit einer durchgehenden Bohrung für die Scheibenachse versehen und die Achse eingesetzt. Die Nachbildung einer Scheibe habe ich mir erspart, da sich bei dieser Größe ansonsten kein Tau mehr durchführen lässt. Irgendwo gibt es Grenzen. Obwohl da fällt mir ein, dass ich da jemanden kenne, ein hervorragender Modellbauer, der sicherlich die Scheiben einbauen würde.
Schlussendlich wurde am Kopfstück noch das Kugelstück eingesetzt und verlötet. Diese dienen zu Befestigung der Davitgeie.
Auf den nachfolgenden Bildern sind die Einzelteile eines Davits soweit abgebildet sowie die provisorische Befestigung des Prototyps an einem Holzstück. Dies dient dazu, um zu sehen wie die Befestigung seitlich an der Bordwand funktionieren wird. Dabei ist der Abstand so zu wählen, dass die Davits an den Finknetzkästen noch vorbeigehen.
Soweit bin ich damit ganz zufrieden. IMG_3360.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3363.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3365.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
So nun kann es an die Fertigstellung der restlichen 3 Davits gehen.
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
deine Metallarbeiten sind große Klasse. Davor habe ich richtiges Grauen. Also ein Kompliment von mir, in der Schule würde der Lehrer sagen, Eins, bitte setzen!
Seitendavits für Beiboote … weitere Fortsetzung Nach erfolgreicher Herstellung des „Prototypen“, fertigte ich nun die weiteren Elemente für die Seitendavits der La Creole. Als erstes die stellte ich noch die restlichen Trägerkonsolen her. Diese wurden aus einem Messingstab Ø 3 mm am Feinbohrschleifer in die Grundform gebracht. Nachfolgend noch drei Bilder zur Herstellung der weiteren Einzelteile für die Davits. IMG_3372.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3374.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_3382.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Seitendavits für Beiboote … Endspurt Zwischenzeitlich habe ich die Rohteile durch feilen und schleifen weiter verfeinert, Bohrungen mit Ø 0,5 mm für Achsen gebohrt und noch 3 Kugelstücke für die Davitköpfe bestehend aus Scheibgats gedreht. IMG_3389.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es geht weiter …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner