Wie angekündigt wurden im nächsten Schritt die Flunken aus einem 1 mm dicken Messingblech ausgesägt. IMG_1365.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Flunken mussten dem Plan entsprechend der Biegung der Auflage auf den Ankerarmen angepasst werden. Man glaubt es nicht, wie widerspenstig ein 1 mm Messingblech bei diesen geringen Dimensionen sein kann. Mehr schlecht, als recht habe ich dann eine leichte Biegung mittels Einspannen in den Schraubstock hinbekommen. Anschließend feilte ich die Ankerarme zur Aufnahme der Flunken zu recht. Im Weiteren erhielten die Ankerarme mit einer Nadelfeile die erforderlichen Konturen. IMG_1366.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1369.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Somit waren alle Vorbereitungen zum Anlöten der Flunken getroffen. Vom Hartlöten habe ich keinerlei Ahnung. Daher wende ich immer das Weichlöten an. Insofern hoffe ich, dass das Ganze soweit hält. Um dazu sicher zu gehen, habe ich erst auf die Flunken und dann auf die Auflageflächen auf den Ankerarmen, jeweils Lötzinn aufgetragen. Anschließend wurde die jeweilige Flunke mittels Flachzange auf den jeweiligen Ankerarm gedrückt und beides mit dem Lötkolben erhitzt. So verbindet das dazwischen geschmolzene Lötzinn die Ankerarmauflage fest mit der Flunkenunterseite. Meines Erachtens müsste das soweit die notwendige Festigkeit bekommen haben. IMG_1370.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem folgenden Bild sieht man die noch nicht verschliffenen Lötstellen sowie die Ankerkette mit Stegen, die ich mir mittlerweile aus dem Internet nach längerem Suchen besorgt habe. IMG_1376.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Leider ist diese Kette historisch nicht 100 % - ig exakt. Nach dem Original müssten die Glieder etwas ovaler ausgebildet sein. Ansonsten entsprechen die Abmessungen der Kettenglieder genau den Planvorgaben. Die Kette exakt nach Plan herstellen, also mit der ovaleren Form, werde ich mir jedoch nicht antun, denn ich möchte das Modell noch in diesem Leben fertigstellen. Außerdem wüsste ich im Moment ehrlich gesagt auch nicht, wie ich das bewerkstelligen sollte.
Als letzte Arbeit für heute habe ich noch den Ankerring aus 2mm dickem Messingdraht hergestellt, eingesetzt und die Nahtstelle verlötet. IMG_1378.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Demnächst werde ich mich mit dem Ankerstock beschäftigen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Vorab habe ich für den Buganker der Steuerbordseite einen Schäkel angefertigt, da dieser Anker an einer Ankerkette (Glieder mit Steg) geführt wird. Deshalb auch die Blechverkleidung am Ankerbeting, welche ich noch nicht angebracht habe.
Mittels Kleinbohrmaschine und Feilen habe ich aus einem Messingrundstab in der Abwickllungslänge gemäß Plan die Grundform für den Schäkel hergestellt. IMG_1463.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Anschließend wurden die "Verdickungen" am Ende durch abschleifen auf die Endstärke gebracht. IMG_1464.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1465.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach Herstellung der Bohrungen für den Bolzen wurde mit viel Gefühl, aber auch mit Kraft und Führungshilfen, versucht die nach Plan vorgegebene Form des Schäkels zu erreichen. IMG_1466.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1467.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann noch schnell einen Bolzen mit dem Bohrschleifer und einer Feile "gedreht" und ein Loch für den Spint gebohrt, und der Schäkel zur Verbindung der Ankerkette mit dem Ring des rechten Bugankers war im Rohzustand fertig. Es folgte das Feinschleifen und Polieren. Später wird der Schäkel noch brüniert, damit er den typischen "Eisencharakter" erhält. IMG_1472.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1473.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da ich die Klärung zur Befestigung der Ankerstockhälften ( Bolzen oder Holznägel) noch nicht abgeschlossen hatte, und das bestellte Brüniermittel noch nicht eingetroffen war, hatte ich vor Fertigstellung des Ancre de Veille (größter Anker der La Creole, wird an den Großmastrüsten verstaut) mit der Fertigung der weiteren Anker begonnen. Somit wurden mittlerweile alle Anker aus Messingplatten in der erforderlichen Dicke mit der Juweliersäge als Rohlinge ausgeschnitten. Im Anschluss fertigte ich den kleinsten Anker der La Creole ( Ancre a jet - die Bedeutung und Funktion habe ich leider noch nicht herausfinden können, bin für jede Information dankbar) an. Dieser Anker hat einen Stock aus Eisen, welchen ich ebenfalls mit dem Bohrschleifer und verschiedenen Feilen aus einem Messingrundstab sozusagen "gedreht" habe. IMG_1485.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1486.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem folgenden Bild habe ich alle Anker der La Creole abgebildet, um die verschiedenen Ankergrößen des Schiffs im Vergleich sehen zu können. Der kleine Anker wird später an den Großmastrüsten an der Steuerbordseite der Modells zerlegt verstaut.
IMG_1494.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem letzten Foto des heutigen Berichtes ist der Schäkel am Ankerring des großen Ankers befestigt und mit der Ankerkette verbunden sowie der kleinste Anker im Vergleich mit einem 5 Cent -Stück abgebildet. IMG_1500.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Im Besonderen möchte ich auf den Splint zur Sicherung des Bolzen im Schäkel hinweisen. Wie bereits erwähnt werden alle Messingteile noch brüniert.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ein weiterer Anker, der ancre de veille tribord (der hintere der beiden dargestellten Anker) ist bis auf das Brünieren soweit fertiggestellt. Auch bei diesem, wie dem kleineren ancre a jet ( bereits schon gezeigt) war der Ankerstock aus Eisen. Zum Verstauen auf den Großmastrüsten legte man die Ankerstöcke, wie auf dem nächsten Foto dargestellt, um. Diese beiden Anker wurden nach den Planangaben auf der Steuerbordseite der Korvette verstaut. IMG_1515.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1519.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Habe versucht über diesen Anker - ancre de veille tribord - etwas herauszufinden, für welche Zwecke er vorgehalten wurde. Auf der Grundlage der Übersetzungen aus dem Französischen ins Deutsche würde ich ihn als Reserve-, Not- bzw. Rettungsanker bezeichnen. Für weitere Informationen und Hinweise hierzu wäre ich Euch sehr dankbar.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Der erste Anker ist vollständig fertiggestellt Da aus den Planunterlagen keine Angaben zur Verbindung der Ankerstockhälften zu entnehmen sind, habe mich nach längerer Recherche dafür entschieden, dies mittels Bolzen auszuführen, wie nachfolgend auf dem Bild gezeigt. Die Ankerstockhälften selbst habe ich aus Birnbaumholz gefertigt. IMG_1603.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach Brünierung des Messings und Aufbringen der Bolzen auf die Ankerstockhälften wurden dann die Teile des größten Ankers der La Créole zusammengefügt. Die Eisenbänder sind aus schwarz lackierten Kartonstreifen nachgebildet. Zwischendurch versuchte ich mich auch als Figurenschnitzer, auch im Hinblick auf die Anfertigung der Galionsfigur (Frauenbüste) der La Créole . War gar nicht so einfach so ein kleines Männchen im Maßstab 1:48 anzufertigen. Aber aller Anfang ist schwer. Ich hoffe, dass mich der kleine Werftarbeiter auf dem weiteren Weg zum Bau der La Créole mit Tat und Kraft unterstützen und immer an die richtige Maßstäblichkeit erinnern wird. IMG_1614.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Festzustellen bleibt noch, dass sämtliche Ringe der Anker der La Créole definitiv nicht bekleidet waren. Warum das so ist, konnte ich bisher noch nicht ergründen. Bei dem Anker, der an einer Ankerkette geführt wurde, ist das einleuchtend. Bei den anderen Ankern nicht.
So nun geht es aber dann darum, die restlichen Ankerstöcke an den soweit bereits hergestellten Ankern zu befestigen, damit dieses Kapitel abgeschlossen werden kann.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Kapitel Ankerherstellung abgeschlossen So hier zeige ich Euch nun alle 5 Anker der La Créole, soweit fertiggestellt. Somit ist dieses Kapitel bis auf das Anbringen der Anker am Modell miit dem Anschlagen der Ankertaue abgeschlossen. Hier noch drei Bilder mit allen Ankern. IMG_1618.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1620.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_1629.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vorsorglich möchte ich darauf hinweisen, dass der offene Spalt zwischen den beiden Ankerstockhälften keine Ungenauigkeit meinerseits beim Zusammenbau darstellt, sondern dies genau dem Vorbild gemäß dem Plan von Boudriot entspricht. Nach meinen Recherchen gibt es Anker, sowohl mit aber auch ohne Spalt zwischen den Ankerstockhälften. Warum das so ist, und ob dies eine länderspezifische Bauform ist, konnte ich bisher noch nicht herausfinden. Wie Daniel m. E. schon zutreffend festgestellt hat, dient der Spalt vermutlich dazu, um einem Lockerwerden des Ankerstockschaftes durch Einschlagen/Engerrücken der Eisenbänder entgegenzuwirken.
Demnächst werde ich mich mit dem Bau der Lafetten für die 18 Pfünder befassen. Da ich keine Drehbank besitze und auch nicht über die Fähigkeiten verfüge, habe ich einen Modellbaukollegen gebeten mit die Rohre aus Messing zu drehen. Später davon mehr.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hab gerade über das Biegen Deines wiederspenstigen Messingbleches gelesen. Für`s Nächstemal: Messing(und Kupfer) wird bei mehrmaligem Biegen hart und steif. Durch ausglühen, Kleinteile gehen notfalls auch mit dem Feuerzeug, wird es wieder butterweich. Dieser Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden.
Bewundere oft Deine Arbeit, Deine Feinheit der Details und Dein Wissen wie alles im Orginal ausgeschaut hat. Die Liga in der Du spielst, ist für mich unerreichbar.
Kombüse mit Kamin Bevor es mit der Herstellung der Kanonen weitergeht, hier eine willkommene Abwechslung. Diese habe ich also im Bau des Kombüsenkamins gefunden, welcher bei der La Creole unspektakulär war und daher relativ einfach herzustellen ist.
Die Kombüse selbst befand sich im Unterdeck im vorderen Teil der Korvette. Daher wird auf dem Modell nur der Kamin der Kombüse sichtbar sein. Hätte gerne einen so schönen Ofen gebaut, wie auf so manchem Modell zu sehen ist. Für den Bau des Kamines suchte ich ein passendes Messingrohr mit 6 mm Durchmesser. Hierzu wurde der konische Kaminfuss mit Passung, auf welche dann später das Kaminrohr gesteckt wurde, mit dem Bohrschleifer und einer Nadelfeile angefertigt. IMG_1520.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1523.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Anschließend stellte ich einen Flansch her, der später mit vier Bohrungen zur Aufnahme von Schraubbolzen versehen wurde. Dieser Flansch diente zur Befestigung des Kaminfusses mit dem Deck. Zur Flanschanfertigung stellte ich mit dem Durchmesser der Passung des Kaminfussteiles in einem 2 mm dicken Messingblech eine Bohrung her. Dann wurde der Flansch mit der Juweliersäge ausgeschnitten und mit Feile auf dem Bohrschleifer sauber rund geschliffen. Dazu war der Flansch auf einer Einspannhilfe, wie auf dem Bild zu sehen, aufgesteckt. Das Kaminhütchen (Regenschutz) wurde ebenfalls mit dem Bohrschleifer und einer Nagelfeile aus einem passenden Messingrundstab herausgearbeitet. Nach dem Absägen erfolgte das Anlöten mit einer Halterung aus Messingblechstreifen am Rohrende des Kamins. IMG_1524.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1526.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf einem Bild sind alle Bauteile des Kamins, soweit vorgefertigt, dargestellt. IMG_1532.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei dem Gestänge, aus 1 mm Messingdraht gebogen, handelt es sich vermutlich um einen Stabilisator. Dieser verleiht dem Kombüsenkamin offensichtlich die erforderliche Standfestigkeit. Eine andere Erklärung habe ich hierzu momentan nicht parat. Zur Stabilisatorbefestigung auf dem Deck habe ich gemäß der Planvorgabe eine Führungshülse mit dem Bohrschleifer und einer Nadelfeile hergestellt. IMG_1551.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Befestigung des Flansches auf dem Deck verwende ich Messingnägel, deren Köpfe ich mit dem Bohrschleifer gleichmäßig kleiner und runder „gedreht“ (geschliffen) habe. Abschließend baute ich den Kamin noch provisorisch auf dem Battereiedeck auf, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. Der endgültige Einbau des Kamins erfolgt erst nach der Brünierung. Auf dem letzten Bild ist die Position des Kamins auf dem Batteriedeck mit einem Pfeil gekennzeichnet. IMG_1327.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ein kleines, aber nicht unwichtiges Detail – der Kompass Zur Auflockerung größerer Bausequenzen fertige ich zwischendurch immer wieder kleinere Bauteile. Somit habe ich mich mit dem Bau des Kompasses der La Créole beschäftigt.
Die La Créole hatte als Korvette im Vergleich zu den größeren Schiffen kein Kompasshäuschen, sondern nur einen mittels Messinghaube geschützten Kompass. Dieser relativ kleine Kompass befand sich auf einem Holzsockel frei an Deck. Auf dem nachfolgenden Foto sind die einzelnen Bauteile, soweit von mir nach den Planvorgaben vorgefertigt, für den Kompass des Modells dargestellt. IMG_1640.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und auf dem nächsten Foto sieht man die Bauteile des Kompasses vorerst provisorisch zusammengestellt. Zum Größenvergleich habe ich neben einem 5 Cent-Stück noch meinen „Werftarbeiter“ hinzugefügt. Dieser Kompass hatte im Original gerade mal 77 cm Höhe, also etwa Tischhöhe. IMG_1643.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da mich die ursprünglich beabsichtigte Ausführungsart der Detailausbildung der Schutzhaube überhaupt nicht zufrieden stellte, habe ich nochmals hin- und her überlegt. Also suchte ich mir den kleinsten Metallfräser, den ich hatte, und höhlte die Schutzhabe äußerst vorsichtig aus. Irgendwie erinnerte es an mich an meinen letzten Zahnarztbesuch. Riskant war das Ganze schon, da die Gefahr bestand, dass ich die bisherige Haube durch eine unvorsichtige Führung des Fräsers beschädige und nochmals von vorne beginnen muss, wozu ich ehrlich gesagt überhaupt keine Lust gehabt hätte. Ich denke, dass sich die Mühe gelohnt hat. IMG_1671.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da der Originalkompass mit großer Wahrscheinlichkeit auch aus Messing hergestellt war, werde ich in diesem Fall dieses Bauteil nicht brünieren. Im Gegenteil, wenn auch nicht groß (h= 16 mm), wird dieser kleine Kompass aus poliertem Messing auf dem Modelldeck sicherlich ein abwechslungsreicher „Blickfang“.
Dann wollte ich noch die Kompassrose nachbilden, soweit dies in dem Maßstab möglich ist. Im Internet habe ich mir hierzu eine passende Abbildung einer Kompassrose gesucht und auf Fotopapier gedruckt. Wichtig dabei war, dass die Rose auf der Abbildung markant gezeichnet ist, um bei der Verkleinerung auf den Modellmaßstab als solche noch erkennbar zu bleiben. Nach dem Ausschneiden der Kompassrose habe ich sie vor dem Einpassen und Einkleben mit mattem Klarlack behandelt. Hier abschließend noch ein Bild, wie nun der fertige Kompass aussieht, im Verhältnis dazu natürlich mein treuer Werftinspektor mit dem Ruderstand, zu dem ich wohl noch berichten werde. IMG_1692.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Herstellung der Schiffsgeschütze Diese Korvette trug insgesamt 4 Kanonen zu 18 Pfund und 20 Karronaden zu 30 Pfund als Hauptbewaffnung auf dem Batteriedeck. Auf Bug und Heck waren noch insgesamt 6 leichte Drehbassen verteilt. Da ich über keine Drehbank und auch nicht über die Fähigkeiten verfüge, habe ich im Internet nach passenden Geschützrohren für meine französiche Korvette gesucht. Leider sind die im Handel angebotenen Rohre nicht passend. Stimmte zum Beispiel die Größe, happertes es an der historisch korrekten Form.
Freundlicherweise unterstützte mich ein Forumskollege von Bolitho & Co bei der Herstellung der erforderlichen 4 Kanonen und 20 Karronaden für die La Créole ganz außerordentlich. So hat er für mich die 4 Geschützrohre und ebenso 20 Karronaden genau nach den Plänen von Boudriot auf seiner Drehbank in einer Superqualität gedreht. Besser geht es meiner Meinung nach nicht. IMG_1572.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zur Herstellung der Lafetten für die 4 Kanonen der La Créole ist vorab zu erklären, dass das Brooktau bei diesen Kanonen bereits durch ein Auge geführt, nicht durch eine Öffnung in den Seitenteilen der Lafette. Trotzdem unterscheidet sich dieser Lafettentyp, mit seiner kontinentalen Bauweise von den englischen Lafetten seiner Zeit. Die Lafetten fertige ich wiederum aus Birnbaumholz. Eine richtige Serienfertigung lohnte sich bei der geringen Stückzahl nicht. Insofern baute ich erst eine Lafette komplett inklusive sämtlicher Beschläge, um zu sehen, wie ich deren Aussehen mit den Details hinbekomme. Gegebenenfalls wollte ich dann nochmals nachbessern, um das ein oder andere Detail besser umsetzen zu können. Wie im Original habe ich die Seitenteile der Lafette aus zwei Teilen zusammengesetzt. Die Seitenteile wurden ganz einfach aus einem 3 mm dicken Birnbaumbrettchen mit der Laubsäge ausgesägt, und die Kanten sauber verschliffen sowie z. T. mit Nadelfeilen bearbeitet. IMG_1732.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Räder habe ich am Bohrschleifer analog wie das Steuerrad „gedrechselt“. Laut Plan sind die Räder zum Rand hin zu verjüngen. Die runden Holzachsen wurden ebenfalls „gedrechselt“ und mit einem Holzzapfen in die Vierkantachsen eingeklebt. Zur Erleichterung des Zusammenbaues der Lafettenteile habe ich mir eine einfache Schablone gefertigt, die den richtigen Abstand sicherstellt. Zur Aufnahme des Bodenbrettes ist an der hinteren Achse eine Aussparung herzustellen. IMG_1752.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Um zu sehen, wie die Lafette insgesamt wirkt, habe ich Sie dann soweit vorab zusammengesetzt. IMG_1758.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da bei der La Créole die Kanonenrohrmündungen in runden Aussparungen in den zweiteiligen Stückpfortendeckeln, sogenannten Halbpforten, genau mittig sitzen müssen, habe ich vorab eine Passprobe an Deck vorgenommen. Es passte soweit, wenn dann die Rohre mit Richtkeil waagrecht ausgerichtet worden sind. Hier ein paar Bilder von der Lafette mit und ohne Kanonenrohr. IMG_1762.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1765.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1768.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1776.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Herstellung der Beschläge für die Kanonenlafetten mit Endmontage der Geschütze Die Herstellung der Beschläge (Ringe, Augbolzen, Verbindungen etc.) für die 4 Lafetten der La Créole nahm einige Zeit in Anspruch. Ich wollte auch die Verbindungsbolzen, die z. B. die beiden Teile einer Lafettenwange zusammenhalten, möchlichst naturgetreu nachbilden, um im Ergebnis eine authentische Nachbildung eines Schiffsgeschützes aus dieser Epoche zu erhalten. Das bedeutet u. a., dass oben auf der Lafettenwange eine Scheibe mit einem runden Bolzenkopf zu sehen ist. Unten muss eine Scheibe mit Vierkantmutter als Gegenstück angebracht werden. Auch seitlich sind Scheiben mit Vierkantmuttern zu sehen, die zur Befestigung der Seitenwangen mit dem Zwischenstück dienen. Somit stellten u. a. die 1,8 mm kleinen Scheiben eine kleine Herausforderung für mich dar. IMG_1824.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach längerem Probieren und Überlegen, habe ich eine Herstellungsmethode gefunden, die eigentlich ganz einfach ist. Dazu bohrt man ein Loch mit 0,8 mm in ein 0,5 mm Messingblech und schneide ein entsprechend großes Quadrat mit etwa 2,5 mm Seitenlänge aus. Nach dem Einlöten einer Achse aus 0,8 mm Messingdraht, lässt sich mit dem Bohrschleifer und einer Nadelfeile die Scheibe auf 1,8 mm Durchmesser „drehen“. Dann Achse wieder auslöten und die Scheibe mit feinem Schleifpapier verschleifen. Das Ganze funktioniert auch mit mehreren Scheiben gleichzeitig. IMG_1828.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1830.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Augbolzen und Ringe wurden genau vom Plan mit 2,2 mm abgegriffen und mit einer Rundzange vorsichtig gebogen. Im Anhang zeige ich ein Bild mit einem Radsplint. Diese dienen dazu, die Holzräder auf den Lafettenachsen zu halten. IMG_1841.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Im Weiteren wurden noch die Beschläge für die Schildzapfenhalterungen angefertigt und die Zündpfanne sowie das Brooktauauge auf das Kanonenrohr gelötet und verschliffen. Anschließend habe ich alle Beschläge und das Kanonenrohr brüniert und anschließend die Lafette fertiggestellt. Noch schnell das Brooktau, linksgeschlagen (….?), soweit provisorisch durch die Ringe gezogen und ein paar Bilder geknipst. IMG_1872.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Was noch fehlt ist der Holzblock mit Richtkeil.
Hier zum Abschluss der Kanonenherstellung noch ein paar Impressionen, insbesondere von allen Einzelteilen eines 18- Pfünders der La Créole. Das Geschütz wird immerhin aus 50 Teilen zusammengebaut. Bin selbst erstaunt, dass da so viele Teile zusammenkommen sind, die Geschütztakelung noch gar nicht mitgerechnet. IMG_1983.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zum Abschluss dieser Bausequenz noch ein paar Impressionen von den Geschützen. IMG_2011.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1872.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1879.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_2049.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1999.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner