Um den Spleiß dicht zu bekommen, muß man immer senkrecht zu den unterkreuzten Kardeelen stramm ziehen, eventuell auch etwas in Richtung des Auges. Nach jedem Schritt den Spleiß zwischen den Fingern rollen, damit sich alles schön an seinen Platz legt.
Wenn der Spleiß gekleidet wird, kann man auch eine vereinfachte Verjüngung probieren: anstatt ein Drittel der Kardeele herauszuschneiden, jeweils ein Kardeel ganz abschneiden. Also: dreimal durchstecken, ein Kardeel abschneiden und die anderen beiden durchstecken, das zweite Kardeel abschneiden und das letzte durchstecken, schließlich das letzte Abschneiden. Der Spleiß ist dann nicht symmetrisch, aber nachdem man ihn zwischen den Findern gerollt und gekleidet hat, sollte man davon kaum noch etwas merken.
Die Wasserstage der französischen Korvette mit einem Durchmesser von 43 mm waren bekleidet und die unten Hälften mit Leder ummantelt. Die Enden der Ledermäntel erhielten Taklings. DSC07707_wettb.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mittlerweile konnte ich alle Stage soweit anbringen. Die Zurrings mit den Ringkauschen wurden vorerst noch nicht steifgesetzt, bis sichergestellt ist das alles passt, und vor allen Dingen bis die Sprietzurrings angebracht worden sind. Wie bereits erwähnt habe ich beim Wasserstag eine normale Ankerkette verwendet. Sollte ich hierzu neuere Erkenntnisse erhalten, so kann diese schnell ausgetauscht werden. 20190501_112229_001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Bugsprietzurring - Liures de beauprè Für die Bugsprietzurrings der La Crèole stellte ich linksgeschlagene Taue mit ø 0,9 mm (ø 43 mm im Original) mit meiner Reeperbahn her. DSC07741.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der erste Schlag des Zurring wird mit einem eingespleißten Auge am Bugspriet befestigt. DSC07744.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die weiteren 7 Schläge sind in der Reihenfolge wie auf der nachfolgenden Darstellung vorzunehmen. Bowsprit_gammoning.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung: Bugsprietzurring - Liures de beauprè Bobrik hat hierzu Nachfolgendes geschrieben: Wuhling_Bobrik.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: Dr. Eduard Bobrik -Handbuch der Praktischen Seefahrtskunde -1848 Das erste Bugsprietzurring, auch als Bugsprietwuhling bezeichnet, wurde am Modell der La Crèole soweit bis auf das Festmachen der letzten Windungen fertiggestellt. Besonders schwierig erwies sich dabei das Durchziehen und Einfädeln des Taus zwischen den Gallionsregeln. Beim zweiten Zurring dürfte es einfacher werden. DSC07748.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fertigstellung: Bugsprietzurring - Liures de beauprè Das Anlegen des zweiten Bugsprietzurrings ließ sich wesentlich einfacher erledigen. Wie bei Bobrik beschrieben, habe ich auch hier beim ersten Schlag den stehenden Part durch ein eingespleißtes Auge geschoren und so befestigt. DSC07752.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier noch zwei Bilder mit den fertiggestellten Bugsprietzurrings: DSC07754.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07758.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Vervollständigung der Sorgleinen - Sauvegardes du gouvernail Ein kurzes Update: Die Sorgleinen, aus gekleideten Tauen mit eingebundenen Kauschen und Führungsaugbolzen zu den Ketten hin wurden ergänzt. DSC07763.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07775.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
was es für Gründe gab, die Heckkabine nur mit kleinen Fensterchen auszustatten, konnte ich bisher nicht herausfinden. Meine Vermutung geht in die Richtung, dass damals die Schiffe allgemein immer mehr nur nach funktionalen Gesichtspunkten gebaut worden sind, und auf Schmuck und luxuriöse Ausstattungen daher weitgehendst verzichtet worden ist. Deine Vermutung könnte natürlich auch ein gewisse Rolle gespielt haben.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Einfachblöcke für die Großbrassen – Grand bras Bevor ich in die Serienfertigung der Blöcke beginnen kann, versuchte ich für die Herstellung der größeren Blöcke an Hand der Blöcke für die Großbrassen, die am Heckausleger befestigt waren, meine bisherige Methode zu verfeinern. Im Ergebnis wird es wohl zum Großteil Handarbeit bleiben. Was ich bei der Serienfertigung an Zeit einsparen kann sind die Umrüstzeiten der Fräse bzw. des Bohrers sowie für die Einstellungen an der Kreissäge. Ebenso verhält es sich bei der Herstellung der Scheiben, die ich bei den größeren Blöcken voraussichtlich einbauen werden. Was ich noch klären muss, ist die Anzahl der jeweiligen Blocktypen und deren Größe. Hierzu ist entsprechend dem Takelplan aus der Monographie in Verbindung mit der jeweiligen Taustärke die Blockgröße und der Blocktyp zu bestimmen. Poulies_LaCreole.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand dürften die größten Blöcke für das Modell bis zu 7,9 mm Länge haben. Entsprechend der Tabelle ergibt sich bei der Großbrasse mit einem Taudurchmesser von 30 mm eine Blocklänge von 27,1 cm, d. h. 5,64 mm im Maßstab 1:48, wie auf dem nächsten Bild zu sehen.
Großbrasse_Block_LaCreole.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Musée de la Marine Paris – La Crèole
Hierzu mein Versuch der Umsetzung dieser Blöcke: Zum Drehen der Scheiben ø 3 mm aus Messing fertigte ich mir aus dem Schaft eines abgebrochenen Bohrers ein Minidreheisen. DSC07789.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Scheiben werden in Dicken von 0,8 mm abgeschnitten und letztlich mit Achsen von 0,5 mm in die Blockgehäuse eingesetzt. DSC07784.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Blockstropps aus gekleidetem Tauwerk erhalten Augen, welche später auf die Nocken der Großbrassenausleger aufgezogen werden. DSC07793.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07802.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Herstellung Zweifachblöcke Mit der Abfolge der nachfolgend dargestellten Arbeitsschritte lassen sich aus meiner Sicht recht passable Blöcke im Maßstab 1:48 herstellen. Inwieweit hier noch Potential für Hilfsvorrichtungen zur Reduzierung der Bauzeit gegeben ist, muss ich noch weiter eruieren. Ansonsten bleibt es, wie bereits erwähnt, bei der Optimierung der Arbeitsabläufe, d. h. Verringerung der Umrüst- und Einstellzeiten an der Fräse bzw. Kreissäge. DSC07806.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07808.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07813.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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DSC07818.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07819.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC07829.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
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Was ich mich schon immer gefragt habe Johann: die Creole ist doch sicherlich nicht dein erstes Werk? Ohne Zweifel hast du schon etwas an Erfahrung sammeln können im Modellbau. Kann man irgendwo die Vorgängermodelle der Creole sehen?
sicherlich habe ich das ein oder andere Modell, meist Bausätze gebaut. Die sind aber nicht zum Herzeigen geeignet. Das erste richtige Modell nach Plan ohne vorgefertigte Teile ist die Creole, und ernsthaft betreibe ich das Hobby erst wieder so ab 2011. Zwischenzeitlich habe ich dabei eine Menge gelernt, vor allen Dingen von den Erfahrungen anderer Modellbaukollegen aus verschiedenen Foren und versuche weiterhin zu lernen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zurrings der Sicherungsleinen für die Finknetzkästen Das Spannen der Sicherungsleinen wurde beim Original sicherlich nicht so, wie beim Pariser Modell mit Knoten dargestellt, ausgeführt. Insofern wäre ein Zurring mittels Kauschen eine durchaus plausible Lösung. Die Anfertigung so winziger Kauschen jedoch konnte ich bisher nicht bewerkstelligen. Aber zwischenzeitlich nerven die noch losen Leinen am Modell. Insofern befasste ich mich wieder einmal mit der Herstellung von Kauschen, jedoch in sehr kleiner Ausführung mit einem Durchmesser von etwa 1,1 mm. Auf dem Bild sind Kauschen mit folgenden Durchmessern von rechts nach links zu sehen: Ø 2,6 mm Ø 2,2 mm Ø 1,1 mm Die zwei größeren Formate habe ich bereits verschiedentlich am Modell eingesetzt. DSC07834.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das darunter liegende Tau hat einen Durchmesser von rd. 0,35 mm, was den Sicherungsleinen für die Hängemattskästen entspricht. DSC07836.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dieses Zurring für die Sicherungsleinen in dieser Form am Modell zu anzufertigen ist nicht ganz einfach, zumindest beim ersten Versuch. Möglicherweise gelingt mir noch eine filigranere Ausführung. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner