Nun nehmen wir die Späßchen wieder zur Seite und ...the same procedure as....!
Nichts besonderes derweil, nur der zaghafte Versuch, das Großmarssegel, dessen Rah mit all seinen Blöcken für die Fall, Geitaue, Gording und Toppnanten herzustellen.
ORI 56, Großmarssegel 2 (K).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Peter
Windgesicht
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ORI 56, Großmarssegel 1
Bevor es nun mit den weiteren Segeln ( Großmast ) weitergeht, sollte noch einmal eine 'Totale' des Kreumastes gezeigt werden. Dies ging durch die Flaggengrößen- Diskussion und nicht zuletzt der Diagonalfalte derselben () völlig unter.
Von achtern aufgenommen und den Rumpf 'mitgenommen', um den ( bisherigen ) Gesamteindruck zu vermitteln.
Bei den Farbtönen respektive des Weißabgleiches habe ich mich an den Bildern der "alte Meister" orientiert.
Drei Monate war ich nun nicht an Bord und habe auch kaum weitergebaut. Der Grund dafür war mein rechter Arm, der sich wieder gemeldet und dessen Feinmotorik einiges zu wünschen übrig gelassen hatte. Es ist das Resultat aus meinem Motorradunfall vor knapp zwei Jahren. Die daraus resultierende Niedergesclagenheit hielt mich sogar vom Hereinschauen ab. Nun geht es wieder langsam, habe aber dabei bemerkt, dass in den oberen Stengen und Segeln einige Bemessungsfehler sich eingeschlichen hatten. Also, Rückbau -das können wir ja- aber auch mit einem lädierten Arm nicht so einfach. Noch schwieriger war dann das Führen der Taue zum Deck bei schon vorhandener Talelage, d.h. Umschlingungen mussten vermieden werden, was trotz Leitkauschen in den Mars- Duchlässen nicht einfach war. Zumindest war das ein astreiner Test zur Funktionalität des Armes.
Für das Blähen der Segel habe ich mir etwas Neues überlegt, da die Knitter an falschem Ort nicht zufriedenstellten.
Das jeweilige fertiggestellte Segel mit allen Blöcken und Tauen wurde in der gewünschten Form horizontal und durchnässt eingespannt, so getrocknet und mit der entsprechenden Fixierung eigesprüht.
ORI 66, Segelstruktur (K).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Ergebnis kann sich meines Erachtens sehen lassen. Die Struktur lässt die ( nicht genähten ) Bahnen erkennen. Genähte Bahnen wären bei diesem Maßstab zu grob ausgefallen, auch würden die Segel durch die sich dadurch ergebende Stabiisierung zu steif erscheinen. Erklärungsversuch: Die Graphit- Striche verhalten sich hydrophob, so dass nur das Tuch dazwischen in der horizontalen Lage und im nassen Zustand leicht baucht. Die anschließende Fixierung hält dann das Ganze stabil.
...bis es in Kürze weitergeht-
Peter
Windgesicht
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ORI 56, Segelblähen (K).
Absolut Spitzenmässig. Da werde ich mich mal in aller Ruhe durch Deinen Bericht lesen. Das Endergebnis bis hierher ist einfach phantastisch! Die Idee mit den geblähten Segeln ist zwar logisch, man muss aber auch erstmal drauf kommen! Danke für den Tipp!
Freundliche Grüsse Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
Absolut Spitzenmässig. Da werde ich mich mal in aller Ruhe durch Deinen Bericht lesen. Das Endergebnis bis hierher ist einfach phantastisch! Die Idee mit den geblähten Segeln ist zwar logisch, man muss aber auch erstmal drauf kommen! Danke für den Tipp!
Freundliche Grüsse Peter
Hallo, Namensvetter.
Gefreut hatte es mich auch, dass es dir gefällt und auch, dass es gelungen ist wie beabsichtigt.
Wie schön, wieder von Dir zu lesen. Die Ergebnisse, die Du hier vorstellst, gefallen mir ausnehmend gut. Am Besten gefällt mir aber, dass Du den Motorradunfall überstanden hast, und dass Du Dich offenbar wieder bekrabbelt hast. Auch weiterhin gute Genesung.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Der Unfall ( 'Highsider' nach Hinterradreifenplatzer ) liegt schon geraume Zeit zurück @Willi und ich dachte nicht mehr daran, dass ich noch einmal nachdrücklich mit einer solchen Auswirkung daran erinnert werden müsste. Ich scheine nun aber wieder im alten Fahrwasser zu sein und habe ab und zu einmal das "Ur- Moorhuhn" gespielt, nur wegen der Reflexe . Jedenfalls danke ich Dir für die Genesungswünsche.
Hier noch einmal, dieses Mal als großes Bild, ein nass und horizontal aufgehängte Oberbramsege des Großmastes. Man erkennt bereits die Struktur der einzelnen Stoffbahnen ( siehe # 169 ). Nach Trocknung wird es natürlich mit der Sprühfixierung zur Stabiliisierung der Form behandelt.
ORI 66 a Segelblähen (K).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im oberen Bereich der Takelage -man kann sie an der Rah erkennen- habe ich dann doch die im Baubericht bereits erwähnten und nicht als gut befundenen 2 mm- Shipyard- Blöcke verwendet. Wenn sie gelingen (...wenn sie gelingen ! ) machen sie etwas her, habe aber einigen Ausschuss produziert. Das funktioniert nur nach der Stachelschwein- Methode ( wie vermehren sich Stachelschweine ? ....sehr vorsichtig ! )
Gemäß den Planzeichnungen von Delacroix führen die COMMERCE DE MARSEILLES als auch die ORIENT ( nahezu baugleich ) Oberbramsege an Fock- und Großmast, ein wahres Segel- "Gebirge". Ich glaube das Oberbramsegel kürzen zu müssen.
ORI 46, Zeichn. Kreuzmast.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) ...bitte die Pfeile ignorieren ( andere Thematik )
Versuchsweise habe ich es eingebaut, allerdings noch nicht getakelt, weil ich unschlüssig bin. Andererseit möchte ich nicht zurückbauen, da die betreffenden Stengen und das darunter liegende Bramsegel verändert werden müssten.
ORI 67, Segel, Großmast (K).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Beim antiquarischen 'Stöwer'- Bild könnte man ein Oberbramsegel annehmen, ist aber zu undeutlich. Zudem ist es auch aus anderen Gründen ( markiert ) nicht verlässlich.
Aboukir Stöwer.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei dem Modell der OCEAN ( Typschiff dieser Klasse ) im Marinemuseum in Marseilles sehen wir 'normale' Proportionen, also kein Oberbramsegel.
Nicht ganz einfach zu entscheiden, notfalls mit deinem Bauchgefühl. Aber, ich habe mal kurz im Boudriot nachgesehen 74-120 Kanonen Schiffe. Bei den Abbildungen sieht man
Le Ocean 118 Kanonen 1790-92 Oberbrahmsegel Le Algesiras 80 Kanonen 1812 Oberbrahmsegel Le Friedland 80 Kanonen 1807 kein OBS Le Hercule 100 Kanonen 1824 Oberbrahmsegel La Bretagne 108 Kanonen 1766 kein OBS
Ausserdem fällt auf das alle Modelle ab 1790 einen Gaffelbaum fahren zum Gaffelsegel. Zwar ist die dafür vorgesehene Verordnung erst 1805 erlassen worden. steht in History of French Frigates, doch wurde diese Tackelung schon mindestens 10 Jahre früher gefahren. Dann aber auch keine Lateinerrute sondern Gaffelrute.
Hallo Peter Das Segel, von dem Du sprichst würde ich eher als Royalsegel bezeichnen. Die wurden fliegend und nur bei guten Bedingungen gesetzt, es wäre also fehlerfrei möglich, es nicht darzustellen. Obermarssegel kam m.E. nach erst etwas später auf, als man dazu überging, die unhandig groß gewordenen Segel noch einmal zu unterteilen. Dann nahmen das Brahmsegel und das Oberbrahmsegel den Bereich der Stenge für sich ein, der bis dahin nur durch das noch wesentlich größere alte Brahmsegel eingenommen wurde. So war es dann später ja auch mit den Marssegeln. Aber das ist jetzt nur aus der Hüfte geschossen. Habe im Moment wenig Zeit, um solche Sachen fundiert zu recherchieren. Also empfiehlt sich eine Überprüfung.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Bukaniere im Beitrag #176Nicht ganz einfach zu entscheiden, notfalls mit deinem Bauchgefühl. Aber, ich habe mal kurz im Boudriot nachgesehen 74-120 Kanonen Schiffe. Bei den Abbildungen sieht man
Le Ocean 118 Kanonen 1790-92 Oberbrahmsegel Le Algesiras 80 Kanonen 1812 Oberbrahmsegel Le Friedland 80 Kanonen 1807 kein OBS Le Hercule 100 Kanonen 1824 Oberbrahmsegel La Bretagne 108 Kanonen 1766 kein OBS
Ausserdem fällt auf das alle Modelle ab 1790 einen Gaffelbaum fahren zum Gaffelsegel. Zwar ist die dafür vorgesehene Verordnung erst 1805 erlassen worden. steht in History of French Frigates, doch wurde diese Tackelung schon mindestens 10 Jahre früher gefahren. Dann aber auch keine Lateinerrute sondern Gaffelrute.
Vielen Dank für deine Tipps @Bukaniere . Wahrscheinlich war es die ursprüngliche Planung, dass Oberbramsegel und Besanrute gefahren wurde, ich konnte mir das insgeheim schon vorstellen. Fraglich ist, ob die ORIENT in ihrem kurzen Leben schon diese von dir angesprochenen Änderungen noch erfahren hatte. Da du also auch von mehreren Franzmännern berichtest, welche OBS tatsächlich fuhren, schein ich damit einigermaßen richtig zu liegen.
Hallo, @Willi Die Teilung bzw. Unterteilung bestimmter Segel an ein und derselben Stenge fand meines Erachtens erst später statt. Die Giss der ORIENT auf der Zeichnung von Delacroix zeigt lediglich, dass Bram- und Oberbramsegel an ein und derselben Stenge gefahren wurden, nur unterbrochen durch einen angreifenden Stag. Ein Royalsegel folgte bei der CONNY oberhalb des Oberbramsegels, müsste also differenziert gesehen werden.