Eine durchaus interessante Frage. Da ich ja bekanntermaßen sowas wie ein Englisch-Legastheniker bin und mir daher diese sprachlich außergewärtigen Quellen weitestgehend verborgen bleiben, würde ich mich freuen, wenn Menschen, die in der Hinsicht ganz anders und vor allem viel besser drauf sind, mal nachlesen könnten...
Ich gehe jedenfalls davon aus, dass meine Mercury zwar sicher irgendwann fertig gebaut ist, aber nie, nie, nie abgewrackt wird. Da kann der garstige Napoleon machen was er will.
Ich im Posting drüber: "...irgendwann fertig gebaut ist..." Um dafür zu sorgen, dass dieses "irgendwann" noch für möglichst alle User hier persönlich erlebbar wird, habe ich mich in den Enthusiasmus-Modus gebeamt. Und was soll ich euch sagen: In den zurückliegenden drei Tagen verging kein Tag, an dem ich nicht irgendwas an der Mercury gebaut habe! Sensationell, wie ich finde. (Und jetzt haltet euch mit jeglichen Kommentaren, die auch nur ansatzweise meine Motivation wieder in den Keller ziehen könnten, zurück. )
Also dann: Am Fockmast sind jetzt sowohl die Püttingswanten als auch die Schwichtschenkel angebracht. Somit ist das Thema Schwichtschenkel auch erledigt, da der Besan ja keine bekommt. Und es ist mir egal, wenn jetzt irgendwer eine alte verstaubte Schwarte aus dem Regal zieht, in der zu lesen ist, dass genau die Mercury auch am Besan diese Dinger hatte, und überhaupt diese Taue grün-beige-rosa gefärbt gehören und unbedingt aus Chiffon-Tüll sein müssen. Ich mag die Schwichtschenkel, ja, ist immer wieder eine Herausforderung, beim Anbringen selbiger alle Zugkräfte so zu dressieren, dass am Ende kein Schenkel und kein Püttingswant mehr als im Makrobereich sichtbar durchhängt.
Danke, @Frankie "Die Kleine..." Ist ja alles relativ. Da ich vorher nur 1:100- bzw. 1:96-Modelle gebaut habe, kommt sie mir manchmal riesig vor. Und dann sehe ich das, was so Leute wie @Klabauter in 1:250 hinzaubern und denke so: Boh, was bin ich doch für ein Grobmotoriker.
Also von Grobmotorik kann hier keine Rede sein. Nicht nur dass der Fockmast mit Mars ist vorbildlich getakelt ist, sieht man dem Modell nicht an dass es Karton gebaut ist. Da ich in nächster Zeit mich auch mit dem Auftakeln der Masten befassen werde, schaue ich hier in letzter Zeit noch lieber vorbei …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ich danke dir, lieber Johann. ein Lob aus dem Mund eines solchen Künstlers wiegt doppelt schwer.
Nun, man muss ja ehrlichhalber anmerken, dass jetzt, wo es in die Höhe geht, nicht mehr viel Kartonbau ist. Die Marsen, die Salinge, ja, aber ansonsten ist es jetzt eher Holz und Tauwerk. Und für mich nach wie vor jede Menge Neuland. Und wenn du aus meinen Fehlern lernen kannst, freut mich das um so mehr.
So, und alle, die da meinen, der Bonden sei auch nicht mehr das, was er mal war, kann ich beruhigen:
Doch, es wird auch weiterhin fröhlich abgerissen!
Hach, ärgerlich war es dennoch. Was war passiert? Ich hatte gestern ja bereits die backbordseitige Püttingswurst an den Besanwanten befestigt. Heute war nun die an Steuerbord dran. Schön gucken, damit beide auf gleicher Höhe sind, dann ordentlich befestigen, das heißt, mit jedem Want verbinden. Dann ging es los mit den Püttingswanten, und wie ich so nach Montage von Nummer 1 mein Schiff auf Hecksicht drehe, stach es mir sofort ins Auge: Dat is nich gleiche Höhe! M775.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit Paint kann ich das gut zeigen: M774.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Also musste die Wurst wieder runter. Oh oh, diffizile Operation! Ich hatte mit Ponal Turbokleber gearbeitet, der klebt richtig gut. Ich sah mich schon die Besanwanten neu fertigen. Aber mit viel Geduld und scharfer Klinge ging dann doch alles gut. Und da liegt er, der Übeltäter. M776.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wobei, der Übeltäter war ja ich. Die Wanten haben es auch gut überstanden: M777.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Also zweiter Anlauf, und ein Zahnstocher, der auf die geringen Überstände der Püttingswürste gelegt wurde, zeigte mir, dass es nun parallel genug ist. (Wer sich den Spaß macht und dieses Bild mit Paint öffnet und ein Rechteck reinmalt, wird minimalste Abweichungen feststellen. Aber da behaupte ich mal, dass es die damals in echt auch gab. mit bloßem Auge sind die jedenfalls nicht zu erkennen.) M778.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zwei Stunden später waren dann alle sechs Püttingswanten montiert. Wir halten fest: Nie wieder Schwichtschenkel, nie wieder Püttingswanten! Also bei der Mercury. M779.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So, dann noch mal das ganze Schiff auf den Laufsteg, einmal drehen, und dann schließt die Werft für heute. M780.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
M781.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ach ja: Die nächste Abrissaktion könnt ihr beim Betrachten der Bilder bereits erahnen: Das Geländer der Besanmarsplattform baue ich nochmal neu.
Also echt mal . Asche auf dein Haupt - 1mm geht ja gar nicht . Völlig unzumutbar ! Nach solchen Fehler muss man am fertigen Modell schon ganz expliziet suchen , um sie zu finden und wer macht das schon . He , das ist ein hervorragendes Modell und ich glaube es gab hier auch schon mal ne Diskusion zum Thema "bauen wir zu genau" .
1 mm klingt wenig. Aber schaut man sich das Bild mit dem gelben Rechteck an und macht sich bewusst, dass die Dicke der Marsplattform etwas mehr als 2 mm beträgt, wird das deutlich. Ich hab ja selber gestaunt, wie sehr mir das ins Auge stach mit der unterschiedlichen Höhe der Pütingswürste. Und wenn man dann sowas einmal festgestellt hat, kann man sich das einfach nicht mehr schönreden. Also ich kann das nicht. Jedesmal, wenn ich meine Mercury von hinten anschaue, würde ich denken: Mist, die Püttingwürste sind nicht auf einer Höhe.
Und sind wir doch mal ehrlich: Sie hat so ein wunderschönes Hinterteil - da soll nichts die Wonne dieses Anblicks trüben...
Zitat von Bonden im Beitrag #622 Das Geländer der Besanmarsplattform baue ich nochmal neu.
Wenn du dieses Geländer noch mal neu anfertigst, dann überprüfe noch mal die Anzahl der Stützen. Ich denke, in der Mitte fehlt noch eine. Die Marsen an Vor- und Großmast hatten zumindest um diese Zeit vier, am Kreuzmast drei.
Zitat von Bonden im Beitrag #622 Das Geländer der Besanmarsplattform baue ich nochmal neu.
Wenn du dieses Geländer noch mal neu anfertigst, dann überprüfe noch mal die Anzahl der Stützen. Ich denke, in der Mitte fehlt noch eine. Die Geländer der Marsen an Vor- und Großmast hatten zumindest um diese Zeit vier, am Kreuzmast drei.
Zitat von bernd im Beitrag #627 Wenn du dieses Geländer noch mal neu anfertigst, dann überprüfe noch mal die Anzahl der Stützen. Ich denke, in der Mitte fehlt noch eine. Die Geländer der Marsen an Vor- und Großmast hatten zumindest um diese Zeit vier, am Kreuzmast drei.
Danke für den Tip, bernd! Als der Herr dafi neulich bei mir war, äußerte er sich in ähnlicher Form. Wird auf jeden Fall gemacht! Aber ich denke, ich warte damit noch ein bisschen und baue erst einmal andere Dinge. Die Geländer werden, trotz aller Vorsicht, doch immer mal wieder in Mitleidenschaft gezogen, wenn ich meine hauchdünne Staubschutzfolie locker über das Modell lege bzw. wieder abnehme.
Wie im Diskussionsthread zu den Webleinen ja schon zu sehen war, habe ich nun begonnen, die erste Etage mit Webleinen zu versehen. Um damit in Tritt zu kommen, habe ich mich für einen kleinen, überschaubaren Bereich entschieden und mit den Püttingswanten am Besan angefangen. M784.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
M785.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die paar Leinen an den Unterwanten sind noch nicht verleimt, die dürfen also noch etwas schief daherkommen.
Und Jimmy, einer meiner besten Vollmatrosen, zeigt gleich mal, wie man über die Püttingswanten auf die Marsplattform kommt. M786.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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HMS Mercury - Fregatte der Enterprize-Klasse; Shipyard-Kartonmodell, 1:72
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09.10.2018 22:43
Antworten
) 
Die Wanten haben es auch gut überstanden:
