Ich will es gern versuchen. Aber vorher noch eine klärende Frage, nicht dass es dann hinterher Geschimpftes gibt und ich wieder alles neu machen muss... Das Auge, mit dem der Doppelstropp dann mittels Laschung am Masttop befestigt wird, ist das als ein Auge gekleedet oder liegen da die beiden durchgekleedeten Doppelstropps nebeneinander? (Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.)
Ahoi Bonden, nach den mir zugänglichen Unterlagen ist jeder Stropp einzeln gekleedet und hat jeweils ein Auge, so dass beide Augen zusammen jeweils an der Mastseite angebracht werden, also 2 links, 2 rechts, wobei dann die jeweils links und rechts anzubringenden Stropps jeweils noch einmal an 3 Stellen miteinander zusammengetüdelt werden, unten beim Block, mittig und oben vor den beiden Augen. Ich glaube, das ist das, was Willy als herrlich fummelige Fummelei bezeichnet hat Herzlichst Michi
Zitat von Michi im Beitrag #423... wobei dann die jeweils links und rechts anzubringenden Stropps jeweils noch einmal an 3 Stellen miteinander zusammengetüdelt werden, unten beim Block, mittig und oben vor den beiden Augen.
Ok, das nochmals mittig und am Auge zusammentüdeln steht nicht im Schrage - ich mach es, wenn ihr sagt, dass das so richtig ist, kein Problem.
Aber zuerst bitte mal einen Blick drauf werfen - isses rechtens so? Habe zuerst mal einen von Chucks 6mm-Blöcken etwas flach gefeilt, also die mittlere Nut weggeraspelt, da ich ein paar Beiträge weiter vorn mal von "Flachseitenblöcken" gelesen habe. Dann ein durchgekleedetes Tau als Doppelstropp drumrum, die Schnittstelle ist unter der Bindselung versteckt. M659.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Sieht gut aus, weicht aber von dem, was Bernd gesagt hat, ein wenig ab, denn der Doppelstropp bei Schrage, den Bernd zitiert, hat nur ein Auge, wenn man das Ende so zusammentüdelt, dass eine Art Auge zusammenkommt. Ich denke, Du solltest Dir nicht soviel Gedanken machen. Die Seeleute oder Werftarbeiter damals hatten weder einen Schrage noch einen Marquardt. Sie haben es so gestaltet, wie es am zweckmäßigsten war. Zwei Augen zu machen, war damals sicher auch mehr Arbeit. Ich verweise nur nochmal auf die Takelung der Brigg, die ich Dir im Beitrag #396 (?) gezeigt habe. Da siehst Du die Befestigung am Mast, die ich Dir beschrieben habe. Das erforderte in der Praxis damals sehr viel Arbeit. Grund war wohl die größere Sicherheit unter Beschuss. Ich weise aber mal darauf hin, dass die Takelung damals auch sehr von den Vorstellungen der Praktiker geprägt war und daher die Praxis zuweilen auch von den allgemeinen Regeln abweichen konnte. So sicher können wir heute nicht mehr sein, dass das was Schrage oder sonstige Koniferen gesagt haben, auf jedem Schiff streng befolgt worden ist. Insbesondere dann nicht, wenn nach einem Gefecht die Takelage repariert worden ist. Wäre übrigens spannend, ein Modell nach der durch ein Gefecht erzwungenen Reparatur zu bauen. Gibt es nebenbei gesagt im Tamm Museum in Hamburg zu sehen. Genial, sag ich mal. Herzlichst Michi
Jetzt neige ich schon wieder dazu, verwirrt zu sein. Du selbst, Michi, schreibst in #423, dass es auf jeder Seite zwei Augen sind. Auch im Schrage, Abb. 136, sieht man zwei Augen, was nach der Beschreibung auf Seite 55 auch logisch ist. Und dann nochmal zu den Bildern der Brigg. Da sind es ja nun zum einen gerade die Rahtakel mit Doppelblöcken, die ich eben abgefetzt habe, weil ich ja gelernt habe, dass ich bei 28 Kanonen nur diese eben gebauten zwei Einfachblöcke ranhänge und die dann mittels Tau mit einem an der Rah angebrachten Block verbinde - Schrage Abb. 285 - wie du mir ja auch gestern geschrieben hast. Und dann ist auf dem Brigg-Bild aber auch noch dieser Hanger zur zusätzlichen Sicherung der Rah zu sehen, den ich aber doch nicht bauen soll, wenn ich euch richtig verstanden habe? Auf bernds Bild ist da auch kein Hanger. So langsam drehe ich durch, sorry.
Also, jetzt meine Varianten:
Variante A: Ich hänge meine beiden vorhin gezeigten Blöcke an den Masttop so wie bereits zuvor die beiden Doppelblöcke - über die Art der Befestigung gibt es keine Fragen und keine Zweifel. Die Rah hänge ich später so wie im Schrage, Abb. 285 gezeigt auf, also als Drehreep.
Variante B: Wie Variante A, aber zusätzlich bringe ich noch diesen Hanger an, so wie im Bild der Brigg und wie im Schrage, Abb. 279, dort mit Nr. 87 bezeichnet, also "Rah-Hanger".
Tut mir leid, dass ich Dich verwirrt habe. Es ist m.E. alles richtig, was wir gesagt haben. Das Bild der Brigg habe ich Dir nur in Erinnerung gerufen, weil dort die Befestigung und das Aussehen der Rahtakel am Mast sehr gut zu sehen ist. Alles andere bei der Brigg kannst Du für die Mercury vergessen. Hoffentlich siehst Du jetzt wieder klarer. Frohes Schaffen! Herzlichst Michi
Melde hiermit Vollzug! Blöcke sind eingestroppt und angebracht, Marsplattform befestigt. Habe durch den einen schon mal das spätere Arbeitstau in ausreichender Länge geschoren und auf ein Stück Holz gewickelt; durch den anderen Block habe ich einen dünnen Faden gesteckt, mit dem ich dann später das Arbeitstau durchholen kann. So laufe ich nicht Gefahr, mir die Finger zu brechen oder auf sonstige Weise zu verzweifeln beim Versuch, durch die vorschriftsmäßig dicht unter der Mars sitzenden Blöcke ein Tau zu scheren. M663.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
M662.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
M661.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hihi, lustig: Irgendwer hat weiter vorn offenbar meinen Account gehackt. Weil, da steht, ich hätte geschrieben, ich würde jetzt alles so lassen mit diesen falschen Doppelblöcken und den Rahtakeln. Lustig, gelle?
auch wenn ich mich nicht zu Wort melde, schaue ich doch und staune und stelle fest, wieviel Fachwissen mir fehlt. Zum Glück gibt es Dich und das Forum um die Wissenslücken zu füllen. Es ist einfach sagenhaft wie akribisch Du Dich in die Sache kniest und mit viel Fleiß und Freude so ein wertvolles Schiffsmodell baust. Also: Hut ab
das wird wirklich ein Modell erster Güte! Ich bewundere Deine Geduld, immer wieder nochmal eine Lösung zu verbessern, und das Ergebnis ist jedes mal besser!
viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von Bonden im Beitrag #430mit dem ich dann später das Arbeitstau durchholen kann. So laufe ich nicht Gefahr, mir die Finger zu brechen
Ahoi Bonden! Sieht gut aus Deine Nachtarbeit. Wie willst Du denn das Arbeitstau an dem Faden befestigen, damit es durch den Block geht? Du hast aber auch sonst noch genug Gelegenheiten, Dir die Finger zu brechen: Schwichtung, Webleinen etc. etc. Meine Finger sind noch ganz, weil ich eine Pinzette benutzt habe Herzlichst Michi