Hallo! Vielen Dank für das erneute Interesse an diesem fast schon untergegangenen Projekt. Neben der Planung für neue Segel an der Prince sitze ich momentan an einem weiteren Modell für ein geplantes Diroama mit dem englischen Dreidecker. Dazu baue ich gerade mit (viel zu viel) Aufwand die neue Black Pearl (1:150) von Revell zu einem kleinen Holländer um. Eines der wichtigsten Vorbilder dafür ist Pollux' Wappen von Edam, hier im Forum vorgestellt. Stand der Dinge:
Noch ein Wort zur Wassergestaltung: Meine ersten (Fehl)Versuche kann man hier im Baubericht der Phenix verfolgen. Bei Interesse kann ich auch einen separaten Baubericht veröffentlichen. Hier ein Link zu einer Darstellung in einem anderen Forum.
Dieses Projekt befindet sich seit geraumer Zeit in einer Warteschleife, weil ich noch immer intensiv an der Darstellung überzeugender Segel in diesem kleinen Maßstab arbeite. Mittlerweile hat Daniel die Laminatsegel entwickelt, und andere haben (in anderen Foren) auch schon sehr schöne Ergebnisse damit produziert. Was mich ebenfalls von einem Weiterbau abgehalten hat, ist der Umstand, dass ich die Prince nicht als Wasserlinienmodell gebaut habe. Um Fotos auf einer Wasserplatte zu arrangieren, muss das Modell allerdings ohne jede Einschränkung frei beweglich sein; nur so lassen sich der Lichteinfall, die richtige Position zur Horizontlinie und zu anderen Modellen nach Gusto bestimmen. Nach langem Zögern habe ich dem Modell den Unterwasserrumpf abgeschnitten. Das war schwierig, denn die drei Masten saßen mit Verlängerungen aus Messingröhrchen im Kiel. Ich musste den Unterwasserrumpf daher in mehreren Etappen wegschneiden und anschließend die freistehenden Röhrchen oberhalb der Wasserlinie sichern um nicht die ganze Takelage zu gefährden. Ein Bild sagt (zumindest in diesem Fall) mehr als 1000 Worte:
Und hier ein rasch arrangierter und nicht bearbeiteter Ausblick auf das, was durch diese Amputation möglich werden soll.
Ganz nach meinem Geschmack @Schmidt . Die herrlich kleinen ( maßstäblich passenden ) Jungfern an den Rüsten sind wohl die von Krick in 2,5 mm, aber was macht man bei den Marswanten . Ich jedenfalls bin damals daran gescheitert ( 1973 ) und hatte mich mit einfachen Ösen beholfen. Das Modell hatte ich einem Gastronomen dann verkauft. Ihm fiel das nicht auf . Der einzige Luxus waren die 'gebauten' Fenster aus einer Gaze, die dem ursprünglich vorgegebenen Gitterwerk entsprach ( Maschen auf die Spitze gestellt ) und mit wasserfestem Ponal ausgefüllt, der glasartig aushärtete und dem Ganzen eine tolle Wirkung verlieh.
Die relativ kleinen Modelle eignen sich hervorragend zur Erstellung von Dioramen, wie Du es auch zeigst.
Das schnell arrangierte Bild vermittelt eine unheimlich realistisch anmutende Atmosphäre. Einfach grandios! Damit übertriffst Du Dich selbst! Man kann es fast nicht glauben, was im Modellbau alles machbar ist. Aber so wie ich es von Dir kennengelernt habe, kommt Da noch eine Steigerung.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
da kann ich Johann voll und ganz recht geben, das ist eine unheimlich realistischen Darstellung! Wirklich fantastisch gemacht! Ich bin schon echt gespannt wie es weiter geht.
schöne Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Unglaublich - da muss man echt mehrmals hinschauen, um nicht dem Trugschluss aufzusitzen, ein Foto mit zwei real existieren Replikas in 1:1 vor sich zu haben.
Vielen Dank für die überaus freundlichen Reaktionen! Das spornt an!
Hier noch ein paar Anmerkungen zu den Fotos und zum Dioramenbau generell: Natürlich ist im digitalen Zeitalter ein Foto nur der Ausgangspunkt zur Nachbearbeitung. Im folgenden das „Original“ und eine Bearbeitung, die aussieht, als wäre die Aufnahme in den sechziger Jahren auf Diafilm gemacht worden.
Das ist eine ein-Klick-Bearbeitung, die sich eines Programms innerhalb der digitalen Bildbearbeitung bedient. Da gibt es natürlich noch ganz andere Möglichkeiten. Ich hoffe, jemand, der sich mit der digitalen Nachbearbeitung von Fotos auskennt, wird mir hier noch Hinweise geben. Die nächsten beiden Bilder zeigen individuellere Eingriffe. So habe ich die Naht der Wasserplatten kaschiert und – besonders wichtig – den Übergang zwischen Rumpf und „Wasser“ angeglichen, steht doch ein Wasserlinienmodell niemals glatt auf der Wellenplatte und ergeben sich so Schatten, die höchst vorbildwidrig sind. Vorbildgerecht allerdings auf beiden Fotos der Mond, ich habe mich hier des Originals bedient. ;)
Grundsätzlich zeigen solche Fotos auch, was am Modell bei einem solchen Diorama wichtig und was nicht so wichtig ist. Wichtig sind meines Erachtens vor allem die Farbgebung und die Beschaffenheit der Segel. Auf dem Foto mit der Staatenyacht zeigt das noch aus Seidenpapier gefertigte und mit Wandfarbe gestrichene Focksegel der Prince eine gewisse Lichtdurchlässigkeit; doch das rührt nur daher, dass die volle Sonneneinstrahlung darauf fiel. Auf dem Solobild der Prince wirkt das Segel meines Erachtens wesentlich brettartiger. Hier öffnet sich das Feld für die Laminatsegel! Nicht besonders wichtig ist es für ein Diorama, wo genau die Taue verlaufen und wo sie belegt werden. Alles auf Deck wird praktisch unsichtbar bleiben; und ansonsten erscheint die Takelage so, wie sie auch in natura dem Auge des Betrachters erscheint, nämlich als ein Durch- und Nebeneinander von Tauen, das dem Auge nicht entwirrbar ist. Meine Erfahrung war immer wieder die, dass es mir unmöglich war, ein Tau auf seinem Weg Richtung Deck zu verfolgen. D.h. nun nicht, dass ich mich gar nicht mehr für Belegpläne interessieren will, aber ich denke, dass eine wesentlich größere Aufmerksamkeit dem natürlichen Fall der langen, sichtbaren Taue gelten sollte, als da vor allem sind die Schoten der Untersegel und die Brassen.