Da ich die Stückpforten geöffnet hatte, musste die Bordwand verstärkt werden. Ich wollte diese umständliche Arbeit abkürzen. Die Stückpforten sind zum Glück alle gleich groß, so dass ich nach einem zurechtgefeilten und angepassten Modell diese U-förmigen Teile in Seriengussproduktion herstellen konnte.
Sie wurden mit einem dickflüssigen und spaltfüllenden Sekundenkleber auf die Innenseite des Rumpfes geklebt und dabei ausgerichtet.
Anschließend wollte ich eigentlich die dem Bausatz beigegebenen Halbrohre in Scheinlaffetten stecken und an den U-Teilen befestigen. Um es kurz zu machen: Das sah nicht aus und hielt auch nicht so richtig.
Um die Lösung zu präsentieren, muss ich ein bisschen vorgreifen. Ich habe nämlich später in den bereits zusammengeklebten Rumpf schmale Decks eingeklebt. Das war ziemlich improvisiert und sieht entsprechend aus. Besser hätte ich es gemacht, als die Rumpfschalen noch getrennt waren. Doch später sah man ja nichts mehr von diesen Hilfskonstruktionen:
Die (vollständigen) Geschütze stammen aus Heller-Bausätzen der 74er, abgestuft nach Größe auf den Schmaldecks aufgestellt. Nötigenfalls mussten sie auf Unterlagen stehen, um gleichmäßig und an richtiger Stelle durch die Pforte zu sehen.
ich freue mich deine Beitrag nun auch hier zu finden. Bis zu aktuellen Stand kommen ja noch ein paar Updates. Bin gespannt wie es anschließend weitergehen wird.
Danke. Die Übertragung in dieses Forum gibt mir die Gelegenheit, den Baubericht von möglichst allen Schlacken des Hin- und Herprobierens zu befreien. Im Idealfall könnte er ein Beispiel dafür geben, was man aus einem Bausatz wie diesem machen kann - und was nicht. Immerhin enthält die Reihe noch so schöne Schiffe wie die Sovereign of the Seas und die St. Louis sowie die Wasa, die m.E. nicht sooo weit hinter der neueren von Revell zurückbleibt. Schmidt
Och, gerade die Phase des Probierens ist doch lehrreich. Ich hab jedenfalls eine Menge gelernt, es am eigenen Modell umzusetzten ist dann ja nochmal eine andere Sache.
Übrigens ist gerade meine Phenix von Heller eingetroffen, .....und ich bin begeistert. Der Bausatz ist um einiges filigraner als die Superbe des Herstellers. Spontan würde ich die Qualität mit der Revell Vasa gleichsetzen. Wirklich ein Jammer das der Bausatz aktuell bei Heller nicht im Programm ist.
Da hast ja an meinem letzten Posting gesehen, dass ich durchaus noch von Irrtümern berichte. Aber nur von produktiven. ;-)
Die Heller-Phenix ist auch meiner Meinung nach eines der schönsten Modelle dieser Art. Ein fertiges steht hier gleich neben meinem Schreibtsich, Baujahr 1971. Leider habe ich im Netz noch keinen Baubericht gefunden, der die Richtung dafür angeben könnte, was man aus dem Bausatz machen kann. Und nur ein immerhin recht passables Modell.
Für einen 13jährigen - ja, okay. Aber ich habe mir den Bausatz mittlerweile wieder besorgt, und ich glaube, da kann man (mit jetzt etwas mehr Erfahrung und besserem Werkzeug) ein richtiges Schmuckstück draus machen. Schmidt
Die Bausätze von Airfix waren (sind) alle gut. Ich weiß nicht wer dafür verantwortlich war, aber er verstand sein Handwerk und hatte auch ein sehr gutes Auge für Schiffästhetik. Die Vasa von Airfix dürfte nun schon fast 40 Jahre alt sein und sie kann es locker mit ihrem Konkurrenten von Revell aufnehmen. Die St.Louis war angeblich zuerst als La Coronne geplant, und auch dieser Entwurf kommt viel glaubhafter rüber als der von Paris. Die Bausätze von Heller dagegen sind reine Fantasie-Gebilde, auch wenn sie technisch sehr gut sind. Die Soleil Royal und die Victory sind die einzigen Bausätze die einigermaßen glaubhaft sind auch wenn die Soleil Royal nicht unumstritten ist. Ich habe auch mal ein 74-Kanonen Schiff von Heller gebaut das auch sehr gut war, mir fällt jetzt der Name nicht ein (Superbe oder so?). Als Kind habe ich die Prince von Airfix geliebt. Ich werde mit Interesse deinen Bericht beobachten Schmidt.:)
Ich bin ja nicht von der Meinung abzubringen, dass Björn Landströms reich illustriertes Buch "Das Schiff" Auslöser und Grundlage der Airfix-Produktion war. Landströms zeichnerische Rekonstruktionen von historischen Abbildungen (Gemälde, Stiche, etc.) haben genau den Stil, den die Modelle der "Classic Serie" repräsentieren. Das gilt besonders für Prince, SotS, St. Louis und Victory. Die Bilder auf den Kartons hätte auch Landström malen können. Die Firma Heller ließ sich ebenfalls durch Landström, mehr noch aber durch die Exponate des Pariser Marinemuseums zu ihren Konstruktionen anleiten. Neben SL gilt das u.a. für die Schebecke und die Reale. Phenix ist, wie gesagt, aus dem Album Colbert gezogen, für Royal Louis gibt es u.a. ein zeitgenössisches Modell als Vorbild.
Noch bevor ich den Innenausbau des Rumpfes angegangen war, hatte ich die Bordwände bemalt. Das ist bei diesem Modell eine langwierige Arbeit, die nostalgische Gefühle bescherte. Ich glaube, ich bin heute etwas besser im Beachten von Farbtrennkanten, aber ohne etliche Korrekturen ging es nicht ab. Ich habe mit leicht verdünnter Farbe gearbeitet und viele Bereiche mehrfach gestrichen, um so die eingeschliffene Mikroholzstruktur nicht zuzukleistern.
Ein besonderes Vergnügen war das Anmalen des Heckspiegels. Für die Farbgebung des Wappens gibt es Vorlagen (im Netz).
Ich habe die Fenster nicht, wie üblich, babyblau gemalt, sondern schwarz. Nach der letzten Farbbehandlung habe ich sie vielmehr mit glänzendem Klarlack geschwemmt. Fotos davon folgen später.
Schließlich noch zwei Arbeiten, die eigentlich vor dem Bemalen hätten stattfinden sollen, sich da aber leider noch nicht so aufdrängten wie später.
1. Ich habe den Unterwasserrumpf mit Spachtelmasse überdeckt und später glatt geschliffen, weil mir die Plankenstruktur hier unangebracht erschien.
Leider habe ich den Abschliff bis unter das unterste Barkholz hochgezogen, statt ihn an der Wasserlinie enden zu lassen. Daher musste ich die Planken an dieser Stelle nachgravieren. Als bewegliches und haftendes Lineal diente die Folie für Beschriftungsapparate. Ein heißer Tipp aus dem Forum.
2. Die Rüsten des Bausatzes habe ich durch entsprechende Poly-Teile ersetzt, die im Gegensatz zu den O-Teilen sehr bündig an der Bordwand ansaßen und dort auf einem (nicht vorbildgerechten) Sockel verklebt wurden.
Die Rüsten wurden nach dem Anbau so angepasst, dass später die Wanten möglichst nahe über die obere Bordwandkante laufen sollten. Dazu musste provisorisch das Deck eingelegt und ein Probemast aufgestellt werden.
Schon als kleines Kind haben mich seine phantastischen, dreidimensionalen Zeichnungen für den Schiffsbau begeistern können. Die Abbildung der Prince, in Landströms Buch, ist einfach nur gigantisch, plastisch, anfaßbar. So konnte ich mir die wahren Dimensionen dieses Großseglers sehr gut veranschaulichen. @Schmidt - Dein Beitrag über den Bau der Airfix-Prince im Wettringer Forum gefällt mir sehr gut,. Tolle Arbeit!
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
Na, das sieht ja wirklich schon super aus! Ich glaub ich muss mal bei Ebay nachsehen, ob da zur Zeit eine Prince aufgelistet ist! Wirst du den Rumpf lasieren?