lange hat es gedauert, aber jetzt geht es endlich an dieses schöne Barockschiff.
Aufmerksam auf die Prince wurde ich durch AVBiker, der ein fertiges Modell dieses schönen Schiffes auf Bolitho in die Vitrine gestellt hat. Nachdem ich ins Schwärmen geraten bin (insbesondere nachdem ich Bilder des Werftmodells im Science Museum in London gesehen habe), dachte sich meine Frau - Dem Manne kann geholfen werden - und schenkte mir den Constructobausatz zu meinem 50. Geburtstag.
Wie die meisten hier wissen, war die Victory von DeAgostini mein erstes Holzschiffmodell, an dem ich mich erproben konnte und natürlich sehr viel über den Modellbau historischer Segelschiffe gelernt habe. Hatte ich vor 2,5 Jahren zum Baubeginn der Vic keinen Schimmer worauf ich mich einlasse, bin ich heute stolzer Besitzer einer kleinen Modellwerft mit einer recht guten Ausstattung an Geräten und Hilfsmitteln, sowie einem Fundus an Fachliteratur, der mich beim Bau der Prince begleiten wird.
Daher habe ich entschlossen, den Bausatz von Constructo im Rahmen meiner Fähigkeiten ein wenig zu supern.
Als wichtigster Punkt steht dafür der Bau eines Galions, welches dem der echten Prince möglichst nahe kommt, an. Ich werde dafür die Formteile der DeAgo-Victory, deren Umrisse der liebe Bradhower mir noch zur Verfügung stellen wird, verwenden, indem ich diese aus Birnenholz herstelle und dem Bug der Prince, sowie dem notwendigen Galionsschnabel für die Galionsfigur, anpasse. Galionsspanten und Regeln orientieren sich an den Formteilen, die an der DeAgo-Vic auch ein ansehnliches Galion ergaben. Allerdings möcht ich gerne für die Galionsregeln profilierte Leisten mit einer Ziehklinge herstellen. Mal sehen, ob mir das gelingt. Da die Maßstäbe fast gleich sind, kann ich die Teile auch in genau der gleichen Größe verwenden.
Weiterhin wird die Zweitbeplankung komplett aus Elsbeere, die ich auch für Relings, Betinge, Rüstbretter etc. verwenden werde, aufgebracht. Die Masten und Rahen werden aus Nussbaum gefertigt, um der Farbgebung von Schiffen aus dem 17. Jahrhundert, die dunkelbraune Masten und Rahen vorsieht, näherzukommen.
Der Heckspiegel wird aufgedoppelt und dann mit einer Rundung beschliffen, da das Heck diese Schiffe eine leichte Wölbung aufwies. Nach neuerem Kenntnisstand waren Linienschiffe dieser Zeit auch mit einem Rundgatt und nicht mit einem Plattgatt versehen. Da ich dies bei meiner Vic auch schon angefertigt habe, werde ich das für meine Prince wohl auch so machen.
Über die Farbgebung habe ich lange nachgedacht. So reizvoll goldene Dekorelemente auf blauem Grund auch sind und obwohl die historische Korrektheit nicht mein Hauptantrieb ist, habe ich mich für die originale Farbgebung entschieden. Eindrucksvoll gezeigt von Alpenländer in seinem Baubericht der Prince:
Was die Decksausstattung angeht, werde ich mich nach Endsors *The restoration warship*, sowie Höckels *Modellbau von Schiffen des 16. und 17. Jahrhunderts richten. Auf jeden Fall will ich bei diesem Schiff versuchen die Grätings selber mit der Kreissägenmethode herzustellen. Diese wurde irgenwann mal, ich glaube von achilles, bei Tipps und Tricks vorgestellt.
Für Mastbau und Takelage werden ebenfalls der Höckel, der in diesem Punkt sehr detailliert ist, und R.C. Andersons *Das Jahrhundert des Sprietsegels* herhalten.
Die Segel werden wieder gerefft, wie bei meiner Vic, dargestellt. Eigentlich wollte ich ja das Tauwerk selber schlagen, aber dafür wird mir berufsbedingt die Zeit fehlen und Herr Gondesen muss ja auch von etwas leben . Allerdings werde ich dieses mal die Taue kleiden, wo es notwendig und üblich war (aber die Stropps der Blöcke lasse ich dabei aus). Ausserdem möchte ich Taljen, Stagkrägen usw. bei diesem Schiff näher am Original herstellen als bei der Vic. Was Blöcke angeht, werde ich auf fertige zurückgreifen (wenn es der Geldbeutel zulässt die von JB-Model, ansonsten werden die dem Kit zugehörigen in Form geschliffen und dunkelbraun gebeizt). Auf jeden Fall werden die Blöcke gestroppt (nach der Methode die Günter Bossong in seiner Modellbaufibel zeigt) und nicht einfach nur eingebunden.
So genug gequatscht ... da ich gerade die Beiboote für die Vic bastele, brauchte ich etwas für die Grobmotorik, daher hier die ersten Bilder:
Das Spantgerüst wurde zusammengebaut und mit quadratischen Leisten verstärkt. An den einzelnen Decks werden noch Leisten eingezogen, an denen später die Halbrohre ansetzen und die ausserdem für zusätzliche Stabilität sorgen. Bugdeck und mittleres Batteriedeck sind auch schon eingesetzt und sorgen für Stabilität. Diese Decks werden noch beplankt, wobei ich hier keine Dübelung darstellen werde, denn das Batteriedeck ist später nicht mehr zu sehen und das Bugdeck war eh durchgehend beplankt. Die Frage der Kalfaterung schwirrt mir gerade durch den Kopf: Fadenmethode, Edding, Seiten schwarz lackieren nach Mondfeld??? Bei der Vic habe ich mit Edding *kalfatert*, aber da waren die Decksleisten 2mm stark, da man das Deck nicht mit Furnier auf Sperrholz dargestellt hat, sondern aus den Leisten bauen musste. Ich tendiere zur Mondfeldmethode, denn die Fadennummer ist glaube ich zu fummelig für mich.
Mr. Pett
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Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Die Form der Heckspiegelplatte wurde aus dem Rahmen für die vorgeformten Spantgerüstteile kopiert und mit etwas Übermass eingezeichnet. Diese Platte dient der Eingangs erwähnten Aufdoppelung zur Herstellung der Rundung der Heckplatte. Damit die Beschlagteile, die zum Bausatz gehören, später auch noch relativ plan anliegen, darf die Rundung aber nicht zu groß sein, daher habe ich mich für eine 2mm-Platte als Aufdoppelung entschieden. Um die Platte anzubringen muß aber erst das Grundgerüst sauber verschlifffen sein und das mache ich wohl mit dem Straken in einem Gang.
Mr. Pett
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Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
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Sehr schön, sehr schön, das wird ein Schiff nach meinem Geschmack!! Freue mich, das von Anfang an begleiten zu dürfen!
Viele Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Die Längsverstrebungen am unteren und mittleren Batteriedeck wurden rein gedengelt . Diese Streben dienen gleichzeitig später als Aufnnahme für die Halbrohre. Da dieser Bausatz alle Kanonenrohre in der gleichen Größe aufweist, kann es sein, daß ich die 36-Pfünder Halbrohre, die ich von der Vic übrig habe, als unterste Batterie verwende. Mal sehen, was ich noch für Alternativen für dieses Schiff finde. 3 Größen (oder sogar 4?)wären ja eigentlich Pflicht. Die Verstrebungen der oberen Decks setze ich erst ein, wenn das Quarterdeck beplankt ist. Ich weiß zwar jetzt, daß ich die Kanten mit Bleistift kalfatern werde, wie Oli bei seiner Albatros, aber als ich heute im Fotogeschäft nach Diarahmen mit Glas gefragt habe, haben die mich angeguckt als wär ich ein Dinosaurier . Also mußte ich erstmal welche im Netz suchen und bestellen.
Ausserdem habe ich mich diesesmal für Bugfüllklötze entschieden, da es an diesem Modell nicht so viele Bugspanten gibt, wie an der Vic. Da bei uns gerade saniert wird, konnte ich mich heute mit der Schleifmaschine auslassen, ohne daß ich die Nachbarn gestört hätte .
Mr. Pett
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Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
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schön das es losgeht. Freue mich darauf.Rundgat ist erst einmal richtig, wurde in England ca. 1660 eingeführt. Aber was Du mit der Rundung des Heckspiegels meinst, must Du mir mal genauer erklären, da kann ich nicht so richtig folgen.
Ich meinte eine leichte Wölbung, so wie bei der Vic. Edwin hat mich darauf hingewiesen, daß der Heckspiegel solcher Schiffe nie ganz plan war, wie es der Bausatz vorgibt..
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Auch von mir herzlichen Glückwunsch, viel Erfolg und Freude beim Bau der Prince. Ich hoffe du gehst mit viel Elan an das Projekt und kannst bald meinen Baustatus erreichen, damit ich von dir etwas abschauen und lernen kann.
Hallo Matthias Wenn Du die Prince so verwirklichen kannst, woran ich eigentlich nicht zweifle, wird aus einem doch recht einfach gestricktem Bausatz ein tolles Modell entstehen. Sepp zeigt hier ein, für mich, Traumvorbild. Wenn mich auch meine Prince eigentlich nicht mehr so richtig freut, so finde ich es toll, Dich und Sepp zu diesem Modell animiert zu haben. Viel Spass beim Bau wünscht Dir Hubert
heute habe ich nicht viel geschafft (hatte aber auch nur wenig Zeit).
Die Bugfüllklötze sind komplett, eingeleimt und in Form geschliffen. Bei einer Passprobe musste ich dann feststellen, daß der Vorsteven nicht (mehr?) bündig passt. Ich werde dieses Teil zwar nur als Schablone für meinen modifizierten Steven nehmen, aber passen muss er ja trotzdem. Also wurde ein wenig Material hier und dort weggeschliffen und dort wo etwas fehlt wurde mit Furnierleisten aufgefüttert. So kommt dann am Ende hoffentlich etwas Passendes bei heraus .
Da ich ja für die Neugestaltung des Galions die Teile der DeAgo-Victory als Formgeber ins Auge gefasst habe, habe ich mir alle Ausgaben, die Teile des Galions enthalten, in der Bucht bestellt. Heute ist das erste Heft gekommen. War ein ganz schönes Deja Vus .
Mr. Pett
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Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
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trotz des endlich schönen Frühlingswetters ging es nach dem Morgenspaziergang wieder an den Thronfolger (Prince)
Die bisherige Bauhelling war mir zu instabil, also wurde das Geschenk des Schwiegervaters umfunktioniert.
Dann wurden das Backdeck, Quarterdeck, Achterdeck und Poopdeck eingebaut. Die Bauanleitung sieht zwar vor immer erst das jeweilige zu beplanken, bevor das nächste eingebaut wird, aber erstens beplanke ich keine Bereiche, die man später eh nicht sieht und zweitens vermeide ich so Leimsauereien, die unweigerlich beim Einbauen des jeweiligen nächsten Decks, passieren. Wenn denn Irmelchen aus Hannover im Laufe der Woche die Diarahmen mit Gläsern schickt, kann ich nächstes Wochenende die Decks beplanken und schön abziehen.
Gestrakt wurde auch so ganz nebenbei. Jedenfalls liegt die Straklatte überall schön sauber auf, so daß ich mir berechtigte Hoffnungen mache, das ich wieder (wie bei der Vic) kaum spachteln muss.
Jedenfalls kann man jetzt schon die schönen Formen dieses Schiffes erahnen.
Mr. Pett
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Matthias
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Decksbeplankung kann einem das Leben schwer machen, oder auch nicht.
Ich bevorzuge das Zweite, daher habe ich die Furnierleisten des Kits (welches Holz? Keine Ahnung) gestapelt, mit Klemmen fixiert, mit dem Penschleifer die Seiten versäubert und dann mit einem weichen Bleistift geschwärzt. Dann wurde das Parkett verlegt. Auf dem Back-, Quarter-, Achter- und Poopdeck habe ich die Planken durchgängig dargestellt, da diese nach dem angenommenen Maßstab ca. 9 Meter maximale Länge hatten. Bewegt sich nach meinem Wissen im grünen Bereich für Decksbeplankung. Das Halbdeck wurde dann *gestückelt*. Dübelung werde ich allenfalls nach der Kanülenmethode zeigen (wenn überhaupt. Ich finde mittlerweile, das diesem Detail viel zuviel Bedeutung zugemessen wird. Bei Bildern von noch existierenden Seglern muss man gucken wie ein Luchs, um Decksdübelungen als solche zu erkennen). Jetzt muss Irmelchen aus Hannover nur noch die Dias schicken, damit ich Gläser zum Deckschleifen habe. Oder vielleicht geht Angarvater aus dem Bolitho-Forum ja mal bei Irmelchen vorbei und schickt mir die Dinger per PM .
Mr. Pett
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Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
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