Die Arbeiten an der Pinco Gianna sind inzwischen doch sehr überschaubar geworden, also muß das nächste Projekt jetzt zuerst einmal vorbereitend in Angriff genommen werden.
Eine Statenjacht zu bauen war schon als Junge mein Traum. Damals aber sowohl aus Kostengründen als auch vom Können her nicht machbar. Aber, aufgeschoben ist nicht aufgehoben, daher soll mein zweites Scratchprojekt eine Statenjacht sein.
Hier im Forum gibt es ja einen schönen Thread. Da fand ich dann auch den Link zu Sea Watch Books - und dort die beiden Bücher The Statenjacht Utrecht und Scratchbuilding the Yacht. Nach einigen Probleme mit den Bankverbindungen nach Oregon und einem sehr angenehmen Telefonat mit dem Herausgeber Bob Friedmann ( Wir sind hier in Florence,OR,so ziemlich "auf dem Land" da kriegen unsere Banken manches nicht so einfach hin!!) sind die beiden Bücher gestern hier bei mir angekommen.
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" The Statenjacht " gibt einen sehr guten Bericht über den Bau des Replikates der Utrecht, und besonders gut und wichtig sehr gute 1:50 Konstruktionspläne des Schiffes, mit sehr interessanten Detaildarstellungen auch der inneren Ausbauten der Decks.
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"Scratch Building" gibt für mich als "Neuer"im Scratchbau eine recht ordentliche Schritt für Schritt Beschreibung des Baues von G.McArdle. Und, m.E. besonders gut, einen maßstäblichen Spantenplan.
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Meine Überlegungen gehen dahin, da ich sehr England orientiert bin, nicht die Utrecht, sondern die Mary zu bauen, die ja die Holländer dem englischen König Charles II zum Geschenk gemacht haben. Derzeit kenne ich allerdings nur die Bilder aus dem NMM- siehe auch die Beiträge im Thread von Ghost Link: Yachtmodelle im National-Maritime-Museum,London. Ferner einige Artikel in Wikipedia von der Mary. ich frage mich daher, wie die Inneneinrichtung der Mary aussah. Andererseits, wenn ich mir die Bilder von der Einrichtung der Utrecht ansehe, so muß ich sagen, daß die auch " königsfähig" ist.
So jetzt gehts erstmal an die Fertigung der Blöcke der Gianna , und erst dann an die Vorbereitungen für die mary.
Best regards from Angarfathers Dockyard
Hartmut
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Werner Jaeger hat in "Die Niederländische Jacht im 17. Jahrhundert" ein Kapitel zur Mary 1660.
Bei Bedarf kann ich Dir das scannen. Allerdings gibt es auch dort keinen Plan, nur zeitgenössische Beschreibungen, Stücklisten und die bekannten Bilder der Mary. Insgesamt 5 Seiten.
Ein guter zeitgenössischer Plan einer Statenjacht stammt von Jacobus Storck von 1678. Auf diesem Plan basieren viele Rekonstruktionen u. a. auch Jaegers Rekonstuktion "Die große Jacht", 1678. Diese Pläne sind auch im Jaeger Buch, allerdings recht kleinformatig.
Die Utrecht basiert auf einem Plan von 1746 von Pieter van Zwijndregt. Ist also etwas moderner. Aber diese Jacht gefällt mir auch sehr gut, ist mit den zwei Büchern sehr gut dokumentiert.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Zitat von Foxtrott im Beitrag #2Hallo Hartmut @Angarvater
Werner Jaeger hat in "Die Niederländische Jacht im 17. Jahrhundert" ein Kapitel zur Mary 1660.
Bei Bedarf kann ich Dir das scannen. Allerdings gibt es auch dort keinen Plan, nur zeitgenössische Beschreibungen, Stücklisten und die bekannten Bilder der Mary. Insgesamt 5 Seiten.
Ein guter zeitgenössischer Plan einer Statenjacht stammt von Jacobus Storck von 1678. Auf diesem Plan basieren viele Rekonstruktionen u. a. auch Jaegers Rekonstuktion "Die große Jacht", 1678. Diese Pläne sind auch im Jaeger Buch, allerdings recht kleinformatig.
Die Utrecht basiert auf einem Plan von 1746 von Pieter van Zwijndregt. Ist also etwas moderner. Aber diese Jacht gefällt mir auch sehr gut, ist mit den zwei Büchern sehr gut dokumentiert.
Grüße, Alexander
Aye, Alexander,
das wäre sehr schön!!!!!
LG Hartmut
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
@ Alexander und Wefalk Vielen Dank für die Unterstützung. Ich melde mich jetzt erst, da ich doch erst die Gianna fertig gebaut habe, und nun der Zeitpunkt für die nächste Kiellegung gekommen ist.
Derzeit bereite ich den Neubau anhand der beiden Bücher von Seawatchbooks vor. Ich denke, daß das Spantenwerk ( POF Bau ) bei diesen Schiffe recht ähnlich sein dürfte.
LG Angarvater
P.s. Frage an die Admins: wie mache ich aus der Recherche einen Baubericht?
Danke Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
1670 passt nur für die Mary. Der Plan, der Grundlage der Utrecht ist, ist rund 70 Jahre jünger.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
zeitlich näher dran als die Utrecht wäre der Plan der Statenjacht von Jacobus Storck von 1678. Den schicke ich Dir ebenfalls nächste Woche. Den Plan könntest Du dann evtl. mit den Linien der Utrecht abgleichen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Nach etlichen Recherchen, die dankenswerterweise von Foxtrott / Alexander mit Planzeichnungen unterstützt wurden ergibt sich folgendes Bild:
a) Die Schiffskörper von Utrecht und HMY Mary unterscheiden sich im Unterwasserschiff nur marginal im Heckbereich.
b) Der Pavillion und die Skylights sind deutlich unterschiedlich, die Niedergänge liegen ebenfalls an etwas anderen Positionen.
c) Die Ornamentik der Mary ist deutlich komplexer als die der Utrecht. Inklusive der Malerei.
Schlußfolgerung: da dies erst mein zweites Modell mit Schnitzerein ist werde ich die Utrecht bauen, zumal ich hier durch die Veröffentlichungen recht ordentliche Pläne zur Verfügung habe.
McArdle beschreibt in seiner Veröffentlichung den kompletten Innenausbau der Utrecht. Um diese schöne Arbeit zu zeigen hat er bei seinem Modell die komplette Decksbeplankung weggelassen. Nun, das entspricht nicht meinem Empfinden für ein Modell. Ich werde daher nur die Bereiche unter Deck und den Pavillon ausbauen, die durch das Skylight und den Niedergang zu sehen sind.
Maßstab: Die Pläne in 1:48 habe ich auf 1:36 vergrößert. Das ist ein Maßstab, der mit besser gefällt.
Bauweise: ich baue die Utrecht als POF.
Stand des Neubaues: Nach der Aufbereitung der Pläne sind etwa 50% der Spanten gseägt. Da die Spanten letztendlich nicht zu sehen sein werden fertige ich sie aus 10mm Pappelsperrholz. Die Füllteile (wie sie auch bei der großen Utrecht eingebaut wurden) werden aus 6mm Pappelsperrholz gesägt.
Bilder folgen im nächsten Posting.
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Gern würde ich deinem Baubericht einen neuen Platz zuweisen, ich bin nur bei der Jahreszahl unschlüssig. Wir ordnen die Bauberichte ja nach Jahreszahlen.
Eine exakte Jahreszahl scheint schwierig (soweit ich die bisherigen Beiträge verstehe).
Wäre die Bezeichnung "um 1670 Statenjacht Utrecht" einigermaßen korrekt?