Zitat von Olympic1911 im Beitrag #1394In diesem Bild ist gut zu sehen, dass der Vordersteven nicht wesentlich zum Bug hin verjüngt; das Scheg dagegen sehr stark. Im etwa hinter dem Stock des Steuerbordankers beginnt das Scheg und da ist auch gut zu erkennen wie schmal die Vorderkante davon ist. Kann man noch machen!
Ich komm nicht weiter! Kann mir jemand sagen wie lang ein 24 pfünder Kanonenrohr ca. 1660 lang war? Laut Otte Blom waren sie 3,4m lang, laut Heinrich Winter (wenn man die Pläne hochkopiert) ca. 3,3m und nach Mondfeld ca. 2,94m lang. Für Infos bedanke ich mich schon mal. :)
Ich habe hier ein Rohr aus dem Jahre 1654, gegossen durch C. Wegenwaert. Das Rohr hatte eine gesamtlänge von 3245 mm. Vom Stoßboden nach hinten waren es 300 mm, nach vorne 2945 mm. Ein weiteres Rohr von 1631 hatte eine gesamtlänge von 3200 mm. Vom Stoßboden nach hinten 260 mm, nach vorne 2940 mm. Ein weiteres Rohr von 1643 hatte eine Gesamtlänge von 3210 mm. Vom Stoßboden nach hinten 285 mm, nach vorne 2925 mm.
Das sind aber nur Ziergeschütze. Sie haben nicht viel mit den Originalen zu tun. Aber hübsch sind sie. Welche Rohre hast du denn weiterhin für die HZ vorgesehen?
Zitat von Werner im Beitrag #1431 Welche Rohre hast du denn weiterhin für die HZ vorgesehen?
Das weiss ich nicht, da bin ich auf eure Hilfe angewiesen. Das einzige was ich mir vorstellen kann, ist dass alle Decks durchgehend gleiche Kaliber hatten. Welche Kaliber, kann ich nicht sagen. Auch wenn wir letztens Hinweis darauf hatten, dass die Rohre wohl vielleicht gedreht waren, haben wir hier Hinweis darauf, dass sie gegossen waren. An diesem Rohr sieht man wohl eine Gußnaht:
Auf Kriegsschiffen dieser Größe gab es verschiedene Kaliber. Immer waren eine gewisse Anzahl von 24, 18, 12, 8 und 6 Pfund an Bord eines Schiffes. In der unteren Batterie standen im mittleren Bereich die 24-Pfünder. Vorne und hinten waren aus Platzgründen meist 18-Pfünder angeordnet. Auf dem oberen, durchlaufenden Deck standen in der Kuhl 12-Pfünder. Da wo aus Platzgründen 18-Pfünder stehen konnten, hat man sie aufgestellt. Auf dem Halbdeck und der Back standen dann die 8- und 6-Pfünder. Nun muss man bei den 18-Pfündern sehen, dass auf "normalen" Kriegsschiffen keine Bronze, sondern Eisengeschütze standen. Diese Rohre waren anders gegossen und somit hatten sie meist eine andere Länge. Es wäre sicher gut, wenn du im Achterschiff und auch Vorschiff ein Maß nimmst. Dann könnte man schauen, welche Rohre möglich waren.
Wir dürfen aber auch hier nicht übersehen, dass hier ein Modell eines Modells gebaut wird. Ich denke, dass beim Originalmodell die Kaliber nicht auf den einzelnen Decks gemischt wurden. Nun sehen wir aber, dass das Geschützrohr auf dem untersten Deck in Tafel V zumindest von der Länge her zu stimmen scheint. Vielleicht stimmen dann die anderen Rohre auch. Auf dem oberen Deck hätten die Geschützrohre eine Länge von ca. 2,7m auf dem Halbdeck/Back 2,3m. Da werdet ihr sicherlich rauskriegen können, was das für Kaliber waren.
da wäre dann die nächste Frage, ob Du den ursprünglichen Zustand herstellen willst - wobei die Art der Geschützrohre vollkommen unklar ist. - eigentlich waren aus Holz gedrechselte Geschützrohre an Modellen aus dem 17. Jahrhundert der Standard - oder sie hatten auch oft gar keine Geschütze, wie bei sehr viel zeitgenössischen Modellen zu sehen. - oder die gegossene Rohre mit kurfüstlichem Wappen, wie auf den Fotos zu sehen, was ja ganz offensichtlich nicht dem Originalzustand entspricht.
Da dieses Dilemma für Dich kaum zufriedenstellend zu lösen ist. würde ich mich schon an den vermutlich historische korrekten Gegebenheiten orientieren. Aus dieser Unsicherheit würde ich aber auch eine gewisse künstlerische Freiheit für Dein Modell ableiten
Mir persönlich gefallen die Rohre aus #1430 ausgesprochen gut und wenn du die in den richtigen Größen bekommen kannst, würde ich die auch nehmen. Die Rohre entsprechen sehr gut einem reich verzierten Bronze-Geschützrohr des um 1625 wie sie z.B. auch auf der Vasa aufgestellt waren.
Nach dem Vasa-Desaster dürfte es auf jeden Fall nach oben hin abnehmende Kaliber gegeben haben. Die Instabilität der Vasa rührte zu Teil auch aus dem Umstand, dass hier generell 24-Pfünder durchgängig auf beiden Geschützdecks aufgestellt waren. Die 24-pfünder Geschützrohre der Vasa in moderner, kürzerer Bauweise (es gab auch einige altmodische und damit größere 24-Pfünder) war 2,9 m Länge, 40 cm Durchmesser am Boden, Bohrung 146 mm. In Frank Fox's "Distant Storm" ist ein 12-pfünder holländische Bauart von 1637 sowie ein 18-pfünder französischer Bauart mit genauen Maßen abgebildet. Wenn Du Bedarf hast kann ich die Pläne scannen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Was spricht denn dagegen, wenn du die Geschütze so aufstellst, wie du dir es vorstellst. Da es keine Überlieferungen bezüglich der Modellgeschütze gibt, ist es dir frei gestellt. Ich habe nur versucht, den Zustand auf einem Originalschiff aus der Zeit darzustellen.
Ich besitze eine recht attraktive Nachbildung einer (vermutlich) Wasa-Kanone. War vor vielen Jahren (60er?) ein Werbegeschenk einer metallverarbeitenden Firma, bekam ich damals von meinem Vater. Länge des Rohres ohne die Figur am Ende ca. 18 cm. Vielleicht könnte man es zum Ausgangspunkt einer Schnitz- und Abgussaktion machen.
Donnerwetter! Sie sieht auf den Fotos meiner zum Verwechseln ähnlich, ist aber offenbar viel länger! 31 gegen 18 cm. Wo hast du die denn her? Weißt du, wer sie hergestellt hat? Schmidt