Falsches Deck. Die Luke sitzt an sich im Oberdeck (keine beim HZ); die Treppe führt von der unteren Batterie aufs Oberdeck vor dem Kajütenschott. Was Du siehst, ist doch die lange Öffnung für den Kolderstock.
So, jetzt sollte ich mal zusehen, dass beide Rumpfhälften auf den gleichen Stand gebracht werden. Somit werden jetzt in der Steuerbordseite die Holzdübel eingebaut. Hier sind die Löcher der Dübel an der Bordwand weitgehend aufgebohrt.
Unter der Wasserlinie wird der Verlauf der Spanten mit Kreppband angegeben. Auf den Kreppband werden die Positionen der Dübel markiert, dann mit einem Reißstift eingestanzt und nachdem das Band wieder entfernt wurde die Löcher für Dübel aufgebohrt. Ich hatte zuerst einen Horror davor gehabt das Muster der Dübel unterhalb der Wasserlinie nach Möglichkeit exakt zu kopieren, es ist aber eigentlich recht einfach da das Muster simpel ist.
Hier hab ich noch was gesehen, was man schon noch korrigieren kann. Einen Teil deiner Bordwand hab ich über ein altes Genter-Foto gelegt. Man sieht, dass die Tür zur Seitengalerie deutlich niedriger ist als Dein Ausschnitt. Das vierte Barkholz wird nicht mehr von dem Türbogen berührt, sondern der endet knapp darunter. Hat ja auch damit zu tun, dass die Heckstütze keinesfalls von der Tür zertrennt werden soll; ist ein wichtiges konstruktives Bauteil. Und die Menschen waren damals ja auch nur so um die 1,60-65 m herum.
Es wird überhaupt nichts "korrigiert"! Ich habe drei Pläne des HZ aus denen dieser Durchgang zu entnehmen ist. In allen Plänen ist der Durchgang etwa gleich groß. Halte ich mich an den Plänen geht die oberste Kante des Durchgangs sogar noch über das Bergholz hinweg. Um nicht in Schwierigkeiten zu kommen, habe ich den Durchgang erst mal noch etwas kleiner belassen als er, laut Pläne, sein muss.
Ich verstehe nicht ganz warum die hoehe des Galerie-fenster etwas sagt ueber die hoehe von der Und ein zweite Frage: wissen wir sicher das die Tur rund war am obenseite. war das nicht ein rechteckiger Tur, mit ein halbrunde schmuck?
So wie ich es sehe, gibt es einen verzierten Türrahmen der noch zur Bordwand gehört. Wo das Türblatt sich genau befindet und endet, kann man anhand des Drehknaufs feststellen. Laut Zeichnung in 1491, ist die lichte Öffnung 2,4m hoch. An meinem Modell ist die Türöffnung noch 2,0m hoch. In beide weiteren Zeichnungen die ich habe (eine von Winter, die andere von Wagner) ist unten eine Stufe zu erkennen. Diese sieht man in der Zeichnung oben nicht aber in der Schnittzeichnung des Buches dagegen wohl. Wenn man die Stufe abzieht ist die lichte Öffnung ca. 1,9m hoch. Ich habe keine Probleme damit die Stufe unten noch zu ergänzen wenn es sich als sinnvoll erweist.
Das man den Winter/Wagner-Plänen nicht völlig vertrauen kann, wissen wir ja schon. Im Durchschnitt kleine Menschen und dazu so eine hohe Tür hat´s nicht gegeben. Die GM-Tür, die man glücklicherweise auf dem alten Foto ausmachen kann, ist für mich überhaupt die Haupt-Vergleichsquelle hier, gleiche Zeit, gleicher Schiffstyp. Winter hat im HZ eine hohe Schwelle unten gezeichnet. Aber das muss dann alles wieder in Übereinstimmung sein mit der Grundplatte der Seitengalerie, die ihrerseits mit dem sog. 1. Deck (Witsen) auf dem untersten Hackbord verlascht ist. Gleich hinter der Tür steht die Zahl 13 cm Raumhöhe. Wie konnte man diese Höhe messen? Oberspiegel herausnehmen und dann die Höhe von der Vorderkante der Sitzbank bis zur Unterkante Deck ermitteln. Jedenfalls, diese Höhe festzustellen war dem Heinrich Winter schon möglich. Es ergibt sich ca. 2,86 m Raumhöhe (1:22) in der Mitte ohne Decksbalkenkrümmung im Originalschiff. Die Tür allein wäre laut Plan ca. 1,91 m hoch, die untere Schwelle schon abgezogen. Das ist einfach nur Unsinn bei 1,65 m großen Menschen.
Man erkennt durch die Lüftungsklappe (Klappe selbst fehlt glücklicherweise) der Seitengalerie auch den Umriss der Eingangstür.
Also bei mir kommen Zweifel auf, dass es überhaupt die Bordwand ist, die wir hier sehen. Tatsächlich glaube ich dass die eigentlich Fensteröffnung viel kleiner ist, als die Klappe vermuten lässt. Der dunkle Bereich unten ist die eigentlich Fensteröffnung. Der Bereich oben, ist lediglich die Innenverkleidung, da hier an deren Rückseite eigentlich sich schon das schräge Dach befindet.
Dann würde also die von Hr. Birnie hergestellte Klappe gegen eine Holzverkleidung stoßen. Glaub ich nicht. Die gerade Unterkante des Klappenausschnitts ist dunkler als die Bogenoberkante, weil sie bemalt ist. Sie ist die Wand der Seitengalerie, oben aber die Bordwand. Man hat ja das Modell schwarz-weiß gepinselt, kam aber an der Innenseite der Galerie natürlich nicht dazu.
Hier ist eins von den 1666 für Frankreich gebauten 160ern. Die haben ganz ähnliche Seitengalerien.
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Insgesamt ist die Tür zur Seitengalerie im Ensemble zu sehen, als eine konstruktive und ästhetische Einheit mit der Seitengalerie plus Basisplatte, der Achtergalerie und ihrer Basisplatte und der Heckstütze und innen der Sitzbank. Wäre gut, sich das ganze zeichnerisch zu überlegen. Gehört alles zusammen.
Wie wir's auch drehen und wenden - es ist für mich auf gar keinen Fall Anlass genug pauschal zu behaupten, dass die von Winter (oder wen auch immer) gezeichnete Türöffnung falsch ist. Ich werde mich nach den Plänen die mir vorliegen richten.
Hier hab ich noch die Vergleichswerte von der Vasa. Raumhöhe bei Vorderkante Sitzbank in der Mitte etwas mehr als 2,50 m, die lichte Türhöhe ohne Schwelle ca. 1,70 m (Maßstab direkt vom Plan reinkopiert). Eine 1,90 m hohe Tür stößt mir halt sauer auf. Nichts für ungut!
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Auch die Neigung der Türpfosten beim HZ und GM beachten! Sie scheinen schön parallel zu den vertikalen Skulpturen der Seitengalerie zu laufen, auch bei der oberen Lüftungsklappe in der Achterhütte.
Vielleicht ist an dem was @amateur sagt wirklich was dran: Vielleicht hatten diese Durchgänge ober gar keinen Rundbogen. Diese Zeichnung ist von Heinrich Winter selbst:
Man kann gut das rechteckige Türblatt erkennen. Der Rundbogen scheint eine Zierde zu sein oder vielleicht war der obere Bereich innerhalb des Bogens offen? Wenn unmittelbar vorm Buffetschrank das lichte Maß zwischen den Decksflächen 11cm ist, ist das Türblatt ca. 7,46cm, also im Original 1,65m hoch.