Steht alles im Certer drin. 1558 Gulden kosten die 3. Balken (2. Spalte fast ganz oben). In der Überschrift steht "und dann noch 7". Das ist ja der Certer, den auch van Yk in sein Buch übernommen hat. Aber er war nicht ganz einverstanden mit der Summe des ganzen. Im Witsen selbst mußt du suchen. Wir wissen ja, das der fast unlesbar ist. Im Van Yk ist das leichter zu finden.
@ara Nochmal ein Beitrag zur Farbgebung - im Hinblick auf das HZ-Modell:
Rote Deckel in Verbindung mit "nicht-roter" Innenbordwand scheint eher die Regel zu sein. Auch die Victory zeigt rote Deckel und hellgrau/weiße Innenwände:
Rein physikalisch betrachtet machen rote Innenwände keinen großen Sinn: Nach den Gesetzen der Optik erscheinen rote Flächen bei relativer Dunkelheit (und die dürfte auf den unteren Decks vorhanden gewesen sein) dunkel bis schwarz, während Oberflächen mit mehr Blauanteilen dagegen auch bei schlechten Lichtverhältnissen stets beträchtlich heller erscheinen.
Das erklärt aber nicht, warum dann die Stückpfortendeckel an der Innenseite stets rot dargestellt sind (bzw. waren, siehe Victory) - und beantwortet auch nicht, wie es denn nun beim HZ-Modell war.
Nach Mondfeld u. a. soll ja die komplette Innenbordwand in diesen Decks rot gewesen sein. Vielleicht kann jemand noch etwas konkreteres zu den zeitgenössischen Gepflogenheiten der Farbgebung der Innenbordwände von Batteriedecks und Kuhl beitragen, denn diese Fragestellung (und die aufgezeigten Unterschiede) betrifft sicher noch zahlreiche weitere Modellbauer...
Grüße Robert
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
das von dir herangezogen Diorama ist aber ein neuzeitliches! Die dargestellten Modelle sind sicher nach bestem Wissen und Gewissen erstellt worden, aber auch hier wird man Artitec fragen können und müssen! Aus welche Quellen habt ihr die Informationen zur Farbgebung der Schiffe genommen?
[quote=zimtzucker|p87076Das erklärt aber nicht, warum dann die Stückpfortendeckel an der Innenseite stets rot dargestellt sind (bzw. waren, siehe Victory) - und beantwortet auch nicht, wie es denn nun beim HZ-Modell war. [/quote]
Wie weiter oben schon gesagt wurde, wenn sie rot waren hätte Winter es sicherlich erwähnt.
@Olympic1911 : "Wie weiter oben schon gesagt wurde, wenn sie rot waren hätte Winter es sicherlich erwähnt."
...und außerdem zeigen die Brandenburgischen Schiffe auf dem Verschuir-Gemälde keine (bzw. keine gut) erkennbare Rotfärbung (im Gegensatz zu holländischen Schiffen).
Aber kann mann denn beim HZ-Modell guten Gewissens von einem "Holländischen Zweidecker" sprechen, wenn ausgerechnet dieses charakteristische Detail nicht rot gefärbt war, wo doch sonst alles in "typischer" Farbgebung zu sein schien ?
Will Dich nicht verunsichern damit, Du wirst das schon bestmöglich recherchieren, aber wie die Färbung der Innenwände aussehen wird, hast Du wohl noch nicht entschieden, stimmts ?
Robert
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
Nun, ich baue ein Modell eines Modells. Und wenn alle farbigen van de Veldes Holländische Zweidecker mit roten Pfortenklappen darstellen wäre dies für mich immer noch nicht Grund genug die Klappen an meinem Modell rot zu gestalten. So wie es im Moment aussieht bleiben sie auf jeden Fall in Natureiche.
Heinrich Winter beschreibt die Rumpfinnenwände aus "...hellem maserungsfreiem Holz...". Ich habe sie aus Ahorn gemacht und so richtig glücklich damit bin ich nicht. Wenn man sich die schwarz-weiß Aufnahmen des unteren Batteriedecks ansieht (Bullenstall) , sehen sie nach allem aus, aber nicht nach hellem maserungsfreiem Holz, viele eher nach Eiche. In der Tat sieht das Innere des Rumpfes unterhalb des Batteriedecks wirklich hell aus aber dadrüber nicht.
Aber es bleibt merkwurdig das Wagner rote pfortendeckel zeigt, und Winter darueber nichts sagt. In beide faellen handelt es sich um ein Wiedergabe des Modelles.....
Warum sollte Wagner rote deckel zeigen wo es keine gibt. Oder, warum sollte Winter sie nicht beschreiben wann es tatsaechlich rote Deckel gibt. Merkwurdig.....
Ein Wort zur Farbgebung der Artitec-Modelle in Texel. Nach meinen Erfahrungen und bestärkt durch Gespräche mit ihrem Erbauer gehe ich davon aus, dass ganz wesentlich die zeitgenössischen Gemälde der Vande Velde und anderer Vorbild für die Farbgebung waren. Herr Tomesen von Artitec betonte allerdings, dass das Farbspektrum der Schiffe (vermittelt durch die Gemälde) sehr breit gewesen ist. Ob etwa und wie eine Bemalung aufgefrischt wurde, lag am Kapitän des Schiffes. Man konnte daher auch Schiffe sehen, die Jahre lang mit Konservierungsmitteln wie Teer übermalt worden waren und kaum noch Farben zeigten. Die Fragestellung im Fall des HZ Modells geht wohl tatsächlich dahin: Wie sah das Modell aus. Ich könnte mir gut vorstellen, dass jemand, der es damals gemalt hat und ein bisschen was von Schiffen dieser Epoche verstanden hat, ihm rote Stückpfortendeckel gemalt hat, um sein Bild authentischer und eindrucksvoller erscheinen zu lassen. Das Rot der Pfortendeckel sollte ja Gegner beeindrucken. Und Kampfmoral war bei der feindlichen Begegnung von Segelkriegsschiffen oft entscheidender als Armierung. Psychologische Kriegsführung ist keine moderne Erfindung. Entsprechend sind auch auf den Gemälden die roten Deckel ein Moment der Dramatisierung. Eine letzte Überlegung: In 300 Jahren kann manche Farbe ihr Erscheinungsbild auch stark wandeln. Farben des 17. Jahrhunderts waren längst nicht so beständig wie heutige. Schmidt
Ich weiss nicht ob es etwas bedeutet: In NMM befindet sich ein Modell das in 1925 gebaut is. Die Bauer war Deutsch und hat das Original wahrscheinlich gesehen. Das model hat kein Rote farbe, nicht am zetbord, nicht am Pfortendeckel. (hat aber schwarze Barkholzer....)
Nun Jan, das wird wohl die Freiheit des "Künstlers", in diesem Fall des Modellbauers gewesen sein. Möglich wäre auch, dass der Auftraggeber die schwarzen Berghölzer schön fand.