Ja richtig, beim langen Vasa-Galion sind die Regeln leicht nach innen gebogen und beim HZ nach aussen. Man hat zuerst die oberste und dann die unterste Regel angepasst (Van Yk) und dann die Galionsknien eingesetzt. Die Form der Knien ergibt sich also aus der Position der Regeln, vergleichbar den Bauchstücken bei der Nordholland-Flachbauweise. Es sieht so aus, dass man von Anfang an immer eine kleine Bucht bei den Regeln wollte. Wo gibt´s denn bei diesen Schiffen ein gerade Linie?
Jan meint offensichtlich, dass zu breite Galionsknien in der Mitte erst die Bucht der Regeln erzeugen würden. Schmälere Knien erzeugen also keine Bucht. Aber ich habe meine Zweifel, weil grade Linien eben offensichtlich nicht geschätzt wurden auf diesen Schiffen. Übrigens, die 3 ornamentierten Regeln des PW scheinen aus einem Stück geschnitzt worden zu sein, also alles gleich mal viel versimpelter.
Hier hab ich noch 2 Zeichnungen von Eindecker-Pinassen aus den 60er-Jahren (dieser Schiffstyp war gerade neu aufgekommen; Witsen). Die Galionsregeln scheinen schon eine kleine Bucht zu haben - das zumindest als eine kleine Anregung. Diese Zeichnungen sind inzwischen gut bekannt, abrufbar auf WWW/:maritiemdigitaal.com; im Schifffahrtsmuseum Rotterdam aufbewahrt.
S (97).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (98).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
So allmählich kommt man ans Ziel (eines von vielen!). Alle Galionsregeln sind angepasst. Die Urmodelle der Regeln bestehen aus mehreren Teilen, sie sind zwar ungemein stabil, ich wollte sie aber aus einem Stück haben, alles andere wäre für mich Pfusch gewesen. Also habe ich heute von den Urmodellen Schablonen abgezogen von denen ich dann die Galionsregeln erstellen konnte die eines Tages auch mal am Modell verbaut werden.
Hier links seht ihr das Urmodell der untersten Galionsregel der Steuerbordseite, rechts daneben ist eine Schablone der Oberseite dieser Regel. Wiederum rechts daneben ist die Regel aus 2cm Eiche ausgesägt. Mittels der Kartonschablone wird der Umriss der Oberseite darauf aufgetragen und dann kann das Teil ausgesägt werden. Rechts im Bild ist die gleiche Regeln der Backbordseite fertig ausgesägt zu sehen.
Die untersten zwei Regeln in diesem Bild sind wie oben beschrieben ausgesägt worden. Sie werden eines Tages mal am Modell verbaut werden. Die oberste Regel in diesem Bild ist noch eines der Urmodelle aus mehreren Teilen.
Ja, die Spanten meinte ich. Ich verstehe aber nicht warum das nur mit gekrummte regeld kann: Otte Blom und Dik haben die regelungen des Gallions gezeichnet mit nur 'ein' krummung. Oder das auch korrect ist fuer Hz weiss ich nicht. Ich denke dein Gallion hat ein etwas grosere Krummung als das original. wie Ara auch schreibt: Beim Prins Wilhelm ist die Krummung etwas nach innen (sind vermutkich die mittlere spanten smaler im vergleich met HZ. Auch ist die krummung nach innen etwas kleiner weil die unsterste regelung viel kurzer ist als die oberste regelung (weil die Es viel flacher verlauft) Ich wies nicht oder dass ganze aus einem teil besthet, oder das man ziemlich viele farbschichten darauf gepinselt hat.....
Gratuliere, das ist alles sehr schön geworden. Man sieht, dass die Krümmung nach innen gleich nach der Bugsprietzurring beginnt. Nur noch eine Kleinigkeit. Die oberste Regel, wo dann ganz oben der Mohrenkopf draufgesetzt wird (ist ein eigenes geschnitztes Teil), wird nicht an den Außenhautplanken befestigt, sondern am Innenholz, also den Backende-Stützen. Auch beim Gentermodell ist es so. Also du musst dann, wenn es soweit ist, noch die Kurve der obersten Galionsregel an den Planken anzeichnen und dieses Plankenmaterial abnehmen. Das vierte Barkholz muss nicht angeschnitten werden, die Regel berührt es nur an einem Punkt. Also die oberste Regel wird ein ganz wenig flacher verlaufen - um die fehlende Dicke der Aussenhaut an dieser Stelle.
Alle Galionsregeln sind jetzt angepasst; sie sind alle aus einem Stück und die Konstruktion ist ungemein stabil. Jetzt müssen die Kanten noch gerundet und die Profilierung eingeschnitten werden. In den nächsten Tagen werde ich beginnen die Knie anzufertigen (ich glaub ich brauch erst mal eine Pause!).
Doch ich musste etwas völlig unerwartetes feststellen: In der Draufsicht sind (zumindest die obersten) Galionsregeln gerade!
Ich hab beim Studium die Fachrichtung Darstellende Geometrie mit einer glatten Eins abgeschlossen und ich denke ich darf von mir behaupten, dass ich eine gute räumliche Vorstellung habe, aber das hier ist gegen alle (Galions-)Regeln! Da predige ich seit einigen Tagen, dass in der Draufsicht die Galionsregeln auch gewölbt sind und dass alle es falsch haben, steig auf die Trittleiter und davon ein Foto zu machen damit ich es euch zeigen kann, und was stell ich fest? Die Galionsregeln sind gerade!
unerwarten? Warum, das macht doch sinn? Du hast es vermutlich korrect gemacht. Und dann sieht es aus wie as damals auch war, und gezeichnet ist. noch eine Frage: wo hast du die breite des Gallions am Unterseite gefunden (oder: muss die inderste Regelung, and damit auch die zweite nicht etwa mehr nach innen gekrummt sein? Hast du vieleicht ein foto von deinen Modell, wie in post 797?
Mehr kann ich jetzt nicht machen. Das schräge Holz das an der Außenseite der Regeln gehalten ist, gibt etwa die Neigung der Galionsspanten wieder. In wie weit solche Aufnahmen Sinn machen, kann man drüber diskutieren zumal ich ganz bestimmt mit einer anderen Linse fotografiere und den genauen Winkel festzustellen ist nahezu unmöglich. Ich wollte jetzt auch nicht den ganzen Tag dran bleiben. Wenn eine Regel geändert werden muss, müssen alle geändert werden. Ich werde nichts mehr ändern.
sieht ueberzeugend aus. Nichts mehr aendern! Ich bemerke dass es schwierig ist (noch ehr als ich dachte) um anhand der alte foto's etwas ze sagen ueber die Form und Abmessung der einzelne Teile. Nur als es fertig ist, kann man in die fot sehen ob es klappt oder nicht. Ich wuerde sagen: das gallion stimmt. Du soltest noch gedanken machen ueber die frage ob die oberkante der Regeln gfalch ist, oder im 90gard steht zu die gallionspanten.
Eines muss natürlich noch geändert werden, aber da würde ich nicht hetzen, lieber erst mal den Rumpf fertig stellen. Alle Teile des Galions verschmalen sich vom Bug nach vorne. Das fängt an beim Vorsteven, der an der Vorderkante einige Daumen schmaler ist als an der Innenkante. Damit sind dann natürlich auch die beiden Auslieger und das Knie darunter schon schmaler, und die Verschmalung dieser Teile setzt sich fort bis nach vorne. Die Schnecke, auf der die Pfoten des Löwen ruhen, ist natürlich wieder breiter, die ist ein eigenes angelaschtes Bauteil. Auch die Galionsregeln und die Galionsspanten verschmalen sich von achtern nach vorne in Breite und Dicke. Das Es musst du von Anfang an als breites Holz nehmen, da die Volute am Kopf des Löwen deutlich breiter ist und erst der Teil darunter schmäler zur Aufnahme der Galionsregeln - das ist ein Stück Holz! Man könnte hier schummeln, da der Übergang durch Löwe, Regeln und Brookstück verdeckt ist. Ebenso beim oberen Auslieger, der ist mit einer Lasche (Nase) in der halben Stärke seiner eigenen Breite in den Vorsteven eingezapft (so ein Verbindung ist logisch, dieser Auslieger muss fest sitzen). Die Lasche ist natürlich durch die beiden langen Schloikknien (vom Bug und den Liegern entlang - dazwischen der geschnitzte Kamm in einer Sponung in den Ausliegern - bis nach oben) verdeckt. Letzten Endes wird nur der genaue Blick auf die verfügbaren Fotos zur richtigen Dimensionierung aller dieser Teile führen können. Das ist alles Feinarbeit, nur nicht frustrieren lassen. Persönlich glaube ich, es ist besser, das alles kommt später dran, wenn der Rumpf fertig ist.
Zitat von ara im Beitrag #826Ja richtig, beim langen Vasa-Galion sind die Regeln leicht nach innen gebogen und beim HZ nach aussen. Man hat zuerst die oberste und dann die unterste Regel angepasst (Van Yk) und dann die Galionsknien eingesetzt. Die Form der Knien ergibt sich also aus der Position der Regeln, vergleichbar den Bauchstücken bei der Nordholland-Flachbauweise. Es sieht so aus, dass man von Anfang an immer eine kleine Bucht bei den Regeln wollte. Wo gibt´s denn bei diesen Schiffen ein gerade Linie?
Ich versteh nicht ganz wo da am Vasa-Galion etwas nach innen gebogen ist, @Ara . Eigentlich sieht alles sehr gerade aus.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Ich bezieh mich da primär auf die Pläne des Vasamuseums - Draufsicht auf das Galion. Natürlich kann sich´s auch um eine nur sehr geringe Durchbiegung handeln. Und bei der Vasa geht´s immer auch um die Frage, ob wo etwas vielleicht verformt ist.
Das was im Plan als kleine Durchbiegung erscheint ist die Resultierende aus der geschwungen Form der Galionsregeln und der leichten Auswärtsneigung der Stützen des Galions. Die Beplankung des Galions ist bretteben, wie das Foto zeigt
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Du kennst sicher auch den Linienriss der Vasa. Aber ich hab da einen Tip. Geh mal ins Vasaforum; vasafreeforums.net. Fred Hocker, der Vasakurator, ist eigentlich immer gerne bereit, Fragen zu beantworten. Du musst es nur in Englisch tun. Wenn´s der Mann nicht weiß, dann niemand.