Hallo, Peter! Du hast wahrscheinlich keine Fotos, die das Innere der HZ-Galerien zeigen. Also ist hier eine Rekonstruktion unumgänglich; die einzige authentische Modell-Seitentasche, die noch existiert, ist die des Gentermodells; an die kommen wir wohl nicht ran. Bei der William Rex hab ich den Verdacht, dass diese bloß aus einem außen dekorierten Stück Holz besteht. Trotzdem haben wir gutes Material von der Vasa, Van Yk und Witsen. Die Bauteile der Galerie seit der Vasa sind im wesentlichen dieselben geblieben (aus Van Yk und Witsen erschlossen). Unten der Galeriefuß, verlascht mit der Deckleiste des 1. Hackbordes, dann die sechs unteren Galeriestützen, an deren Oberseite eine aufrecht stehende dicke Galerieplanke (Fortsetzung der Schlingerleiste; "staande Plank" - van Yk), darauf gespiekert die Galerieleiste (Fortsetzung der Schlingerleiste), und dann die sechs oberen Galeriestützen, darin dann eingenutet die zweite Galerieleiste (Fortsetzung der 2. Schlingerleiste). Ganz oben an der Oberkante des Daches gibt es, im Unterschied zur Vasagalerie, noch eine starke Abschlußleiste, in der die oberen Galeriestützen eingezapft sind. Also das ganze Ensemble ist schon stärker als die Vasa-Konstruktion.
Hallo ara, beim HZ wirkt eh alles etwas überdimensioniert: Berghölzer, Rumpfplanken etc. Deswegen wollte ich mich hier nicht auf so eine filigrane Unterkonstruktion wie bei der Vasa einlassen. Umgerechnet haben meine Hölzer einen Querschnitt von ca. 22/15 cm und das halte ich absolut nicht für überdimensioniert. In der Tat habe ich keine Innenaufnahmen der Seitentaschen des HZ; ich weiß nicht ob es so was gibt. Ich glaube die Unterkonstruktion der Batavia-Seitentaschen ist auch etwas kräftiger gehalten hab davon aber auch keine Bilder.
Hier sind 3 Bilder der Seitentasche der Batavia. Zwei von Innen und eins von Aussen.
Benjamin Raule
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
Nun, die Batavia ist nicht wirklich aussagekräftig, die ist in großen Teilen von der Vasa abgekupfert, was meiner Meinung nach in sich schon illegitim ist - ein Retourschiff ist ja doch etwas ganz anderes als ein Prestige-Kriegsschiff. In Australien haben sich ja Wrackteile der Batavia erhalten, ganz anders als in Lelystad. Wenn man rekonstruieren muss, weil man keine Originalaufnahmen hat, sollte man sich auf jeden Fall nicht einfach mit modernen Versuchen (z.B. Dik, Blom, Batavia, ZP in Lelystad) zufriedengeben, sondern zuerst immer Unterlagen aus größtmöglicher zeitlicher Nähe zum Original heranziehen, die´s ja in unserem Fall gottseidank gibt - also Van Yk, Witsen, die Vasa, Bauzerter, die Van de Veldes, und natürlich die beiden Modelle HZ u. Genter selber. Von außen kann man eine ganze Menge über die Galerien erschließen.
Das ist eine sehr interessante Skizze ara, vielen Dank dafür. Kurios finde ich, dass Wagner im Schnitt der Seitentasche eine Art "Zimmerdecke" mit eingezeichnet hat. Es sind aber schön Ansätze von einer Ähnlichkeit mit deiner Skizze zu erkennen:
Das Jahr geht nun zu Ende, der erste Arbeitstag nach dem Urlaub rückt immer näher :( Der Urlaub was super für Experimente am Modell wie am Galion und an der Seitentasche. Nun rückt auch der Alltag am Modell wieder näher und es wird Zeit wieder Arbeiten aufzunehmen die während des Urlaub pausiert haben, wie z.B. die Rumpfbeplankung. Womit wir schon wieder (!!!!) beim Thema Kanonenpforten sind. Schon vor mehreren Wochen erkannte ich, dass bei den unteren Pforten der Backbordseite immer noch der Wurm drin ist. Die Abstände der Pforten ist viel zu ungleichmäßig. Mich sprang es an, das ist auch der Grund warum es hier so wenige Aufnahmen der Backbordseite zu sehen gibt. Gestern dachte ich mir ich vermesse die Pforten einfach um mir ein genaueres Bild davon zu verschaffen und da erkannte ich, dass nur zwei Pforten aus der Reihe tanzen. Ihr könnt die Übeltäter unten im Bild sehen, da habe ich Kreppbandstreifen drüber geklebt. Die vordere Pforte muss 5mm weiter nach vorne gerückt werden und die hintere ca. 4mm nach hinten. Dann hab ich es 100prozentig!!!
Dir auch alles Gute für 2016!! Auf den Wagner brauchst Du nichts zu geben. Wir wissen ja, dass der voller Fehler steckt. So eine Zimmerdecke hat´s nie gegeben, alles immer ein und derselbe Raum. Es gibt diese bekannte Zeichnung der Zeven Provincien von vorne von Van de Velde, wo das Türmchen auf der Seitengalerie weg ist. Mit einem Zwischenboden hätte man es wohl behalten. Also sogar die Rotterdamer und Zeeländer mit ihren Türmchen oben drauf (Aemilia, Brederode, Eendracht) hatten nur einen Raum. Ich glaube auch, dass Carel Allard das falsch gezeichnet hat. Sein 96-Kanonen-Dreidecker von 1695 hat zwei Abteilungen übereinander in der Galerie wie die Engländer und deswegen auch eine Seitentür in der Hütte. Ich halte das für inkorrekt. Guten Rutsch!
Was bin ich froh, dass ich diese zwei Pforten noch geändert habe! Jetzt hat das Modell nicht eine Schokoladenseite sondern zwei! :) Zwar habe ich zwei Tage dafür benötigt, aber die waren es wert und diese zwei Tage fallen bei über zwei-jähriger Bauzeit bis jetzt ja nun wirklich nicht ins Gewicht. Ich hab's ja eh nicht eilig! Wenn zwei Pforten aus der Reihe tanzen, sind sechs Pforten davon betroffen, die davor bzw. dahinter weil auch da die Abstände nicht stimmen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Jetzt muss ich nur noch die Schäden an der Rumpf-Innenseite beheben.
Ich hoffe ihr seit alle gut ins neue Jahr gekommen! :)
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #885Die Kartonschablone der Seitentasche ist hier schon zu sehen gewesen, nun ist sie fertig, ich habe im vorderen Bereich etwas geändert aber so bin ich jetzt damit zufrieden. Ich denke die Form kommt dem Original sehr nah. Ihr könnt sehen, dass ich durch die Aufteilung in Segmenten die Lage der Zugangstür habe festlegen können.
Erst mal grob angelegt; muss noch gesäubert werden:
Hier könnt ihr sehen wir ich das Kartonmodell verwendet habe um die Holz-Unterkonstruktion der Seitentasche zu erstellen. Ich bin hier dabei die Schablone der vordersten Spants abuznehmen:
Und hier werden die Holzspanten fürs Modell abgenommen:
Die gleiche Vorgehensweise für die horizontalen Formteile; ara und Werner werden sicherlich wissen wir die Fachbegriffe hierfür sind:
Der Rohbau der Unterkonstruktion. Es kommt noch ein fünftes Spant hinten dran, dessen Form ich aber nur dann genau bestimmen kann, wenn der Hecksiegel in Arbeit ist.
Sehr schön!
VG Peter
Vorweg: Alles gute zum Neuen Jahr2016.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo, kann die entsprechende Zeichnung nicht laden Fehlermeldung : dateianhängen zur zeit nicht möglich. Versuche es später noch einmal. mit Ahoi Suchhardt
Zitat von Suchhardt im Beitrag #896Hallo, kann die entsprechende Zeichnung nicht laden Fehlermeldung : dateianhängen zur zeit nicht möglich. Versuche es später noch einmal. mit Ahoi Suchhardt
Hallo Werner. Es gibt Neuigkeiten zur FARBGEBUNG HZ.
Unser Forenmitglied und HZ-Fan Eddie hat in seinem Archiv Fotos wiedergefunden die er vor Jahren gemacht hat. Sie zeigen ein Aquarell vom Holländischen Zweidecker. Wir rätselten zunächst ob der Maler unser WAGNER der HZ-Zeichnungen sein könnte. Erst nachdem es gelang die Signaturen in Sütterlin zu entschlüsseln führte die Spur zum tatsächlichen Künstler.
Hallo Eddie, es gibt Neuigkeiten zu Deinen Fotos: In Mühsamer Kleinarbeit habe ich folgendes herausgefunden:
Unser WAGNER ist unschuldig!!! Das Aquarell ist 1898 vom Marinemaler Cornelius Wagner (1870-1956) erstellt worden. Es wird als Schiffsstudie klassifiziert. Berichten nach nannte er es “Großer Kurfürst” und hat es nach einem Modell aus dem Hohenzoller-Museum als eine Vorstudie zu einem Gemälde aus der Zeit des Großen Kurfürsten geschaffen,
Alle zweifarbigen Signaturen in Sütterlin auf dem Aquarell links neben dem Heck stammen[[File:Scannen0001.jpg|none|auto]] vom Maler Cornelius Wagner: 72 Kanonen C.Wagner 1898 Berlin Modell eines armierten Linienschiffes mit den Nassau Oranischen Wappen aus der Zeit des Großen Kurfürsten.
Nun haben wir Gewissheit. Die Farbgebung ist also 1898 vom Original HZ-Modell in Berlin abgeleitet. Da alle bekannten Arbeiten des Künstlers eine große gegenständliche und farbliche Detailtreue aufweisen, können wir davon ausgehen, daß es auch bei diesem Bild so sein wird. Mit Gruß+Ahoi