Ja, aber Willem III hat als Koenig von England das Englische Wappen gefuert, nicht das wappen von Oranje-Nassau.... Dieses Wappen ist deswegen eine Art "Fantasiewappen"....
Zitat von amateur im Beitrag #781Ja, aber Willem III hat als Koenig von England das Englische Wappen gefuert, nicht das wappen von Oranje-Nassau.... Dieses Wappen ist deswegen eine Art "Fantasiewappen"....
Jan
1653 wurde er in den Hosenbandorden aufgenommen, vielleicht hängt das Wappen ja damit zusammen ?
Mitglieder des Hosenbandordens müssen nicht zwangsläufig Briten oder Engländer sein. Gustav Adolf II und Königin Beatrix waren auch Mitglieder um nur zwei weitere zu nennen. Die Mitgliedschaft war/ist nicht vererbbar und es konnten/können nur sehr hoch gestellte Personen da hin berufen werden. Prins Willem III wurde wie Kai schon sagte 1653 aufgenommen, da war er noch lange nicht König von England. Das Wappen, dass vom amerikanischen Forum her stammte hat den Titel "King William Henry III" und als er den Namen hatte war er natürlich schon König von England. Ich frage mich aber mittlerweile ob niederländische Schiffe des 17. Jahrhunderts einen "Namen" im heutigen Sinne hatten. Eher hatte das Schiff einen Symbol; Wappen oder Abbildung um es eine Identität zu geben. Von dieser Symbolik konnte jeder Betrachter die Identität des Schiffes erkennen und von daher den "Namen" ableiten. Dies würde bedeuten, dass ein Schiff mit dem Wappen Willem von Oraniens am Heck je nach dem wie der Betrachter es deutet auch "De Jonge Prins" oder aber auch "Prins Willem" hätte heißen können.
Willem III ist 1650 auf die Welt gekommen. Wurde von Johan de Witt politisch erzogen und hatte 1672 die Gelegenheit genutzt sich der Brüder de Witt zu entledigen. Erst nach 1672 übte Willem III politische Macht aus. Vorher war er mehr oder weniger kaltgestellt. Er hatte das Wappen seines Vaters, Willem II übernommen und erst später wurde es modifiziert. Die Schiffe der niederländischen Marine hatten immer einen aussagefähigen Namen. Meist bezogen auf Städte, Persönlichkeiten ... Einher ging damit allerdings auch die Verzierung der Schiffe. Diese Verzierung hatte immer etwas mit dem Namen des Schiffes zu tun. Leider ist dieser Bereich der maritimen Geschichte wenig erforscht. Heraldiker, die eventuell etwas dazu sagen könnten, schweigen seit Jahrzehnten.
Bisschen Spekulation, bin eben nur ein Amateurhistoriker: In der Liste der Hosenbandorden-Träger lese ich, dass Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, schon seit 1654 Träger des Hosenbandordens war, Wilhelm III. ein Jahr vorher. Vielleicht drückt so das Wappen am HZ einfach die Nähe der beiden Persönlichkeiten, weil sie die gleiche Würde teilen, aus. Damit aber entfällt dann der Bezug zu einem konkret gebauten Schiff; es wäre ein Geschenk von einem Oranier zum anderen. Ein Vorbildschiff kann es ja ohne weiteres gegeben haben.
Die Problematik um der Herkunft des Modells ist so alt wie das Modell selber. Es gab in der Vergangenheit etliche Versuche, Licht in diese Angelegenheit zu bringen. Bis heute sind leider keine Dokumente gefunden worden, die Rückschlüsse erlauben würden. Ebenso ist es bis heute nicht gelungen, dieses Modell einem vergleichbaren Original zuzuweisen. Einzig, dass das Modell möglicherweise der Admiralität Amsterdam zugeordnet werden kann.
Ich habe mich dazu entschieden alle Planken des Unterwasserrumpfes mittels dieser Kartonschablonen herzustellen. Natürlich ist es sehr aufwendig und zeitintensiv aber so habe ich die komplette Kontrolle über den Verlauf der Planken. Nachdem die Planken angebracht sind und der Kleber durchgetrocknet ist, brauche ich den Rumpf nur zu schleifen und dann sind kaum sichtbare Plankenstöße zu erkennen.
Die Arbeit mit den Kartonschablonen ist auch die einzig richtige Methode. Ab Hoving hat darauf hingewiesen, dass es keine einzige rechteckige Planke an so einem Schiff gab.
Ich hab was gefunden, was mir bis nicht bekannt war. Auf den oberen Ausleger des Galions ist noch ein zusätzlicher Klotz aufgebracht wahrscheinlich um die dünnen Spitzen der Galionsregeln aufzunehmen.
Dieser Klotz beginnt direkt vor dem Bugsprietzurring und geht wohl bis zur Violinschnecke durch. Mich würde es nicht wundern, wenn er im Querschnitt trapezförmig war um die schräg verlaufenden Galionsregeln aufzunehmen. Man kann erkennen, dass die Auflieger der Galionsspanten vor dem Zurring am Ausleger eine andere Schräge haben, als die dahinter.
Vielen Dank für den Baubericht. Ich habe bisher neben den historischen Details eine ganze Menge an handwerklichen Tipps aus Deinem Bericht ziehen können. Ich hoffe, dass da in Zukunft noch einiges kommt.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Hallo! Dieser Klotz ist das sogenannte "Es" und sitzt über dem oberen Auslieger. Oben endet das Es in der Volute (Spirale). Wir können leider nicht sagen, wo genau dieser Auslieger endet - nämlich im Corpus des Löwen; der hat eine rechteckige Sponung entlang seines Rückens, um Auslieger und Es aufzunehmen. Das Es ist nur ganz leicht trapetzförmig, weil mehr nicht notwendig ist - die Sponung im Löwen ist ja rechteckig. Für die 3 Galionsregeln gibt es Sponungen im Es. Beim Gentermodell (Wir haben 2 Bilder des Löwen) ist eine der Regeln einfach abgeschrägt und ist stumpf am rechteckigen Es befestigt.
Aber sei vorsichtig! Das Galion ist nämlich der komplizierteste Bauteil des ganzen Schiffes! Erst mal das Galion-Kapitel bei Van Yk durchlesen!
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Es wird schon eine Menge "sich herantasten" erfordern. Es gibt keine gerade Linie und jede Auflagefläche der Regeln ist anders. Zudem sind die Regeln auch noch zur Kiellinie hin geneigt. Wie die Teile alle im einzelnen genau auszusehen haben, weiß man erst wenn alles fertig ist (und hoffentlich passt). Ich habe heut Vormittag erst mal die Galionsregeln neu gemacht, diesmal etwas kräftiger.
Vielen Dank auch für die Erklärung ara. In der Seitenansicht kann man gut erkennen wie das "Es" hinter dem Kopf des Galionslöwen seinen Bogen macht und unter der "Dreiecksplatte", die die beiden oberen Galionsregeln verbindet, endet.