ich versuche mich hier schon ein bisschen zurückzuhalten, so dass es nicht zu mehrere Updates pro Woche kommt, aber es lässt sich mal wieder nicht vermeiden ;-) Wenn ich die Wulf des Models fertig habe und ich sie euch dann präsentiere hat @ara eh wieder was zu meckern und ich kann dann wieder alles auseinanderreißen also zeige ich es euch besser jetzt schon im Frühstadium. Ich habe heute begonnen die Wulf oder Holle-Wulf (?) des Spiegels anzufertigen und dann kommen schon die ersten Fragen auf. Folgende Punkte müssen beim Bau jedoch berücksichtigt werden: Die Deckleiste muss an den Enden der Fußleisten der Seitentaschen anschließen. Also ist dieser Punkt für mich der Ausgangspunkt. Zweitens muss das Oberdeck unmittelbar an der Hackbord enden. Soweit passt das alles sehr schön zusammen; Tatsache ist aber, dass die Wulfstützen nicht in der Flucht mit den Heckstützen sind. Dies ist im Bild unten zu sehen. Die gelben Balken sind die Heckstützen, die roten die Wulfstützen:
Das Hennegat sowie die zwei Lüftungspforten verhindern, dass alle Stützen in einer Linie sind. Anders auslegen lassen sie sich nun mal nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass ich vielleicht noch ein paar Wulfstützen anbringen sollte, aber die die vorhanden sind müssen da bleiben.
Hier könnt ihr sehen wie ich Leisten als Fußleisten der Seitentaschen angebracht habe, diese dienen als Ausgangspunkt der Konstruktion. Man sieht hier auch wie eine Holzleiste auf den Decksbalken den Verlauf des Oberdecks angibt.
Ich habe die Ankerbeting damit schon mal angestrichen und es sieht einfach super aus! Es heißt, dass der Ölanstrich erst mehrere Monate durchtrocknen muss, bevor die Firnis aufgestrichen wird, also warte ich damit noch was.
Wow, das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Evtl. könntest Du den Glanzgrad noch etwas mildern
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Acrylfirnis auf Öl. Hm, das erscheint mir bedenklich. Etwas Wässriges auf Öliges. Versuch doch mal Harzessenzfirnis, wie von mir bereits erwähnt, mit Bienenwachs auch etwas matter.
Hallo! Hier sind einige Strukturelemente des "hollen Wulf". Ausgangspunkt ist das 1. Hackbord mit der Deckleiste draufgespiekert. Diese ist also schon ein profilierter vergoldeter Zierteil. Auf der Seite ist sie verlascht mit dem ebenfalls profilierten und vergoldeten Galeriefuß. Also bitte diese beiden unterscheiden von den zwei Zierleisten darunter, die lediglich die Unterkante des Hackbordes bzw. die Oberkante des 2. Barkholzes abdecken. Die Galeriestützen beginnen auf der Deckleiste bzw. dem Galeriefuß, sind also unabhängig von den Wulfstützen bzw. deren Anzahl. Diese sind 5 Stück pro Seite des Achterstevens; kann man an den Holznagelreihen im hollen Wulf erkennen. Die Decksplanken enden etwas unterhalb der Oberkante des Hackbordes; daraus kann man die Stärke der Wulfstützen und der Klötze dazwischen ableiten. Natürlich gehen diese nicht runter bis zur Unterkante des Hackbordes, denn wir haben ja noch die Wulfaußenplanken zu berücksichtigen (keine Innenbeplankung!). Proportional sind die Wulfstützen 1/4 breiter querschiffs als längsschiffs (Van Yk). Das Hackbord ist außen rechts und links gleich mit der Außenkante Beplankung.
S.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ergänzung: Das 1. Hackbord ist ein schweres Holz, bei Schiffes dieser Größe kann es 5 Daumen dick sein, also fast ein halber Fuß. Von oben gesehen ist es natürlich auch kein gerades Brett, sondern in der Mitte nach achtern gleich wie der Heckbalken durchgebogen, so wie dann in der Folge der ganze Oberspiegel; Details bitte bei Van Yk nachlesen. In einem 155er Certer hat er eine detaillierte Beschreibung auch der Materialstärken. Witsen ist hier lediglich eine Ergänzung.
@bela Der Suchbegriff Harzessenzfirnis bringt weder bei Ebay noch bei Amazon irgendwelche Treffer. Wenn man googelt kommt man bei recht interessante Seiten aus, indem Laien wie ich nicht ein Wort verstehen: "Harzessenzfirnis ist in der Malerei nicht wegzudenken. Dazu wird 1 Teil Dammarharz in 3 Teilen rektifiziertem Terpentin gelöst; und zwar hängt man das Harz in Gazebeuteln in das Terpentin, damit allfällige Harzrückstände den Essenzfirnis nicht verunreinigen." Ja, natürlich! Es muss doch im 21. Jahrhundert möglich sein, ein fertiges Präparat zu beziehen, dass ich direkt auftragen kann, das vergleichbar oder sogar identisch ist mit dem was im 17. Jahrhundert verwendet wurde. Mir sträubt es davor etwas zusammenrühren zu müssen, wovon ich keine Ahnung habe und womit ich womöglich das Ergebnis verschlechtere. Wenn du das übernehmen möchtest (das Anrühren meine ich) , von mir aus sehr gerne. Du brauchst es auch nicht umsonst zu machen.
@ara Vielen Dank dafür. Für das Hackbord übernehme ich die Wölbung des Unterspiegels. Ich denke damit kann ich nichts verkehrt machen.
ganz ehrlich: Mir gefällt die Oberfläche gar nicht. Sieht wie Ikea Schrankwand aus, aber nicht wie ein historisches Modell. Die spiegelnde Oberfläche sieht einfach nur unpassend aus. Dann lieber: weniger ist mehr und weglassen. Auch sehe ich die Kombination von Öl und Acryl kritisch, aber vielleicht sieht es in 100 Jahren besser aus.
wozu willst Du eine Firnis auftragen? Als Schutz für die Oberfläche oder willst Du auch den Glanzgrad verändern? Nach meinem Geschmack sollte die Oberfläche eines Schiffsmodells irgendwo zwischen matt und seidenmatt liegen. Aber Hochglanz?
Ich sehe das auch wie Dirk: Weniger ist mehr. Man weiß nie, welche chemischen Reaktionen zwischen verschiedenen Produkten auftreten. Das ist mit modernen Acrylfarben unkritisch, da die recht schnell und vollständig abbinden. Aber Ölfarben sind da anders. Mas sagt, dass van Gogh Gemälde teilweise immer noch nicht durchgetrockent sind und daher werfen die für Restauratoren große Probleme auf.
Ich würde es mir zweimal überlegen, ob ich eine Ölmalerei wirklich versiegele und würde dann auch nur Produkte von Schmincke nehmen und deren technische Anweisungen befolgen.
Auf der Internet-Seite von Schmincke findet man eine Fülle an Informationen, wie Ölfarben im Trocknungsprozess reagieren und welche Malmittel es gibt.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Ob diese Schicht original war oder nicht wird man darüber debattieren können. Ich mache bekanntlich keinen Hehl daraus, dass nach meinem Befinden das Modell weitgehend unangetastet war. In Fotos des Originals ist oft ein Glanz zu erkennen, in anderen Fotos dagegen gar nicht.
Ich muss aber auch zugeben, dass in dem Beting Bild oben, der Firnisauftrag noch pitschenass war. Inzwischen ist er trocken und hat auch an Hochglanz verloren.
In der Tat ist eine wasserlösliche Firnis auf einen Ölanstrich brisant und könnte auf langer Sicht in Probleme resultieren. Die Beting wird so bleiben, der Rumpf wird eine andere Behandlung bekommen.
Ich wäre auch sehr vorsichtig mit einem (einer?) Firnis. Ölfarben trocken sehr lange und verändern sich dabei. Ich würde so lange es eben geht mit einem Farbüberzug warten, um zu sehen, wohin die Farbe selbst will. Auf meinen bescheidenen Plastikschiffen habe ich zuletzt immer auf einen Klarlacküberzug verzichtet, weil die schöne seidenmatte Oberfläche m.E. nicht mehr zu verbessern war. Schmidt
Es ist bestimmt nicht mein Bestreben einen Chriscraft Hochglanz Rumpf zu bekommen. In dem Bild unten ist ein gewisser Glanzgrad an dem Rumpf des HZM, und den plane ich an meinem Rumpf kopieren. Aber auch hier hat sicherlich der Glanz in den Jahrhunderten nachgelassen.