Zitat von Olympic1911 im Beitrag #1815 Andererseits, wenn die Wulfstützen oben bis zur Schlingerleiste verlängert werden, müssen die Pforten bei den Verlauf berücksichtigt werden. Könnte gerade eben noch passen.
Ich hab's gerade ausprobiert- es funktioniert nicht.
Der Heckbalken ist immer nur ein einziger schwerer Balken; es gibt hier kein Barkholz dran. Er hat 2 Sponungen - oben eine für die Wulfplanken. Die sind dick und schmal wegen der hohlen Oberfläche des Wulfs und sind außerdem "gerabatte" - mit einer rechteckigen Sponung zur jeweils nächsten Planke als besseren Schutz gegen das von hinten kommende Seewasser. Unten eine für die Spiegelplanken. Dazwischen gibt´s den flachen Teil mit den schweren Bolzen auf der Seite (beim HZ schwarz gepinselt), und darunter das sog. "vleckingh" - das ist einfach nur eine keine Höhlung, als eine Verzierung.
@bela Danke für die Links, jetzt kommt ein bisschen mehr Klarheit in die Angelegenheit.
@frumi Danke für die Einladung, ich bin im nächsten Sommer wieder in Berlin und würde dich gerne dann in deiner Werkstatt besuchen. Vielleicht könnte @Eddie ja dazukommen.
Ich hatte uzerst vorgehabt mein Modell so darzustellen wie das Original als es die Werkstatt in Amsterdam verließ. Da aber nicht bekannt ist, wie die Kanonen des Modells damals ausgesehen haben, werde ich das lassen. Andererseits habe ich auch keine Probleme damit dass Modell so darzustellen wie es am Ende seines Daseins aussah, mit Zurrings an den Mastfüßen usw. Was ich jedoch nicht möchte ist das Modell künstlich altern. Ich werde die Firnis anrühren wie @bela es vorgeschlagen hat und das ausprobieren. Ich könnte mir vorstellen es wird sehr gut aussehen. Wir haben ja noch eine Menge Zeit bis dahin.
Das Bild von den ENTOS-Leuten gibt uns alles, was wir brauchen. Man muss es nur richtig lesen. Wir haben hier gelb die Deckleiste auf dem Hackbord. Drüber sind die Galeriestützen in die Deckleiste eingezapft. Die beiden äußersten, die die Bordwand von der Seitengalerie abgrenzen, sind vollständig. Denn die Galeriestützen reichen von der Deckleiste bis zum 2. Hackbord (auf einer Höhe mit dem achtersten Decksbalken der Staatskajüte). Aber: Beim HZ gibt´s kein 2. u. 3. Hackbord, weil wir eben nur eine einzige schwere herausnehmbare Oberspiegelplatte haben. Der obere Teil der mittleren Galeriestützen ist also eine Einheit mit den Oberspiegelstützen und fixiert an der Oberspiegelplatte - man kann beide zusammen (Stützen und Platte) herausnehmen. Beim wirklichen Schiff fangen beim 2. Hackbord durchgehend neue Stützen bis nach oben an - das ist beim HZ nur noch außen an der Bordwand der Fall - die Stütze, die beim Deckbalken der Kajüte schräg geschnitten ist. Die restlichen sind fix an der Oberspiegelplatte. Die untere Schlingerleiste muss also breit genug gemacht werden, damit diese Stützen in sie eingezapft werden können. Brauchst nur überlegen: Wie hat man verhindert, dass die Oberspiegelplatte einfach runterfällt? Unten durchs Einzapfen in die Schlingerleiste.
Richtig. Paarweise von ganz oben bis zur unteren Schlingerleiste. (Nicht: bis runter zur Deckleiste - ist doch nicht nötig! Dann müsste man die Schlingerleiste löchern - wozu?) Bilden ja die Rahmen der 4 Kajütenfenster. Oben durchgesägt, damit man die Spiegelplatte herausnehmen kann. Vasa hat hier eine große Ähnlichkeit: Die Schlingerleiste ist die Basis der oberen Stützen. Drunter sind eigene.
Zitat von ara im Beitrag #1821Richtig. Paarweise von ganz oben bis zur unteren Schlingerleiste. (Nicht: bis runter zur Deckleiste - ist doch nicht nötig! Dann müsste man die Schlingerleiste löchern - wozu?) Bilden ja die Rahmen der 4 Kajütenfenster. Oben durchgesägt, damit man die Spiegelplatte herausnehmen kann. Vasa hat hier eine große Ähnlichkeit: Die Schlingerleiste ist die Basis der oberen Stützen. Drunter sind eigene.
Dann würden ja die Teile der Unterkonstruktion wie in meiner Skizze rechts aussehen:
Hier an dieser Laschung kriegen wir eine Ahnung davon, wie breit die Schlingerleiste sein könnte. Also doch nicht allzu breit. Damit wäre es sehr wohl möglich, das sie an der Achterkante die Galeriestützen entlangläuft, und diese somit bis runter zur Deckleiste des 1. Hackbordes gehen. Sie wären dann eben an zwei Stellen - oben eine und unten eine - durchgesägt, damit man die Spiegelplatte herausnehmen kann. Also ist hier noch diese Unsicherheit dran: Wie breit ist die Schlingerleiste?
Beim Adametz haben wir eine schmale Schlingerleiste, wo die Galeriestützen bis runter zur Deckleiste gehen könnten (bloß sind sie nicht eingezeichnet; nur der Flaggenstockhalter).
Nein, das sind nicht Paare, das sind die "stutten des rechte wulf"; einfach genommene Galeriestützen von der Deckleiste bis zum "derde deck" (auf der Höhe des 2. Hackbordes über den Galeriefenstern; Van Yk). Wir sehen hier die Fensterrahmen und die Begrenzung der Hukhmannen, der Skulpturen außen. Außerdem sind die Stützen nicht korrekt gezeichnet, sie laufen nicht konisch, sondern senkrecht: Die Batavia-Leute haben sich davon narren lassen. Und ein kruys, ein Kreuz, hat das HZ nicht, sonst gäb´s oben keine Stützenpaare.
Was ist die "Galerie"? Der Achterraum der Staatskajüte, und zwar ab der Wintveering.
Wie kommst du darauf, dass diese Stützen vertikal verlaufen. Das widerspricht der Schiffbauerlogik, auch schon im 17. Jahrhundert. Denk mal über den Begriff Festigkeit und unausgesteifte Feldgrößen nach. Die Witsen-Zeichnung ist schon korrekt!!!!!!!
Soll das heißen, dass sämtliche niederländischen Schiffe des 17. Jahrhunderts die mit vertikalen Heckstützen gebaut wurden (und sie waren deutlich in der Überzahl - wenn es überhaupt niederländische Schiffe mit konisch zulaufenden Stützen gab!) unausgesteift waren?
Ich streite mich nicht um Worte. Ich benutzte "senkrecht". Du meinst das Wort "vertikal" offensichtlich in einem anderen Sinn als ich, technisch, von Deinem Hintergrund als Konstrukteur her. Ich nehme das im breiten Sinn, der Augenschein, was man auf Gemälden und Zeichnungen sieht. Von daher ist Witsen natürlich nicht korrekt. Zeig mir bitte einen Van de Velde mit einer solchen Fensteranordnung.