Hallo Udo Christian ist mir ein bisschen zuvor gekommen. Vielleicht trägt der folgende Link dennoch zur Erhellung bei. Es handelt sich zwar um ein französisches Schiff, in diesem Bereich zwangen aber gleiche Anforderungen zu gleichen Lösungen. Dass der Überstand des Achterstevens über das Totholz unmittelbar über dem Kiel aufhört liegt daran, dass bei einigen Schiffen der Kielgang und manchmal auch der darüber liegende Gang bis an die Hinterkante des Achterstevens durchgezogen worden ist. Der Achtersteven war dann über seine gesamte Breite soweit ausgeklinkt, dass seine Oberfläche und die der Planken bündig waren. Alle anderen Gänge endeten dann in der Sponung kurz vorher.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Vielen Dank für die Fotos Christian, du hast Recht, Fotos machen das Verstehen um ein vielfaches einfacher. Ich habe im Web Fotos von einem sehr schönen Modell, exakt gebaut nach den Hahn Plänen, gefunden.
Diese Fotos verdeutlichen sehr gut die Abweichungen der Hahn Pläne zum Original. Mein Problem besteht darin die Original Bauweise auf die Hahn Pläne zu übertragen.
Gruss Udo
In der Werft: Row Galley Washington 1776 / Gunboat William 1/32 In der Warteschleife: HMS Bounty 1787
Zitatmit der Sponung im Vordersteven bin ich selbst nicht wirklich zufrieden, deshalb hatte ich auch nach den ersten Zentimetern erst mal aufgehört. Die von dir vorgeschlagene Methode werde ich versuchen, das mit dem Fräser ohne richtige Führung ist keine gute Idee.
du kannst die Sponung für den Kiel auch durch das verleimen zweier unterschiedlich starker Leisten andeuten, die an den Kanten angeschleift sind. Diese Methode habe ich bei meiner Hannah angewandt und bin rückblickend damit sehr zufrieden, weil mir auch die Fräs-Fertigkeiten auf längeren Strecken etwas abhanden kommen . Den Übergang beim Vor- und Achtersteven kann man dann gezielter herausarbeiten. Meine Hannah ist in dieser Hinsicht zwar nicht die schönste Lösung, aber vielleicht hilft es ja bei der Umsetzung
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Zitat von UdoK im Beitrag #32Mein Problem besteht darin die Original Bauweise auf die Hahn Pläne zu übertragen.
Ohne Neuzeichnen der Pläne funktioniert das nicht. Ich würde mich strikt an Hahn und dem von ihm verwendeten stilisierten Spantgerüst orientieren. Wenn Du näher ans Original möchtest, musst Du Dir zwingend auch Gedanken um eine Änderung der Anordnung der Spanten machen.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
die Pläne von Hahn (und damit zwangsläufig die Modelle, sofern sie nicht zugeplankt werden) haben mit dem originalen Schiffbau und der Anordnung der Bauhölzer so gut wie nichts zu tun. Das ist Fakt ! Die Bauweise wurde sehr stark vereinfacht, um dem Modellbauer die Möglichkeit zu geben, eine Art von "Spantwerk" darzustellen, die aber wohl eher in die Kategorie "Pi mal Daumen" gehören und wohl an die Methode der Navy Board Modelle erinnern könnten oder sollen. Alleine die Hölzer des Galions sind gruselig und falsch, die Spanten sind nicht wie im Original gebaut und schon gar nicht richtig angeordnet.
Ich Achterschiff gibt es so wie`s aussieht nicht einmal Kantspanten. Die achteren Randsomhölzer (fashion pieces) laufen senkrecht bis zum Kiel und an den Achtersteven herunter, wodurch sich natürlich die Worpen unter dem Spiegelbalken so stark verjüngen, daß sie schon fast überflüssig sind. Somit folgen die Spantfüße der nicht vorhandenen achteren Kantspanten auch nicht dem Verlauf der "Stepping Line" oder später (gegen Ende des 18. Jhdt`s) auch "Bearding Line". Diese begrenzte das Ende der Kantspanten im Totholz und war der Übergang für die Rumpfbeplankung vom Spant in das Totholz.
Na ja, diese Methode muß man mögen. Im Netz gibt es genau zwei Verfechter von Hahn: Die einen hassen ihn, die anderen lieben ihn. Wer`s etwas einfach mag, der liebt die Methode. Technikgeschichtlich jedenfalls nicht erwähnenswert !
Trotzdem spricht dein Erfindergeist und dein Wille absolut für dich ! Es gibt fast an allem etwas zu verbessern und zu modifizieren und da ist immer Ausdauer und Kreativität gefragt. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg mit diesem Projekt !
Hahn punktet wohl in erster Linie durch die "obtischen Qualitäten" und für POF-Modellbauer ist seine Methode ein wunderbarer Einstieg. Die historische Genauigkeit erachte ich grundsätzlich als gegeben, sofern man halt bei dem Spantenaufbau, Sponungen, Kanten & Co. leichte Abstriche macht. Es gibt aber hier auch Möglichkeiten zur "machbaren" Optimierung. Als Beispiel fällt mir hier ein Baubericht zur Kingfisher auf MSW ein, wo diese kleinen historischen Korrekturen schön dargestellt werden.
Wenn ich nach der Hannah vielleicht die Kingfisher nach Hahn-Plänen in Angriff nehme, werde ich mir sicherlich auch den NMM-Plan dazu besorgen, dann kann man in dieser Hinsicht sicherlich besser vergleichen.
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Wenn Du die Kingfischer baust, Marcel, dann gönne Dir den Antscherl. Das ist für mich der beste Plan mit Darstellung des Spantgerüsts - wobei ich ja immer noch hoffe, dass Alexander für seine HMS Anson auch Spantzeichnungen für ein POF anbietet.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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die Antscherl/Herbert-Bände habe ich auch zu Hause stehen und hüte sie wie meinen Augapfel ;o) - nur Band 4 fehlt mir noch. Einen Plansatz gibt es glaube ich direkt beim Autor oder wie war das?
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Genau so ist es. Zusätzlich benötigst Du noch die Unterlagen aus dem NMM, da die Schiffe der Klasse z.T. deutliche Unterschiede in Anordnungen aufweisen, die im Originalplan ersichtlich sind. Es macht richtig Spaß an der Stelle bei seienm Modell zu forschen.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Danke Willi und Marcel für eure Erläuterungen und Vorschläge. Die Sponung werde ich ganz sicher nochmal überarbeiten, bzw. nicht mehr mit einem Fräser fortführen.
@ Archnav, Danke Tom, ich habe mir nun die Pläne des Achterschiffes aus dem Aots Band in 1/48 ausgedruckt. Bin gerade dabei eine Lösung zu finden damit der Bereich des achteren Kiel und des Totholzes im korrekten Linienverlauf beplankt werden kann. Das Aussehen des Spantaufbaus ist erstmal zweitrangig, sieht man eh nicht mehr.
Gruss Udo
Gruss Udo
In der Werft: Row Galley Washington 1776 / Gunboat William 1/32 In der Warteschleife: HMS Bounty 1787
kannst Du mir bitte genauer beschreiben, was die " Antscherl / Herbert - Bände " sind . Möglichst mit genauen Titel, Ausgabe, Verlag usw.
Ich kenne diese Namen nicht, und ich gehe mal davon aus, dass dies bei anderen Forumsmitgliedern auch der Fall ist.
Liebe Grüße
Klaus
ich denke ich kann dir auch helfen Klaus. Die Serie besteht aus 4 Bänden und ist erhältlich bei Seawatchbooks.com in den USA. Ich besitze zwar (noch) keinen der Bände habe aber schon einiges, nur Gutes, darüber gelesen. Im MSW werden einige Modelle gebaut wo diese Bücher verwendet werden.
Gruss Udo
Gruss Udo
In der Werft: Row Galley Washington 1776 / Gunboat William 1/32 In der Warteschleife: HMS Bounty 1787
Ich habe alle 4 Bände und möchte keinen missen -wobei Band 4 behandelt die Takelage und soweit bin ich noch gaaaaanz lange nicht. Auf Modellmarine gibt es Buchbesprechungen -mittlerweile erscheinen die Bücher wie schon geschrieben bei Seawatch Books.
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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