Nun ist er also eingetroffen, der Bausatz von Constructo: H.M.S. Bounty. Wie gewünscht zu Weihnachten, Maßstaab 1:50. Und in den letzten Tagen habe ich auch bereits gestartet. Die ersten Bilder hat es auch schon. Besonders der Hinweis auf das Buch von John McKay war sehr hilfreich: "The Armed Transporter Bounty". Die Lektüre vermittelt viele Hintergründe und die Zeichnungen ergänzen die gut verständlichen Bau- und Konstruktionszeichnungen sehr gut.
Leider war uns nicht aufgefallen, dass der Baukasten bereits einmal bei Käufern war und sich dieser an einigen Teilen "bedient" hatte. Gekauft über Amazon hatte ich heute bereits Ersatz in Hände und mache jetzt erstmal einen Vollzähligskeitappell.Da ist eine Excel-Anwendung hilfreich. Und ich habe dieses Zwischenspiel fast fertig. Dann gehts weiter
An Alle hier geht der Gruß für ein glückliches und erfolgreiches 2017
ich freue mich auf den Baubericht. Ich habe auch diesen Bausatz zu Hause. Er steht noch auf dem Schrank und wartet auf den Baubeginn. Nach komplizierten Umzug vor vielen Ungereimtheiten im alten Wohnumfeld und mehreren Krankenhausaufenthalten 2016 werde ich im Sommer auch Hand anlegen.
Hallo Volk mar, der Bau zieht sich inzwischen bei mir ziemlich hin, weil ich immer nur ein wenig Zeit einsetzen kann. Mittlerweilen bin ich schon mal bei den Masten angelangt und habe so einige Erlebnisse nach dem Motto Try and Error gehabt. Man lernt einiges an handwerklichen Fähigkeiten wieder zu entdecken. Ich hoffe, in den nächsten Tagen mal ein paar Bilder hier einstellen zu können.
Viele Grüße und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel Hubertus
IMG_0019.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Also nicht das Ihr glaubt, ich gucke mich bloß um. IMG_0021.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)Da isr doch so ein bißchen was geschehenIMG_0022.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)und da ist auch nicht alles so perfekt geworden, aber der Anfänger freut sich
Donnerwetter, da ist doch schon allerhand fertig geworden. Es sieht auch sehr gut aus. Gratuliere. Da stecken schon sehr viele Stunden Arbeit drin. Nach welcher Methode hast Du denn das Holz gebogen? Der Erfolg hängt ja auch vom Alter des Materiales ab.
Seit der letzten Dezemberwoche letzten Jahres gibt es eine neue Begleiterin. Beim Eintreffen übernahm die Ungeduld und ich habe sofort die Pläne gesichtet, die versammelten Teile gesichtet und dann angefangen. Ich hätte wissen müssen, daß erstmal ein anständiger Vollzähligkeitsappell angesagt wäre.
Nach dem Zusammenfügen der Spanten stellte sich heraus, daß der Kiel krumm ist wie der berühmte Lämmerschwanz. Es werden Vierkanntleisten (10x10 Fichte vom Obi) besorgt und die Spanten erfahren Abstützungen, Präzises Einpassen sorgt dabei für einen geraden Kiel. Inzwischen ist der MacKay eingetroffen und der Kasten wird partiell auf Vollzähligkeit überprüft. Das Ergebnis sorgt für hektische Aktionen und eine überraschend positive Reaktion des Versenders: Ein zweiter Kasten trifft ein und ich darf mich bedienen. Ich hatte ja bereits begonnen. Ich gebe zu, daß ich mir die qualitativ besten Leisten heraus gesucht habe. Außerdem habe ich mir die Teileliste in Excel abgeschrieben. Dabei kann ich dann auch nach Abmessung und Material sortieren. (Wenn es jemanden interessiert, schicke ich sie gerne per Mail zu). Ich habe dabei dann auch gemerkt, daß man eben nicht munter die Leisten zerteilt. Besonders bei den Masten muß man sich die Teilung ermitteln. Die Spanten wurden in Form gebracht, da habe ich später gemerkt, daß ich etwas mehr Geduld hätte aufwenden sollen.
Die Trägerplatte des Decks stellte mich als Anfänger erstmal vor die Frage, wie man denn dieses große Teil in die entsprechende Krümmung (längs und quer) bringt und dann noch so spannt, daß der verwendete Holzleim auch in Ruhe abbindet. Neben Holzklemmen und kleinen Schraubzwingen bin ich dann auf Kabelbinder verfallen. Wenn diese nicht zu straff angezogen werde, sondern die nötige Spannung durch unterlegte Holzklötzchen aufgebaut wird, dann lassen sich diese Dinger auch wieder öffnen. Ich hatte mal gelesen, eine Kalvatterung könne durch einen eingelegten Zwirnsfaden imitiert werden. Also wird das ausprobiert. Ein großer Teil hat sich später beim Schleifen verabschiedet und wurde dann ersetzt.
Kommen wir also zur Beplankung. Und damit zum Biegen. Für den Anfänger, der ich ja bin, folgt auf den - leider sehr unergiebigen Blick in die Bauanleitung - die Suche im Internet. Dabei findet sich eine Menge, vor allem auch Widersprüchliches. Also kommt dann die Methode der Selbstfindung. Ich habe zunächst das Holz gleichmäßig durchfeuchtet indem ich es in ein altes nasses Baumwolltuch eingewickelt habe. Anfangs habe ich als Widerlager ein Marmeladenglas benutzt. Die mit ein bis zwei Schlägen umwickelte Planke habe ich dann mit einem ausgemusterten Bügeleisen um das Glas herum gebügelt. Das Ergebnis war je Planke unterschiedlich. Ein genauer Blick auf die Maserung hat da sehr schnell zu neuen Erkenntnissen geführt. Nun müssen die Planken aber in zwei Achsen gebogen werden und dann muß noch die Breite angepaßt werden. Es hat halt drei bis vier Wochen gebraucht. Die meiste "Freude" haben dabei Planken bereitet, die der Hersteller des Baukastens netterweise quer zur Faser zugeschnitten hat. Dafür möge ihn Neptun in sein Reich holen. Aber irgendwann sind wir dann am Kiel angekommen und hatten den Rumpf geschlossen. Als besonders herausfordernd habe ich die Partien am Heck erlebt. Die Radien waren ziemlich eng und die zur Verfügung stehenden Klebeflächen nicht besonders üppig. Als einigermaßen brauchbare Methode zum Biegen hatte ich mir dann die Deckel von Marmeladengläsern zuhilfe genommen: Das gut angefeuchtete Holz wird dabei mit einem Finger auf den Radius gepresst und mit der anderen Hand wird das freie Ende ins Schwingen gebracht. Dabei wird dann nach und nach immer ein Stückchen weiter des Holz an den Radius gedrückt, während der Ausgangspunkt natürlich weiterhin fest gehalten wird. Das Festhalten über nehmen dann die kleinen Spannklammern. Perfekt wurde es, als ich den angeklammerten Balken dann zum Trocknen auf die Heizung gelegt habe. Für unterschiedliche Radien muß man halt mal die Marmeladenmarke wechseln. Beim Schleifen habe ich mir übrigens mit Schmirgelpapier unterschiedlicher Körnung geholfen, die ich mittels doppelseitigem Klebeband auf unterschiedlich breiten Holzleisten befestigt hatte. Das mindert vor allem die Gefahr, Dellen einzuschleifen, wenn man regelmäßig und häufig die Richtung ändert.
Fortsetzung folgt, Gruß aus dem Taunus und immer eine Handbreit Wasser umterm Kiel
Hubertus
SeeLöwe
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Das Biegen von mit einigen intensiven Lernerlebnissen begleitet. Da fanden sich Leisten, die mußte ich nur "scharf angucken". Andere schienen sich regelrecht verschworen zu haben. Und einige zeichneten sich dadurch aus, daß der Lieferant offensichtlich quer zu Faser geschnitten hat:
Da habe ich mich als Novize in diesem Hobby doch so richtig wohl gefühlt.
Aber zur Technik: In vielen Beiträgen habe ich Hinweise gefunden, die immer wieder von Wasser, Wärme und mechanischer Einwirkung sprechen. Im Keller hatte ich noch ein ausrangiertes Bügeleisen, Dem Fundus des Haushaltes kam eine alte Leinenserviette abhanden und ein leeres Marmeladenglas (kein Scherz) wurdemit einer Holzexzenter-Zwinge auf einer Tischplatte fest geklemmt. Es sah schon ziemlig drollig aus, hat aber funktioniert.
Die Leiste wurde in die nasse Serviette mit zwei bis drei Lagen umwickelt. Dieses Stramm gerollte Päckchen wurde zwischen Glaswand und heißem Bügeleisen dan langsam hin und hergezogen. Anfangs war die Sohle des Bügeleisens parallel und wurde dan immer schräger angestellt. Das Leinentuch hat dabei - meistens - die Biegekräfte mit aufgenommen und verteilt. Wenn das Tuch dann auf der Seite des Bügeleisens trocken war und der erforderliche Radius erreicht war, wurde das Holz bis zum Abkühlen in Form gehalten. Dabei haben Klammern und Konservenglasdeckel verschiedener Durchmesser gute Dienste geleistet. Am besten über Nacht auf der Heizung, dann hält die Form auch am nächsten Morgen
Danach folgte dann noch die mechanisch Vorbereitung, wie das Anschrägen und das Verjüngen. Natürlich gab es noch genug Luft zwischen den Bereits befestigten Planken, den Spanten und der nächsten Planke. Beginnend Mittschiffs wurde dan die Planke ausgerichtet und schrittweise Richtung Bug und Heck in die richtige Position gedrückt. Dabei habe ich neben den auf den Spanten aufgesetzten Klammern schmale Kabelbinder benutzt. Die lassen sich auf die geeignete Länge zusammenstecken, und können auch wieder gelöst werden. Den Druck zum Kleben kann man prima dosieren und in noch nich ganz festem Zustand ersetzen sie die "dritte" Hand.
Und die Geschichte mit dem Spachtel hätte ich mir gut sparen können. Das hatte ich aber erst gemerkt, als ich die Schleiferei fast fertig hatte. Sei es drum, so funktioniert Lernen.
Ich glaube, als Erstlingswerk geht das durch. Übrigens merke ich inzwischen das dieses Hobby doch ein erhebliches Suchpotential hat. Und nun hat mir ein Freund auch noch den "Mondfeld" geschenkt. Das in Verbindung mit dem "McKay" da sieht man einiges noch etwas genauer.
Und ich gelobe, bald die nächsten Schritte zu bebildern.
Euch Allen für heute Mast und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Hubertus, SeeLöwe
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SeeLöwe
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Das Biegen von mit einigen intensiven Lernerlebnissen begleitet. Da fanden sich Leisten, die mußte ich nur "scharf angucken". Andere schienen sich regelrecht verschworen zu haben. Und einige zeichneten sich dadurch aus, daß der Lieferant offensichtlich quer zu Faser geschnitten hat:
[[File:20170507_183757.jpg|right|auto]]
Da habe ich mich als Novize in diesem Hobby doch so richtig wohl gefühlt.
Aber zur Technik: In vielen Beiträgen habe ich Hinweise gefunden, die immer wieder von Wasser, Wärme und mechanischer Einwirkung sprechen. Im Keller hatte ich noch ein ausrangiertes Bügeleisen, Dem Fundus des Haushaltes kam eine alte Leinenserviette abhanden und ein leeres Marmeladenglas (kein Scherz) wurdemit einer Holzexzenter-Zwinge auf einer Tischplatte fest geklemmt. Es sah schon ziemlig drollig aus, hat aber funktioniert.
Die Leiste wurde in die nasse Serviette mit zwei bis drei Lagen umwickelt. Dieses Stramm gerollte Päckchen wurde zwischen Glaswand und heißem Bügeleisen dan langsam hin und hergezogen. Anfangs war die Sohle des Bügeleisens parallel und wurde dan immer schräger angestellt. Das Leinentuch hat dabei - meistens - die Biegekräfte mit aufgenommen und verteilt. Wenn das Tuch dann auf der Seite des Bügeleisens trocken war und der erforderliche Radius erreicht war, wurde das Holz bis zum Abkühlen in Form gehalten. Dabei haben Klammern und Konservenglasdeckel verschiedener Durchmesser gute Dienste geleistet. Am besten über Nacht auf der Heizung, dann hält die Form auch am nächsten Morgen
Danach folgte dann noch die mechanisch Vorbereitung, wie das Anschrägen und das Verjüngen. Natürlich gab es noch genug Luft zwischen den Bereits befestigten Planken, den Spanten und der nächsten Planke. Beginnend Mittschiffs wurde dan die Planke ausgerichtet und schrittweise Richtung Bug und Heck in die richtige Position gedrückt. Dabei habe ich neben den auf den Spanten aufgesetzten Klammern schmale Kabelbinder benutzt. Die lassen sich auf die geeignete Länge zusammenstecken, und können auch wieder gelöst werden. Den Druck zum Kleben kann man prima dosieren und in noch nich ganz festem Zustand ersetzen sie die "dritte" Hand.
[[File:20170128_134754.jpg|right|auto]]
Übrigen, um es nicht zu vergessen, ich habe oft nach einer solchen Sitzung hier im Forum herumgestöbert. Euch allen möchte ich dafür danken.
Wirklich nervtötend war dann der Schandeckel. Das hat einige Anläufe gebraucht.
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Und die Geschichte mit dem Spachtel hätte ich mir gut sparen können. Das hatte ich aber erst gemerkt, als ich die Schleiferei fast fertig hatte. Sei es drum, so funktioniert Lernen.
Die Reling war das nächste Highlight!
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O.K. Die Herstellung dieser Bautiel war etwas, äh, rustikal, mangels entsprechndem Werkzeug zum Fixieren..
Ich glaube, als Erstlingswerk geht das durch. Übrigens merke ich inzwischen das dieses Hobby doch ein erhebliches Suchpotential hat. Und nun hat mir ein Freund auch noch den "Mondfeld" geschenkt. Das in Verbindung mit dem "McKay" da sieht man einiges noch etwas genauer.
Und ich gelobe, bald die nächsten Schritte zu bebildern.
Euch Allen für heute Mast und Schotbruch und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Irgendwas mache ich wohl mit den Bildern falsch. Vielleicht kann mir mal jemand einen Tip geben? Jedesmal sind die Fotos verschwunden.... 😡😡😡 Dabei bin ich ein gutes Stück weiter gekommen...
Neben dem McKay habe ich inzwischen auch den "Mondfeld" zu Erweiterung geschenkt bekommen. Und im Ergebnis sind mir natürlich viele Anfängersünden ins Auge gesprungen. Das fing schon bei den Jungfern an.
Darüber hinaus ist der Takelplan nicht nur eratisch, er ist schlichtweg unvollständig. Da hat dann die Fachliteratur weiterhelfen müssen. Und manchmal muß halt improvisiert werden.
Nun hat es mich inzwischen in ein sehr gutes Fachgeschäft nach Wiesbaden geführt. Der Virus hat sich bei mir festgesetzt. Und nachdem nun die Bounty für mich als Einsteiger viel gebracht hat, ist auch schon die Nachfolgerin in der Werft.
Aber jetzt erst noch mal ein paar Eindrücke von der Begleiterin des letzten Jahren: