... und wieder zusammengepusselt, rechts der Herr vor seiner Wandlung ...
... und in seinem neuen Leben als Geschütz-Käptn, wie er während des Auswischens mit einem Lederstopfen das Zündloch zuhält, damit keine glühenden Reste durch den Druckausgleich in das Zündrohr steigen möchten.
Zwei Herren bekamen noch Rockschöße ...
... dann noch ein bisschen Farbe drauf geklatscht ...
.... und die Mannschaft ist komplett :-) Der Leutnant, der Geschützkäptn, der Kugelschlepper (Loader2), der Wattepadreicher (Sponger2), der Pulverbringer und der Marineinfantrist (anzugserleichtert, Gurte abgelegt, Uniformrock offen). Sponger und Loader sind ja schon Mal zum Geschütz vorgegangen und ham angefangen ... Und der Vice-GunKäptain und die Hilfskräfte kommen auch schon vorbei.
Zur vollen Besatzung zweier gegenüberliegender 32 Pfünder gehörten bis zu 14 Mann. Die waren streng durchnummeriert, 1 der Gun Captain, 2 der Second Gun Captain, 3 der Loader, 4 der Sponger, 5 sec. Loader, 6 sec. Sponger und der Rest 7 - 14 als Auxilairies, also Hilfskräfte zum Bewegen der Flaschenzüge.
Auf diesem Bild des Ladens (zur besseren Übersicht ohne die Hilfskräfte) sieht man die Verteilung recht schön: Sponger und Loader standen innerhalb der Brooktaue, die jeweilige Nr 2 reicht Materialien wie Wattepads und Kugeln nach. Der Gun Captain muss während des Wurmens und Auswischens mit einem kleinen Lederbeutel das Zündloch luftdicht verschließen, damit weder glimmende Kartuschereste durch den Luftzug nach oben gedrückt werden können und damit beim Zurückziehen des Putzfeudels ein Unterdruck entsteht, der auch letzte Glutreste ausgehen lässt. Der Vice-Gun Captain ist hier unterstützend zu sehen. Seine Stunde naht, wenn beidseitig geschossen wird, und er sich mit der Hälfte der Mannschaft um das Geschütz der gegenüberliegenden Seite kümmern muss. Für einige Geschütze zusammengefasst war auch immer ein Leutnat zuständig, deswegen hat sich Lt. Williams selbstverständlich auch zu diesem "Excercising the great Guns" eingefunden.
So richtig voll wird es, wenn die Hilfskräfte auch vollzählig am Geschütz versammelt sind um an einem Strang zu ziehen.
Man sieht schön, dass Second Loader und Sponger außerhalb der Takel stehen müssen, sonst würde das nicht passen. Auch der weit aus dem Rumpf ragende Stock des Wischers ist beachtenswert.
Unten am Spill kommt schon der allgemein als Pulveraffe bekannte Munitionstransporteur mit der in einer Holzgefäß verwahrten neuen Pulverkartusche. Er hatte strikte Anweisung, den Inhalt weit weg vom Geschütz bereitzuhalten, also auf der anderen Schiffsseite (oder mittschiffs bei beidseitiger Aktion) und nur dem zuständigen Loader zu geben, sonst niemandem. Auch scheint diese Position nie von den Schiffsjungs ausgeführt worden zu sein, Caiptain Duff der Mars gab sogar ausdrückliche die im Logbuch erhaltene Anweisung dies nicht zu tun. Die Kinder sollten dafür mit einem nassen Mop verstreutes Pulver zusammenwischen und somit unschädlich machen.
Auch interessant die beiden Rotröcke, es waren im unteren Deck auch je zwei Marines den Geschützmannschaften zugeteilt.
Hinten am Rückholtakel steht auch ein Kollege und sichert, als Loader und Sponger wäre ich da wirklich drauf bedacht, nicht dass bei einer Welle 3,5 Tonnen Solide Eiche und Eisen auf einen zurollen ...
Ja Leute, und ich hatte das Glück diese Zauberstückchen schon vorher auf Dafi's Laptop zu bewundern
Liebe Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Daniel , Deine Geschützmannschaft sieht klasse aus. Wann zeigst Du uns alle die immer wioeder aufs neue überrascht werden die Situation im Gefecht mit ausgrannter Kanone und Feuerstrahl in der Geschützmündung. Gruß Frank
Hey Daniel, schöne Situationsdarstellung. Da könnte man sicher ein herrliches Diorama draus bauen.
Du hast es bestimmt schon mal erwähnt, aber ich finde es gerade nicht: Woher stammen eigentlich die Figuren im Original? Was nimmst du als Material für den Umbau (z.B. für die Rockschöße)?
Besser könnte man ein visuelles "Workshop Manual" wohl nicht darstellen! Deine Liebe zum Detail fasziniert mich immer wieder. Stuttgart scheint sich gelohnt zu haben?
@thowen: gugschdduh Zusammenfassung :-) Das Schiff bemannen: Figurenbau in 1:100 Rockschöße und Gürtel + Gurtzeug sind mittlerweile aus Papier, einfacher als 0,2er Sheet. Grob zuschneiden, anheften, mit sehr dünnflüssigem Sekundenkleber tränken und dann in Form bringen.
@achilles War wunderbar, vor allem Joachim und Alexander, aber ausdrücklich auch die anderen netten Kollegen vom AK. Die Amerigo ist auch gerechter Weise ein Blickfang am Stand gewesen. Und neben den anderen wunderbaren Bauten auch immer eine besondere Fraude die Sphynx am wachsen zu sehen - falls du sie noch nicht kennst, du hättest deine Freude an ihr!
Einziger Nachteil der Messe: Ich wollte eigentlich nichts kaufen, aber ...
... lass es mich so sagen, es ging gnadenlos schief ...
Wenn das Ankertau angeschlagen ist, sollten keine Geschützbedienungen in dem Bereich exerzieren. Die Unfallgefahr wäre einfach zu groß. Da die Schiffe eh zu wenig Besatzung hatten, achtete man schon darauf nicht unnötigerweise weitere Ausfälle zu provozieren. Außerdem behindern sich die Matrosen, die die Trosse mit dem Tau des Spills verbinden mit denen, die das Geschütz bedienen.
Ich weiß, dass Du viel Spaß beim experimentieren und ausprobieren hast, aber wäre es nicht sinnvoller, die verschiedenen Variationen in kleinen Dioramen darzustellen und bei der Vic nur einen Zustand zu zeigen?
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali