Lieber Eberhardt, du überschätzt mal wieder die Größe der Teile :-)
Die gedruckten Taue sind 0,4 mm Durchmesser, die Keepen noch entsprechend weniger. Wäre programmiertechnisch zwar in den Biegungen aufwändig aber nicht unmöglich, aber schon fast unter der Auflösungsgrenze des Druckers und auf alle Fälle unter der des Auges.
Als nächsten Schritt hatte ich die Taue der Richttakel noch etwas dünner gemacht, 0,3 mm anstelle von 0,4 mm Durchmesser. Auch habe ich die Gleichmäßigkeit etwas aufgelöst und minimale Varianzen eingebaut. Rechts alt, links neu.
Dann den Pinsel geschwungen, wie üblich jede Farbe mit einer Schattierung versehen und das Ganze noch geinkt.
Das war der Zeitpunkt für eine kleine Stellprobe. Die Innenplanken mit Bleistift angedeutet, die Knie angeklebt und bemerkt, Mist, die Löcher für die Bolzen fehlen ja noch ...
... also die Schaschlikspieße mit den Bohrern rausgesucht und ...
... einmal quer durchs Schiff gebohrt :-)
Die Seitentakel an das Geschütz rangesteckt und Stellprobe.
Passt, fehlt nur noch das Brooktau.
Dessen Länge bestimmt, alle Beschläge dran und ...
... das Tau wie bei der Constitution um die Traube gewickelt.
Da das Brooktau länger als der Rest ist, konnte dieses ganz ohne Fingerverknotung eingeklebt werden ...
... und dann das Geschütz in Richtung Bordwand geschoben, die Richttaljen in die beklebstofften Löcher geführt und das Geschütz ist platziert, noch etwas Klebstoff mit dem Zahnstocher unter die Räder und fertig :-)
Großer Dafi! Nachdem du mit den Laminatsegeln – zumindest meiner Meinung nach – das Problem der Segelherstellung für Modelle im Maßstab 1:100 und kleiner für ewig und alle Zeiten gelöst hast, erwirbst du dir jetzt weiteren Ruhm, indem du Legionen von Modellbauern von der höchst unerfreulichen und zumeist in den Tiefen des Modellrumpfes verschwindenden Arbeit an den Geschütztaljen erlöst. Die für mich alles entscheidende Frage, nach deren Antwort ich entscheiden werde, ob ich dich für irgendeine Seligbesprechung vorschlagen werde, lautet: Kann man diese Teile auch im kleineren Maßstab (sagen wir mal: 1:150) ausdrucken? Und wenn ja, nimmst du einen Auftrag über ca. fünftausend Stück an? (Eventuell auch etwas weniger.) Sehr begeistert: Schmidt
Waren doch nur ein paar Wochen Abstinenz, .. oder doch Monate?
WOW ... das weckt natürlich wieder die Begeisterung für die Alte Eisenseite!
EINFACH LECKER, was hier (und auch andernorts im Board hier) gezaubert wurde. Weiterso Dafi - ich beobachte und staune und werde meinen Bastelplatz wieder frei räumen von all dem Büro und Haushaltskram, der ihn die letzten Wochen überschwemmte.
Zitat von dafi im Beitrag #125 Kleiner Schwank am Rande: Ich hatte ja schon angemerkt, dass die Gitterstruktur beim Druck einen schönen Bauch bekommt, der beim Aushärten unter UV-Licht wieder fast ganz verschwindet.
Aber ich bin mir unsicher, ob ich dieses detailspendende Schmuckstückchen behalten soll oder ein viergeteiltes Fenster hineinmachen soll. Diese Gitterkonstruktion habe ich bei einigen Engländern gefunden, u.a. der Bellona. Allerdings war dort dieser Bereich besser geschützt als auf der "kleinen" Constitution. Mit Scheiben wäre dieser Bereich doch besser geschützt. Auch dafür gibt es Referenzen.
Any ideas?
XXXDAn
Sehr schöne Printteile !
Auf Deiner Seite Dafinimus schreibst Du, man möge "Interesse" über diesen Kanal bekunden. Dann also: ich habe großes Interesse deine Produktpalette von möglichen Prints, Ätzi´s und anderem Zubehör für die 1/96er Constitution näher kennen zu lernen und ggf. auch käuflich zu erwerben!
Bzgl. der Referenzen:
Vor allem wenn es sich um hölzerne und üblicherweise verbaute Elemente dieses Schiffes geht, würde ich - wenn keine anderweitigen Informationen dagegen sprechen - einfach mal davon ausgehen, dass das, was man heute sieht, mit dem was damals war (und da ist wieder die Frage: welches der 200 Jahre möglichen "damals´s" willst Du zeigen?), vermutlich am wahrscheinlichsten übereinstimmt.
Diese Annahme ist durch nichts anderes begründet als durch Wahrscheinlichkeit (und beinhaltet eben darum auch ein gerüttelt Maß an "Unsicherheit"). Aber warum sollte es Wahrscheinlicher sein, ein Bellona´sches oder irgend ein anderes Design zu finden, als das, was heute im Schiff zu sehen ist? Ich vermute, dass bei Restaurationen und Reparaturen gerade bei einer staatlichen Einrichtung wie einer Marine ein wesentlicher Faktor Zeit und Geld darstellen. Wenn also nichts dagegen spricht: warum sollte der Zimmermann etwas anderes einbauen, als was er - defekt oder verrotted - gerade ausgebaut hat?
Es geht mir um das kleine hochkante "Fensterchen" direkt NEBEN der Tür - hinter dem Ofen. Also nicht die beiden "Fenster" an der hinten abgebildeten Seitenwand des Schiffes. Und auch nicht um die .. hm.. Bilder? .. die man hinter dem Ofen gerade so erkennen kann.
Diese Aufnahme vom 12. Juni 1900 (so die Auffschrift auf dem Photo) zeigt sehr ähnliche gedrechselten "Stangen" vor den Fenstern, die man auch auch heute noch auf dem Schiff findet. Warum sollte das 100 Jahre vorher anders gewesen sein?
00xxyy_Daycabin-2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hier ist eines des breiten Fenster zu sehen - aber eben auch mit diesen gedrechselten Stützen. Und offenbar wurde es nur mit einem gerollten Vorhang verschlossen - was sicherlich günstig für die Belüftung des Schiffes war, denn man konnte Tagsüber einfach aufrollen, es war billiger und weniger Gefährlich bzgl. möglicher Splitter - auch im Alltag.
Natürlich - man könnte einwenden: Änderung der Mode ! Immer wieder Um- und Neuaufbauten ! Geänderte Vorlieben des Kommandanten ! .. Veränderte Richtlininen des Navy-Boards .. Neuere, effizientere Fertigungsverfahren ...
Aber all diese völlig richtigen Argumente öffnen zwar Bandbreite der Möglichkeiten .. aber betrachtet man danach die Wahrscheinlichkeit, ist ein simpler Ersatz des Bewährten, Bestehenden einfach mit am glaubwürdigsten von allen glaub- oder unglaubwürdigen Lösungsmöglichkeiten.
Ich möchte hier aber auch auf eine von Chapman gezeigte Untersuchung hinweisen (danke nochmal dafür!), die scheinbar von meinem bisher gesagten abweicht: War die Aufteilung der Kabinen so, wie wir sie heute sehen??
Das steht insofern nur in scheinbarem Widerspruch zu meinem oben gesagten Prinzip "so wie heute - wohl auf früher", weil es hier an dieser Stelle zumindest Hinweise für Veränderungen gibt. Mein "Prinzip" ist aber nur wirklich sinnvoll anwendbar, wenn man gar keine Hinweise hat. So denke ich, selbst wenn die Wände seit 1849 angeordnet wären, spricht erstmal nichts dagegen, dass man das Fensterdesign beibehalten hat. Jedenfalls spricht nichts MEHR für ein bestimmtes anderes Design - weswegen ich auch bei geändertem Cabin-Layout für immer noch die gleichen gedrechselten Gitter wäre.
Planken... Hier hattest Du, @dafi, erklärt, wie Du die Planken aufbringst. Im Victory und beyond hast Du erklärt, der beste Weg sei, die Planken selbst zu schneiden. Darf ich fragen, wie Du sie schneidest? Nutzt Du dafür eine Kreissäge? Wie breit sind die Planken? Wie vermeidest Du, dass die dünnen Dinger beim Sägen verziehen?
Zitat von Bukaniere im Beitrag #147Komisch-keine Tauschnecken an Deck
...diese wurden wahrscheinlich nur zur Parade oder Abnahme durch 'Ihre Lordschaften' ausgelegt. Im Normalbetrieb waren die Taljenenden entweder an der 'Traube' hochgebändselt oder aber in dieser mustergültigen Manier, wie sie Daniel in elektronisch- digitaler Tortenspritztechnik dargestellt hat.
Zitat von dafi im Beitrag #92Um etwas mehr Struktur in die wenigen Einsichtmöglichkeiten des Unterdecks zu bekommenb habe ich die charakteristischen Dreierknie der heutigen Constitution gedruckt. Ob diese schon zu früheren Epochen des Schiffes so waren oder erst bei späteren Umbauten installiert wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hätte instinktiv für die Frühphase des Schiffes auf die klassische Verwendung von 3 separaten Knien getippt. Hinweise dazu nehme ich gerne auf.
Ich denke, das hier ist die einzige - leider recht unscharfe - Darstellung der Strukturen unter Deck, jedenfalls am Schwesterschiff US Frigate President, wie die Briten sie aufgefunden hatten...
Leider läßt die niedrige Auflösung vieles nur zu erahnen. Die grosse Auflösung kostet aber ca. 60 Euronen.. das war mir erstmal zu teuer.. (nein, ich bin kein Schwabe!) Und natürlich: keiner weiss, wie es an der Schwester aus Boston damals war..