Auch wenn man natürlich vorsichtig sein muss mit solchen "Skizzen" - bei denen es dem "Künstler" wohl weniger um die präzise Wiedergabe technischer Maße ging ... dennoch: diese Knie hier neben und über den Kanonen scheinen mir - offenbar noch 1862 - nicht so weit an der Bordwand herunter zu reichen, wie das am heutigen - bzw. dem 1929er Schiff der Fall ist. Das Design sieht eher nach dem auf der USS President.
1862_Class of 1862_on-Constitution.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier also eine Skizze eines Schülers der Naval Academie - der im ersten Jahr mit seinem Jahrgang wohl auf der Old Ironsides gequält wurde .. Keine Kanonen an Bord - dafür die Tische entlang der Seiten.
ZitatThey leased the Atlantic House, a hotel at the corner of Bellevue Avenue and Pelham Street opposite Touro Park, as the main location of the Naval Academy while in Newport. The building provided a mess facility, administrative offices, classrooms, and quarters for upperclassmen. Underclassmen referred to the Atlantic as “Paradise,” and called their classrooms and berths aboard USS Constitution and other school ships, “Purgatory." Park Benjamin, a member of the class of 1867, remembered, “Nothing could be more desolate than the outlook to the ‘plebe’ whose first experience brought him to these school-ships. During the day he sat and studied at one of the desks, long rows of which extended up and down the gun-deck, and occasionally marched ashore to the windy recitation rooms, where he contracted bad colds along with knowledge of arithmetic. The commissary department was always more or less out of gear, and the meals eaten in the blackness of the berth-deck by the light of a few ill-smelling oil lamps were wretched.”
Irgendwie war mal wieder Zeit an der kleinen USS-Braut was zu machen. Es fehlte ja noch die berühmt-berüchtigte Gunnade im Bug.
Auch wenn mittlerweile schon hinterfragt, ich hab mich für die Variante mit GRIII-Wappen entschieden.
Dann das Plätzchen an Deck dafür vorbereitet, die Unterdeckknie eingebaut und die genagelte Innenbeplankung gedruckt ...
... und eingeklebt.
Dann die Größe der Blöcke dafür überprüft. Die 2,5 mm waren dann doch zu lang.
Also wurden es die 2 mm Blöcke :-)
Mittlerweile hab ich auch eine Technik, die recht gut klappt. Man spitze einen Zahnstocher gut an ...
... und spanne ihn in einen Schraubstock.
Dann noch ein Stück Papier darüber, macht das Erkennen einfacher, und den Block auf die Spitze gedrückt.
Zuerst schauen, auf welcher Seite man ansetzen muss, damit die Rollen auf der richtigen Seite sind. Dann das Garn auf 2 mm mit Sekundenkleber bestreichen und auf der richtigen Seite andrücken, ...
... die Enden nach vorne ziehen, einen Knoten darauf und mit Kleber gesichert. Dann den Haken eingeknotet, gesichert, abgelängt und der Doppelblock ist fertig.
Für den Einzelblock erst einen Haken eingeknotet, etwas Sekundenkleber auf den Haken ...
... und wie beim anderen ...
... mit etwas Sekundenkleber hinten angesetzt und die Enden nach vorne gestrafft.
Dann Knoten drauf, sichern und ablängen.
Jetzt kommt in meinen Augen das Schwierigste: Den richtigen Lauf durch die Taljen, damit sich nichts überkreuzt :-)
Ganz wunderbar - wie immer! ... und ich freue mich ganz besonders, mal wieder einen Beitrag zur alten Dame aus Boston zu sehen !!
Eine klitzekleine Kritik (ich möchte das gar nicht so nennen - und es ist Dir sicher selber schon aufgefallen) - die Innenbeplankung direkt am Bugspriet muss oben unbedingt abgedeckt werden. Der Spalt sieht etwas unschön aus.
Da Du es schon erwähnst: warum hast Du die "Georgius Rex"-Variante für die Bow Chaser gewählt? Der Optik wegen? .. und ist das die 18-Pfünder Chase Gun, die Isaac Hull auf seinen Fahrten mitführte?
Nun gar nicht mal so. Sieh die HMS Wellesley, das letzte vom Feind versenkte Segellinienschiff, durch die Luftwaffe, einer Waffe, von deren Möglichkeiten Horatio und Napperl nicht mal geträumt hatten. Und auch die Vic hatte ja durch die Luftwaffe einen Kielbruch erlitten und sank nur mangels Wasser im Trockendock nicht. Zum Glück gab es kein Feuer.
Zitat von dafi im Beitrag #158Und auch die Vic hatte ja durch die Luftwaffe einen Kielbruch erlitten und sank nur mangels Wasser im Trockendock nicht. Zum Glück gab es kein Feuer.
SAM_0013.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) ....aus N. Longridge "The Anatomy of Nelsons Ships"
Diese Tage wurde ich nach den Swivels in der Marsen der Constitution gefragt. Nachdem mir das gezeigte zeitgenössische Ding gefiel, hab ich es mal programmiert, nur um zu sehen, was der Drucker hergibt.
Raus kamen 3 separate Teile: Rohr, Gabel und Halter, die hintere Ablage der Gabel ist 0,2 mm stark.
Und man sieht, tatsächlich voll beweglich, seitlich und in der Höhe . Hier ist nicht mehr der Druck des Resins die Schwelle zum Ereignishorizont, sondern tatsächlich der Druck auf den Erbauer und seine Atmung, die 0,3 mm Schildzapfen in die Augen der Gabel zu scheren.
Und mit etwas Farbe sieht das schon ganz gut aus. Wenn ich mir nur nicht die vordersten 2 abgeschossen hätte, stumpf aufgeklebt ist in dem Maßstab eigentlich immer schief ...
Boah.. sehen super aus! 0,2 mm dünn?? Uiuiui.. Mittlerweile habe ich eine Resinsäge - aber auch mit der muss man da ja gaaaaaaanz vorsichtig sein. Dolle Nummer! Was für filigranen Fizzelkram Dein Drucker stemmt.. und Deine Augen und Finger! Wenn ich mir jetzt noch klar mache, dass hier manche in 1/160 bauen!? Wie macht ihr das nur!
Mittlerweile sind die Swivels auch fertig geworden.
Hier der Stand der letzten Bilder ...
... die mit dem Atemproblem ;-)
Für eine einfachere Montage habe ich einfach umgedacht. Schon bei den Geschützen der Constitution habe ich die Schildzapfen vom Rohr gelöst und an der Lafette angedruckt. So konnte ich die Flappen darstellen und zwar in jedem Schwenkwinkel des Rohres und ganz ohne den klassischen oben liegenden Schlitz. Das Rohr hatte dann an der Stelle der Schildzapfen die Aufnahme auf der Unterseite: schön, praktisch und unsichtbar :-)
Das hab ich hier auch angewandt. Der Schildzapfen ist in der Gabel integriert, steift diese beim Druck und vor allem beim Waschen aus, und die Aufnahme wurde unter dem Rohr ausgespart. Jetzt waren nur noch 3 Runden Testdrucke nötig, bis die nötige Toleranz/Freiraum unter dem Rohr gefunden war, dass die Aufnahme leicht und trotzdem mit guter Führung funktioniert. Anmalen erfolgt bei montierter Gabel, sonst passt das nicht mehr. So war die Probemontage dann ohne Verluste innerhalb weniger Augenblicke und vor allem ganz relaxed möglich :-)
Und hier der ganze Bausatz: Der Druckling in seinem Gehäuse, dass beim Druck sicherstellt, dass keine Kleinstteile an der Bodenplatte hängen bleiben, da der Überbau diese "einsammelt". Auch dient es zum Schutz beim Waschen. Und links davon die Einzelteile und das fertige Teil. Optisch unterscheiden sich die zusammengebauten Teile nicht von den Vorgängermodellen, praktischerweise sind sie aber viel präziser ausgerichtet und erscheinen so aufgeräumter.
Die großen Finger hab ich mir übrigens bei einem griechischen Zyklopen ausgeborgt. Die sind etwas kleiner als die nordafrikanischen. Aber nur ein bisschen.
Und außer dem Kleinsttüddelkram hab ich auf besonderen Wunsch eines einzelnen Herren auch die Furnace Hope Rohre in den Drucker gejagt.
Hier ein Standoff mit den Rohren, die Marquardt in seinem AOTS darstellt.
Entgegen der eleganten englischen Linienführung eher etwas unbeholfenere Erscheinung. Die Leistung scheinbar auch.
Aber auch hier wieder eine saubere Mündung im Vergleich zu den zweiteiligen Bausatzrohren.
Auch hier wieder meine Version der Schildzapfen. Durch das Integrieren der Zapfen auf der Lafettenseite entstehen keine sichtbaren Bauspalte und auch die Flappen passen immer, egal wie das Rohr in der Höhe geschwenkt ist. Dazu muss nur der Keil geändert werden.
Ich erwähne ja immer wieder, dass der Druck nicht einfach skalierbar ist. Hier drei Stufen der Entwicklung, es waren aber tatsächlich sogar ein paar mehr, bis ich zufrieden war.
Beim linken Rohr stimmt die Unterteilung der Rundung noch nicht. Im breiten Bereich - dort wo das Wappen sein sollte - sind die Stufung deutlich zu sehen. In größerem Maßstab als 1:96 wäre das noch viel deutlicher. In dieser Facettierung sind sehr viele der im Netz zu findenden Rohre als STL gespeichert, da dies die Standardauflösung vieler Programme ist, da mehr Facetten auch mehr Rechenleistung erfordern. Das ist aber eine kleine Änderung der Parameter und kann im Gegensatz zur STL schnell korrigiert werden.
Lustiger war das Wappen.
Die beiden Verstärkungsringe hatte ich schon minimal überbetont, damit sie optisch passen. Die Feinheiten des Adlers mit dem Spruchband sind in dieser Kleine dann aber eine andere Herausforderung.
Das rechte Rohr hat den Adler wie er im Original dargestellt ist. Vor allem das Spruchband hebt sich ohne Macro optisch nicht mehr vom Adlerkopf ab, vor allem, wenn man ein Drybrusch anwendet. Auch die Schenkel und anderen Details verschwinden. Bei der linken Fassung wurde das Spruchband optisch getrennt und die ganzen Anbauteile wie Kopf, Schwanz, Flügel, Schenkel und Attribute sorgfältig auf verschiedene Höhen verteilt, damit diese am gedruckten Teil noch wahrnehmbar sind. Was in diesem Maßstab nicht mehr ging waren die Streifen auf dem Wappenschild, wir warten auf die nächsten Druckergenerationen ;-)
So und hier noch Familienbild mit Dame, die beiden dicken 24-Pfünder, die Gunnade, eine Carronade und deren Kleinchen, die Marshaubitze.