Für mich ist ein interessantes Projekt, hier den ganz klassischen Holzbau mit den neuartig gedruckten Kanonen zu kombinieren. Nach meinem Empfinden verträgt sich das bisher ganz gut.
Zuerst die Bolzen und Ringe in der Wand verankert ...
Dann das Brooktau vorbereitet: 0,6 mm, Mitte mittels schwarzem Faden markiert. Die Rohre hatten ja keinen Brooktauring am Pommelion, deshalb benötigt das Brooktau einen Augspleiß damit es nicht abrutscht. Das kleine Parallelstück wird zuerst angeklebt. Damit der Ansatz nicht zu deutlich wird, wird er im spitzen Winkel abgeschnitten ...
... und angeklebt.
Dann eine Passprobe um die Länge zu bestimmen.
Die Schnitttelle mit Sekundenkleber stabilisiert ...
... angeklebt ...
... und passt :-)
An sich schon eine gute Modellbaulösung, ...
... aber im Original war dieser Spleiß zum Schutz gegen die große Belastung zusätzlich noch gekleidet.
Dann eine Schablone für die Länge der Brooktaue gemacht. Die Augen sind nach Art der Juffern eingebunden.
Und fertig ist alles zum Einbau ...
... und am Platze. Hier in der Ladeposition ganz hinten, das Brooktau gespannt.
Und hier ausgerannt.
So langsam entwickelt sich das Ganze in die richtige Richtung.
Nach langer Zeit endlich meine Reeperbahn wieder aufgebaut. Aus Platzgründen einfach im Kellergang unter die Decke gehängt :-)
Erst ein mal neue 0,35 mm Taue geschlagen. Dann mich ans Takeln gemacht um die Blöcke auszuprobieren. In den zeitgenössischen Plänen haben die Blöcke ca. die halbe Breite des vorderen Rades. Diese Blöcke sind minimal größer, erleichtert das Handling dann doch sehr. Dazu einen Montagehaken in ein Stück Holz zum Einhängen genagelt. Und damit die kleinen Blöcke nicht abgängig gehen, lege ich sie immer gleich an die Leine :-)
Und hier der Einscheibenhaken aus der Nähe
Als Vergleich ...
... und am Platz.
Da ich mit meinen dicken Wurstfingern eines der Knie runtergerissen hatte, hab ich gleich die Chance genutzt, ungestörter fotografieren zu können :-)
Wenn der @Gebbi seine Helling auch an die Kellerdecke schraubt könnte er seine Rümpfe richtig herum bauen. Aber dann bräuchte er wiederum ein Gerüst. 😆
Bisher waren der Flaschenhals beim Riggen der Kanonen die Blöcke: Es gab fast keine kleinen und wenn waren die vom Aussehen oder der Qualität oft schwierig.
Neulich habe ich ja meine kleinsten selbstgedruckten Blöcke mal Probe geriggt und gemerkt, dass feine dünne und ruhige Chirurgenhände nötig sind, inkl. guter Bebrillung. Und ich habe gemerkt, dass plötzlich ich der Flaschenhals bin ...
Hier war das Maß der Dinge das dünnste Tau, welches ich in 1:100 benötigte, 0,2 mm Durchmesser. Etwas für die Filigranisten unter uns :-)
Jetzt kam dann wieder der Pragmatiker in mir zum Vorschein, für die Geschütze imn 1:100 / 1:98 benötige ich laut der alten Literatur 0,3- 0,4 mm Taue für die Tailjen der Seiten- und Rückholtakel. Das 0,4 mm Tau ist auch eine handelsübliche Stärke bei Gondesen und Co im Aftermarket. Also eine Blockkombination auf dieser Taustärke ist gefragt, und auch eine gute Methode in der dies fix und mit anschaubarem Resultat geht.
Hat mich ein paar Versuche gekostet, mittlerweile hab ich die für mich passende Variante gefunden.
Erst ein ganz normaler handelsüblicher Knoten, um den Haken einzubinden ...
... dann das Ganze nach hinten gestrafft, um den Haken gut auszumitten ...
... die Enden wieder gespreizt und ...
... den Block der Wahl bereitgelegt.
Dann den Haken zwischen die Finger geklemmt, mit einem Zahnstocher einen Tropfen Sekundenkleber in die Mitte auf den Haken gemacht und den Block darauf mittig platziert.
Den Haken jetzt nicht loslassen, aber losgelöst würde das so aussehen.
Dies ist nur die Positionierungshilfe um auf der einen Seite die Keep mit dem Zahnstocher mit Sekundenkleber zu versehen und das Tau gut drüberzuziehen.
Dabei nicht auf die bekleberte Stelle fassen, sondern am freien Ende ziehen. Klappt ganz gut ohne dass das Ganze eine unlösbare Verbindung mit dem Erbauer eingeht. Danach auf der anderen Seite die Keep einkleistern, Tau darüberziehen und darauf achten, dass der Zug gleichmäßig ist und der Haken mittig über dem Block hängt.
Danach die Unterseite des Blockes mittels Zahnstocher bekleistern und die Enden gegeneinader ziehen, den Überschuss diagonal abschneiden, und die beiden schrägen Enden mittels Pinzette oder Zange gegeneinander drücken, gegebenenfalls nochmals mit Kleber sichern.
Und dann hat man ihn schon in der Hand, den geriggten Doppelblock :-)
Wer will kann den Übergang Haken Block noch etwas stroppen, ich habe aber gemerkt, das bringt nicht so viel, deswegen hab ich es mir hier einfach gemacht.
Hier ist übrigens mein erster Versuch, man sieht noch etwas schief, und der darauf folgende, man sieht, auch hier macht Übung den Meister ;-)
Beim Einfachblock ist es das Selbe, Haken auf das Tau fädeln, knoten, nach hinten ziehen, aufspreizen, Haken zwischen die Finger, Kleber in die Mitte, Block darauf zum Sichern, Seite bekleben und Tau darüberziehen, andere Seite bekleben und darüberziehen, und jetzt abweichend auf der Unterseite einen Knoten und mit Klebstoff gesichert.
Dann das freie Ende hochgestroppt, geklebt und eng abgeschnitten ...
... und fertig ist das Blockpaar :-)
Und die anderen zwei Paare sind dann auch recht schnell entstanden, so dass ich flott ein Dreier-Set für mein Geschütz fertig hatte.
Und wie gesagt, außer einem Zahnstocher als Sekindenkleberapplikator hatte ich kein Werkzeug oder Vorrichtung benötigt, nur zum Anstroppen des freien Endes des Einfachblocks hatte ich eine selbstklemmende Pinzette auf meinen Tischschraubstock geklemmt.
Sodele, zwischen den ganzen X-Mess Vorbereitungen ging es tatsächlich wieder an das Eingemachte :-)
Status:
Zuerst ging es um das Mass nehmen.
Das heißt hinten dürfen die Blöcke sich nicht überlappen ...
... und die vordere Position bestimmt die Länge des Taus.
Und immer die bange Frage nach den Seitentakeln. Nach dem Schuss in zurückgefahrener Position und genügend Tau für 3 bis 5 Mann zum Ziehen bleibt ja eine ganze Menge übrig, wenn das Stück wieder ausgerannt ist.
Doch wenn keiner zieht werden die Taue oft direkt als in die am Boden liegenden Schneckchen zur Schau gestellt. Hat zwei Haken die Nummer: Erstens kann das Geschütz sich so von alleine bewegen und nach innen rutschen. Außerdem würde das Tau in der meist gestreckten Stellung nie so schön in ein Schneckchen übergehen können, gehorcht ja der Schwerkraft und zieht.
Also wenn kein Matrose zur Hand ist und sichert, sollte das Tau am Geschütz, der Talje oder der Bordwand belegt sein. Bei meiner Vic hatte ichj einen halben Schlag um das hintere Ende des Seitentakels gemacht, Boudriot zeigt dafür die "Amarage simple" um die Traube. Der erste Versuch dafür ging schief, denn bei Boudriot gab es ja keinen Augspleiß über der Traube da das Brooktau durch die Lafette geht, bei dem ging das gut. Nach einigem Suchen hab ich dann doch eine Referenz gefunden, in der die Talje unter dem Augspleiß geführt wurde.
Also das freie Ende ums Ärschle rum, dabei verdrillt ...
... und den Rest als Bucht sauber aufgeschossen an einen der Haken gehängt.
So sollte alles sauber aufgeräumt und gesichert sein.
Für die Hängung des Resttaus hab ich auch noch zwei weitere Varianten, an denen ich mich orientiert hatte. Herkunft mir jetzt unbekannt, die erste mit russischer Beschrifftung, die zweite war eine ganze Serie. Kennt jemand die Provenience?
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