Die Hauptdecksgeschütze des Baukastens sind ja sogar noch echte Schönheiten im Vergleich mit den Carronaden des Oberdecks.
Bautechnisch sollen sie den heutigen Zustand der Bestückung darstellen, sind aber im Aussehen - vor allem der Rohre - leider meilenweit vom Original entfernt. Deshalb hatte ich schon vor einiger Zeit eine kleine Pause im Tagesgeschäft genutzt, und neue programmiert, aber ich bin aus Zeitmangel leider nie dazu gekommen, sie auch zu präsentieren. Hier im Vergleich:
Bautechnisch orientieren sie sich laut Marquardts AOTS an den ab 1795 verwendeten Carronadenb die sich am englischen Design orientieren.
Auch untenrum ist alles dran, was das Herz begehrt: der zweistufige Schlitz und der Pivotzapfen mit der Haltescheibe :-)
Und ein dafi wäre bestimmt nicht ein dafi, wenn er nicht auch noch etwas spielen würde ;-)
Das obige Geschütz ist klassisch als ein Teil gedruckt. Natürlich konnte ich nicht widerstehen, dies auch zusätzlich als Bausatz - man ist ja schließlich Modellbauer - auszudrucken :-)
Und das gibt ganz neue Gelegenheiten.
Auch der Oberschlitten lässt sich laut zeitgenössischer Pläne pivotieren, evtl. ganz günstig zur Instandhaltung oder bei Problemen beim Laden.
Auch das ganze Geschütz lässt sich jetzt seitlich ausrichten.
Wenn das Geschütz zu weit geschwenkt wird, kollidiert der Schlitten mit der Bordwand.
Deswegen befindet sich in den zeitgenössischen Planen weiter innen ein zweites Pivotloch ...
... mit dem das Geschütz elegant an die Wand gefahren werden kann, um es dort festzulaschen.
Wenn der Schlitten weiter nach hinten geschoben wird, kann sogar die Pforte klar gemacht werden.
Und wer will kann auch noch ganz andere Zustände darstellen.
....ein schönes Stück ! Denke, damit ist man bereits auf das Jahr 1812 festgelegt, vorher hatten m. E. die Carronadenlafetten noch Seitenwangen, ähnlich wie heutzutage auf diesem zum "Wolpertinger" verkommenen Schiff . So darf man sich die 'Lafettenwägelchen' -die an Möbelrangierteile erinnern- dabei nicht genau betrachten.
Zitat von dafi im Beitrag #17 Bautechnisch orientieren sie sich laut Marquardts AOTS an den ab 1795 verwendeten Carronaden die sich am englischen Design orientieren.
Obacht :-) .. Marquardt zeigt hier eine "english-styled carronade". Die Karronaden, die ab ca. 1807 zum ersten Mal auf der Constitution zu sehen waren, könnten so ausgesehen haben. Sie wurden in den USA gefertigt. Wahrscheinlich sind diese Rekonstruktionen sehr gut. Ich wollte nur darauf hinweisen: Karronaden - erst ab 1807 auf dem Schiff
Leider kann ich den Artikel nicht lesen - und daher nicht sagen, wo dieses Stück steht - ob es überhaupt eine Foxall Carronade ist..
Hier noch ein Bild einer Carronade, die auf den Bermuda-Islands steht ... könnte eine in den USA fabrizierte sein .. Weiss das jemand?
Auch angehängt habe ich mal die PDF des USS Constitution-Museums mit Informationen zu den Geschützen. Darin auch eine "Planskizze" einer 1808 32 Pfund Foxall Carronade .. letztlich nicht viel neue Info - aber vielleicht interessierts ja den ein oder anderen?
Zitat von dafi im Beitrag #17 Und ein dafi wäre bestimmt nicht ein dafi, wenn er nicht auch noch etwas spielen würde ;-)
Das obige Geschütz ist klassisch als ein Teil gedruckt. Natürlich konnte ich nicht widerstehen, dies auch zusätzlich als Bausatz - man ist ja schließlich Modellbauer - auszudrucken :-)
Ganz wunderbar mal wieder!
Marcus.K.
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Bei den Geschützen werd ich bestimmt noch einige Runden drehen für die verschiedenen Varianten.
Mittlerweile kam die hoffentlich finale Version der langen Geschütze aus dem Drucker. Alle wichtigen Detauils sind dran, inklusive Flappensicherung und des Halteseils des Keils :-)
Auch die Supports liegen nun alle so, dass das Teil nach dem Druck fast von alleine rausfällt und kaum Nacharbeit nötig ist.
Wenn man den Keil und das Stuhlbett rausschneidet lässt sich das Geschütz auch gut über der Pforte sichern.
Aber auch andere Stellungen gehen ;-)
Parallel dazu hab ich dann Planken geschnitten, auf d-c-fix aufgeklebt ...
... und schwarz gespritzt.
Dann die Maserung der Decks mit Schleifpapier etwas angeglichen ...
... und die ungefähre Position der darunter liegenden Decksbalken angezeichnet.
Auch wenn die Position der Durchgänge zum Orlopdeck nicht ganz mit den Plänen übereinstimmt, das Konzept ließ sich schon übertragen, Diese Balkenlinien bilden die Flucht der Plankenstöße, da diese ja auf irgendwas genagelt werden mussten, dazwischen wären die Nägel ja in der Luft gehangen ;-)
Wo hab ich nur meinen Kopf!? .. Es muss noch die Corona-Demenz sein ... oder .. doch das Alter?
@dafi Daniel, ich war gerade in meinem kleinen Shipyard-Alert-Baubericht und wollte Tippfehler in älteren Einträgen beheben, die ich gestern gesehen hatte.. Als mir die "thick strakes", die ich da nur der netten Optik wegen "verbaut" hatte, wieder in´s Auge fielen. Und ich mich erinnerte, wo sie TATSÄCHLICH Sinn machen würden:
Die US Frigate Constitution war ja nun eine ziemlich große Vertreterin der Fregatten - "But Sir, with all respect, she´s a 44-gun Ship - she´s out of our class !!"
Humphrey, der Planer der ersten in den USA für die neu gegründete US-Navy gebauten Schiffe, der "Six Frigates", war sich der strukturellen Auswirkung der großen Länge bewußt.
Eine der Maßnahmen (und es würde mich wundern, wenn das nicht auch schon bei anderen großen Schiffen anderer Nationen genutzt wurde) sind über die Länge von Berth und Gun Deck von Achtern zum Bug laufende Paare von "Thick Strakes" .. Mehrere Plankenpaare, die deutlich dicker waren und auch gegenseitig mit ihrem Partner-Strake "interlocked" waren - also die auch seitlich jeweils gegeneinander so geformt waren, dass sie auch auf Zug Kraft von einer auf die nächste "Planke" übertragen konnten. Diese dadurch zu "Längsträger" gewordenen "Thick Strake Paare" tragen natürlich sehr zur Längsstabilität der Hülle vor allem gegen das zu erwartende "Hogging" bei.
Bei diesem nicht gewollten Effekt (Hogging) geht es darum, dass der Rumpf eines langen hölzernen Schiffes über die Zeit einen "Katzenbuckel" bekommt, weil sowohl Bug als auch Heck wegen des schmaler werdenden Unterwasserschiffes viel weniger Auftrieb erfahren, als die Mitte des Schiffes - und sich durch sogenanntes "Setzen" in allen Verbindungen und auch langsames Strecken des Materials über die Länge und auch über die Jahre Bug und Heck gegenüber der Mitte des Schiffes stärker der Schwerkraft folgen und der Rumpf sich dadurch durchbiegt. Bug und Heck tauchen tiefer ins Wasser ein, als ursprünglich geplant und gebaut. Mit negativem Effekt auf Schnelligkeit und auf Dauer auch Dichtigkeit des Schiffes.
Dagegen hat Humphrey in den großen Decks diese "Thick Strakes" eingesetzt, die den Bug und das Heck oberhalb des Kiels jeweils nochmal verbinden - und damit wie Längsträger einer Stahlbrücke die Biegesteifigkeit der Konstruktion über die Länge deutlich verbessern. Diese Maßnahme dürfte viel effizienter sein, als die später sowieso wieder entfernten und oft diskutierten "Diagonal Riders" unten im Rumpfinnern.
Hier mal, wie die Thick Strakes am bei einer der letzten Restaurierungen erneuert wurden - und wie das etwa wirkt: KLICK MICH
Willst Du diese "Thick Strakes" nicht darstellen? Ich hoffe ich bin nicht zu spät mit meinem Hinweis - wobei: bei Dir und Deiner Bauweise gibt es ja eigentlich kein "zu spät", Du Meister der Abrissbirne und des Wiederaufbaus
Beachtet mal die Photos im Beitrag - Ihr seht auch die mächtigen Knie am Bug und Heck zum Anbinden der "Träger" an die Hülle in Längsrichtung.
Auch sind die Planken unter den Kanonen aus anderem Holz, als die Planken mehr Mittschiffs. Auch das der Stabilität geschuldet. Diesmal natürlich wegen des Gewichts der Kanonen!
Oh, hatte ich auch vergessen: das "Close up", für das ich damals fast 100 $ zahlte, ist ja kostenlos erhältlich! .. Manno! KLICK MICH .. führt Euch zum link des Downloads - geht noch!
Zitat von Bukaniere im Beitrag #28Ämm, wahrscheinliche bin ich zu blöd-hab keinen Link gefunden
Mitnichten, Sire!
Mein Fehler: der Beitrag mit dem Link (den ich seltsamerweise nicht kopieren kann - ich lade immer automatisch schon beim Download) ist weiter unten im verlinkten Thread.