es ist vermutlich ein Grenzfall, dieses Modell bei den Bauberichten einzustellen, da es ein bereits fertig gebautes Modell ist (Bauzeit von 1972-2012). Es werden aber einige Prozeduren erklärt, so dass der Beitrag vielleicht als nachträgliche (allerdings bloß kursorische) Dokumentation gerechtfertigt ist. Wenn es seitens eines Admins Einwände geben sollte, kann er gerne an einen passenderen Ort verschoben werden. Grenzwertig ist sicherlich auch, daß jemand wie ich mit meinen sehr begrenzten technischen Kenntnissen das Modell vorstellt. Als ich es 2018 auf der Messe in Friedrichshafen gesehen habe, war ich sofort beeindruckt und ich habe dann ein Dreivierteljahr später den Erbauer (damals für mich noch Herr Burkert) um die Erlaubnis gebeten, die Handybilder, die ich von dem Modell geschossen habe, hier ins Forum stellen zu dürfen. Das hat er mir nicht nur erlaubt, sondern mir auch noch eine Menge eigener Bilder (vor allem Details) zukommen lassen. Angesichts meiner geringen Fachkompetenz habe ich ihm dann vorgeschlagen, sich doch im Forum anzumelden und sein Modell selbst vorzustellen und sich mit Kollegen auszutauschen, die seinem Level entsprechen. Aber er hält seine Fähigkeiten in Bezug auf die Internetkommunikation für zu begrenzt und so habe ich mich dann gerne (obzwar mit Bauchgrimmen) bereiterklärt, einige Details des Modells hier zu zeigen. Das Modell entstand in vierzigjähriger Bauzeit und von der frühen Bauphase existieren kaum Bilder. Viele Bilder muß ich für sich sprechen lassen, und einigen merkt man natürlich auch an, daß sie ein gewisses Alter haben. Im Augenblick steht Manfred übrigens in Verhandlungen mit dem IMM Hamburg wegen eines Ankaufs des Modells. Er ist jetzt inzwischen 77 und wird sein Modell nicht mehr in Friedrichshafen ausstellen, weil das mit extremem Aufwand verbunden ist, den er sich nun nicht mehr antun will.
Hallo Hartmut, Ein tolles Modell, Glückwunsch dem Erbauer für dieses schöne Modell. Auch die Präsentation auf den letzten Bildern gefällt mir sehr gut. Lieben Gruß Frank
Nicht nur das Modell ist faszinierend, auch das Können und Durchhaltevermögen des Erbauers beeindruckt über alle Maßen. 40 Jahre "dranbleiben" dürfte wohl fast einzigartig sein
40 Jahre Bauzeit. Das nenne ich Geduld. So viel hätte ich dann doch nicht. Auch wenn ich die Nachfolger der sogenannten Geduldsflaschen fertige. Nee, nee. Hut ab, wenn ich grad einen auf hätte.
Danke fürs Zeigen! Ein wunderbares Modell! Ich würde mich sehr freuen, wenn es im IMMH ausgestellt werden würde. Ein derart gelungenes Modell der VICTORY als Vollrumpfmodell mit Segeln gibt es dort noch nicht.
Zitat von Willi im Beitrag #7Ich kenne kein anderes Modell, dessen Segel ein so guten Stand haben. Man kann die Backstagbriese fast spüren....
Das finde ich auch. Er hat auch eine didaktisch sehr gute Beschreibung dazu verfasst. Um ehrlich zu sein, finde ich seine Technik genial. Werde ich dann hier posten.
Zitat von hanseat im Beitrag #440 Jahre Bauzeit. Das nenne ich Geduld. So viel hätte ich dann doch nicht. Auch wenn ich die Nachfolger der sogenannten Geduldsflaschen fertige. Nee, nee. Hut ab, wenn ich grad einen auf hätte.
Wenn man die erste Planungs- und Experimentierphase dazuzählt, die seit den späten 50er Jahren datiert, hat er sich gut 50 Jahre oder mehr mit dem Modell befasst. Da hat er versucht, sich selber einen Plan anhand des Revell Bausatzes zu machen, was sich aber als nicht praktikabel herausstellte.
Als ich das Modell zum ersten Mal sah, schoß mir als erstes die Frage durch den Kopf: "Wie hat er das mit den Segeln gemacht?". Ich habe bis jetzt nur ein Mal ein Modell gesehen, das die windgeblähten Segel auf ähnlich überzeugende Weise imitiert wie Manfreds Victory, und dieses Modell steht im Deutschen Museum in München und stellt einen amerikanischen Clipper dar (ich glaube es ist die "Great Republic"). Deshalb mache ich jetzt erst mal einen Sprung in eine spätere Bauphase, weil ich mir vorstellen könnte, daß es einigen hier ebenso geht. Manfred ist ein Mensch, der sich eine klare Vorstellung davon bildet, wie etwas am Ende aussehen soll. Und es kann einige Zeit dauern, bis er zur perfekten Lösung kommt - ich glaube, er denkt da durchaus in Größenordnungen von Wochen und Monaten. In Bezug auf die perfekte Blähung der Segel stellte er sich selbst die Frage: was übt auf den Segelstoff eine vergleichbar gleichmäßige Wirkung aus wie Luft bzw. Wind? Die Antwort: Wasser. Die folgende Erklärung seines Verfahrens in Bildern brauche ich eigentlich nicht zu kommentieren. Nur eines vorab: um geblähte Segel hinzubekommen muß das Liektau kürzer als das Segel sein, wie es bei Karl-Heinz Marquardt in seinem Buch über die Takelage des 18. Jhs beschrieben ist. Man sieht auf Bild 1, daß die Segel nicht glatt liegen, sondern etwas zerknüllt wirken.
Hallo Hartmut , Danke das Du die Erkennnise und Erfahrungen von Herrn Burkert hier vorstellst. Das Ergebnis mit den geblähten Segeln sprechen für sich. Lieben Gruß Frank
Wie gerne würde ich auch solch fein geblähte Segel in die Buddel bringen. Grad bei meinem aktuellen Modell würde das was hermachen. Aber ach! Sie müssen ja erst einmal für die Passage durch den Flaschenhals wieder einmal geknüllt, zumindest aber arg um Masten und Rahen gerollt werden...
Ich frage mich gerade, ob nicht das Gewicht des Tuchs eines echten Segels den Scheitelpunkt der Wölbung weiter nach unten drückt. Ob nicht ein Anheben des Rahmens an dem Kopfliek eine Überlegung wert sei.