Guten Morgen, Peter! Mit dem Platzproblem und den Blöcken hat wohl jeder zu kämpfen, der sich mit solchen Maßstäben beschäftigt! Hast Du schon mal überlegt, mit ganz anderen Mitteln der Sache Herr zu werden? Ich hatte sehr bald- nachdem ich mich im Laufe der Zeit immer mehr in Richtung "kleiner Maßstab" bewegt habe- dasselbe Problem, und bin von den Miniblöcken abgekommen. Sie sind teuer, schwer zu finden, und das Ergebnis ist optisch mitunter zweifelhaft. Mit Hilfe einer Miniaturrundzange bog ich mir aus 1 mm- Draht runde Schlingen, wenn es sehr klein ausfallen soll eine Schlinge, ansonsten wirkt es optisch besser mit 2 Schlingen, an die dann der Haken gleich angesetzt wird. Es lässt sich auch ein Haken mit einer Schlinge und einem 2. Haken verbinden, je nach Verwendungszweck. Die Schlingen lassen sich auch in etwas längliche Form bringen, der Clou ist aber die Bemalung: Haken Schwarz, Schlingen braun, dicke Plakafarbe und ein sehr zarter Pinsel eignen sich dafür am besten. Man kann dann zwar nicht mehr mit Stolz darauf hinweisen, dass "Originalblöcke" eingesetzt wurden, aber nach dem es nicht zu erkennen ist, wird es gar kein Thema.
Die Führung Deines Steuerreeps hast Du nach den Vorgaben des vorgedruckten Decks von "Shipyard", alternativ prima und glaubwürdig hinbekommen.
Ein anderer Kollege der sich an Deinem schönen Modell festgebissen hat, wird wohl das Deck samt seiner Luken aus Holzplanken anfertigen müssen. Dies vor allem, um die nach der in rot gezeichneten Seitenansicht des Originalplanes, die richtigen Positionen der Luken, usw. darstellen zu können.
Da nun das Gangspill in nächste Nähe kommt, wäre dazu auch eine Dopplung in Lukenbreite auf dem Deck zwischen "Achterluke" und hintersten Gräting ("Offiziers Niedergang") noch ergänzend aufzulegen, was "Shipyard" anscheinend vergessen hat.
Diese generell schwarz gestrichene und aus 2-3 Zoll starken Eichenholz-Planken gefügte Plattforn, bildet damit das verstärkende Fundament für das Gangspill.
Vielen Dank Walter Gute Idee, damit müsste ich mich mal näher befassen,aber für die Wolf werdeich dasmit den Blöcken so durchziehen, ist vermutlich ansonsten nicht so überdimmensioniert.
Hallo Peter Vielen Dank für die Informationen. Das mit den schwarzen Planken als Verstärkung habe ich so umgesetzt.
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Das Gangspill selber habe ich aus dem LC-Satz gebaut und hatte damit keine Probleme. Es ist recht detailliert und entspricht ziemlich genau dem, was Mondfeld in seinem Buch zu zeitgenössischen britischen Gangspills zeigt.
Deine WOLF gefällt mir bisher sehr gut! Das wird wieder ein klasse Modell werden
@walter : Gute Idee mit der vereinfachten Darstellung von Mini-Blöcken! Man könnte die Oberseiten der Drahtschlinge noch mit bemalten Kartonscheiben "tarnen". Wenn man das sauber macht, wird sicher nur die Lupe oder das Makroobjektiv der Kamera den Schwindel merken. Für den Gesamteindruck werden die vereinfachten Blöcke sicher sehr hilfreich sein.
Das ist ja der Clou dabei, lieber Klaus: Man füllt die Schlinge quasi mit der Farbe, für eine Kartonscheibe ist da gar kein Platz mehr, wäre auch zu aufwändig. Die müsste man herausstanzen, max. 2 mm im Durchmesser und ganz dünn, viel zu fuzzelig! Manchmal schrumpft die Farbfüllung, da geht man eben nochmals drüber, in der Takelage bemalt man beide Seiten. walter
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Wegen meinem Vater-Sohn-Projekt geht es hier etwas langsamer voran. Sobald es dort was zu berichten gibt, lest ihr an entsprechender Stelle von mir
Zunächst habe ich nach Bauplan das Deck mit Augbolzen verunstaltet. Sicherlich kommt noch der eine oder andere dazu, aber alle, die jetzt bereits angebracht werden verursachen beim späteren Montieren, wenn das gesamte Deck vollgestopft ist, keine Schäden mehr.
Dann waren die Wasserpumpen dran. Der Zusammenbau aus den LC-Teilen bereitet auch hier keine weiteren Schwierigkeiten. Den Pumpenkolben, der aus dem Karton filligran gelastert ist, sieht etwas statisch aus. Ich ersetze ihn durch einen 0,4mm Draht.
An Bord sind sie etwas von dem Kleinvieh, das Mist macht. Kleines Detail, mit denen sich das Deck langsam füllt.
Nachtrag zu Beitrag 100 mit Fotos der frühesten Ausführung der Schnaubrigg HMS CRUISER (1721 - 1732)
Obwohl das gezeigte Modell nicht unmittelbar mit der HMS Wolf in direkter technischer Enwicklungs - Geschichte steht, ist die Betrachtung dieser authentischen Modell - Rarität durchaus lohnenswert. Denn gerade von den kleineren Einheiten der ROYAL NAVY fehlt es an professionell gebauten Modellen, an denen man schiffbautechnische Details und stilistische Merkmale der Schiffe vor 1750 gebaut, studieren könnte.
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Quelle: Alle 3 Abb. National Maritime Museum, Greenwich, UK.
Zu den späteren Bauten wie zur HMS WOLF (1754) und dem Modell der HMS CRUISER im Vergleich erkennbar, sind daher zwangsläufig im Layout des Decks und sonstiger konstruktiven Unterschiede, wegen der geringen Schiffsgröße nicht allzu groß.
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Das Modell verkörpert die HMS CRUISER wie diese auf der Royal Dockyard zu Deptford am 24.10.1721 vom Stapel lief, aber jedoch durch Verkauf 1732 schon wieder aus der Flottenliste verschwand. Armiert war die Schnaubrigg mit 8 x 4 Pfünder und 12 x 1/2 Pf. Drehbassen. Die Pivotierung dieser Geschütze erfolgte dabei losnehmbar, damals noch binnenbords in Pfosten, die an der Reling und Schandeckel befestigt waren. Über die lange Zeit ihrer weiteren technischen Enwicklung jedoch ebenso auch beibehalten, die mehrhändig zu gebrauchenden "Schiffsriemen". Wäre wahrlich ein "echter Hingucker"!
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Wie ich es zu Beitrag 126 verstanden habe !
Als Ergänzung bei einem nur noch gering forcierten Weiterbau an deinem sehr gelungenen Schiffchen, wären noch als nicht besonders arbeitsintensiv zu nennen: Je zwei Treppen in die beiden äußersten Ecken vom Deck zum Backdeck und zwei Treppen außen vom Deck zum Hüttendach.
Vielen Dank für die "gefällt mir's"! Danke Peter und Inku! @peternavalis : Diese Niedergänge sind im Bogen vorgesehen und werden noch kommen! Auch die Riemen wären im Bogen enthalten. Ich habe mich lange damit schwer getan, ob ich sie nehme oder nicht. Ich habe mcih dagegen entschieden, weil ich das Schiff entweder unter Segel darstelle oder am Kai. In beiden Fällen wären die Reimen nicht wirklich sinnvoll.
Vorerst habe ich mich aber entgegen anderen Aussagen von mir zu einem früheren Zeitpunkt noch mit den Augbolzen auf den Lukendeckeln beschäftigt. Dazu habe ich erst die Teckeltextur am Computer so geändert, dass die aufgedruckten Augbolzen weg sind und dann das ganze auf 80g-Papier ausgedruckt. Damit habe ich dann die bestehenden Lukendeckel überklebt. Die Augbolzen und Ringe habe ich aus 0,4mm Draht gefertigt, die Lukendeckel entsprechend gebohrt und die Bolzen eingeklebt.
Weiter geht es mit der Bestückung des Decks. Als erstes sind die....hmmmm, wie heissen wohl die Dinger? Ich habe mir einen Wolf gesucht und nirgends eine Bezeichnung gefunden... naja, also einfach diese Stützen, auf die ein Beiboot, die Riemen und die Ersatzrahen gelegt werden, dran. Sie werden aus zwei LC-Teilen zusammengeklebt, bemalt und angebracht, keine Hexerei.
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Dann folgen die Grossmast-Betinge. Die verbindende Geduld wird jeweils mit 9 Belegnägeln versehen. Diese fertige ich aus 0,6mm Stahldraht, die Kopfüber mit jeweils einem Tropfen Weissleim versehen werden, Nach dem Trocknen eingefärbt sehen die doch einigermassen nach dem aus was sie sein sollten. (ausser im Makro ) In den Betingen selber werden am Fuss jeweils zwei Scheiben eingearbeitet indem die Stützen aus insgesamt 5 Schichten zusammengeklebt werden.
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Zum Schluss werden die fertig eingefärbten Teile vor und hinter dem Mastloch auf das Deck geklebt.
So, nun wird hier eine kleine Baupause eintreten, da wir am Samstag für 10 Tage in den jährlichen Familienurlaub fahren und davor wohl nicht mehr viel sehenswertes gebastelt wird. Dieses Jahr wird der Urlaub wieder mal ein wenig maritim
Bleibt schön brav, bastelt fleissig weiter, ich werde Euch schon im Auge behalten
Freundliche Grüsse Peter
Modellbau ist wie pupsen - unter Druck wird's Scheisse.... *tschuldigung*
Toll, welche Fortschritte Dein Modell die letzten Tage gemacht hat !
Die beiden Ständer zwischen den beiden Masten sind die sog. "Galgen /Gallow-bits". Auf denen liegen später dann neben den "Reserve-Rundhölzern", die "Schiffsriemen" sowie obenauf das gestaute Beiboot, wohl eine "Pinasse".
Jetzt aber erst mal ordentlich Urlaub gemacht ! Wo geht`s denn hin ?