Hi Kay, @Padua007 Geschichte wird durch Geschichten begreifbar. Da sind zwei Schiffe, die zur gleichen Zeit unterwegs sind. Die Saettia in der Tradition der Mittelmeersegler mit Lateinersegeln bestückt, die Brigantine nach einem holländischen Entwurf gebaut. Sie könnten sich begegnet sein. Von der kurbrandenburgischen Flotte, der Kolonialpolitik und den Erwerbungen wissen wir recht viel, die Fahrt der "Castell Friedrichsburg" 1692/93 ist belegt. Dass sie sich vor Lagos aufgehalten hat, ist meine Zugabe. Von dem Schiffstyp Saettia wissen wir nur sehr wenig. Italien hatte keinen af Chapman oder Adm. Paris. So viel Wissen ist verlorengegangen.
Mit diesen Geschichten werde ich Euch noch weiterhin beglücken. Danke!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ist mir gar nicht aufgefallen, daß du die Farben vertauscht hast, @Willi . Wenn sich rot, grün, braun usw. so komisch vermischen bin ich raus... Aber die Lösung ist klasse. Die guck ich mir ab, passe die so ein wenig an meine Art an, wenn du nichts dagegen hast.
Klasse Geschichte, Jörg, unbedingt mehr davon! Mir gefällt, daß du St. Thomas erwähnst. Wissen nicht viele, daß es eine Karibikinsel unter preußischer Kolonialherrschaft gab.
Es ist nur, in der Schifffahrt steht grün traditionell für die Steuerbordseite, rot für die Backbordseite, eben genau anders herum, wie ich es gezeigt habe. Das ist peinlich, schließlich habe ich mal Schiffstechnik an der WSP-Schule in Hamburg unterrichtet.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Thorsten, @Carpfanger St. Thomas war um 1690 in dänischem Besitz. Das Kurfürstentum hatte sich da mit einer Faktorei eingemietet um Überseehandel betreiben zu können. General von Barfuß, Graf von Schmettau u.a. setzten sich dann (um 1695) gegen E. von Danckelmann durch und die Handelskompanie wurde abgewickelt.
Hallo Willi, @Willi hat der Lehrer hat es vermasselt. Du, mir ist das nie passiert. Wäre ja total peinlich, wenn der Lehrer den Stoff ... nicht auszudenken. Wenn das die Schwester Oberin ...., schlimm ..., grün für Backbord...
Gruß Jörg
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Wir waren brunchen. All die leckeren Sachen. Mir ist so schlecht.... Die Erklärung:
IMG_2024.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Angelo Marella ist Matrose auf der "Santara Caieta". Manche meinen, er habe eine Hasenscharte, aber die Narbe stammt von der Gürtelschnalle des Vaters. Vater ist ein zorniger, ein verzweifelter Mann. Ein Tagelöhner im Hafen von Gaeta ist er mit einer kranken Frau und den vielen, immer hungrigen Kindern. Als Angelo 13 Jahre alt war, hat der Vater ihn an Bord der Saettia gebracht und dem Kapitän übergeben. Angelo liebt Lucretia, das Mädchen mit den wunderschönen Haaren. Sie lebt in der Via della Breccia in der Oberstadt und ist die Tochter des Hutmachers Muretto. Nun wollen die Eltern sie mit dem Fabricio Buttazzi verheiraten. Der dicke Fabricio hat einen Esel und einen Karren. Er macht Lohnfuhren. Nach Cicerone, den Bergdörfern und sogar bis Formia. Er selbst aber hat nichts. Wenn er nur ein Boot besitzen würde. Eine kleine Sardara, wie dort drüben. Dann könnte er fischen, könnte Bausand von Gianola holen oder Steine von Speralonga. Lucretia sagt, sie habe im Spiegel ein graues Haar entdeckt. Sie wird nicht warten...
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die war schon mal grader. Da hat sich aber immer wieder das Anlenkseil vom Besansegel drum verfangen. Man muss hat immer mit Kompromissen leben. Son Fall ist auch der Robert.......
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Schönes Standbild, von Fahrbild kann man nicht schreiben. Nicht die kleinste Bugwelle zu erkennen und das mit geputzter Brille. Trotzdem, herzlichen Glückwunsch zur ersten Ausfahrt. ...aber was hat das uptown Girl damit zu tun ? Du gibst uns Rätsel auf !
Gruß Kay
Wir sollten wieder lernen, aus der Freizeit Muße zu machen. (Otto Flake, Schriftsteller)
Der Angelo (Beitrag # 263) hat Schmerzen, als täte ihm der Kopf zerspringen. Seine halbe Heuer hat er versoffen und der dicke Fabricio hat ihn im Schmutz liegen sehen. Nun wird der es der Lucretia erzählen und noch viel mehr. Gestern war die "Santara Caieta" in ihrem Heimathafen Gaeta eingelaufen und der Patrone war an Bord gekommen. Hat erzählt, dass das Schiff jetzt mal für einige Monate in die Werft geht. Sie würde nämlich umgebaut. Damit sie schneller wird und mehr Reisen im Jahr machen kann. Der Patrone hat auch ein Bild rumgereicht, wie sie aussehen wird. Angelo wollte es sich garnicht ansehen. Er würde keine Arbeit mehr haben, die Heirat mit Lucretia würde nicht stattfinden können.
Und so soll die Saetia dann aussehen: Der Großmast wird durch einen drehbaren Mast mit zwei Rahsegeln ersetzt, das große Lateinersegel wird zum Focksegel, der Besanmast erhält eine Stenge und ein Rahtopsegel. Dieses wird über Taue vom Großmarssegel mitgeschwenkt. Der Eingriff auf dem Deck ist maßvoll. Ich werde das Teil zwischen den Ladeluken erneuern, denn hier wird das Getriebeteil für den Großmast untergebracht. Wahrscheinlich wird die vordere Luke etwas weiter vor gesetzt. Der Matthias mit seiner Flasche wird dann auch ein bissel verrückt. Warum will ich diese Änderung ausführen? Die Seatia ist ein behäbiger Segler mit breitem Rumpf und wenig Segelfläche. In der neuen Ausführung hat sie mehr Tuch. Das Modell ist dann eine frühe polacca (1600 - 1700). Dieser Typ hatte noch nicht den Pfahlmast, sondern einen gebauten Mast und das obere Rahsegel musste individuell gesetzt werden. In Beitrag # 1 der Recherche ist ganz rechts eine solche Polacca zu sehen.
Bild 1 ist aus "Vele italiana" S. Bellabarba, Milano 2014, S. 180
Gruß jörg
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