Ein herzliches "Guten Morgen" in die Runde! Nochmals meinen besten Dank für Eure Glückwünsche! Ich wollte, ich könnte Euch jetzt Einen ausgeben.......
Jetzt aber zur Vasa, denn an der arbeite ich mich nun schon mehrere Tage ab. Die Rumpfform einer Galeone ist an sich schon eine Herausforderung, aber ich denke, das ist noch das einfachste. Wenn ich an diesen gigantischen Figurenschmuck denke, bekomme ich manchmal weiche Knie. Irgendwo musste ich aber anfangen. Ich dachte mir, das Galion wäre vielleicht eine gute Möglichkeit, sich für den Heckspiegel vorzubereiten, denn das ist bestimmt der größere Brocken. Der Rumpf und der Vordersteven sind zwar aus Holz, aber alles andere aus Karton und Papier. Bei einer Rumpflänge von 20 cm tut man sich da leichter. Falls jetzt jemand sagt, mein Kulissenbau wird eher eine Karikatur der Vasa, werde ich ihm nicht widersprechen, aber bitte, seht selbst:
"Mainzelmännchen....."sagt er zu meinen Imperatoren! Hm....was soll ich da sagen, als: Du triffst es wohl auf den Punkt Ich habe da so eine kleine Broschüre, hat mir jemand aus Stockholm mitgebracht, darin sind Maße der Vasa, demnach ergibt sich genau ein Maßstab von 1: 250. Das soll jetzt keine Rechtfertigung sein, aber der größte Mainzelmann misst 9 mm und der kleinste- nach vorne werden die immer kleiner- misst 5 mm. Wie gibt man denen "imperiales Gepränge"? Ich bin ratlos.... Werde mir das aber zu Herzen nehmen.... walter
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Zitat von hanseat im Beitrag #18Die Männchen auf dem Galion erinnern mich ein wenig an die Mainzelmännchen;)
hm, meine erste Assoziation war: "Playmobil"-Figuren... Das kommt aber hauptsächlich von den Farben... das bunte müsste irgendwie gedämpfter rüberkommen, dann wirkt's wieder etwas ernster, denke ich...
Beste Grüße Robert (II.)
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
Hallo Walter, Ich habe hin und her überlegt. Die Vasareproduktion vom Alexander @Foxtrott hat uns ja gezeigt, dass das Schiff im Original sehr auffallen bund war. Dein Modell wird ja recht klein und da fallen die bemalten Figuren stark auf. Ichhabe mal Alterungsfarbe eingesetzt. Die ist bräunlich und in Künstlerbedarfsgeschäften zu erhalten. Sie patiniert etwas. Alexander hatte den Anspruch eine möglichst genaue Wiedergabe des Schiffes und seiner Ausrüstung zu bewerkstelligen. Du willst die Indienststellung mit all dem Prunk und die anschließende Nemesis, den Untergang wiedergeben. Das Schiff dient mehr als Kulisse. Auch sind Farben immer stark von der Sonneneinstrahlung abhängig.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Also ich hab da großes Vertrauen in Walters Fähigkeiten, das ganze realistisch in Szene zu setzten.
Die Vasa hatte ja aufgrund ihres Schicksals keine Chance, groß zu altern. Daher ist das schon richitg so. Im Wahlgren Film von der Vasa sieht man auch diese schillernde Buntheit. Ist halt schwer, sich das heute noch vorzustellen.
Zu Walters Vasa:
Ich finde die blaue Figur oberhalb des Galionslöwen, die ein kleines Meeresungeheuer vorstellt, etwas zu dominant.
Auch würde ich in dem Maßstab die Augen der Figuren auch vielleicht nicht als Punkte darstellen sondern nur die Augenhöhlen als Schatten darstellen. Das ist aber Geschmackssache.
Der Galionslöwe war wohl komplett vergoldet. Ich habe das Fell damals an meinem Modell braun gemacht, da ich das so bei Hans Soop im Büro so gesehen hatte. Aber Fred Hocker hat mit dann später mitgeteilt, dass das wohl falsch ist. Trotzdem hab ich es so gelassen.
Aber das sind nur Kleinigkeiten, die ich auch nur deswegen hier anbringe, da wir ja ein historisches Forum sind und es zumindest wissen sollten auch wenn wir über kleinere Feher an unseren Modellen auch mal großzügig hinwegsehen.
Ich freue mich schon, wie es mit der Videoproduktion weitergeht.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Vielen Dank, meine Herren, für Ihr Interesse an meiner Bastelei! Aus den Überlegungen könnte man einen Diskussionsfaden ableiten, zu der "Schiffsmodellbauphilosophischen" Frage: Was geht noch, und wo enden die Bemühungen zwangsweise ab einem bestimmten Maßstab?
Unsere Kollegen von der "World in a Bottle- Fraktion" haben das leidvoll erkannt: Irgendwann ist Schluss, sei es nun in einer Flasche oder nicht. Weniger ist dann mehr, der Gesamteindruck ist das Ziel, und nicht das Detail. Ich habe mir das Galion vorgenommen als "Versuchsballon": Bekomme ich das hin? Was ist noch sinnvoll, was lasse ich besser weg? Bei der Vasa gibt es drei Prüfsteine, Galion, Seitengalerien und Heckspiegel, nebenbei noch eine ganze Reihe von figuralen Details, die in den Rumpf integriert sind. Man könnte da leicht verzagen.....
Alexander/ Foxtrott's Modell ist ein einzigartiges Puzzle, ich ziehe den Hut vor seiner Arbeit und verbeuge mich ganz tief. Die Farbgebung macht mich zwar nicht ganz glücklich, aber wie könnte denn die Vasa 1628 sonst ausgesehen haben? Jörg/ Gebbi schlägt eine Patina vor, und stellt damit eine Verbindung zum heutigen Vasa- Zustand her. Das Ideal liegt vielleicht irgendwo dazwischen....
Mit dem Figurenschmuck muss ich jetzt sowieso eine Pause machen, denn es geht jetzt mehr um den Unterbau, den Rohbau, auf dem dann- irgendwann- auch Figuren ihren Platz finden müssen. Ich werde mir den Kopf nicht schwer machen und all zu viel über die Mainzelmännchen nachdenken, kommt Zeit, kommt Rat.
Ich habe versucht, den Heckspiegel ( nach Alexander, vielen Dank!) in Sektoren aufzuteilen, die sind zwischen 8 und 14 mm hoch, und müssen harmonisch irgendwie in die Seitentaschen übergehen. So sieht das im Moment aus:
(Sorry, ich muss mich jetzt um das Mittagessen kümmern, dann geht's weiter.)
walter
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P. s.: Zu Alexander's Bemerkung über das seltsame Tier oberhalb des Löwen: Leider konnte ich nichts genaues über diese Figur herausfinden, auch Vergrößerungen Deiner Bilder schaffen das nicht. Ich sehe es als ein Fabelfischwesen, das nicht unbedingt eine ichthyologische Vorlage hat. Liege ich da richtig? Und ja, ist ein wenig zu groß im Vergleich zu Deiner Figur, da geht noch was....
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Ahoi Walter, ich habe meine Fotos aus dem Vasamuseet durchgesehen; leider ist da auch keins, welches Aufklärung über das Tierchen oberhalb des Löwen gibt.
Soop nennt das Tierchen "Sea creature with a mask on its head".
Das Tier hat Ähnlichkeit mit einem Delfin mit Vorderbeinen. An der Seite sind flügelähnliche Verzierungen. Im Nacken hat die Figur ein zweites Gesicht. Dabei handelt es sich um eine bärtige Maskarone, welche Richtung Back des Schiffes blickt.
Sehr phantasievoll - eine meiner Lieblingsfiguren
SeaCreature.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Grüße, Alexander
Quelle: Hans Soop "The Power and the Glory" S. 192
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