Nachdem nun einige Zeit vergangen ist seit der Veröffentlichung meiner letzten Schandtat, nachdem das Studio wieder in Ordnung gebracht ist ( ich habe die Gelegenheit genützt und einiges neu geordnet) wurde es Zeit, über das nächste Projekt nachzudenken. Durch Zufall ( es ist immer der Zufall!) stolperte ich auf youtube über eine Verfilmung aus dem Jahr 1966 einer Geschichte, die mich ziemlich schnell zu dem Schluss kommen ließ, hier eine gute Vorlage zu haben:
Treasure Island/ Die Schatzinsel, von R. L. Stevenson
Im ländlichen Gasthaus „Admiral Benbow“ in der Nähe von Bristol quartiert sich ein alter Seemann ein, William „Bill“ Bones. Jim Hawkins, der Ich-Erzähler des Romans und Sohn des Gastwirtspaares, hält für den trunksüchtigen Bones Ausschau nach einem Einbeinigen, den dieser offenbar fürchtet. Als Bones eines Nachts von einem Seemann, Der Schwarze Hund genannt, aufgesucht wird, kommt es zu einem fürchterlichen Streit zwischen den beiden. Nachdem der Schwarze Hund geflohen ist, erscheint der blinde Bettler Pew bei Bones und überreicht ihm ein Papier mit einem „schwarzen Fleck“, der seine Absetzung bedeutet.
Kurz darauf bricht Bones nach einem Schlaganfall tot zusammen. Noch in derselben Nacht überfällt Pew mit seinen Spießgesellen das Gasthaus. Jim kann sich mit seiner Mutter im letzten Moment retten, nicht ohne zuvor heimlich ein Päckchen aus der Seemannskiste von Bones an sich genommen zu haben. Darin befindet sich die Karte einer Insel, auf der sich der Schatz des berüchtigten Piraten Captain Flint befinden soll.
Jim Hawkins zeigt die Karte seinem väterlichen Freund, dem Arzt Doktor Livesey, und dem Gutsherrn und Friedensrichter John Trelawney, die daraufhin beschließen, eine Expedition zu jener Insel zu unternehmen. Jim soll als Schiffsjunge ebenfalls mitreisen. Als Expeditionsschiff dient die Hispaniola unter Kapitän Smollett. Später stellt sich heraus, dass man, ohne es zu ahnen, auch einige Mitglieder von Captain Flints ehemaliger Piraten-Crew mit angeheuert hat, allen voran den einbeinigen Schiffskoch Long John Silver.
Jim Hawkins belauscht zufällig den Plan der Verschwörer, nach der Bergung des Schatzes zu meutern und die Schiffsführer zu ermorden.
Vor der Küste der Insel angekommen, begibt sich Jim in eines der Boote, mit denen die Piraten an Land fahren. Er beginnt, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Dabei trifft er auf einen vor drei Jahren ausgesetzten Matrosen namens Ben Gunn, der früher Mitglied von Flints Mannschaft gewesen ist. Die Lage spitzt sich zu, nachdem sich die ehemaligen Piraten bewaffnet haben und die Schiffsführer sich auf der Insel in einem von Flint gebauten Blockhaus verschanzen müssen.
Bei einem Angriff wird zwar ein Teil der Piraten getötet, aber auch die Belagerten haben Verluste. Jim, der zum Blockhaus gefunden und dem Doktor, Squire Trelawney und Kapitän Smollett von seiner Begegnung mit Ben Gunn erzählt hat, entfernt sich nach dem Angriff eigenmächtig. Es gelingt ihm, unbemerkt von den an Land gegangenen Piraten zur Hispaniola zurückzukehren, deren Ankertrosse zu durchschneiden und das Schiff abtreiben zu lassen, um zu verhindern, dass es in die Hände der Piraten fällt. Bei der Erkundung des Schiffes trifft er auf den im Streit mit einem seiner Kumpanen schwer verletzten Israel Hands, der ihm zunächst hilft, das Schiff in der nördlichen Bucht auf den Strand zu setzen, ihn dann aber mit einem Messer ermorden will. Jim entkommt ihm knapp, klettert in die Wanten des Schiffes und erschießt seinen Verfolger.
Anschließend kehrt er auf die Insel zurück und schlägt sich wieder zum Blockhaus durch. Dort trifft er zu seinem Schrecken nur noch Silver und seine Piraten an. Silver verhindert zwar, dass Jim sofort getötet wird, soll deshalb aber seines Amtes enthoben werden. Doch als er, zum Erstaunen von Jim Hawkins, Flints Schatzkarte hervorholt und den anderen zeigt, machen sich alle auf die Suche nach dem Versteck. Jim wird gefesselt und mitgeschleppt.
Unterwegs finden sie das Skelett des von Flint ermordeten Seemanns Allardyce, der mit ausgestreckten Armen die Richtung zum Lageort des Schatzes anzeigt. Die Piraten müssen jedoch enttäuscht feststellen, dass der Schatz schon vor langer Zeit gehoben wurde. Als sie erbost an Silver und Hawkins Rache üben wollen, fallen Schüsse: Die Schiffsführung hat mit Ben Gunn im Hinterhalt gelegen. Ein Teil der Piraten kann fliehen, nur Silver bleibt bei Jim zurück. Es stellt sich heraus, dass Ben Gunn in den Jahren auf der Insel das Skelett und den Schatz bereits gefunden und einen Großteil davon in Sicherheit gebracht hat. Deshalb hatte der Doktor den Lageplan gefahrlos an Silver aushändigen können.
Die Expeditionsteilnehmer verladen den Schatz auf die Hispaniola und begeben sich mit Ben Gunn und Silver auf die Heimreise. Während der Rückfahrt gelingt es Silver nach einem Zwischenstopp, mit einem Teil des Schatzes von Bord zu fliehen. Ben Gunn hat das zwar beobachtet, aber aus Angst vor Silver nichts verraten. Der restliche Schatz wird unter den loyalen Seeleuten aufgeteilt. Gunn verbraucht seinen Anteil später relativ schnell in Spelunken. Jim Hawkins jedoch sichert sich mit seinem Teil seine berufliche Ausbildung und schwört, niemals wieder auf die Insel zurückzukehren, obwohl ein Teil des Schatzes noch immer dort liegt. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Warum ich mich für diese Geschichte entschieden habe:
Es ist eine Geschichte, die wohl jeder kennt, mit der jeder etwas anzufangen weiß, und die man auf persönliche Weise erzählen kann, d. h. der Ablauf ist nicht minutiös an eine Vorlage gebunden. Auch kann ich auf Verschiedenes aus meinem Fundus zurückgreifen. Aus der "Bounty" wird z. B. die "Hispaniola", in meinem floralen Fundus gibt es jede Menge Blattpflanzen, und im Figurenfundus müsste sich auch einiges finden lassen. Ein Problem ergibt sich immer aus der Eröffnung, das ist wie die berüchtigte "Weiße 1. Seite", vor der man sitzt- und nicht weiter weiß. Nachdem ich Jim als Erzähler beibehalten will, habe ich ein Problem mit der Stimme. Meine ist die Stimme eines alten Mannes, wenn ich aber direkt in die Geschichte einsteigen möchte, bräuchte ich eine Jungenstimme. Ich werde deshalb den alten James Hawkins, Esquire, die Geschichte seinen Enkelkindern vor dem Kamin erzählen lassen, das müsste als Einstieg funktionieren.
Kulissen, die gebaut werden müssen:
Flint's Fort, Admiral Benbow, Kaminzimmer im Hause Hawkins, Schiff (die " Hispaniola"), die Schatzhöhle.
Figuren, die gebraucht werden:
Jim Hawkins, John Silver, Ben Gunn, Pew, Bill Bones, der Schwarze Hund, Lord Trelawney, Dr. Livesey, Jim's Mutter, Kaptn. Smollett, Israel Hands, diverse Komparsen.
Wie immer hoffe ich, bei meinem Projekt mit großer Aufmerksamkeit rechnen zu dürfen, und verbleibe, da eine Menge Arbeit zu erledigen ist, herzlichst, Euer
walter
Die Youtube-Adressen meiner veröffentlichten Missetaten befinden sich jetzt in meinem Profil!
Walter, ich bin dabei. Auch, wenn ich weit weg bin. Dieser Dr. Livesey hatte meines Wissens einen schwarzen Raben als Companion, dieser Silver einen Papagei. Erscheint mir wichtig!@Tarjack
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Wer kennt sie nicht, die Schatzinsel, Ich wurde irgendwann als Kind infiziert. Hatte eine LP als Hörspiel bekommen, die lief den ganzen Tag rauf und runter. Freu mich auf John und Jim, und den alten Smollett.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Die Schatzinsel! Dieser Roman trägt eine nicht unwesentliche Schuld an der Tatsache, dass ich jetzt hier diesen Beitrag schreibe. Popcorn mag ich ja eher nicht, aber ich sitze dann eben mit einem Glas guten Weins in der Hand im Zuschauerrang und bin gespannt wie eine Brasse im Sturm.
Da bin ich natürlich auch dabei, mit Freuden, Chips (Pepperoni) und selbstgemachter Limonade. Danke für den Hinweis auf die Orion Piraten, Carpfanger. Die kannte ich noch nicht und da sind sicher einige umbaubar zu Matrosen des Königs, zwei, drei Generationen später.
Einen schönen Guten Morgen wünsche ich allen Anwesenden!
Vielen Dank für die positiven Reaktionen, das macht Mut und bestärkt mich in dem Glauben, das richtige Thema gefunden zu haben! Mein Dank auch an R. L. Stevenson für diesen Blockbuster.......
Der Vorschlag, neue Figuren herzustellen, klingt zwar verlockend, aber für's erste möchte ich mit dem Vorhandenen auskommen; Hecker & Goros werde ich mir aber später genauer anschauen. Einiges von dort habe ich schon.
Am Beginn meiner Bildergeschichten steht wie immer das Bauen ( und ich hoffe sehr, es dauert diesmal nicht wieder so lange wie bei der Vasa, aber da war ja schon die Vasa eine Herausforderung....). Als erstes habe ich mir die Hispaniola vorgenommen ( irgendwo muss man schließlich anfangen), und möchte dazu etwas verwenden, das ich für den Bounty- Film gebaut habe, damals allerdings nur ein Schiffsdeck, ausgebaut bis zu den Marsen
IMG_3795.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) . Schon bei der Bilderfolge der Bounty stellte sich heraus, daß dieses Ding nicht hoch genug war, verwendet habe ich es aber trotzdem. Um aber zu einer filmtauglichen Hispaniola zu kommen, habe ich das Deck unterfüttert, um einen Rumpf zu bekommen, der bis zur Wasserlinie reicht. Als Material habe ich Styropor verwendet, weil es leichter zu formen ist als Holz, das ging auch recht gut. Mit einer Schutzschicht aus Dispersion wird daraus eine recht stabile Sache.
Danach musste ich mich den Marsen widmen, bzw. den Stengen. Nachdem der Urdummie nie für das geplant war, brauchte es eine Menge Klebstoff und viel Geduld, aber ich glaube, ich habe es ganz gut hinbekommen. Bei Stevenson ist die Hispaniola zwar ein Schoner, aber das war nicht zu machen, so wird es eben ein Quersegler.
Von der Decksausrüstung möchte ich so viel wie möglich stehen lassen, schließlich entspricht die Bounty recht genau dem Schiffstyp, der damals zum Einsatz kam. Leider hinterließ jede mit Klebstoff befestigte Figur auf dem Kartondeck ihre Spuren, aber die Hispaniola war sicher kein besonders gepflegtes Schiff, also dürfen da schon ein paar Flecken sein. Den vorderen Deckseinstieg habe ich allerdings abmontiert, ebenso das Boot. Die Einstiegskappe war mir zu hoch, und auch das Boot zu hoch gelagert, das muss ich wohl neu machen. Das Kabhäuschen über dem Ruder, welches für die Bounty vorgesehen war, habe ich demontiert, ich hoffe, Käpt'n Smollett kommt auch so zurecht. Gefallen hat mir das sowieso nie, aber auf der Bounty musste es sein.
Als nächstes muss ich neue Stage und Pardunen befestigen, dann kann ich mich den Rahen und Segeln widmen. Um eine vielseitige Einsatzmöglichkeit zu haben denke ich, diesmal die Segel wirklich beweglich zu machen, d. h. sie müssen fierbar sein. Ob ich das hinbekomme, weiß ich allerdings noch nicht.
Soweit bin ich momentan, jetzt wechsle ich nach London, weil dort findet heute ein Superspektakel statt, welches ich nie versäume...... walter
Die Youtube-Adressen meiner veröffentlichten Missetaten befinden sich jetzt in meinem Profil!
Im Prinzip, Matthias, hebe ich alles auf ( meine Gattin nennt mich deshalb ihren "Messi"....). Wahrscheinlich steckt das in den Genen, denn meine Eltern haben es auch so gemacht, über die Großeltern weiß ich diesbezüglich nichts. Deine Frage bezog sich aber auf meine Requisitenkammer, und nicht auf Rohstoffe aller Art. Da gibt es also Schachteln mit Nadel- und Laubbäumen, Kartons mit Häusern, Mauern, Schiffchen aller Art, Figuren natürlich, Streumaterial, und eine umfangreiche Sammlung von Papier und Karton, auch Holz, Styropor etc., Hintergrundkulissen, Wasseroberflächen, Fässer, Leitern, Kleinboote, Pferdekutschen, Fuhrwerke, und vieles mehr.
Wenn ich etwas bauen will, müsste ich sonst immer irgendwohin fahren, da greife ich lieber auf das Gratismaterial zurück. Natürlich wächst der Fundus, das kann ein Problem werden, denn der Platz ist begrenzt. Mittlerweile kann ich auf vieles zugreifen, manches muss adaptiert werden, so wie eben jetzt dieses Bounty- Teil, aus dem ich ein akzeptables Schiff machen will. Wenn ich über eine Videosache nachdenke, überlege ich schon, was eventuell einsetzbar wäre. An die 40 Schiffsmodelle stehen hier herum, die Hälfte ist fix verbaut, aber herausnehmen könnte ich sie wohl alle. Mittlerweile baue ich sie aber nicht mehr fix in Vitrinen ein, denn das dauernde Öffnen und Schließen dieser Acrylkästen geht mir auf die Nerven.
Mein Studio ist ein Mansardenraum von ca. 10 x 5 Quadratmetern, und nur über eine Treppe erreichbar, die für meine Gattin zu steil ist, also kommt sie nicht herauf und das ist gut so. In einer normalen Wohnumgebung hätte ich wohl schnell Probleme....
walter
P.s.: Vielleicht schaffe ich es einmal ein paar Bilder zu machen, das gab es ja schon hier im Forum. Eine Werkstatt ist das aber nicht, denn es gibt kaum Maschinen, und wenn, dann nur in Minigröße. eher ein Atelier....
Die Youtube-Adressen meiner veröffentlichten Missetaten befinden sich jetzt in meinem Profil!
Ich bin sicher, viele hier würden dein Atelier genauso gerne bewundern, wie ich. Mein Maschinen Park hat auch auf der Fensterbank neben dem großen Schreibtisch Platz, die schwuppdiwupp, sobald der Computer weg ist, zur Werft wird. Eine Werkstatt ist eine Stätte an der gewerkelt wird, mit oder ohne Maschinen.
Viele Grüße
Uwe
PS: Aber sone steile Treppen bräucht ich auch vorm Zimmer ...