Das wäre eine technische Lösung, aber die müsste vom Deck aus bedienbar sein. Dazu ist aber auf die Schnelle nichts zu finden. Selbst bei der L’Hermione ist das relativ simpel gebaut. Es scheint, als würden die Pallen mit dem Fuß situativ bedient werden. Vielleicht weiß jemand mehr......... Wäre auf jeden Fall interessant das zu klären.
Das ist die plausibelste Erklärung -und ja, vom Deck aus bedienbar sein, indem der besagte Pflock ( der auf der Zeichnung fehlt bzw. die betreffenden Löcher ) ieingesetzt wird. Ansonsten müssten die Matrosen im 'Vorrübergehen jedesmal 'wie die Hühner scharren' um die Klinke in die Palle zu bringen -unvorstellbar. Möglich wäre noch, dass man vom Deck darunter die Klinke festsetzt. Eine andere Möglichkeit sehe ich da nicht.
@dafi hat eine wunderschöne Situation in seinem Modell der Victory. Da ist ein Matrose mit einem Holzhammer dabei, das Kabelaar am Spill fest zu klopfen. Dieser Matrose kann auch die Pallen bedienen.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Hallo, Robert @Tarjack Eine solche Szene wird im Harland auch wiedergegeben ( erstes Bild in # 272 ). Aber dort zu kauern und diese Pseudo- Klinke in jede vorbeikommende Pallenbucht zu schlagen, kommt mir doch etwas sehr rückständig vor r. Aber im Rahmen der Vernachlässigung der Flotte unter "Boney" doch nicht ganz auszuschließen. Nach meinem Kenntnisstand hatte man die englische Form der Rücklauf- Sicherung erst 1815 bei französischen Schiffen eingeführt, ähnlich wie das aptierte Steinschloss auf den Kanonen.
Relativ spät hatte ich mich um die Funktionsweisen und Abläufe auf den betreffenden Schiffen dieser Zeit gekümmert. Für mich stand bis dato die jeweilige Eleganz und der optisch-fotographische Ausdruck -kurz das Künstlerische- im Vordergrund. Deshalb 'hinke' ich da manchmal etwas hinterher.
Zitat von Windgesicht im Beitrag #304 HaAber dort zu kauern und diese Pseudo- Klinke in jede vorbeikommende Pallenbucht zu schlagen, kommt mir doch etwas sehr rückständig vor
Verstehe nicht was ihr da meint. Nach meinem Verständnis werden die locker auf einem Bolzen sitzenden Klinken über die Pallenbuchten gezogen und fallen durch ihr Eigengewicht mit dem losen Ende dabei hinein, bei gleichmäßigen Drehen auch ein gleichmäßiges Klicken, dabei muß die Klinke nicht extra "behandelt" werden. Bei einer versuchten Rückwärtsbewegen stemmt sich die Klinke in gegen die Wand der Pallenbucht, eine Rückärtsbewegung ist damit nicht möglich. Sehe ich hier etwas falsch?
bernd
PS: Jetzt dämmert es: Ich denke dabei an Capstans gegen Ende 18.Jhd, ihr meint ältere.
Wir sind nicht beim englischen Gangspill mit Pallenkranz. Du hast die vorausgehenden Beiträge ( ab # 287 ) nicht richtig gelesen. Es handelt sich hierbei um das kontinentale ( französische ) Gangspill mit zwei wechelseitigen horizontal liegenden Klinken -nix Schwerkraft. Das war das Problemchen. Du hast es in # 288 selbst interpretiert: two to operate in each direction ! Sieh dir bitte die Skizze in # 274 an.
Ja, ich habe es nun verstanden. Unabhängig von dem Mißverständnis, was ich in #288 geschrieben habe bezog sich auf das engl. Gangspill: Vier Klinken an der sich drehenden Trommel, davon zwei für jede Richtung. War für die ORIENT sozusagen "Thema verfehlt".
Zitat von bernd im Beitrag #307Ja, ich habe es nun verstanden. Unabhängig von dem Mißverständnis, was ich in #288 geschrieben habe bezog sich auf das engl. Gangspill: Vier Klinken an der sich drehenden Trommel, davon zwei für jede Richtung. War für die ORIENT sozusagen "Thema verfehlt".
Gruß bernd
...'verfehlt' will ich nicht sagen @bernd . Lavery hat mit der Bemerkung "zwei für jede Richtung" eben diese etwas seltsame kontinentale Variante mit abgedeckt. Die vorangesetzte. "four Pawles" -vier Klinken- gelten ja für die englische Variante ( Pallenkranz ). Dein Zitat war also nicht falsch. Es stand jetzt nur das Problemchen im Raum, wie diese zwei Klinken in den Pallen arretiert werden.
Die Back wird nach dem Round- up- Verfahren überarbeitet. Hier noch einmal die alte Version aus einem anderen Blickwinkel mit dem nicht plangerechten Gangspill und der falschen Körperhaltung der Matrosen ( Beiträge 272 und 274 ). An diese Stelle tritt das exakt ausgearbeitete französische Gangspill und den mit dem Oberkörper drückenden und mit den Armen umgreifenden Matrosen.
ORI 81, Anker auf 4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 81, Anker auf 5.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das müssten doch auch die ganzen alten Niederländer und Schweden wissen, bei denen funktioniert das doch ebenso?!? Ein Mann pro Palle mit einem Spaken/Kuhfuß zum Hindrücken?
Zitat von dafi im Beitrag #311Das müssten doch auch die ganzen alten Niederländer und Schweden wissen, bei denen funktioniert das doch ebenso?!? Ein Mann pro Palle mit einem Spaken/Kuhfuß zum Hindrücken?
XXXDAn
.....Du meinst das 'Pallen- und Klinken- Problemchen ( ? ), Daniel @dafi Gut gemeint, aber die "alten Niederländer und Schweden" ( die heutigen ) gucken hier nicht rein .
Meist oder generell hatten die kontinentalen Schiffe ( 17. Jahrhundert ! ) diese säulenartigen Gangspills mit oft spiralförmig angeordneten Spakenlöchern. Ob es zu dieser Zeit überhaupt eine temporäre Arretierung gab, kann ich schon garnicht sagen.
Soll jeder der sich mit aller Kraft in die Spaken stemmenden Matrosen zusätzlich mit einem Fuß die Klinke in 'seine' Pallenbucht treten ? Da ist mir die Pfeilgeschütz- Variante aus # 300 wesentlich plausibler. Optisch bzw. bautechnisch wikt es sich allerdings nicht aus. Peter
Bei diesem typisch französischen Gangspill ist die vertikale Baubweise für diesen Zeitraum maßgeblich, d.h. auch der überstehende Kopf ist ein Teil der Trommelwangen, so daß sich im Kopf eine acht- fache Teilung ( grüne Pfeile ) ergibt, die mit zwei Metallringen gehalten werden ( orange Pfeile ). Die Aussparungen für die Spaken werden an den jeweiligen Trennlinien herausgearbeitet.
ORI 82, Gangspill neu 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
-hier der Kern noch als Rohling-
Der untere Teil ist nur als Achse im Deck darunter -dicht bei der Mannschaftskombüse- mit einem starken Ring ausgeführt, der Aussparungen für vier Spaken ( schwarzer Pfeil ) zur Unterstützung des eigentlichen Spills aufweist. Der Pallenkranz ist bereits aufgesetzt ( oranger Pfeiil )
ORI 82, Gangspill neu 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)