das Rätselraten hat ein Ende - ich lass die Katze aus dem Sack!
Wie ihr nach meinem letzten Update sicherlich gemerkt habt, tut sich was in meiner Werft. Ich habe auch nicht die falschen Fotos vom früheren Baustadium meiner Chaloupe versehentlich eingestellt. Nein.
Ich baue die Chaloupe 3 x !!!
hier die Fotos vom momentanen Baustand:
Chaloupe_0327.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier seht ihr ganz rechts meine 1. Chaloupe im bekannten Baustadium. Links daneben das fertige Spantgerüst mit fertigem Heckspiegel der 2. Chaloupe. Die Malle ist wieder vorbereitet für die 3. Chaloupe und ganz links seht ihr die zurechtgesägten Spanten für die 3. Chaloupe. Es sind pro Spantgerüst 96 Spanten.
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Die 1. Chaloupe
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Das Spantgerüst der 2. Chaloupe, auf welches ich weiter unten noch gesondert eingehe.
Chaloupe_0329.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die wieder vorbereitete Malle
Chaloupe_0328.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die vorgesägten und vorgeborten Spanten für die 3. Chaloupe.
Hier noch einige Fotos des Spantgerüstes der 2. Chaloupe:
Manch einer wird sich nun verwundert fragen, was das soll... Es handelt sich hier ja um eine bewaffnete Chaloupe, deren Einsatzgebiete vielseitig war. Deshalb möchte ich in einem 3er-Diorama sozusagen die Eventualitäten dieses Bootes aufzeigen, gepaart mit den modellbauerischen Freiheiten wie: - Nur-Holz-Modell, ohne Farbe - Spantmodell ohne Beplankung und noch vieles mehr.
Zusammen ergibt sich für mich demnach folgender Plan:
1. Schaluppe: nach Plan von Boudriot/Delacroix, mit diversen Verfeinerungen (siehe Peternavalis' Anmerkungen in Baubericht bisher), schussbereiter Kanone, aber ohne Farben, Masten und Takelage. 2. Schaluppe: Spantmodell mit Sicht auf das Spantwerk, mit voller Bemastung, festgezurrter Kanone, Takelage, ohne Farbe. 3. Schaluppe: wie Boudriot/Delacroix, ohne Kanone/Drehbassen, mit Riemen und liegenden Masten/Segel, historisch korrekt bemalt.
Soweit mein Plan. Ich werde mein Augenmerk in diesem Baubericht aber wie bisher auf die 1. Schaluppe legen und diese auch detailliert weiter beschreiben. Nach und nach werde ich die beiden anderen Schaluppen "up to date" bringen und Euch selbstverständlich die Änderungen bzw. die Neuerungen auf diesen beiden Schaluppen zeigen. Ziel ist die simultane Fertigstellung aller 3 Schaluppen.
Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass mein Plan auf Eure Zustimmung stößt und ihr weiterhin bei meinem Bau mit dabei seit. Es bleibt spannend.
Mach mal. Auch wenn meine Beiboote englisch sind, gibt es eine Menge mitzunehmen
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Zu dem von Dir angestrebten und arbeitsintensiven Dreifach Projekt ist folgendes zu bemerken:
Viele Details die Du zeigen willst und solltest, überschneiden sich bei diesem Projekt eigentlich schon jetzt bei Deinem naturbelassenen Konstruktionsmodell mit Deinen zukünftigen Modellen. Dazu kommt dass selbst eine Recherche zur angestrebten Ergänzung nicht alles zu Tage fördern kann, was man sich so vorstellt. Hier gilt es daher besonders darauf zu achten, technische Fakten statt Hypothesen oder Phantasie gelten zu lassen, um sich nicht bis auf die Knochen zu blamieren! Ich will Dir daher auch einmal grob andeuten was an Deiner Schaluppe an zusätzlichen Detail- Punkten an Deinem zukünftigenTRIO so dran ist und anzufertigen wäre!
Erstes Modell (M. 1:25) nach Plan von Delacroix und dessen evtl. Nachrüstung.
1. Konventionelles 13m langes Schiffsbeiboot mit erforderlichem seemännischen Equipment Riemen, Bootshaken,Pützen, Bootsanker, Rundhölzer, Beschläge am Boot und für Masten, Bäume, Rahen, Takelage, Blockwerk, etc., etc.
2. Armierung und zugehörige Ausrüstung bei niedergelegter Bemastung 24 Pf. Bronze-Geschützrohr, Lade-Reinigungs-Zeug, Geschosse,- und Pulverkasten, ergänzendes Geschütz-Tauwerk etc.
(Der Zeichner stellte seine 24 Pf. bronzene Kanone in einer Position dar, wie diese nach dem abfeuern und nach "Rücklauf" auf der "losnehmbaren Boots-Lafette" zum Stehen kam. Auch die in der Beschreibung erwähnte und skizzierte "Landungslafette" nebst Zubehör wär dabei noch zu beachten, da diese im Boot ebenfalls mitgeführt wurde.)
Fazit: Bei einem Konstruktionsmodell erwartet der Betrachter sicherlich nur das nötigste um das technische Konzept der Konstruktion zu erkennen und kann sich der Modellbauer daher auch in der "Kunst des Weglassens" üben. Bei einer simultanen Fertigstellung denke ich, läuft man z.B. zu dem Gefahr einen dicken Fehler den man an einem Modell gemacht hat, dann diesen noch zweimal zu wiederholen! [/i]
Einen schönen guten Tag wünsche ich Dir, Marc, und allen Anwesenden!
Da darf man schon mal den Hut ziehen vor so viel Konsequenz ( z. B. 96 Spanten x drei!), und es gehört schon ein großer Durchhaltewillen dazu.
Ich bin ja von Deiner Akribie meilenweit entfernt; meine Schiffe sollen aber auch nur als Kulissen dienen und gehen bestenfalls als Deko- Artikel durch, aber ich baue ja im Moment auch fünf Schiffe gleichzeitig und stelle fest, die Serienproduktion hat etwas für sich ( auch die Serienproduktion von Fehlern, wie Peternavalis bemerkt...), allerdings macht man dann eben 10 Anker in Serie, 5 Bratspills, 10 Pumpen etc., und es geht einem schnell leichter von der Hand.
Ich finde Deine Idee gut und spannend!
walter
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Hallo Peter, ich danke Dir für Deine Ausführung. Aber genau so stelle ich mir das vor. Natürlich sind komplett andere Denkansätze und weitere Recherche von Nöten, um die 3 Modelle mit ihren historisch korrekten Details zu vollenden. Ich gebe Dir auch recht, dass es unklug wäre, alle 3 Boote simultan zu bauen. Das stimmt. Dein Einwand macht durchaus Sinn. Ich denke aber nicht, dass bis zum jetzigen Stadium sich die 3 Grundideen der Schaluppen bereits überschneiden. Das erste Modell und das 2. Modell zeigen in ihrem erdachten Sinn ja bis zum jetzigen Baustadium keinerlei Unterschiede. Diese kommen später und der Spantbau ist jedenfalls derselbe. Ab jetzt gilt es, sich alles im Vorfeld genauestens zu überlegen. Dies soll mich aber nicht davon abhalten, die 3. Schaluppe bis zur Vollendung ihres Spantgerüstes ebenfalls zu bauen. Auch die beplankung des 3. Modells würde keinesfalls meine Idee beeinträchtigen bzw. die verschiedenen Darstellungen stören.
Hallo Christian, hallo Walter, ich danke Euch für die Anerkennung.
@AnobiumPunctatum Christian, gibt es für englische Beiboote ähnlich gute Pläne? Man weiss ja nie, was noch kommt...
@walter Ja, Walter, da hat Peter sicherlich recht. Ich werde auch keinesfalls 3 Dinge/Details bauen, ohne den "Prototyp" durch Euch absegnen zu lassen. Auch gilt - wie Peter geschrieben hat - sich der Tatsache klar zu werden, dass die verschiedenen Bewaffnungs- und Nutzungsformen dieses Bootes zwingend auch verschiedene Ausrüstungsgegenstände bedeuten, die es in diesem Maßstab eindeutig zu zeigen gilt. Aber Walter: Tiefstapeln solltest Du nicht... Meine Akribie endet abrupt dort, wo bei Deiner sensationellen Dioramenbauweise der Spass erst anfängt. Das Handwerkliche mit dem Künstlerischen zu vermischen und in digitaler Form zu gestalten ist eine sehr hohe Kunst, die Du - mit verlaub gesagt - perfekt beherrschst. Dorthin habe ich zum Beispiel noch Lichtjahre. So hat eben jeder sein Steckenpferd, und das ist gut so.
ich finde Deine Idee sehr schön, musst natürlich aufpassen und die wertvollen Ratschläge und Tipp`s beachten und abwägen. Es ist ja auch nicht von der Hand zu weisen, dass man beim 2. und 3. Boot besser wird - genauso als ob man die Teile an einem Modell mehrfach baut und verbessert.
Marc, es gibt für etliche Bootstypen im NMM Originalpläne, die meisten im Maßstab 1/24. Es sind dann aber mit Sicherheit noch weitere Recherchen erforderlich.
Für meine Sloop Fly benötige ich nach aktueller Recherche (May: The boats of Man of War) 3 Beiboote:
Variante 1 - gem. Angaben von 1761 mit Ergänzung von 1777: 19 ft Longboat, 26 ft Pinnace und 18 ft Cutter Variante 2 - gem. Angaben von 1781: 19 ft Launch (Austausch gegen das Langboot gem. Oder vom 17.11.1780), 26 ft Pinnace und 18 ft Cutter
Die Zeichnung für die Pinasse wurde von einer 28ft Pinasse und den Maßen gem. Steel abgeleitet (die Arbeit hat mal ein Modellbauer bei MSW gemacht). Auf der Zeichnung steht zwar 25 ft; aber das rekonstruierte Boot ist exakt 26 ft lang. Für den 18 ft Kutter warte ich auf das Original aus dem NMM.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Danke, Marc! So ein statement gibt einem Mut, weiterzumachen..... walter P. s.: Was Fotografie und digitale Weiterverarbeitung angeht: Ich habe in Jörg's Faden ein Bild eingestellt; vielleicht hast Du es gesehen. Nachdem ich mich 24 Stunden daran ergötzt habe, stellte ich eine Diskrepanz fest: Wenn man die Brechung der Wellen betrachtet, so kommt der Wind von links hinten und geht nach rechts vorne; betrachtet man jedoch die Segelstellung, so kommt der Wind von rechts vorne und geht nach links hinten. Auch dieses Medium hat eben seine Tücken......
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Durch Zufall kann ich Dir nun noch die beiden "Ringbolzen" für den "Fangleinbolzen" an Deinem Boot nachweisen, der neben dem "Heissbolzen" an Deinem Modell noch aussteht.
Quelle: Homepage - Musees De La Marine, Paris; Modell der LA BELLE POULE, 1834
Erkennbar ist der Ringbolzen am Binnen-Vorsteven der Barkasse von 10,50m Länge, also in jenem untersten Boot in dass alle anderen Boote darüber eingesetzt wurden. Die Maße waren laut der Tabelle denen der "Heissbolzen" gleich.Man kann evtl. davon ausgehen, dass dann auch achtern zwischen dem Ankerdavit ein "Fangleinbolzen" vorhanden war.
Hallo Zusammen, ihr werdet schon denken, dass ich in der Versenkung verschwunden bin - dem ist aber nicht so. Ich will Euch bei meiner Aufholjagd der beiden Schaluppen nur nicht allzusehr mit bereits bekannten und vielfach hier gezeigten Arbeitsschritten langweilen. Nach 90 Bodenwrangen und 180 Auflangern, nach 540 Verbindungsbolzen Bodenwrange/Auflanger, nach geglückten und missglückten Kiel/Stevenelementen sind sie nun soweit vorangekommen, meine 3 Chaloupes:
Chaloupe 1 ist unverändert. Chaloupe 2 erhielt die beiden Randgeer und die Kielplanke sowie jeweils eine weitere Planke im Anschluss. Somit ist die äußere Hülle der Chaloupe 2 abgeschlossen. Innen erhielt sie bereits die Bodenwegerung. Chaloupe 3 ist in Ihrem Spantwerk fertig, die Randgeer ist angebracht.
Mein lieber Junge, ich habe sehr große Hochachtung vor Deiner Monatsleistung (Mai/Juni).Ich weiß, dass Du verschiedene Nutzungsvarianten darstellen willst. Dass Du das durchhältst - immer die gleichen Arbeitsschritte, außergewöhnlich. Ich bleib in Deiner Nähe!
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!