Zitat von Black Falcon im Beitrag #44 Ich habe jedenfalls über den Hinweis zu der Kielplanke geschlafen, ein wenig an einer unauffälligen Stelle mit dem Stechmeißel herumgestochert und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich beim Verkleben des Kiels und der Kielplanken gründliche Arbeit geleistet habe. Die Kielplanken werden sich nicht ohne Weiteres lösen lassen. Und da ich noch ein wenig über die Beplankung des Unterwasserschiffs grübeln will, habe ich heute etwas anderes gemacht.
Grüße Falcon
versuch mal das:
Planke nass machen und mit einem Föhn anwärmen....so sollte sich das Holz ablösen lassen.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
das Wetter ist wärmer geworden. Da habe ich an dem Morgen nicht schlecht gestaunt, als ich aus dem Fenster geguckt habe.
ZitatPlanke nass machen und mit einem Föhn anwärmen....so sollte sich das Holz ablösen lassen.
Diese Option lasse ich mir noch offen. Ich hätte nicht wirklich den Nerv mehr dafür, die Planke wieder abzureißen. Diesmal werde ich vermutlich noch mogeln, aber beim nächsten Modell konstruiere ich die Kielplanke auf jeden Fall richtig. Noch ist nichts entschieden, danke für den Tipp. Gilt das auch für Holzleim, bei dem auf der Tube "wasserfest" steht?
Und weiter geht es mit den Barghölzern und deren Vorbereitung.
Nachdem die Linienführung der Barghölzer auf den Rumpf gemalt worden ist, habe ich die Planke angeklebt, die unterhalb des Bargholzes liegt. Das hatte auch einen simplen Grund: Die normalen Planken sind 2 x 5 mm² im Querschnitt, die Barghölzer dagegen 3,5 x 10 mm². Das hieße dann, dass ich in einem einzigen Arbeitsschritt das Bargholz biegen, ausrichten und kleben hätte müssen. Erle ist zwar schön biegsames Holz, aber bei 3,5 x 10 ist das schon mit viel Aufwand verbunden. Deshalb habe ich mit der Planke unterhalb des Bargholzes angefangen, die wesentlich einfacher auszurichten war. Und damit habe ich eine stabile Auflage für das Bargholz erreicht. Dies erfolgte unter mehreren Schritten, denn die Planken sind 1m lang, der Rumpf aber ganze 1,30m, so musste ich die Planke in der Mitte durchtrennen und beide Hälften auf beiden Schiffsseiten separat an der eingezeichneten Linie ausrichten und festkleben.
Nachdem die Planken saßen, habe ich über das Bargholz gegrübelt. Es gibt sehr unterschiedliche Bauweisen für sie. Einerseits sehen sie aus wie normale Planken nur etwas breiter. Andererseits gibt es auch sehr komplizierte Formen von denen, die ich mir nicht zumuten wollte. Die HMS Victory hat als Beispiel ein abgefahrenes Muster der Barghölzer (sofern das Muster unter der Lackierung zu erkennen ist). Die einfache Form war bei den neueren Schiffen des 19. Jahrhunderts gegeben. Etwas breitere Planken mit ganz normalen Plankenstößen. Die komplizierten Formen waren dagegen bei Schiffen Ende 18. Anfang 19. Jahrhunderts zu sehen. Da die Orenoque einen Spagat zwischen den beiden Epochen bildet, so habe ich mich entschieden, auch wenn es historisch nicht ganz korrekt ist, einen Hybrid aus komplizierten und einfachen Bargholzformen zu bilden.
Zumal ich immer wieder sehe, dass an einem Modell vom selben Prototypen die Barghölzer auch total willkürlich gebaut werden, obwohl es von den Schiffen sehr gute Baupläne gibt.
Erle trocknet gerade, weshalb mir die Hände ein wenig gebunden sind.
Grüße Falcon
PS: Der Zaubertrick zwischen dunklen und hellen Planken liegt einfach darin, dass die dunklen Planken im Moment der Fotoaufnahme noch ziemlich nass gewesen sind. Also nicht wundern. Die Farbe gibt aber schon den ersten Eindruck, wie das Holz lackiert aussehen könnte.
Barghölzer sind angebracht und auch schon die Stückpforten ausgeschnitten. Ich bin schon so kein besonders guter Fotograf, aber dann habe ich meine Kamera irgendwo verlegt. Muss mit meinem Wecker fotografieren.
Das ist mal ein gutes Gefühl, wenn alles größtenteils so funktioniert, wie es in der Theorie gedacht war. Manchmal hilft es aber auch, sämtliche Gedanken beiseite zu legen und einfach machen. Nicht reden, duskutieren, abwägen. Machen! Im Schlimmsten Fall wird das eine Erfahrung. So ist es gekommen, dass auf beiden Seiten die Pforten den Trempelrahmen tragen. 234.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 235.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und an der Stelle ist mir dann eingefallen, dass ich doch noch vorher was machen wollte. Nämlich die Position der imaginären Spanten einzuzeichnen, also der Spanten, die im Original da gewesen wären. So habe ich die halbe Nacht damit verbracht, den Spant-o-Meter zu bauen. Zunächst in meinem CAD Programm die Positionen der Spanten an die Pforten anpassen und dann auf eine Planke übertragen. Aber keine Sorgen, der Spant-o-Meter ist nicht angeklebt. Ist nur ein spezielles "Lineal".
Wenn das Fenster im Haus schon nicht passt, dann wird das Haus an das Fenster angepasst.
Grüße Falcon
P.S. Und noch was! Ich habe die Anzahl der Geschütze erstmal nach eigenem Ermessen von 22 auf 44 erhöht, denn laut Mamoli-Plan hätte man in den Abständen diese Zahl locker unterbringen können, dann aber doch auf den Originalplan gehört und die Anzahl nur von 24 auf 32 erhöht. Das Schiff bietet dafür Platz und mit Einbezug der Abstände zwischen den Pforten im Originalplan hat sich eben diese Zahl ergeben. Ich habe mir diese Freiheit einfach mal genommen. Wie schon einmal erwähnt, wird die Orenoque veilleicht nochmal gebaut, dann aber richtig.
Und noch was... ich finde es irgendwie seltsam, dass Handyfotos besser werden, als die von der Spiegelreflexkamera... Ich glaube, da muss ich mich ein wenig einarbeiten. Ist irgendwie total peinlich.
Nun ist auch auf Steuerbord das Batteriedeck fertig. Man, war das eine Fummelarbeit. Die ganzen Längsbalken, die ich zur Stabilisierung des Spantgerüstes zwischen den Spanten eingesetzt habe, sind wieder teilweise rausgebrochen. Aber die erfüllen jetzt auch keinen weiteren Zweck. Der Rumpf ist beplankt, Planken gut mit den Spanten verklebt. Ich lasse mir zwar noch Zeit, alle Balken rauszubrechen, aber irgendwann werden sie doch entfernt. 239.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und ich hatte Nachts mal wieder Lust auf 3D Malerei gehabt. Mir gefällt die Karronade für das Hauptdeck zwar noch nicht ganz, besonders die Lafette nicht, aber es geht schon in die richtige Richtung. Karronade.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und bevor die Frage kommt: Ja, das Programm ist teuer. Ja, ich habe eine Studentenversion.
Wie man sieht, habe ich die Planken am Batteriedeck im Heckbereich schon fertig. Die Plankenbreiten oberhalb des Bargholzes sind grob folgendermaßen aufgeteilt: _________________
Das heißt, dass der Pfortendeckel aus nur zwei 8mm breiten Planken bestehen wird. Außerdem erhoffe ich mir etwas an optischer Variation, da ansonsten nur 5mm Planken verwendet werden.
Hier auf dem Foto wird gerade die 5mm Planke angebracht, wobei sie mit meinen Speziellen Spant-o-Meter auf entsprechende Spanten aufgeteilt ist. Ist also keine durchgehende Leiste. 241.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 242.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Danach kamen die 8mm Planken. Diese müssen beidseitig genau angepasst werden, was ich mit einem Schleifklotz und 180-er Schleifpapier bewerkstellige. Der Abstand zwischen den Pfortenkanten ist 50mm +/-0,05mm, das heiß, 0,1mm Spiel habe ich mir da gegeben. Das lässt sich super einhalten. Hier ist nochmal zu sehen, dass der Erwerb der langen Klammern goldwert ist. Ich muss nur zusehen, dass zwischen den Klammern und den Planken ein Holzstück platziert ist, um die Planken vor dem enormen Druck zu schützen. 243.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) 244.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist auf Steuerbord das Batteriedeck im Heckbereich fast fertig. Es fehlen die 5mm Planken und das obere Bargholz. 245.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und ich habe mir eine kleine Spielerei mit GIMP erlaubt, einem Malprogramm, welches die kostenlose Version von PhotoShop darstellt. Eine kleine Spielerei mit Kombination von zwei Bildern und Einstellungen. Ist witzig.^^ Orenoque.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
sehr präzise ausgeführte Beplankung. Das ist eine optimale Grundlage für ein schönes Modell. Was mich ganz besonders freut und natürlich auch sehr interessiert, ist die Tatsache, dass es sich hier um ein französisches Schiff aus der gleichen Epoche wie die La Creole handelt. Als Raddampferfregatte ist es bereits den moderneren Schiffsgattungen zuzuordnen. Gleichwohl gibt es viele Details in der Ausrüstung, die auch auf der La Creole zu finden sind.
Insofern werde ich mit Spannung und Interesse Deinen Baubericht weiter im Auge behalten.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Mein Dampfer war vorletzte Woche als Gastaussteller auf einer lokalen Modellbau Ausstellung und kam bei den Besuchern gut an. Fotos habe ich leider keine geschossen, aber ein Teil des Dampfer ist in der WAZ gelandet. http://www.derwesten.de/staedte/schwerte...id11911648.html (irgendwo unter den Fotos). Das war schon ein lustiger Abend mit Modellbau-Kollegen.
Da nun aber die Klausurphase wieder anfängt, versinkt die Werft im tiefen Klausurenschlaf. Nach dem 27. August geht es dann aber weiter. Damit es aber nicht ganz so bilderlos bleibt, habe ich ein altes Foto des alten Modells der Orenoque von vor fast zehn Jahren ein bisschen mit GIMP bearbeitet. Nur ein bisschen.
Orenoque at Night.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gestern Abend ging es aber ein klein Wenig voran mit dem Dampfer. Da das Planken-Nass-Mach-Gerät (ein Vierkantrohr mit einer Kappe an einem Ende) undicht war, musste ich die Kappe einmal neu mit Kleber vollschmieren und über Nacht trocknen lassen. Aber in dieser Zeit habe ich an den oberen Barghölzern die Plankenstöße angeschliffen, sodass sie ineinander greifen. Und heute wurden die ersten Barghölzer in H2O getaucht und jetzt trocknen sie am Rumpf aus.
wie üblich dauert es bei mir eben ein bisschen länger mit dem Bau. Was für die einen in kürzester Zeit erledigt ist, zieht sich bei mir mehrere Monate. Es ging mit dem Beplanken weiter. Einfach Planke für Planke.
Wer sucht, der wird fündig. Ich habe endlich mal die vor einigen Beiträgen genannte Phototypie der Orenoque in einer höheren Auflösung gefunden. Auf dem Bild ist es das linke Schiff. Wen es interessiert, der möge folgenden Link besuchen: https://bdlb.bn.gov.br/acervo/handle/123456789/32895
Das ist der Wahnsinn, was da an Details erkennbar ist! Der Unterschied zum Mamoli Plan ist auch gravierend.
Was diese eine Stange sein soll, die vom Heckspiegel über dem Meer hängt, weiß ich nicht. Zunächst dachte ich an eine Art Kran. Eine Laterne wird es eher nicht sein, da sie zu tief hängt und das Deck nicht mehr beleuchten würde. Das rechte Schiff hat auch so ein Teil hängen. Und wo wir bei dem Mamoli Plan und Unterschieden waren. Der größte Unterschied, der sofort ins Auge fällt, ist die Takelage. Im Mamoli Plan haben der Haupt- und der Besanmasten auch Rahen. Auf dem Foto sieht man dagegen eindeutig, dass nur der Fockmast Rahen trägt und die beiden anderen nur Gaffelbäume (Quersgelrahen). Der Bugspriet hat auch keinen Rah. Das haben dann auch alle 3 Schiffe auf dem Foto gemeinsam. Ich dachte zunächst, dass es irgendwie ein Darstellungsfehler sein könnte, oder dass der Künstler die Rahen vergessen hat, aber ein Blick auf das Linienschiff links im Foto sagt, dass die Rahen nicht vergessen worden sind. Außerdem denke ich, dass jemand, der sich besonders viel Mühe für die Darstellung der Takelage gegeben hat, nicht sehr viel in die Szene hineininterpretiert hat. Das wird mit der Takelage dann schon richtig sein.
Der zweite große Unterschied, der auch zum Originalplan aufgefallen ist: Bewaffnung. Die Orenoque scheint auf dem Foto auf dem Geschützdeck pro Bordseite 14 Kanonen zu haben. Ich kann mir vorstellen, dass während der Algerienkrise der Dampfer ein wenig aufgerüstet worden ist. Ursprünglich hätte es ein Postschiff sein sollen. Und zum Schluss wären da noch die Radkästen. Ich kann mir nur aus dem Mamoli Plan ein dreidimensionales Bild von der Form der Radkästen vorstellen. Er weicht sehr stark vom Originalplan und dem Foto ab, und anhand dieser kann ich mir leider noch kein vollständiges Bild vorstellen. Der Originalplan gibt auch nicht alle Details preis. Was mir immer noch fehlt, sind die Aufbauten. Was befindet sich auf dem Deck? Anhand des Fotos kann ich wenigstens zum Mamoli Plan parallelen ziehen.
Aber in Großem und Ganzen habe ich da einen sehr großen Fisch an Land gezogen. Kommt fast an den Fund des Originalplans heran.
So, es ging auch am Steuerbord gut voran. Im Bug muss ich noch auf beiden Seiten die Planken anbringen. Auch habe ich festgestellt, dass der Höhenunterschied zwischen Back- und Steuerbord 2,5 mm beträgt. Das ist außerhalb meiner angepeilten Toleranz. Da gibt es nur zwei Varianten. So lassen oder den Backbord ein wenig tiefer hobeln.
Die von Dir genannten "Stangen" könnten Positionslichter sein, falls "damals" schon Welche gesetzt wurden. Dazu müssten unsere Historiker aber Genauerses wissen. Ist im Übrigen eine Frage, die mich bei der SMS Danzig auch beschäftigt!
Soviel ich weiß, handelt es sich bei diesem Gebilde um eine Art Treibanker, ganz sicher bin ich mir aber nicht. Es wurde hier aber schon beschrieben, auch die Franzosen haben soetwas schon mal gezeigt, ich finde es nur nicht mehr.
Edit: Boudriot beschreibt im Plan der "Le Cygne" das Teil als bouee de sauvtage, also als Rettungsboje. Allein mir fehlt der Glaube. Das mit dem Treibanker glaube ich inzwischen auch nicht mehr so richtig, dazu wäre das Ding zu klein.
Vielleicht ist es ein Log, bzw. dessen Widerstandskörper. Er hängt an einer Leine, die in regelmäßigen Abständen mit Knoten versehen ist. Man lässt ihn ins Wasser und die Leine ablaufen. Dabei zählt binnen eines definierten Zeitraums man die Anzahl der Knoten, die durch die Hände gleiten und hat die Geschwindigkeit des Schiffes durch das Wasser in.... na eben Knoten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.