Und täglich grüßt – der Fisch! Die erste kosmetische Operation ist insofern misslungen, als ich die Schuppen nicht retten konnte. Nun ja. Opfer müssen gebracht werden, und wenn es nur Schuppen sind, umso besser. Der Kringel sitzt jetzt auf der richtigen Höhe, leider ist mir der Restschwanz zu kurz geraten. Also auf ein Neues. Die Grobanlage ist diesmal direkt vor Ort angefertigt. Nach dem Trocknen der Modelliermasse hoffe ich den Fisch abnehmen, endgültig (kicher) richten und dann ein letztes Mal (gröhl) abformen zu können.
Ja, es könnte sein, dass ich in die Fänge des Dämons „Perfektionissimus" geraten bin. Und bekanntlich braucht man für die wenigen letzten fünf Prozent hin zum Allerbesten mehr Zeit und Mühe als für die fünfundneunzig Prozent davor. Aber was soll's! Es muss MIR gefallen, sonst taugt es nicht.
Glückwunsch zur Fertigstellung des Erkers. Das Gesamtgebilde ist sehr filigran und die Ornamente hast Du sehr gut getroffen. Es ist eindrucksvoll, miterleben zu können, wie Du Dich immer mehr dem Originalmodell annäherst.
Nun also der Fisch. Da sind mir noch ein paar Details aufgefallen, auf die ich gerne Deine Aufmerksamkeit lenken möchte. Ich habe ich mal zwei Deiner Abbildungen nebeneinandergestellt und durch Linien in Abschnitte eingeteilt. Bezogen auf den Körper des Fisches stimmt dessen Position nun ganz gut mit dem Original überein.
Zum Thema Dynamik der Form ist mir nun beim Vergleich der beiden Abbildungen aufgefallen, daß die Körperform nicht einfach flach auf der Bordwand aufliegt, sondern relativ starke Wölbungen aufweist. Die durch die blauen Ovale gekennzeichneten Bereiche treten hervor und werden durch ein "Tal" (grünes Oval) voneinander abgesetzt. Unter diesen Wölbungen windet sich der Fischkörper stark s-förmig (rote Umrißlinien) und füllt damit die Fläche zwischen dem Fensterrahmen und dem Heckornament aus. Am Kringel des Schwanzes ist das "Loch" nicht ganz so prominent wie an Deinem Entwurf und der Körper ringelt sich mehr nach oben in Richtung Schwanz (gelber Pfeil).
Insgesamt entsteht beim Vergleich der beiden Abbildungen der Eindruck, daß der Kopf des Fisches schräg nach vorn aus der Bordwandebene herausragt. Die Richtung der Schräge aus dem "Tal" vor dem Übergang zum Kopf dürfte etwa parallel zu der Richtung der Rahmen des Erkers verlaufen. Die Nase ragt also über die darunter liegende Krulle hinaus, was eine aus der Fläche der Bordwand und zusätzlich bugwärts drängende Dynamik des Fisches erzeugt. Auch aus dem tiefen Schatten des Maules (gelbe Linien) kann geschlossen werden, daß die Nase und der Teil mit dem Nasenloch einen deutlichen Abstand zur Bordwand hat und sogar weiter von der Grundebene entfernt ist, als der darunter liegenden Unterkiefer.
Beim Kopf selbst sind ebenfalls ein paar Unterschiede sichtbar. Der Augapfel ist am Original eine klar abgegrenzte Kugelform, die das Auge aus der umgebenden Schuppenform deutlich hervortreten läßt. Auf der Abbildung in #75 sieht der Augapfel (herstellungsbedingt?) doch ziemlich zerzaust aus. Vielleicht ist es möglich, die Vertiefung zwischen Augapfel und Augenhöhle noch ein klein wenig klarer auszuarbeiten. Auch erscheinen die umgebenden Schuppen das Auge nicht erhaben zu umgeben, sondern scheinen eher in die Körperform eingedrückt zu sein. Dadurch wird die Schattenwirkung umgekehrt, weshalb die Struktur auf den Abbildungen in #75 nicht klar hervortritt, sondern in der umgebenden mit Schuppen besäten Fläche verschwimmt.
Am Original ist der Raum um das Auge am Original herum ja erstaunlich "ornamentfrei" (blaue Pfeile), bzw. nur ganz leicht strukturiert. Die "Stirn" ist sehr glatt und es entwickeln sich in Richtung Körper langgezogene Elemente (rote Linien), die nur an ihrem Ende geringelt sind und entfernt an Schuppen erinnern. Zudem ist die "Stirn" am Original deutlicher nach vorn gewölbt, was ebenfalls zu einer nach vorwärts drängenden Dynamik beiträgt. Bezogen auf die Oberfläche des Fischkörpers könnten die Umrandungen der Schuppen in die Fläche eingraviert sein (tiefer liegend) während der das Auge umgebenden Schuppenring und die aus der Stirn sich nach hinten entwickelnden Formen die Grundfläche überragen. Dieser Wechsel von hoch und tief der Formen und das daraus resultierende Spiel der Schatten verleiht dem Kopf seine dynamische Struktur.
Zum Abschluß noch eine Bemerkung zum untersten Ornament der seitlichen Heckdekoration, das ja in einer dreiblättrigen Form endet. Wenn Du den Teil unter der eingezeichneten Linie noch etwas tiefer schleifen und die beiden Blattteile durch eine Vertiefung trennen würdest (ein Ansatz dazu ist auf den Abbildungen ja erkennbar), würde die Form die ihr im Moment eigene Blockhaftigkeit verlieren und an ornamentaler Leichtigkeit gewinnen.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude und Erfolg an der Ausarbeitung des Fischkörpers und seinem Abguß.
Und wieder – der Fisch! Ich hatte noch gar nicht gezeigt, wie er zum ersten (und jetzt zum zweiten) Mal seine Schuppen bekommen hat. Das ging so: ich habe die Silikonform der letzten Fassung mit Knetgummi gefüllt, dann den Fisch so vorsichtig wie möglich entnommen und mit kleinen Stempeln (aus Messingröhrchen hergestellt) beschuppt. Das funktionierte eigentlich ganz gut.
Aber dann auch wieder nicht. Offenbar hatte der Fisch sich durch das Stempeln zu sehr verzogen. Als ich nämlich eine neue Silikonform herstellte, passte der Abguss daraus nicht genau an das Heckornament. Auf dem folgenden Bild sieht man auch noch andere neuralgischen Punkte, die jetzt mit MS und Fräser erneut bearbeitet werden. Das alles rührt daher, dass die Ornamente zwar einzeln hergestellt werden müssen, aber erst im Zusammenspiel ihre ästhetische Wirkung entfalten (oder eben nicht).
Hier bereits (hoffentlich) verbessert.
Damit zu einer ganz anderen Baustelle, denn tatsächlich beschäftige ich mich zwischendurch auch mit dem Rest des Rumpfes. Das Original weist eine unregelmäßige und etwas unsaubere Nagelung auf. Das rührt wahrscheinlich daher, dass die eisernen Nägelchen, in den Planken versenkt, verrostet sind und mit dem Holz reagiert haben. Resultat: ein (unregelmäßiger) schwarzer Rand um die mit Holzkitt gefüllten Löcher.
Ich denke darüber nach, das nachzuahmen. Hier ein erster Versuch. Kleine Löcher mit einem Fräser, geschwärzt (angekokelt) mit einem Elektroniklötkolben und schließlich mit Holzkitt gefüllt.
Ich wüsste sehr gerne, was die erfahrenen Holzwürmer hier im Forum darüber denken. Kommentare sehr willkommen.
Schmidt
PS: @Collingwood Vielen Dank für die Mühe, die du dir gemacht hast. Leider ist mir dein Beitrag entgangen, und ich habe in den letzten Tagen ohne diese ganz hervorragenden Hinweise gearbeitet. Aber ich denke, du wirst diesem Post ansehen können, dass ich eine ganze Reihe der Punkte, die du erwähnst, selbst auf die Veränderungsagenda gesetzt habe. Im Moment härtet ein neu angepasster Fisch aus, der dann wiederum zur Bearbeitung ansteht. Die Nase meines Fisches ragt jetzt schon über das Barkholz hinaus. Der Bereich um das Auge und dahinter (Kiemen?) verdient in der Tat noch eine weitere Gestaltung. Am Heckornament ist Material angesetzt, um den Übergang harmonischer zu gestalten. ich hoffe allerdings sehr, mit der Arbeit an diesem Bereich allmählich auf die Zielgerade zu kommen. Zu einhundert Prozent werde ich das Original nicht treffen. Schon jetzt muss ich Kompromisse machen, in der Regel zugunsten der Gesamtwirkung und zuungunsten gewisser Details. Es ist schon eine echte Herausforderung!
Könnte man nicht den Fisch, falls noch nötig, mit einer ofenhärtbaren Masse abformen, die Schuppen eindrücken, ihn dann an einer Maßskizze genau ausrichten/in Form ziehen und dann brennen? Damit hätte man dann ein leichter abformbares Modell für den Abguß.
Ja, Eichenholz verträgt sich nicht mit Eisennägeln, deswegen wurden Schiffe ja 'kupferfest' gebaut. Eichenholz enthält viel Gerbsäuren, die das Eisen anlösen und dann als 'Chelate' ausfallen.
Ich hatte auch an Fimo oder dergleichen gedacht. Aber da es um Millimeter (und eher um Zehntelmillimeter) geht, fürchte ich Verzug beim Brennen.
Nun habe ich mich so lange intensiv mit den Ornamenten befasst, dass die Arbeiten, die der Verzieratung eigentlich vorausgehen sollten, noch längst nicht erledigt sind. Am WE ein paar Schritte in diese Richtung. Hier die Verblendung des obersten Raholzes, wie zuvor schon beschrieben aus einem Resinabguss gefertigt. Ich hoffe, damit auch gewisse Ungleichmäßigkeiten am oberen Rumpfabschluss ein wenig ausgleichen zu können, ohne - was ich mir ja verboten habe, in die bauliche Struktur des Rumpfes einzugreifen.
Aus dem nächsten Foto zu erkennen: die Auffüllung des Schanzkleies. Das Original zeigt nicht wie der BB Bausatz die Spanten. Hier ist das Schanzkleid massiv, verständlich bei dem Spiel-Zweck des Modells. Ich habe die Zwischenräume zwischen den Planken zunächst mit Balsastücken ausgefüllt. Nach dem Verschleifen kommt Spachtelmasse zum Einsatz. Der Bereich wird rot gestrichen, weswegen ich mich um Maserung etc. nicht kümmern muss.
Das Heckfenster habe ich auf Grundlage eines Bausatzteiles gebaut, aber mit Profilen dem Original ähnlicher gemacht. Der Bau wieder "traditionell" auf Polyplatte, von wo eine Form genommen wird.
Das ist das Oberlicht. So eines haben alle Statenjachten, damit Licht in die mittschiffs liegende große Kajüte fällt. Die Form finde ich ungewöhnlich. Auch die schwarze Farbe und der Umstand, dass es gar keinen Zierrat gibt, befremden. Ich muss immer an eine Straßenbahn denken. Aber genau so ein Teil zeigen die Fotos vom Vorbild. Und wir wollen uns doch immer am Vorbild orientieren, nicht wahr? Auch hier habe ich die hölzernen Bausatzteile als Ausgangsmaterial benutzt, das Ergebnis ist aber aus Resin.
Das obere Heckornament habe ich wie das seitliche zunächst auf einer Folie angelegt, die über einem skalierten Foto des Originals lag. Der erste Abguss wird hier gerade dem seitlichen Ornament angeglichen, denn schließlich muss das Teile genau zwischen die beiden seitlichen Ornamente passen.
Dann geht es an die weitere Detailierung gemäß der Vorlage.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich die Struktur der Ornamentik zu verstehen beginne, aber im nächsten Moment bemerke ich dann, dass ich seit einer Viertelstunde etwas völlig Falsches modelliere. Dazu kommt, dass die Übertragung von einer Fotografie in ein 3D Element doch sehr schwierig ist. Man wird geradezu zum Schattensucher und Schattenleser. Aber wenn ich mir Zeit lasse, bin ich immerhin imstande, die Teile von Schritt zu Schritt zu verbessern.
Das Zeug ist nicht leicht zu verarbeiten. Es hat eine ziemlich teigige und klebrige Konsistenz; zur Verarbeitung bedarf es unbedingt eines Metallspachtels. Hier das Ergebnis, die schwarze Grundierung soll verbliebene Problemstellen zeigen. Ich bin aber mit dem Ergebnis jetzt schon recht zufrieden. Schließlich dürfen sich die neugestalteten Partien in punkto Glätte und Perfektion nicht zu sehr hervortun. Das Modell soll ja schließlich so aussehen, als sei es schon ein bisschen älter.
Das Heckfenster habe ich noch einmal überarbeitet und in der Höhe dem seitlichen Fenster angepasst, damit die obere und die untere Kante so gut wie möglich auf einer Linie liegen – was nicht ganz so einfach ist wegen der Neigungswinkel der Bordwand und des Heckspiegels.
Hier eine erste Passprobe. Überhaupt muss ich jetzt beständig alle Schmuckelemente, obgleich noch nicht fertig, an ihren späteren Plätzen arrangieren, um das Zusammenspiel kontrollieren zu können.
War die Schanzkleidinnenseite vollständig glatt? Ich könnte mir gut vorstellen, daß bei einem Schiff solcher 'Wertigkeit' die Innenseiten mit Kasetten oder Paneelen dekoriert hat. Diese Zeit zeichnete sich gerade durch einen horror vacui aus.
Mich hat das auch überrascht. Aber die Fotos zeigen einwandfrei eine vollkommen glatte Bordwand. Ich vermute, an verschiedenen Stellen wird der Charakter des Modells als Spielzeug, das auch mal einen Stoß vertragen können muss, die Handwerksarbeit bestimmt haben. Dazu gehört in gewisser Weise womöglich auch der Umstand, dass auf dem Deck keine Plankenstruktur nachgebildet wurde. ich könnte mir sogar vorstellen, dass Teile des Decks abnehmbar waren, um die Trimmung des Schiffes beeinflussen zu können. Das in vielem sehr ähnliche Modell in Sneek könnte sogar eine acht Luke gehabt haben. Schmidt
Und Scmuck war teuer. Mann braucht das um die Nachbarn zu zeigen wieviel Geld mann hat. Die Nachbarn sehen die Innenseite nicht, nur die Aussenseite. :)
Oups, I did it again! Ich hatte mir selbst in die Hand versprochen, die konstruktiven Elemente des Rumpfes nicht anzugehen, geschweige denn weitere Teile vom Rumpf zu trennen. Aber es ergab sich ein Problem. Wenn ich wie beim Vorbild das Deck aus vier nicht weiter strukturierten Brettern darstellen will und zu diesem Zweck dünne Brettchen auf das bestehende Deck aufbringe, rutschen die Stückpforten so weit nach unten, dass sich auch die räderlosen Schlittenlafetten nicht mehr aufstellen lassen. Außerdem hatte ich die Sorge, dass das Deck ein wenig instabil sein und sich bei der Montage einer Auflage irgendwie inkorrekt verhalten könnte. Da raunte mir der Ersterbauer aus einer anderen Welt zu: „Mach ruhig, ich hab nur ganz wenig Klebstoff benutzt.“ Und tatsächlich, nach einer gewissen Überredung verkrümelte sich das Deck ganz ohne Kollateralschäden.
Das gab mir nun die Möglichkeit, heikle Stellen der einlagigen Beplankung von innen zu unterstützen, teils mit aufgeleimten Holzprofilen, teils mit Holzleim. Das wird mir ermöglichen, einige Stellen noch ein wenig harmonischer zu schleifen, ohne dass die Planken sich beim Druck nach innen biegen. Die Gefahr besteht aber, denn wie man sieht, hat das Modell für seine Größe viel zu wenig Spanten und sind infolgedessen die Abstände zwischen den einzelnen Spanten viel zu groß.
Hier sind bereits die Schablonen für das neue Deck hergestellt und eingepasst. Sie bestehen aus zwei Millimeter starkem Karton, auf den ich ein dünnes Furnier aufzukleben gedenke. Dazu benötige ich eigentlich eine Presse, die verhindert, dass der laminierte Karton sich beim Trocknen verbiegt. Ich habe aber keine Presse. Da werde ich improvisieren müssen.
Und nun eine Frage an alle Experten. Dieses Ornament habe ich gleich zu Beginn meiner Umbauarbeiten neu hergestellt. Inzwischen mache ich mir Gedanken über den Sinn dieses Teils. Die Bilder vom Original zeigen, dass an seiner Oberkante die Brassen der Gaffel ansetzen, zwei auf jeder Seite. Man könnte das Teil also für eine Verstärkung der Bordwand halten. Aber warum dann diese Form? Es gibt an Schiffen dieser Zeit „maulförmige“ Ornamente, durch die zum Beispiel die Schoten der Untersegel laufen. Bei barocken Schiffen sind es meistens Löwenmäuler. Hier wäre vorstellbar, dass die Taljenläufer der Brassen durch das Ornament hindurch und möglicherweise über Rollen in der Bordwand nach innen laufen. Meine Fotos vom Vorbild zeigen aber keine Öffnung in dem Ornament und auch keine an der Innenseite der Bordwand. Zweihundertsiebzig Jahre Lebensalter werden dem Modell allerdings einiges an Bearbeitungen zugemutet haben, so dass man, nur weil es keine Öffnungen gibt, nicht endgültig konstatieren kann, dass es keine gegeben habe. Meine Frage nun: Kennt jemand ein Beispiel für die Funktion eines solchen Ornamente an einem ähnlichen Schiff? Danke für jeden Hinweis.
Es ist nicht nur ein Ornament, es ist (auch) ein ziemlich schweres Holzteil um die beide Geerden zu befestigen. Beim Utrecht lauft das laufende Teil der Talje ducht das Holzteil von aussen nach innen. Ich weiss nicht ob es in dieses modell auch so funktionieren kann. IMG_4927.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Danke für den Hinweis. Vielleicht hat der Ersterbauer des Modells den Sinn dieses Teiles nicht vollständig erkannt und deshalb keine Löcher gelassen. Ich sollte darüber nachdenken, ob ich es wieder aktiviere. Der Zweck ist klar: Man kann die Brassen (Geerden) horizontal zum Deck ziehen, statt sich daran hängen zu müssen. Schmidt
Es mag vielleicht gelegentlich etwas chaotisch erscheinen, aber in der Regel arbeite ich an mehreren Baustellen gleichzeitig. Meine Erfahrungen im Modellbau (und anderswo!) haben wir gezeigt, dass oft genug alles mit allem zusammenhängt. Immer wenn ich schön ordentlich der Reihe nach vorgehe, stellt sich nach kürzester Zeit heraus, dass mir zu irgendetwas der Zugang fehlt, weil ich die Reihenfolge der Arbeiten falsch eingeschätzt habe. Momentan kümmere ich mich um den jetzt wesentlich steiferen Rumpf und behebe durch Spachteln (wenig Holzkitt) und Schleifen die letzten Schwachstellen. Das hat mich auch zum Bug und zur Galion geführt. Die Vergleichsfotos unten zeigen, dass die Umsetzung im Bausatz ein wenig, nein sehr, an Eleganz vermissen lässt. Der schöne Schwung der liegenden Knie, der den der Barkhölzer fortsetzt, geht dabei verloren. Bei den Galionsfiguren gewinnt der Bausatz, aber nur auf Kosten einer heftigen Plastikanmutung. Der Löwe am Originalmodell muss sich dagegen vorhalten lassen, dass er stark in Richtung Schoßhund mit Perücke tendiert. Sehr lustig finde ich auch, wie die Rezeption des Elementes verlaufen ist, das den Übergang vom Steven zur Galion bildet. Das sind am Originalmodell ganz eindeutig weitere Rocaillen, analog zu den Ornamenten am Heck. Die Konstrukteure des Bausatzes haben dies als humanoide Figur interpretiert, die sich auf irgendeine Art und Weise mit etwas Vogelähnlichem befasst, vielleicht im Sinne einer ayurvedischen Massage. ich habe Modelle aus dem Billing Bausatz gesehen, bei denen man eigentlich einen schwarzen Kinderschutzbalken über die entsprechende Region legen müsste. Der Irrtum ist aber nachvollziehbar. Bei Exemplaren aus früheren Epochen besitzt hier gerne ein Gnom oder irgend ein mehr oder weniger erkennbares Getier
Ich habe zunächst ein Grundelement aus Polystyrol gefertigt.
Dessen Abguss lässt sich im halbharten Zustand sehr gut anpassen. Der Schwung des Originals ist jetzt wieder gegeben.
Am Original besteht dieses Teil aus zwei Lagen, die überdies unterschiedlich bemalt sind. Ich habe das nachgeahmt, indem ich einen zweiten, etwas dünneren Abguss aufklebe und in Form schleife. Das fertige Element dient dann als Muster für seinen seitenverkehrten Zwilling.