Ahoi Gregor, Ich kenne den 1:36 Baubericht, habe mich aber entschieden etwas anders vorzugehen. Mein Plan war (bzw, ist) es zusätzliche Zwischenstücke zu erstellen welche dann in etwa mit den Hauptspanten übereinstimmen, wenn auch in 8mm statt 6 mm Dicke. Ehrlich gesagt wollte ich damit etwas Schleifarbeit vermeiden und ein wenig Übung im loften von Spanten bekommen. Dabei habe ich eben bemerkt, daß Boudriots Pläne zwar detailiert, aber wie wohl die meisten handgezeichneten Pläne, nicht immer auf den halben Milimeter exakt sind. Egal, es gibt Schlimmeres. Sobald ich mit den Zwischenstücken halbwegs zufrieden bin werde ich einen 1:48 Baubericht erstellen und mir nochmal ernsthaft Gedanken wegen dem Heckspiegel machen. Gene Bodnars Eagle Praktikum beschreibt einen ganz ähnlichen Heckspiegel (wenn auch ohne Schnitzereien, aber Form und Verbindung zur Reling sind ähnlich), mal schaun ob man daraus was für die Jacinthe lernen kann.
Hallo Daniel (@Redshirt) Ich freue mich sehr auf deinen Baubericht - mit Austausch macht es einfach noch mehr Spass! Ich habe gerade eine Metallphase abgeschlossen, und nun werde ich mich ebenfalls dem Heck und der Bugreling widmen, damit ich endlich das passende Holz bestellen kann. Wenn ich in diesem Tempo weitermache, werde ich mich gegen Ende des Jahrzehnts der Takelage widmen - wenns der Massstab erzwingt, dann halt mit Fliegenfischergarn. Aber darüber zerbreche ich mir den Kopf, wenn es so weit ist.
Endlich kann ich wieder einmal etwas vorzeigen: Ein freundlicher Azubi hat mir vier Karronaden gedreht, und da konnte ich es nicht lassen, die Lafette dazu zu bauen. Natürlich habe ich mir manchmal dabei gedacht, ein etwas grösseren Massstab ... Vorbild waren Johanns Karronaden auf der Créole, und die brachten mich zum Verzweifeln. Diese Perfektion erreiche ich einfach nicht. Fortschritt gab es erst, als ich starke Vereinfachungen vornahm. Eine Karronade habe ich mal lose zusammengestellt. Das Rohr ist 19mm lang, das Gewinde M1, alles etwa halb so gross wie bei Johann. In der Vergrösserung sieht alles etwas schlimmer aus, als es auf dem Tisch erscheint. Zwei Lafetten habe ich aus Rest(Nussbaum-)holz gebaut. La Mutine wird schwarz gestrichene Lafetten erhalten, aber ich werde trotzdem alle viere in Birnbaum neu herstellen. Hier dir Bilder, mit Grüssen Gregor
Endlich habe ich zu meinen Schonern zurückgefunden. Kleinstbausätze machen Spass, aber jetzt habe ich gerade genug. Eigentlich wollte ich noch eine Irene (ich hatte schliesslich Petrejus' Buch erworben) 1:350 bauen. Der umgebaute Bausatz wird aber für kältere Tage beiseite gestellt.
Das zögern hat ein Ende: Helles Birnenholz wurde bestellt und von Herrn Horschig freundlich und in bester Qualität geliefert, so dass ich nun die Rumpfbeplankungen in Angriff nehmen kann. Entscheidend war aber auch, dass ich das Marinemuseum in Paris besucht habe und da anschliessend eine hochauflösende Kopie des Plans der Mutine aus Boudriots Buch bestellen konnte. Erst jetzt kann ich mir eine vernünftige Vorstellung etwa vom Schanzkleid machen. Auch habe ich viele andere nette Details entdeckt - einige klar erkennbar (Pissoirs am Bug, Offiziersklo am Heck), andere werde ich hier zur Diskussion stellen müssen...
Nun habe ich aus 3 mm MDF Mallen für beide Schiffe hergestellt, die, nach dem Straken, bei der Positionierung des Schanzkleids helfen werden (0.8 mm Sperrholz, auf beiden Seiten beplankt). Auch die Relingstützen der Jacinthe werfen so priovisorisch positioniert.
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Beim Warten auf das Holz habe ich mir einen Kern für die Beiboote gebaut, wobei Johanns Baubericht wieder einmal stark geholfen hat (Beiboote waren ja en vogue im Forum): Wie er habe ich Mallen aus Sperrholz hergestellt und die Zwischenräume mit Resten aufgefüllt (Lindenholz wäre zum Bearbeiten besser gewesen - dafür habe ich jetzt Positionierungshilfen für die Spanten). Dem Kern sieht man vermutlich auch an, dass ich ziemlich Mühe hatte, mir die Innenform eines Bootes vorzustellen. Trotz schönem Holz (ich kannte ja nur das spröde Nussbaumholz aus dem Baukasten der Sherbourne) musste ich dann allerdings Johanns Bilder aus meinem Kopf verbannen und die Spanten vereinfachen. So ein Kutter ist 10 cm lang und 28 mm breit; mehrteilige Spanten lagen nicht drin (ich habe ja noch einen zweiten Versuch). Sie bestehen jetzt aus Streifen von 1x0.5 mm Birnenholz, der Kiel ist 1.5 mm breit. Die Planken werden maximal 2 mm breit und sind auch 0.5 mm stark.
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Ein Kielschweiz hat es nicht, die Spanten werden am Kern festgeklebt. Ich bin mächtig gespannt, ob's gut kommt...
Hallo Gregor, herzlich wollkommen in der Kleinboot-Community Die Malle und das Spantgerüst sieht mal richtig gut aus. Ebenso Dein Kielelement mit Vor- und Achtersteven samt Sponung. Toll. Hast Du Deine Malle mit Klarlack gegen das Festleimen geschützt?
PS: Noch einen kleinen Tip aus leidvoller Erfahrung: Ich benutze zum beplanken KEINE fertigen Leistchen (z.Bsp. 2 x 0,5 mm, etc...) mehr. Das hat bei mir nie richtig funktioniert. Ich habe mir Elsbeerfurnier besorgt und schneide jede Planke separat aus dem Furnier raus. 2 mm finde ich etwas zu schmal, da es doch im Maßstab z. Bsp: 1:50 nur 10 cm breite ergeben würde. Ich konnte Deinen Maßstab nirgends entdecken, oder habe ich ihn überlesen?
eine schöne Malle hast Du hergestellt. Mich würde auch interessieren, mit was Du die Mallenform gegen Verkleben geschützt hast. Ich habe einfach Tesa-Film verwendet. Hat bei meiner Schaluppe ganz funktioniert.
Klebst Du das Kielschwein nachträglich ein?
Demnächst werde ich mit dem nächsten Beiboot der Korvette, dem Grand Canot beginnen. Bin gespannt, wie es bei Dir weiter geht.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Danke, Marc und Johann, für den Zuspruch. Ja, das Kielschwein wird anschliessend eingeklebt, es wird dann am Heck etwas zu hoch liegen. Es wird in meinem Massstab (1:64) 2 mm breit. Die Malle wurde mir Kunstharz-Klarlack gestrichen, weil ich den erstens zur Hand hatte (hält auf Tauchflaschen perfekt, also alles wasserdicht...). Und zweitens machten Tesafilm und Frischhaltefolie aus der Küche immer wieder Falten, bis ich aufgegeben habe. Auf Boudriots Plan ist die breiteste Planke 2 mm breit, das würde dann gut 13 cm ergeben. Mal schauen, was bei meiner Rumpfform dann wirklich Sinn macht. Ich werde jetzt die Plankengänge auf den Spanten einzeichnen und dann wohl mit Papierschablonen arbeiten, um die Planken aus meinem 0.5 mm Birnenbrettchen auszuschneiden. Aber dafür ist es heute Abend eindeutig zu heiss. Mein Canot dürfte etwa dem kleinen Sechsmetrigen entsprechen, wie es im Atlas auf Tafel 119 abgebildet ist (gemein: meine Mutine war unter den fehlenden Seiten der im Web zirkulierenden Pläne). Aber deine Grundform dürfte der meinigen ähnlich sein, so dass ich für den zweiten Versuch wieder genau hinschauen werde. Herzlich grüsst Gregor
Übers Wochenende habe ich meinen kleinen Kutter beplankt - nicht alles ist so gekommen wie erträumt. In natura sieht das 10 cm lange Boot etwas besser aus als auf diesen Aufnahmen. Ich habe wieder einmal viel gelernt: Nie mehr werde ich Spannungen im Holz einfach dem Klebstoff überlassen, sondern immer schön vorbiegen, bis es auch wirklich sitzt. Und ich war ja auch gewarnt, Leisten zu verwenden...
Dicht ist der kleine, erstaunlich leichte Rumpf leider nicht. Ich kann aber etwas mogeln, weil das Boot ja schwarz gestrichen wird. Ob es aber je auf dem Deck der Mutine festgezurrt wird, weiss ich noch nicht. Auf jeden Fall mache ich mich nun an den Innenausbau, und schaue Marc und Johann beim Bootsbau zu.
Eigentlich war der Beibootbau bzw. der Bau der Malle als Überbrückungsprojekt bis zum Eintreffen des bestellten Holzes gedacht. Nebenbei habe ich die falschen Decks der Schoner fertiggestellt und mich noch einmal unter die Studenten vor dem Lasercutter gemischt.
Ich war zuerst ja etwas enttäuscht, weil der Rumpf nicht ganz symmetrisch ist (keine Angst, der Mast würde gerade stehen: ein Perspektiveproblem). Aber es hat grossen Spass gemacht. Die Malle steht noch da. Ich werde bei Gelegenheit mal versuchen, dem Massstab entsprechend "mehrteilige" Spanten von 0.5 mm Breite einzusetzen. Das würde etwa so aussehen: IMG_3594.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ob sich das lohnt?
Aber in nächster Zeit fasse ich keinen Modellrumpf mehr an, der kürzer ist als 30 cm.
Es freut mich, wenn das Kleine gefällt. Die Grossen sind gerade wenig ansehnlich; ich beschäftige mich mit der Konstruktion des Hecks und des geschlossenen Schanzkleids der Mutine. Der Geometrie nähere ich mich mit Pappe. Die Vorgehensweise mit Mallen und die Sandwichbauweise (im Kern 0.8mm Sperrholz, beidseitig beplankt) habe ich aus Bausätzen übernommen - bei meinem Kutter Sherbourne hat sich das bewährt. Solche Mallen helfen dann auch bei den feinen Schanzkleidstützen der Jacinthe. Die MDF-Teile aus den Lasertests am Bug kommen jetzt gerade recht. IMG_3595.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt, wo ich einen guten Plan der Mutine besitze, sind drei Fragen aufgetaucht, die ich hier gerne stelle.
Während die Jacinthe als Grundmuster dieser Schonerfamilie nur am Bug ein Schanzkleid besitzt und ansonsten offen ist, hat man offenbar einige ihrer Schwestern besser für schwere See gerüstet. Die Topaze etwa (hier ein Bild aus einem Baubericht von Bruno Orsel (http://denis-59.forumpro.fr/t792-la-topaze-goelette-de-1823) ist fast geschlossen, mit Ausnahme der untersten Schanzkleidplanke. Hier kann Wasser sowohl raus als auch rein... o1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei der Mutine ist das Schanzkleid ganz geschlossen, beidseitig beplankt, und sogar erhöht. Wasser auf Deck kann durch "Klappen" ablaufen. Von aussen sieht das im Plan gut aus. Nur: Innen ist von diesen Klappen nichts zu sehen (wohl aber die Pforte für Riemen, die sind innen und aussen dargestellt). m1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) innen keine Klappen m2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) auf der Hohe der Rüsten erscheint das Schanzkleid massiv, sogar ein Wassergang ist angedeutet. m3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Aussen auf der Höhe der Rüsten sieht man Klappen und Scharniere
Die erste Frage ist: Wie stelle ich das dar? Das Schanzkleid ist hier etwa 20 cm stark. Interpretiere ich diese Klappen (die Scharniere sind deutlich zu sehen) gar falsch? Damit sich so eine Klappe öffnet, dürfte sie an der Innenseite nicht bis zur Decksbeplankung hinunter reichen.
Die zweite Frage stellt sich bei den oben dargestellten Rüsten: Ich lese dies als dreieckigen Querschnitt mit anliegenden, kurzen Püttingseisen. Liege ich da richtig?
Die dritte Frage bezieht sich auf mir nicht bekannte (Eisen-?)Teile im Bugbereich. Man sieht sie in den folgenden Ausschnitten: m10.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) m11.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) m12.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nr. 36 ist das Mannschaftsklo. Doch an der Reling und quer über das Vorschiff sind Stangen (?) angebracht. Worum könnte es sich handeln?
Eine Erklärung v.a. zu Fragen 1 und 2 wären hochwillkommen.
Ich danke und Grüsse schon jetzt Gregor (Das erste Bild aus der Werkstatt dreht sich in der Vergrösserung auf den Kopf, weshalb auch immer. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich arbeite unter normalen Schwerkraftverhältnissen).
Hallo Gregor, Stangen an der Reling: Ich vermute, dass hier die Anker angelascht wurden Stange innenbords: Austeifung? Kann auch ein Brett sein, um Wasser abzuleiten. Die Rüsten insgesamt dreieckig? Denke ich nicht. Höchstens im Bereich der Juffern.
Hast Du nicht weitere Bilder von Modellen um zu sehen, wie andere Modellbauer diese Dinge gelöst haben?
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!