Die Bugspanten sind jetzt nahezu komplett ausgearbeitet. Für Wasserlinie -4 werde ich noch selbst die Parameter anlegen. Die größten Probleme hat mir Spant 27 bereitet das unter Wasserlinie 4 wohl völlig andere Parameter hat als von HW aufgezeichnet. Die Zahlen in grün sind die, die ich von HW übernehmen konnte. Der Schnitt mag vielleicht irreführend erscheinen da Zahlen die um 1mm abwichen schon nicht mehr grün angelegt wurden.
bugspanten.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und hier die dazugehörigen Wasserlinien. Alle Parameter passen mit denen der Spanten überein. Hier könnt ihr sehen, dass an den Linien von Spant 27 nicht mehr geschoben werden kann.
Je weiter ich mich mit den Aufmaßskizzen von HW befasst habe, umso mehr bin ich jetzt zu der Meinung gekommen dass er, selbst wenn es im Spantenriss des Buches nicht erfasst ist, Spant 26 am Original aufgemessen hat. Wahrscheinlich sah er es als notwendig an, aufgrund der starken Krümmung am Bug zwischen 25 und 27 noch einen Spant, Spant 26, einzufügen. Dies bedeutet, dass Spant 27, den ich oben deutlich habe anpassen müssen nicht stimmt, sondern womöglich weitgehend komplett von HW übernommen werden könnte. Aber nicht jetzt. Ich darf bei meiner Rekonstruktion des Spanten- und Wasserlinienrisses quasi alles ab Spant17 bugwärts überarbeiten und das (!) darf warten.
Wo ich mit CAD-Zeichnungen beschäftigt war, wollte ich auch dass es dreidimensional weitergeht und habe für Mr.Schnitz Unterlagen für weitere Teile ausgearbeitet. Diesmal Fensterrahmen zwischen den Putten des Heckspiegels:
Die vier mittleren Fensterrahmen sind in Arbeit. Und so wurde ich mal wieder daran erinnert, dass es am Heckspiegel noch einige Baustellen gibt. Als erstes mussten die profilierten Leisten des Hackbords bis zur Außenkante Rumpf gestreckt werden. Das habe ich gemacht aber auch die Galeriestützen (Witsen: Stutten des rechte Wulf) mussten aufgeräumt, d.h. in gleichmäßigen Abständen angebracht werden. Außerdem müssen bei meinem abnehmbaren Heckspiegel die Konturen überarbeitet werden. Ihr könnt sehen wie ich die neuen Konturen auf Kreppband aufgemalt habe.
In der Seitenansicht sieht dieser Bereich mittlerweile ganz anders aus als zum Anfang der Rumpfbeplankung:
Man sieht wie ich ein Stückchen Holz eingefügt habe. Dieser Bereich wird später eh durch die Seitentasche verdeckt, so werde ich damit leben können. Andrerseits: wenn es zu einer Dokumentation in Plänen kommen sollte, werde ich diesen Bereich entsprechend festhalten damit Modellbauer gleich wissen wie damit umzugehen ist.
Übrigens habe ich soeben festgestellt, dass meine Wulfstützen etwa einen Zentimeter zu kurz sind...
Winter hat das Spant was du 19 nennt, mit 21 bezeichnet. und 21 ist 23, und 25 mit 26. Ist dass vielleicht auch warum 27 nicht stimmt? Ode hat Winter etwas geschriben wass nicht stimmt?
Eine Frage zur Entwurfzeichnung des Fensterrahmens: Mr. Schnitz wird den oberen Rahmen der Kajütenfenster hoffentlich nicht als Herzreihe ausführen; das ist es nämlich ganz sicher nicht, sondern ein pflanzliches Motiv (wie z.B. Blütenkelche?). Die Reihe setzt sich ja auch auf der Seitengalerie fort; ist gut zu sehen. Der Fuß der Seitengalerie des Genter hat ein ganz ähnliches Motiv - jedenfalls pflanzlich (Naturalisierung der Motive im Hochbarock). Eine Herzreihe hab ich in keinem Van de Velde je gesehen.
@amateur Es ist viel zu undurchsichtig. Es ist wirklich nicht so, als könne man die Aufmaßskizzen von HW sauber mit dem CAD-Programm abzeichnen und (Voila!) schon hat man einen Spantenriss der den des HZM sehr nahe kommt. Wie in einigen anderen Punkten des Aufmaßes von HW gibt es auch im Spanten- und Wasserlinienriss zu viele Unwägbarkeiten. Wir haben in der Seitenansicht von Tafel 1 20 Spanten; im Spantenriss dagegen nur 18. In den Bug- und Heckspanten gibt es Spant 17 der aber an beiden Seite unterschiedliche Konturen hat. Das ist alles was ich definitiv sagen kann. Meine Vermutung ist, dass in den Heckspanten Spant 17 eigentlich 15 hätte sein müssen. In den Bugspanten könnte Spant 17 in Wirklichkeit 19 sein. Der fehlende Spant 17 könnte der Querschnitt in Tafel II sein. Somit kommen wir aber nur auf 19 Spanten. Welcher Spant fehlt? 13? oder 15? Vielleicht 19? Ich bin noch nicht durch damit. Immerhin lassen sich alle Spanten deren Konturen so gut wie feststehen nachweisen, das sind alle außer 13; 15 und 19, von den fehlerhaften Unterspiegel mal abgesehen.
@ara Es sind ganz bestimmt keine Herzen und es sind auch keine Herzen die ich darstellen wollte. Es sind wohl Blätter die sehr ähnlich geformt sind:
Bei all den Versuchen, das Modell aus den Fotos zu rekonstruieren, kann ich leider innerlich immer nur den Kopf schütteln, denn die Fotos sind alles andere als zuverlässig.
Wenn man sich eine Profisoftware zur Bildbearbeitung nimmt und die Bilder modernster Kameras und Objektive lädt, ist für mich einer der ersten Schritte, daß die Verzerrung der Objektive herausgerechnet wird.
Und DAS bei modernster Technik!
Hat irgendwer, auch nur ansatzweise, jemals die Objektive von Winter und das des Vergrößerers, mit dem die Abzüge erstellt wurden (die dann wieder abfotografiert wurden ...) vermessen, damit man diese Verzerrungen wieder raus bekommt?
Für uns zusätzlich unbefriedigend: Wir können nicht einmal sagen, ob die Verzerrungen auf den Abzügen genau zentriert sind, denn man kann ja das Papier problemlos außermittig hinlegen.
Mein Fazit: Wer die Fotos vermisst und sich daran hält, glaubt wohl auch an Horoskope und Kaffeesatzleserei.
Viele Grüße, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Ich weiß nicht wo das Problem sein soll - die Maße entnehme ich den Plänen. Es kommt schon mal vor, dass Maße aus Fotos abgesteckt werden, dies aber nur dann wenn die Perspektive dies erlaubt oder möglich macht, dann aber auch nur zum Vergleich oder um ein Maß annähernd zu bestimmen (ich betone immer wieder das es ca. Maße sind).
Von welchen konkreten Fall sprechen wir jetzt überhaupt?
Ich habe nur einige der letzten Beiträge gelesen. Es ist, meines Erachtens, unmöglich, anhand mehrerer Fotos eine saubere 3D Rekonstruktion herzustellen. LEIDER!
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Zitat von Sir T. Cochrane im Beitrag #2995Ich habe nur einige der letzten Beiträge gelesen. Es ist, meines Erachtens, unmöglich, anhand mehrerer Fotos eine saubere 3D Rekonstruktion herzustellen. LEIDER!
@Sir T. Cochrane Ich möchte dich bitten mir zu zeigen in welchen "der letzten Beiträge" ich Maße aus Fotos abgesteckt habe und für irgendeine Rekonstruktion in welcher Art auch immer verwendet habe!
Eben, verstehe ich auch nicht. Peter arbeitet doch nach Zeichnungen/Skizzen und nutzt die Fotos nur zur Unterstützung um Details besser deuten zu können.
Das sieht irgendwie nach einem ziemlichen Mißverständnis aus. Die vorhandenen Fotos haben jedenfalls eine große Aussagekraft, die man sich ja gerne noch größer wünschen kann. Man kann sich aber auch mit den vielen Infos zufriedengeben, die ihnen mit allem detektivischen Spürsinn zu entlocken sind und dankbar sein, daß es diese Quellen überhaupt gibt.
Die Pläne allein bieten ja nur das Grundgerüst der Rekonstruktion und erst die Analyse der Bilder klärt die vielen Ungereimtheiten der Planzeichnung. Besser kann man´s jedenfalls nicht machen, nicht mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln. Was natürlich nicht ausschließt, daß den Fotos vielleicht irgendwann die exakten Raumkoordinaten des HZM zu entlocken sind. Die werden aber kaum noch von Peters Arbeit abweichen, schon gar nicht werden sie den Charakter des Modells beeinflussen. Und letztlich interessiert es auch keinen, ob ne Planke 1,3 mm tiefer sitzt als beim Original. Denn solche Toleranzen (umgerechnet 2,73 cm) waren natürlich auch im realen damaligen Schiffbau üblich. :-)