Ich habe mich mal der Thematik Brandschutz und Unfallschutz an Bord gewidmet und den Kamin für den Kombüsenherd gebaut. Der Punkt Unfallschutz war an Bord eines Kriegsschiffes zu damaliger Zeit aber vermutlich allenfalls zweitrangig.
Folgendes habe ich mir überlegt: Der Kombüsenherd steht laut Bauplan nicht im Batteriedeck, sondern ein Deck tiefer. Also muss der Kamin durch das Batteriedeck ans Oberdeck geführt werden. Ein einfaches Metall-Ofenrohr birgt hierbei Gefahren für Schiff und Besatzung. Daher habe ich das Rohr mit einer Holzverschalung verkleidet.
Um diese Verschalung darzustellen wurde eine Vierkant-Leiste rundum mit dünnen Leisten beklebt, die die Verschalung darstellen sollen. Leider sind die einzelnen Leisten auf den Bildern und in Natura kaum zu erkennen. Zusätzlich habe ich zwei brünierte Messingbänder um den Kamin gelegt und das ganze Bauteil dann an der entsprechenden Stelle auf das Batteriedeck geklebt.
Bevor ich mit der Beplankung des Oberdecks beginne habe ich schon mal den Flaggenstock gefertigt obwohl dieser für den Bau natürlich noch nicht nötig ist. Nur die Grundplatte musste jetzt schon gefertigt werden, da ich diese in die Oberdecksbeplankung integrieren will. Der Flaggenstock ist aus einem Buchenstab gedreht, die restlichen Teile bestehen aus Birnbaum. Es fehlt noch eine Klampe zum Belegen der Flaggenleine.
In der letzten Woche habe ich begonnen, das Oberdeck zu beplanken. Die Abstände der Decksbalken variieren leicht, daher muss jede Planke einzeln zugeschnitten und angepasst werden. Das zieht diesen Bauabschnitt erheblich in die Länge. Derzeit sieht das Deck noch ziemlich wüst aus, da noch nichts verschliffen ist.
Was mich aber zunächst am meisten erschreckt und beunruhigt hat, ist der farbliche Unterschied zwischen Batteriedeck und Oberdeck, deutlich zu erkennen auf dem letzeten Bild.:shok: Das Batteriedeck habe ich vor fast genau zwei Jahren beplankt. Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr es nachgedunkelt ist. Die Lackierung mit Klarlack hat möglicherweise ein Übriges dazugetan, den Farbton zu verändern.
Zitat von sailor im Beitrag #20Die Lackierung mit Klarlack hat möglicherweise ein Übriges dazugetan, den Farbton zu verändern.
Ich denke, damit hat es nichts zu tun. Diesen "Schreck" habe ich auch erlebt, als ich lange Zeit nach dem Deckeinbau die Laufgänge über der Kuhl anbringen wollte. Ich hatte Glück, das ich noch ein mißlungenes Backdeck aus zurückliegender Zeit hatte, bei diesem war das Holz genauso nachgedunkelt, obwohl es nicht behandelt war.
Die Beplankung des Oberdecks geht recht gut voran - fast zu gut, denn beinahe hätte ich es versäumt, die Fockschoten einzubauen. Wenn die Decksplanken erst einmal drüberliegen ist die Belegstelle in Form einer Klampe nicht mehr zugänglich. Da ich die entsprechenden Seile bereits vorbereitet hatte, war der Einbau trotz ziemlicher Fummelei doch recht schnell erledigt.
sailor
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Fockschot 2.JPG
Fockschot 4.JPG
Fockschot 5.JPG
Hallo Bernd, das gefällt mir, sieht alles schön belebt aus.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Da der Weiterbau des Oberdecks zur Zeit wegen Materialmangel ruht, habe ich mich ein wenig in der Herstellung von Blöcken geübt. Für die Alihanka brauche ich deutlich über 500 Blöcke in verschiedenen Größen. Diese zu kaufen stellt ja nun mal einen erheblichen Kostenfaktor dar, und die Qualität lässt in vielen Fällen leider stark zu wünschen übrig. (Ich glaube, ich erzähle hier gerade nichts Neues...)
Aus diesen Gründen habe ich versucht, die Blöcke selbst zu fertigen. Das Ergebnis ist bisher recht ermutigend. Ich habe mit den größten Blöcken begonnen, um nich sofort die Lust zu verlieren. Sie haben eine Länge von ca. 7mm, und lassen sich recht gut händeln.
sailor
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Blöcke 19.JPG
Blöcke 22.JPG
Blöcke 23.JPG
Hallo Bernd , Deine Blöcke sehen doch gut aus , Kannst Du an Hand von ein paar Bildern den Herstellungsablauf aufzeigen würde mich sehr interessieren. Gruß Frank
Über die Herstellung von Blöcken ist schon viel geschrieben und diskutiert worden. Ich möchte aber hier kurz berichten, wie ich dieses Thema angehe (Auch wenn´s nix Neues ist...)
Es handelt sich um die Herstellung mittelgroßer Doppelblöcke, von etwa 5 x 3,5 x 3,5mm.
Zunächst habe ich eine Leiste entsprechend zurechtgesägt und die Länge der Blöcke angezeichnet. Zwischen den Blöcken habe ich jeweils etwa 1mm Zwischenraum gelassen, damit sie später beim Absägen nicht zu kurz werden. Die Markierungen sind rundherum gezeichnet, was ich mit einem normalen Anschlagwinkel bewerkstelligt habe. Am Ende der Leiste sind keine Markierungen mehr - dieser Teil dient sozusagen als Griff (Wichtig beim Schleifen der letzten Blöcke).
Dann wurden jeweils zwei Rillen in die Ober- und die Unterseite der Leiste gefräst. Damit die Rillen alle den gleichen Abstand zur Außenkante haben, habe ich die Einstellung der Fräse bzw. des Anschlags nicht verändert. Stattdessen wurde die Leiste für jede Rille entsprechend gedreht.
Nach dem Entgraten mittels einer weichen Messingbürste habe ich die Leiste rundherum leicht eingesägt und dann den ersten Block in Form geschliffen. Die Rollen wurden mit Hilfe eines Bohrers (etwas kleiner als die Löcher) angedeutet und oben zwei Kerben für den Haltestropp gefeilt.