Baubericht » Baubericht der HMS Bellona

[[File:Bellona 3.JPG|none|auto]]Die HMS Bellona wurde nach drei Jahren Bauzeit 1760 von Stappel gelassen. Sie stand während 53 Jahren, als Linienschiff, im Dienste der Royal Navy. Die Bellona wurde als 74 Kanonen-Kriegsschiff gebaut, doch im verlaufe der Jahre wurde sie etwas aufgerüstet.
Einige technische Daten: (Angaben aus Wikipedia)

Namensgeber: Die Kriegsgöttin Bellona (Tochter des Gottes Mars)
Dienstzeit: Royal Navy 1760-1813

Verdrängung: 1617 ts
Länmge: 51,2 m
Breite: 14,3 m
Tiefgang: 6,02 m
Besatzung: 550 Mann (gibt auch Beschreibungen mit 650 Mann)

Bewaffnung: Anzahl x Pfünder
28 32
28 18
14 9
ab 1812 (Oberdeck) 6 12
8 32
ab 1812 (Hüttendeck) 4 12
+ Karronaden 2 32

Die Bellona werde ich, sofern es mir gelingt, im Massstab 1:100 bauen.
Die Bildergalerie werde ich, gemäss dem Ausbaustand, fortlaufend erweitern.

Für den Bau habe ich mir einen Baukasten von Krick besorgt. Es ist mein zweites Holzschiff, welches ich bauen will. Wer da denkt, ein Baukasten, das ist eine einfache Sache, der irrt sich gewaltig. Wohl hat man viele Stücke in der Rohform, aber eben in der Rohform. Diese Teile, so überzeugend sie auch aussehen mögen, müssen zurecht gefeilt, geschliffen und eingepasst werden. Schon bei ersten Schiff, die Constitution, stellte ich fest, dass es praktisch kein Teil gibt, welcher sich ohne Anpassarbeiten zusammensetzen lässt.
Als erstes versuchte ich eine Inventarkontrolle des gelieferten Materiales zu machen. Aber schon bald stellte ich fest, dieses Vorhaben würde mir Tage oder Wochen kosten. Also gibt es für mich nur eine Lösung, nämlich, dem Lieferanten Vertrauen zu schenken.
Die beigelegten Baupläne sind bei der Bellona von Krick sehr reichhaltig und auf den ersten Blick gut.
Nun stehe ich am Anfang des Projektes und habe mit feilen und zurechtschleifen begonnen. Damit habe ich bereits schon die ersten 12 Stunden verbracht. Dann folgte das erste zusammenleimen, doch am folgenden Morgen bemerkte ich einen Fehler. Also mühsames lösen der Verleimung am Heck, neues Anpassen des Spiegels und wieder verleimen. Zum Glück ist das noch ohne Schaden an den Holzstücken geglückt.
Gemäss der Beschreibung werde ich mich nun an die Beplankung machen.
Also, bis zum nächsten Mal.
Gruss Kurt

Bellona 0.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bellona 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bellona 1a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Bellona 1c.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Da bin ich wieder und hoffe ich gehe euch nicht auf den Wecker .

Wo bin ich beim letzten Bericht verblieben? Ah, ja, ich wollte mit der Beplankung beginnen. Denkste, zuerst begann ich das Heck zu verbessern, da gefielen mir die Auflageflächen der Gillungsbalken nicht. Also mit feinen Leisten die Auflageflächen für den Balkon ausgleichen.

Bellona 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Bei der Kontrolle der verleimten Spannten stellte ich fest, dass sich die Kontrollleiste nicht an den Spannt 8 anschmiegte, also mit einem Leistchen korrigieren. Damit die Biegung dem Spannt entsprach habe ich mit einem geänderten Lötkolben das Leistchen zurechtgebogen und anschliessend mit Schnellkleber verleimt. Dann wieder gechliffen, bis der Spannt endlich die gewünscht Passform erreicht hatte. Die Methode des biegens von Leisten, mit Hilfe eines heissen Lötkolbens habe habe ich im Internet aufgefischt und das funktioniert besser als wenn ich die zu biegenden Leisten lange in‘s Wasser lege. Doch auch bei dieser Methode muss das Holz angefeuchtet sein, also 1 bis 5 Minuten (je nach Holzart) im Wasser gelegen haben.
Bellona 2e.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bellona 2f.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bellona 2g.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Gemäss den Bauunterlagen hätte ich das Hauptdeck gleichzeitig mit dem Einbau der Spannten einsetzen müssen. Das habe ich aber absichtlich nicht getan, denn da hätte ich, aus Erfahrung, mit der Fixierung der verschiedenen Teile Mühe gehabt. Also zuerst die Spannten exklusive dem Spannt 13, weil das Deck unter den Spannt zu liegen kommt, verleimt und trocknen lassen.
Mit Atem anhalten und vorsichtigem verbiegen der Spannten ist es ohne Schaden gelungen das Hauptdeck einzubauen und zwar so genau, dass es richtig Spass machte. Zur späteren Arbeitserleichterung habe ich mit dem Bleistift einige Lininien, parallel zur Längsachse des Rumpfes gezogen, was mir dann beim Verleimen der Decksbeplankung mit der Ausrichtung zur Längsachse hilft.

Nun habe ich bereits 56 Stunden an der Bellona gebaut, aber noch ist nicht viel zu sehen.

Um den Bugspriet einzupassen habe ich mit dem Dremmel ein Loch durch den vordersten Spannt gefräst. Das ging noch einigermassen einfach, denn der Winkel des Bugsprieds ist durch das vorgesägte Kielholz gegeben.
Bellona 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


Als nächster Schritt folgte das einbauen der Halterungen für die Kanonen-Halbrohre. Doch mit der vorgesehenen Befestigung konnte ich mich nicht anfreunden. Es war vorgesehen, die Halterungen nur an zwei Planken anzuleimen (das sind dann nur vier kleine Punkte welche an den Planken anliegen). Ich dachte mir, wenn die Kanonenpforten zurecht gefeilt werden müssen, stösst man sicher mit der Feile an, und so kann leicht eine Halterung losgelöst werden. Also habe ich die Halterungen mit zusätzliche Hölzern gesichert.
Bellona 3a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bellona 3b.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Damit mir das Anreissen der Kanonenpforten erspart blieb, habe ich zuerst nur eine Planke über die Rohrhalterungen gelegt. So konnte ich mit dem Fräser die eine Hälfte der Pforte problemlos ausfräsen. Anschliessend die zweite Planke befestigen und schlussendlich auch die zweite Hälfte der Pforten ausfräsen. Auf die gleiche Weise will ich nun auch die Pforten der Kanonen auf dem Hauptdeck und Puppdeck anbringen.
Bellona 3g.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bellona 3k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Kurt

ich bin auch gespannt. Viel Erfolg mit diesem schönen Schiff!

Grüße, Alexander

Hallo Foxtrott,
dein Zitat "Hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es schon ist" kann in meiner kleinen Werft schon seinen Sinn haben :-)
Gruss Kurt

War aber nicht auf Deine Werft gemünzt, Kurt

Grüße, Alexander

Hallo Kurt,

ich kann gar nicht sagen warum, aber irgendwie hat es mir die Bellona angetan. Daher weiss ich, daß es mit dem Bildmaterial nicht so gut bestellt ist, wie z. B. bei der Victory.

Hier ein sehr schönes Modell aus dem anderen Forum, in dem ich gern unterwegs bin:

http://www.bolitho-und-co.de/forum/showt...791-HMS-Bellona

Viel Erfolg und ganz besonders Spass beim Bau der Bellona.

Auch von mir, Kurt, viel Erfolg bei diesem schönen Projekt. Wie Daniel schon anmerkte, ist 1:100 natürlich eine besondere Herausforderung. Der Anfang ist jedoch gemacht und ab sofort gibt es kein Zurück mehr :-)

Grüße von Volker

Viel Spaß beim Bau des Modells. In welchem Zustand möchtest Du die Bellona zeigen? Im Laufe ihrer Dienstjahre hat sie ja einige Veränderungen mitgemacht.

Guten Abend Anobium,
du stellst aber auch Fragen :-) die ich nicht einmal beantworten kann. Sicher habe ich viel, und unterschiedliche Angaben, über die Bellona gelesen. Je mehr, desto unsicherer bin über die tatsächliche Bellona geworden. Die Masse sind verschieden, so auch die Mannschaft. Wenn ich die Masse genauer unter die Lupe nehme, so bin ich total verunsichert was richtig und was falsch hist. Zum Beispiel lese ich dass die Länge 51,2 m betrug, aber das Modell 1:100 ist 770 mm lang. Ist nun die Angabe in den Büchern Kiellänge, Länge Rumpf oder sonst was? Die Bewaffnung ist mit 74 Kanonen angegeben, aber über die Jahre wurde sie ja aufgemotzt. Wie fiele Kanonen im Bausatz sind weiss ich noch nicht. Du siehst also die Probleme eines Baukastenmenschen. Wer von Grund auf selbst baut, weiss was er macht :-).
Herzliche Grüsse Kurt

Hallo Achilles,
Herzlichen Dank für die Aufmunterung. Du sagst es richtig, der Anfang ist gemacht, es gibt kein zurück, ich sage, höchstens noch ein Absturz :-) :-)
Herzliche Grüsse Kurt

Grüss dich Phineas Pett,
ich habe in das Forum geschaut, müsste mich aber anmelden und nu habe ich aber zu wenig Zeit, denn ich möchte die Bellona noch vor meinem Ableben fertigstellen. Rentner haben einfach zu wenig Zeit, das ist kein fauler Spruch, das ist reine Tatsache :-))
Liebe Grüsse Kurt

So meine lieben Freunde, nun muss ich wieder an die Arbeit, einiges ist wieder geleimt und ich will sehen was ich wieder auseinander reissen muss. Vielen Dank für eure Antworten und herzliche Grüsse Kurt