Menschen essen gibt Kudu, und diese Krankheit ist richtig unschön und führt zum Tode. Aber leider essen unsere Kühe ja auch nicht nur Gras, sind also auch nicht 100% Vegan, tja, was solls
Guter Uwe von weit hinten, @Marten wahrscheinlich hast Du ein Fahrrad Modell Möwe mit doppeltem Oberrohr oder ein Exemplar von MIFA. Da ist der Ledersattel Standard. Wir hier im Westen sind ja weiter und das Material ist Kunststoff. Ist besser für die Performance. Auch ist die Sattelnase abgesenkt und somit mehr Platz für empfindliche Stellen. Warum erzähl ich das eigentlich? Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Nach den Masten folgen in der Regel die Befestigungen derselben also, Wanten, Stage und sonstiges Kleinzeug. Bei "Kleinzeug" sind wir auch schon im Thema:
Die Juffern
Die Wantenpaare, sieben am Großmast, fünf am Fockmast und vier am Besan werden mit Juffern und Jufferntaljen festgesetzt.
Am Großmast werden deshalb 28 Juffern, am Fockmast 20 Juffern und am Besanmast 16 Juffern benötigt. Die Juffern am Groß- und Fockmast sind am Modell 5,4 mm im Durchmesser und 3,1mm dick Die Juffern am Besanmast haben 4,5 mm Durchmesser und sind 2,4 mm dick.
Um Juffern herstellen zu können benötigt man eine Bohrschablone für die Bohrungen in derselben. Die Bohrschablone wiederum, wird in einem Maschinenschraubstock zum Bohren gesetzt. Die Bohrungen für die Taljen sitzen auf einer Hälfte. Zwei Bohrungen nebeneinander in der Querachse und eine darunter in der Mitte.
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Diese Bohrungen anzubringen geht am besten mit einer kombinierten Halterung und Bohr-Schablone
Zuerst suchen wir in der Grabbelkiste ein Stück Abfallholz, ca. 1 x 3 x 5 cm. Das Holz sollte Birne, Apfel oder ein anderes Obstholz sein. Kiefer, Nuss oder andere Weichhölzer eigen sich nicht dazu. Selbst Eiche ist noch zu weich.
Dann benötigt man noch Messingblech min. 1 mm dick x 15 x 30 mm und einen Stift.
In das Holz wird eine Bohrung (5,4/5,5 mm) 3-4 mm tief gesetzt. Der Abstand der Bohrung zur Kante sollte so gewählt werden, dass eine Anschlagleiste aufgeleimt werden kann.
Auf dem Messingblech werden je eine Linie waagecht und senkrecht angerissen. Wir wissen, dass die Juffer 5,4 mm im Durchmesser misst. Nun körnen wir die Bohrungen am angerissenen Kreuz an und zwar so, dass die Bohrungen auf der Achse je ein Drittel vom Rand und er nächsten Bohrung entfernt sind. (s. Bild) Die Bohrung in der Mitte nach unten versetzt auch ein Drittel.
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Nun können die Bohrungen im Messing gemacht werden. Ich habe zuerst 0,6mm genommen, aber nachdem der Bohrer schon bei der zweiten Bohrung abgebrochen ist, bin auf 0,7 mm umgestiegen. Die 0,7 mm Bohrer sind zwar auch abgebrochen, aber nicht ganz so schnell wie der kleinere.
Damit die Schablone bewegt werden kann und auch immer an derselben Stelle sitzt, wird am linken oberen oder unteren Ende eine Bohrung (1,2 mm) gemacht An der oberen Kante habe ich eine Anschlagleiste angeleimt. Dieser Anschlag muss so sitzen, dass wenn die Schablone über der (Roh)Juffer sitzt, die Bohrabstände wie gewünscht erreicht sind.
An der angezeichten Querachse wird das Holz weit über die Borung hinaus eingesägt. Es genügt eine Sägschnittbreite von 0,8mm. Dieser Sägeschnitt wird gebraucht, um die eingelegte Juffer in Position halten zu können. Liegt die Juffer in der Bohrung und man schliesst den Maschinenschraubstock, so wird durch den Druck das Holz zusammengepresst und klemmt die Juffer im Bohrloch ein.
Als nächstes wird die Anschlagleiste angeleimt und die Schablone mittels Stift fixiert.
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Ich habe aus Holz eine Probejuffer hergestellt, damit ich die Passgenauigkeit der Bohrungen testen konnte.
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Zum Auswerfen der gebohrten Juffer habe ich einen Auswerfer kreiert. Das ist ein Stift der in einer Holzplatte steckt und durch eine Bohrung in der Halterung geschoben die Juffer nach dem Bohren ausstösst.
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Nun zu den Juffern. Mit den Juffern konnte ich die gesammelten Reste gut verwerten
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Die Juffern auf der Unimat-SL herstellen war nichts im Vergleich zu den Bohrungen. Hier die erste Juffer aus Knochen
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Nachdem alle 48 Juffern gebohrt waren, wurden in alle noch die Kerben für die Taljen gefeilt/gefräst Zwei Tage später konnte ich dann die fertigen Juffern in die Schale legen.
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Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Ich hab mich schon gefragt wann es hier endlich wieder was zu sehen gibt. Du zeigts uns ja jede Menge an super gearbeiteten Details, erfreue uns doch bitte wieder einmal mit einer Gesamtaufnahme des Modells!
Bevor wir in die vollen (Bilder) gehen, gibts noch ein Paar Kleinigkeiten
Die Juffern werden mit Rüsteisen festgesetzt.
Das Problem für mich war, dass ich die Eisen für die Juffern nicht aus Knochen machen konnte, sondern die Juffern mit den Eisen zusammenstroppen musste.
Zuerst wird der Winkel der Wanten auf die Juffern ermittelt. Der Abstand der Barkhölzer wird auch auf das Papier übetragen und das ganze auf ein Montagebrett übertragen.
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Die Rüsteisen werden aus einem Stück herausgearbeitet x 24
Für das Stroppen der Juffer und des Rüsteisens braucht es eine Hilfsvorrichtung Die Vorrichtung besteht aus einem Rundstab mit einer Längsrille. Der Durchmesser des Rundstabes hat die Länge des Stropps mit Juffer und Auge für das Rüsteisen In die Rille wird das Auge des Rüsteisens eingelegt, das Stroppgarn durch das Auge gezogen und dann kann es losgehen.
Ein Ende des Garnes wird mit einer Nadel ganz eng um den Rundtörn gezogen. Das andere Ende wird auch mit einer Nadel in die entgegengesetze Richtung eingezogen.
Vielen Dank für die vielen Likes und Kommentare. Jetzt wollte ich hier ein Zwischenspiel von der Fertigstellung des Bugsprietes einbauen. Leider sind die Fertigungsfotos irgendwo im Kameranirvana verschwunden, so gibt es halt nur die Bilder vom fertigen Bugspriet mit Flaggenstock