Wie wurde die Ankerscheuer richtig gebaut und befestigt. Irgendwie komme ich da nicht weiter In den üblichen verdächtigen Unterlagen finde ich immer nur die äussere Form. Wie sah es hinter den Bohlen aus, wurden die abgestützt und wurde das obere Ende einfach nur an die Rüste gesetzt und wie wurden sie unten befestigt.
Vielen Dank für Euere Hilfe
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Es wäre natürlich denkbar, daß man höhergestellten Person ein Ende mit Taljereepsknoten o.ä. gereicht hat, das dann von mehreren Leuten gezogen wurde, um den Aufstieg zu erleichtern ...
Warum sollte das Ende auch aus Knochen sein ? Wird denn die Takelage auch ganz aus Knochen bestehen ?
Ansonsten muß ich schon sagen, daß die Dreharbeiten mit diesem Material sehr beeindruckend sind !
Zitat von Tarjack im Beitrag #525 Das oft gezeigte Seil mit Knoten mag einem trainierten Seemann/Schiffsoffizier helfen, der König ist aber weder trainiert noch Seemann. Dann hat seine Majestät vermutlich auch Gäste auf dem Schiff gehabt, die solch eine Treppe noch nie benutzt haben, oder wurde der Besuch samt Boot an und von Bord gehievt.
Hallo Robert, bei Geog II weiß ich es nicht, aber ausschließen würde ich für einen König auch nicht unbedingt dass er trainiert und einigermassen sportlich war. Charles II war ja bekanntlich ein begeisterter aktiver Segler. Das mit Besuch an Bord ist schon richtig, das gabs aber sogar auf Dreideckern bei denen die Kletterei an der Bordwand viel mehr abverlangte als bei einer kleinen Yacht. Aber bei solchen "Bordparties" würde ich auch annehme, dass die Yacht (an der Themse in Londen oder wo auch immer) eher an einem Kay anlegte und die Besucher über eine Gangway an bzw. von Bord gingen als dass sie per Boot zur Yacht gebracht wurden und so ein "senkrechtes Geländer" wäre als Fender beim Anlegen sicher nicht von Vorteil. Aber das sind natürlich alles Vermutungen, ob du so was fragwürdiges anbringst ist natürlich dir überlassen.
Hallo Robert, falls überhaupt eine Ankerscheuer angebracht war (nicht immer), bestand sie aus Bohlen mit der gleichen Weite wie die Rumpfbeplankung. Ihre Dicke entsprach der Differenz zwischen Barkholz und Rumpfplanke, so dass ein glatter Übergang der Oberfläche entstand. Der zur Rüste führende, schräge Teil der Scheuerbohlen war auf "stiffener" (vertikal verlaufende Stützhölzer) verbolzt, die zwischen Rüstenaussenkante und Rumpfbeplankung angebracht waren. Seine Unterkante wurde entweder auf prominenten Barkhölzern oder durch ein auf die Rumpfbeplankung aufgebolztes Querholz ("bolster") abgestützt. Da die schräge Ankerscheuer eventuelle Reparaturarbeiten am Rumpf eher behinderte, sollte sie rasch abnehmbar sein und wurde daher an nur wenigen Fixpunkten (stiffener) befestigt. Liebe Grüße Volker
P.S.: Ich muss der kritischen Anmerkung von Klaus zu den "Geländern" zustimmen. Das klitschige, feuchte Tau hätte der König wohl nur widerwillig in die Hand genommen. Auf Dreideckern mit langer Freitreppe bis zur "Entryport" war es dagegen üblich, dass "Boy´s" am Rande der Stufen positioniert waren, die die hohe Admirailtät beim "Erklimmen" des durchaus gefährlich hohen Bordzuganges händisch unterstützten. Im Gegensatz zu den VIP´s durften die Boys jedoch keinesfalls die Entryport mitbenutzen. Sie mussten weiter bis zur nächsthöheren Reling klettern.
@achilles Danke Volker nachdem Du so excellent das Bauteil beschrieben hast, habe ich (endlich) in div. Unterlagen nach Abbildungen der Caroline gesucht. Im Buch "British Royal Yachts" (2002) von Tony Dalton ist sie sogar auf dem Schutzumschlag abgebildet. Die Abbildung ist eine Reproduktion von einem zeitgenössischen Ölgemälde von John Cleevley the elder. Darauf ist von einer Ankerscheuer nichts zu sehen. Auf dem Plan der Caroline aus dem NMM ist die Ankerscheuer eingezeichnet. Ferner sieht man auch, dass Bellebarba diese Unterlagen sehr eigenwillig umgesetzt hat.
Was solls.....wenn ich schon die Stützen nicht montieren darf kann ich auch die Ankerscheuer weglassen.
Jawohl...und jetzt einen Kaffee zur Belohnung
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Zitat von Tarjack im Beitrag #530 Was solls.....wenn ich schon die Stützen nicht montieren darf kann ich auch die Ankerscheuer weglassen. Jawohl...und jetzt einen Kaffee zur Belohnung
also zum Weglassen der Ankerscheuer hast du meine Genehmigung nicht nachdem die sowohl in den Plänen des NMM und dem von Chapman eingezeichnet sind und sie dir außerdem von @achilles so genau beschrieben wurden. Da gibts keine Ausrede!
Zitat von Model Mariner im Beitrag #531also zum Weglassen der Ankerscheuer hast du meine Genehmigung nicht nachdem die sowohl in den Plänen des NMM und dem von Chapman eingezeichnet sind und sie dir außerdem von @achilles so genau beschrieben wurden. Da gibts keine Ausrede!
Klaus
Chapman zeigt die Royal Charlotte, die Royal Caroline nach der Umbau.
Zitat von Alexander im Beitrag #538 Chapman zeigt die Royal Charlotte, die Royal Caroline nach der Umbau.
Ich kann jetzt nicht behaupten, dass das nicht stimmt, falls doch, würde ich aber gerne wissen, worauf diese Feststellung beruht. In Chapmans Architectura ist sie als Caroline bezeichnet. 1761 wurde die Yacht in Charlotte (Name der Braut des Königs) umbenannt, dazu musste eine andere Yacht dieses Namens umbenannt werden um den Namen frei zu kriegen. Von einem Umbau habe ich jedoch noch nie gehört oder gelesen, in mehreren Büchern jedoch, dass für spätere Schiffe (z. B. Cruiser class) die Liniene der Royal Caroline (bzw. Charlotte) als Basis genommen wurden (was nicht gerade auf die Notwendigkeit eines Umbaus hindeutet). Welche Quellen gibt es für diesen Umbau?
Bevor es hier zu heftig wird, habe ich mir erlaubt aus dem Buch von Tony Dalton: "BRITISH ROYAL YACHTS, A complete Illustratet History", London 2002 ISBN 1 84114 130 5 den Auszug über die RC hier zu zeigen.