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HMS Victory 1:100 von Heller - Der Versuch, eine anschauliche Vic zu bauen...
Hallo Zusammen, hier beginnt nun mein Baubericht zur HMS Victory. Nach langem überlegen, zahlreichen Stunden hier bei Euch und vor allem inspiriert von dafi's Victory habe ich mich dazu entschlossen, das in meinen Augen schönste Modell der Heller-Serie zu bauen. Meine Erfahrungen im Modellbau sind warscheinlich um Dekaden weniger wie bei vielen von Euch. Daher möchte ich diesen Beitrag nutzen, mein Wissen zu erweitern und viele, viele neue Anregungen und Impulse von Euch zu bekommen. Vieles, was ich mir vorgenommen habe, werde ich nicht so lösen können, wie gewünscht, aber ich versuch mein Bestes zu geben. Daher die eindringliche Bitte an alle, welchen diesen threat mitverfolgen: seit bitte mit Kritik, Anregungen und Verbesserungsvorschlägen nicht geizig, aber bedenkt, meine Fertigkeiten sind nicht die allerbesten und dieser threat sollte in keinster Weise auch nur annähernd ein Konkurrent zu dafi's threat sein. PS: wenn ich was gut mache, dürft ihr mich natürlich auch mal ein bisserl loben
Ich freue mich riesig auf die nächsten ein, zwei Jahre bei der Erstellung dieses Bauberichts.
In diesem Sinne: let's build the Westminster Abbey of the Royal Navy (so hatte einst Mr. Watts, Schiffsarchitekt, die Victory genannt)
Also, nachdem der erste Adrenalinschub nach dem Öffnen der Hellerschen Schachtel vergangen war, habe ich mich auch direkt an die Arbeit gemacht. Aber mit was?.... Na mit den Kanonen AAAh - halt: bevor ich das Wichtigste vergesse: Ich bin kein Seebär und kenne mich mit den ganzen Fachbegriffen noch nicht aus. Also verzeiht mir bitte irgendwelche groben Sachwort-Schnitzer in meinem Baubericht. Ich lese momentan "HMS Victory" von Hackney und werde vor lauter Toppnanten und Geitaublöcken und Masteselshäuptern und Buggordings ganz "deppert"
So hier mal ein paar Bilder einer meiner 32-pfünder. Und JA! - die Augbolzen sind zu groß...
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Und wenn alle fertig sind, dann sind das soooooooo viele.....
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Jetzt bitte Eure Anmerkungen hierzu. Ich freu mich schon drauf. Und wie gesagt, die Augbolzen sind zu groß. Die werde ich aber nicht nochmals alle abändern.
Hallo Marc Also die Geschütze sehen ja schon toll aus. Wie es aussieht, gehtst Du sehr tief in die Detaillierung. Modellbauerisch hast Du klasse vorgelegt, aber konzeptionell habe ich gleich ein paar Fragen: Auf den Rädern der Lafette sind kleine Punkte zu sehen, von denen ich annehme, dass sie Bolzen oder Nägel darstellen sollen. Eine sehr feine Arbeit. Solche Bolzen sind mir aber an den Rädern von Lafetten noch nie aufgefallen (was nicht viel heißen will). War das so? Denkbar wäre das ja, wenn die Räder aus mehreren Lagen zusammengebolzt worden sind.
Dann stellst Du das Rohr mit Verschlusspfropfen dar. Eine schönes, selten zu sehendes Detail. Jetzt frage ich mich aber, wie Du die Victory am Ende zeigen willst. Der 32er kommt ja auf das untere Batteriedeck, also vermute ich mal, dass Du das Schiff mit ausgerannten Kanonen darstellen willst. Evtl. ist das bei der Victory in Portsmouth heute so zu sehen und wenn Du diesen Zustand zeigen willst- ok, aber ansonsten vermute ich, dass Kanonen nur dann ausgerannt wurden, wenn die Gefechtsbereitschaft hergestellt wurde, bzw. wenn paradiert werden sollte. Dann sollten aber meiner Meinung nach die Rohre offen sein. Allerdings bin ich absolut kein Experte, was die damaligen Kriegsschiffe angeht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Willi, ja, eine gute Frage mit den Tampens im Rohr. Ich bin da auch noch nicht richtig fündig geworden und hab's mir folgendermaßen erklärt: die Tampen waren drin, auch bei ausgerannten Geschützen und wurden in allerletzter Minute entfernt. Sie dienten ja dem Zweck, das Rohr nicht zu verschmutzen oder gegen Seewasser zu schützen. Daher werde ich meine VIC zwar mit ausgerannten Geschützen präsentieren, aber mit eingesetzten Tampen. Aber wie gesagt: keine Gewähr, das ist meine Zusammenreimung....
Zu den Details an meinen Geschützrädern: Da gab es wohl beide Varianten. Siehe nachfolgende Bilder der Vic in Porthsmouth. Wo welche Kanonen mit 2-teiligen Rädern waren, und wo mit einteiligen Rädern weiss wohl nur der liebe Gott (oder natürlich der dafi).....
Wenn ich es richtig interpretiere, haben die kleineren Geschütze Vollholzamstückräder, die Größeren zusammengesetzte. Dies könnte auch mit dem Gewicht zusammen hängen, da gebaute Räder bestimmt stabiler und Formbeständiger sind.
So...weiter geht's an den beiden Rumpfhälften habe ich ebenfalls begonnen, die Bordwände stärker zu machen. Dazu Holzleistchen gesägt und eingeklebt. Danach mit Spachtel verspachtelt und geschliffen. Aber seht selbst:
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So, und jetzt bin ich auf Eure Meinung hierzu gespannt und freue mich natürlich über gaaanz viele Antworten, Kritik, Lob und Ideen Eurerseits hierzu.
nach einer schlaflosen Nacht und vielen Gedanken rund um die Admiralitätspforte... Also: Nachdem der Nelson schon mal ein Admiral war.... ...Und es die Admiralitätspforte als Namen schon mal gibt..... ...und es ja ein schmuckes Mädel werden soll.... ...und ich ja viel Zeit habe...
...sind wohl über Nacht die kleinen Männchen gekommen...
... und SCHWUPP...
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haben die mir doch glatt die Treppe geklaut und ein großes Loch in den Rumpf geschmirgeldremelt...
Der rote Teppich ist ausgelegt (absaugen darf ihn meine Frau... )
Der Schampus ist kaltgestellt
Das Bufet ist angerichtet
Die Werft ist geputzt (von mir - niemals ne Putze in meinem Reich - geht gar nicht)
Die Hunde gestriegelt
Ich hab mich auch schon in Schale geworfen
Marc's kleine Werft proudly present: Horatio Nelson
Knight of the Bath Earl Nelson of the Nile and of Burnham Thorpe Viscount Nelson of the Nile and of Burnham Thorpe Earl Nelson of the Nile and Hilborough Viscount Merton, of Trafalgar and Merton Herzog von Bronte
Captain Commodore Rear Admiral of the Blue Rear Admiral of the Red Vice Admiral of the Blue Vice Admiral of the White
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Die Figur stammt von der USS Constitution. Hier mußte ich den Hut von Kopf trennen und um 90 Grad versetzen, damit er Quer getragen wird. Aber wie ihr seht, gefällt ihm meine Kanone recht gut (obwohl er sich über meine Augbolzen auch etwas gewundert hat...)
Ja, Mensch Marc, das geht ja bei Dir wie beim Brezeln backen.... da kommt man ja gar nicht so schnell mit... Kann Dir zwar zur Vic inhaltlich nicht wirklich viel sagen (da gibts hier genügend andere Experten) aber erst mal sieht doch alles schon richtig prima aus! Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
na, sag ich's nicht ... da tippt man noch und schon gibt's neue Figuren, prima!
Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Nachdem der gute Horatio die Werft gecheckt hatte, kam natürlich sofort die Frage nach der fehlenden Treppe und der Admiralitätspforte auf. Diese wollte ich ihm natürlich nicht verwehren.
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Da der gute Horatio ja eine ganze Weile an meiner Seite ist, und er ja auch nur aus Plaste und Kleber ist, habe ich ihm noch schnell eine Maitresse aus dem Architekturbedarf spendiert. Die Freude war ganz auf seiner Seite...
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Die Treppe sowohl als auch die Pforte habe ich aus PS gezimmert. Da ich bis Dato noch kein PS zu Hause hatte, mußte der Wertstoff herhalten. Dort habe ich doch tatsächlich eine tiefgezogene Schale einer Verpackung gefunden, die ich nun zweckentfremdet habe. Die Treppenstufen bestehen aus jeweils 3 Teilen, damit die Abstufungen wie auf der gegenüberliegenden Seite zum Vorschein kommen. Ich denke, dass Ergebnis kann sich sehen lassen. Allerdings werde ich die Pforte erst nach der Farbgebung des Rumpfes aufbringen, um Abklebearbeiten nicht zusätzlich zu erschweren. Auf den Bildern also nur hingestellt. Die Treppenstufen sind aber bereits verklebt.
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So, nun seit Ihr dran. Bitte mit Kommentaren nicht zögern.
Habe gestern noch in den Klebertrocknungspausen ein Paar Takelwerkzeuge gebastelt. Wäre froh gewesen, bei meiner Constitution sie bereits gehabt zu haben... Aber damals kam es mir nicht in den Sinn, dass es sowas geben könnte...
...und weiter geht's Ich habe die beiden Rumpfhälften noch immer nicht verbäppt (ehrich gesagt habe ich total schiss, dass ich sie zubald zusammenklebe und nachher nicht mehr an die Details komme.) Aber lackiert habe ich sie bereits, auch den Rumpf habe ich zuerst "verairbrushkupfert" und nun begonnen, die echten Grünspanschleudern aufzubringen. UND JA: ich werde ALLE Platten vernageln.... (eher mit einem Körner 19x pro Platte pieksen). Der Effekt sieht in Echt total gut aus, evtl. durch den Schnappschuss etwas verzerrt.
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Hier nun eine der beiden baufortschritt-technisch identischen Rumpfhälften
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Und wie immer: aussen HUI, innen PFUI... bei den beiden untersten Decks werde ich die Rumpfverbreiterungen nicht komplett mit Holz oder PS abdecken, die bleiben so. Was ich aber mache: alle Kanonen werden im Gefechtszustand - soweit meine Möglichkeiten reichen - voll getakelt.
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Hier sieht man, wie ich bereits innen an jede Stückpforte 4 Augbolzen angebracht und auf einer Seite schon das Brooktau installiert habe. Das habe ich jetzt schon so gemacht, weil man jetzt noch gut zum Knoten rankommt.
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Hier die Farbgebung aussen auf den Rumpfhälften. Ich verwende ausschließlich Revell Email-Farben und brushe diese 1:1 verdünnt.
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Kopfzerbrechen mache ich mir mit der Takelung meiner Kanonen aber immer noch..... Hier meine ersten Gehversuche mit dem Kanonentakel. Mein großes Problem ist die Entfernung des Augbolzens an der Stückpforte zum Augbolzen an der Kanone. Ich habe lediglich 14 mm zur Verfügung. Unten im Bild seht ihr eine vorgefertigte Kanonentakelung mit Länge 14 mm. Dabei sind aber beide Blöcke ganz eng aneinander.
Was ich auch noch nicht geschafft habe, sind 2er-Blöcke in dieser Größe. Die 1er Blöcke sind nicht ganz 2 mm groß. Hergestellt habe ich diese aus 2 mm Holzperlen, welche ich mit Lupe, Pinzette und Schlossfeile auf allen 4 Seiten zu einem Quadrat geschliffen habe. Mit dieser Lösung bin ich eigentlich ganz zufrieden. Mit den 2er Blöcken muß ich noch experimentieren....
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Dies war der allererste Versuch mit Eigenbau-Blöcken aus einem Leistchen. Hier kam ich aber garnienicht auf meine vorhandenen 14 mm (zum Vergleich habe ich einen Holzperlen-Block danebengelegt).
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Hier noch zum Abschluss ein kleiner Einblick in mein "Selbstbau-Arsenal"
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So, das war's auch schon wieder vom Schwäble. Und wieder die Bitte an Euch alle: Geizt nicht mit Kommentaren, Tips, Tricks und Kritik. Ich freue mich schon auf Eure response...