Zitat von Chapman im Beitrag #371Die beiden zusätzlichen Rümpfe werden zu Temeraire und Neptune umgebaut , damit hat Daniel dann seine Trafalgar Dreier-Angriffsspitze. Alles rechtzeitig zur 400 Jahrfeier!
Dazu müsste er aber die Rumpfform ganz schön verändern, lg Hamilton
... es geht wieder weiter. Was das ist? Nächstes Bild und es ist sonneklar :-)
Und dann kamen die hübschen Teilchen feingeordnet auf eine kleine Inka-Opfer-Plattform, also auf ein stufenförmiges Podest, wurden umlegoiert und mit Silikon abgegossen.
Durch die stufenförmige Plattform benötigte ich dann für das Harzgießen keine Legoform denn ich habe ja dadurch eine tolle Form mit eingebautem Rand. Dann noch einen Holzkern für die Ankerschäfte und abgegossen und rausgeholt und gekotzt ...
... und eigene Dummheit verflucht, denn wer will schon so dick gegossene Teile versäubern. Also im nächste Versuch einen Polymittelbalken- gut einsilikonsprayiert versteht sich - etwas weniger Harz und vor allem gleich nach dem Gießen in jede Hälfte ein kleines Sheet eingedrückt damit das überflüssige Material verdrängt wird ...
... und so konnten die Teile dann fast ohne Nacharbeit abgespalten werden :-)
Dann einen Ankerschaft aus Holz probiert, aber das war zu weich für scharfe Kanten, also Schuster blieb bei seinen Leisten und seinem ABS-Stab, rot mit Edding angemalt und die Phasen des Achtecks sauber nach Sicht gefeilt ...
... geht mit diesem Trick sauber, schnell und einfach. Dann auf dem Plan die Arme und Throat angeklebt und die Spitzen aufgedoppelt ...
... denn die dienen als Zielpunkt für das Schlankfeilen der Arme. Und nach einigen wohlgezielten Feilenstrichen und aufgeklebten Fluken ...
... hat man schon einen hübschen kleinen Anker :-)
Daneben in Braun der Mitgelieferte: viel zu rund und mit zu kurzen Armen und der Grund für den ganzen Aufwand.
Danach eine kleine Spielfläche eingezäunt, den Anker auf drei Nadelspitzen in der gewünschten Höhe aufgebockt ...
... und Silikon hinein.
Beim ersten Versuch eine zweiteilige Form zu machen hatte ich am Ende einen soliden und schön einteiligen Silikonklotz, darum um der Vernetzung des Silikons vorzubeugen über Nacht gewartet, massig Silikonspray über Teil und Form und dann noch dick Vaseline an den Rand, damit ja nichts schiefgeht bei der wohlwollenden Trennung:-)
Dann die Form mit Harz gefüllt ...
... und heraus kamen ...
... natürlich viele Luftblasen. Also einige Tropfen Harz angerührt, Teile wieder in die Form und das Harz in die richtige Stelle und siehe da, Teile kamen geheilt heraus :-)
Mittlerweile kam auch von Schmidt - der ist ja übrigens schuld an dem ganzen Dilemma hier, aber das hatte ich ja glaube ich schon mal erwähnt - der Hinweis auf die Waffeleisenmethode, also beide Hälften separat zu befüllen und dann schnell zusammenzuquetschen, wenn das Harz am Abbinden ist. Hat die Ausschussquote radikal gesenkt.
Dann noch ein bisschen versäubern, anmala und trockenbrushen und man hat einen süßen kleinen Satz Anker, die Länge passt auch genau zum Schiff, als ob es eine Maßanfertigung gewesen wäre ;-)
Was man auf dem letzten Bild schön sieht, ist der Spalt zwischen den beiden Ankerstockhälften. Ganz tricky System. Durch die konische Form der Arme und die Stockbänder musste man nur, wenn der Ankerschaft lommelig in den Armen saß, die Bänder weiter reintreiben, der Spalt ging dadurch zu und das ganze System war wieder bombenfest.
Sehr gut! Hast Du schon mal daran gedacht, einteilige Formen mit einer ABS-Platte oder dergleichen abzudecken, um damit die nicht vorhandene "vierte" Seite zu bilden? Ich weiß nicht, ob das bei den Ankern schon relevant gewesen wäre, aber grundsätzlich lohnt sich ein Nachdenken darüber. Schmidt
Warum lange auf dem Zurüstmarkt nach einem einigermaßen passenden Anker suchen, wenn die Herstellung so recht flott und vor allem nach den genauen Vorgaben laufen kann?
Nachdem ich noch einige Ankergrößen machen musste, hab ich die Chance genutzt, die Ankerherstellung selber noch etwas detaillierter zu zeigen.
Zuerst Plan in richtiger Größe ausdrucken, doppelseitigen Tesafilm drauf und Poly-Profile aus der Evergreen-Ecke im richtigen Durchmesser zugeschnitten, draufgeklebt und die Fügestelle mit Sekundenkleber verfüllt ...
... gelöst und andere Seite auch verklebt. Da sich die Arme verjüngen müssen, klebe ich vorne einen kleinen Bürzel im Endmaß drauf, dieser dient als Zielvorgabe.
Dann mit der Feile großflächig vom Schaft bis zum Bürzel feilen ...
... bis die Stufe am Bürzel weg ist und umdrehen. Da bei der zweiten Seite ja schon ein Winkel drin ist, unterstütze ich den in der Luft hängenden anderen Arm mit etwas Sheet, um eine stabile Arbeitsauflage zum Weiterfeilen zu haben.
Hier nochmals aus anderer Perspektive: vorher ...
... nachher.
Jetzt kommt der Knick in die Arme, dazu Edding auf die zu bearbeitende Fläche ...
... und man sieht ganz schön, wo und was man gearbeitet hat.
Zum Arbeiten ist hier eine kleine Plexischeibe ganz gut, da deren Seitenfläche ganz gut beim Ausrichten der Feile helfen kann.
Dann den Throat, die Rundung zwischen Schaft und Arm feilen. Diese ist in diesem Zeitalter sehr klein. Spätere Ankertypen haben hier bedeutend mehr Material.
Das Feilen selber ist einfach ...
... nur beide Seiten gleich zu bekommen benötigt vorsichtiges Rantasten.
Dann Schaft und Arme gefärbt und im selbstgebauten Prismahalter die Fasen gefeilt ...
... Loch für den Ring gebohrt und schon ist das Meiste getan.
Auf meiner kleinen Ablängbank das Sheet für die Fluken vorbereitet ...
... aufgeklebt, abgekniffen ...
... versäubert und feddisch :-)
Und hier Familienbild mit den einzigen dazu benötigten Werkzeugen!
Entweder einen guten Füller zum Versiegeln des Eddings nehmen bevor der Endanstrich kommt, oder noch besser vor dem Lackieren den Edding komplett runterwaschen.
Manchmal braucht dafi einfach für ein Detail fast so lang wie für denn Rest.
Hut ab vor all denen, die bisher ihre Ankerringe sauber bekleidet haben. Wie habt ihr das nur immer so sauber hinbekommen.
Richtige Taustärke finden und dann sauber um die Kurve ...
... innen dicht gedrängt, außen klaffend ...
... dann die kleinen Bändsel drauf: Dünnes Tau um dickes Tau - schlechter, gerillter und unebener Untergrund ...
... und dann vor allem noch das dünne Tau so dünn, dass das Dunkle immer durchscheint ?!?
Also in meiner Not als Unterlage einen dünnen Streifen mit gummierten Packpapier gemacht, welches ich in meiner Jugend zum Aufspannen von Papier auf Holzplatten zum Grundieren für Malerei verwendet hatte ...
... und es ging schon besser. Oben der alte Versuch - das Bild schmeichelt - rechts der Papierstreifen und unten die richtige Wicklung. In der Zeit bis ich das raus hatte, hätte ich ohne Probleme zwei Anker schnitzen können!
Dann einen provisorischen Hängeversuch - und siehe da, es funzt :-)
Hallo Daniel Als der Perfektionist, als den ich Dich einschätze, hoffe ich, dass Du mir nicht übel nimmst, wenn ich die Art der Bekleidung des Ankerrings anzweifle. So viel ich weiß wurde die Bekleidung nicht wie bei Dir mit einem einzigen Tau vorgenommen, dass den Ring in sehr vielen Turns umläuft, sondern mehreren, nebeneinander liegenden Tauen, die fast dem Verlauf des Ringes selbst folgen. Jedes einzelne dieser nebeneinander liegenden Taue läuft dabei nur wenige Male um den Ring herum. Nur dann sind auch die Zurrings sinnvoll, weil sie dann die Bekleidungstaue kreuzen und nicht wie bei Dir gezeigt annähernd den gleichen Verlauf haben.
Ich versuche mal, ein paar Bilder dazu aufzutreiben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich weiß, es sollten in der Regel drei Taue sein, die nebeneinander lagen. Aber schon das eine war in dem Maßstab kaum an die richtige Stelle zu bugsieren, geschweige denn drei parallele ...
Und auch bei diesem machen die Zurrings Sinn, damit sich das Wickelgut nicht in eine Richtung verschiebt.
Zitat von dafi im Beitrag #387Ich weiß, es sollten in der Regel drei Taue sein, die nebeneinander lagen. Aber schon das eine war in dem Maßstab kaum an die richtige Stelle zu bugsieren, geschweige denn drei parallele ...
Und auch bei diesem machen die Zurrings Sinn, damit sich das Wickelgut nicht in eine Richtung verschiebt.
Dafi schwächelt
Das darf doch wohl nicht wahr sein. Mann, reiß er sich zusammen. So geht das ja wohl gar nicht!
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali