das Querschnittmodell der DeAgo-Vic sollte doch bei der Lenzpumpenfrage ein wunderbares Anschauungsobjekt werden - ich freue mich schon aufs abkupfern deiner Vorlage, Daniel... ;o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Zitat von Bradhower im Beitrag #346das Querschnittmodell der DeAgo-Vic sollte doch bei der Lenzpumpenfrage ein wunderbares Anschauungsobjekt werden - ich freue mich schon aufs abkupfern deiner Vorlage, Daniel... ;o)
Ganz schön kompliziert diese Pumpen und in Aktion ein ziemliches Hindernis. Großartig wie akribisch du die Themen aufarbeitest und in den Details umsetzt Bist du sicher, daß das alles unter Deck verschwinden soll und später nur noch auf Fotos zu sehen sein wird??? Im Musee de la Marine Paris gibt es Modelle, deren Seite man aufklappen kann. Du solltest das mal in Betracht ziehen.
Irgendwann sperren sie den dafi in eine Zelle, weil der Wahnsinn ist nicht mehr weit. Hihihihihihih!!!!!! Das schlechte ist, Du wirst mit der Vic nie fertig werden. Das Gute ist,da haben wir mehr zum ansehehn und staunen !! Ich sach einfach mal weiter so. Was ich vermisse ist die Holzmaserung an den Pumpen. Sollte man aber in dem großen Maßstab unbedingt darstellen
ZitatWas ich vermisse ist die Holzmaserung an den Pumpen
Aber sowas vom vermißt! Und überhaupt, die Dinger waren doch nie im Leben völlig dicht. Wo sind die "Rotznasen" an den Stellen wo immer das Wasser runterrinnt und das Grünzeug das sich dort dann ganz gerne ansiedelt. Dann noch die Frage mit welcher Gattung man im, sagen wir Spithead, rechnen muß und welches Grün für das Grünzeug dann in Frage kommt. Also ich sehe da noch jede Menge offener Punkte und ein weites Feld, das da beackert werden muß..... Die Beschläge an den Umlenkrollen für das Messenger sehen aber schon mal sehr akzeptabel aus. So nach bestem englischen Gußeisen und so. Wie hast'n die gemacht?
Sehr ihr, es geht nichts über gute Recherche, wie zu beweisen war, zeitgenössische dicke Farbe in Millimeterdicke kleistert alle Maserung zu und die Farbnasen hab ich doch ganz gut hinbekommen ihr Nasen :-)
Und dabei sifft doch die Salzkruste schon so schön runter an den Ulmenholzrohren. Die Luft war da unten sowieso viel zu stickig und die Ausdünstungen der Matrosen viel zu tödlich für evtl. Grünzeugs ...
Der Beschlag? Ganz einfach Evergreen 0,25 x 1 mm, geknickt, geklebt, gebohrt und mit 0,4 mm Messingdraht gestiftet und einem Hauch schwarze Farbe und etwas weiß gebrusht :-)
Sodele wieder eine neue Runde DMT - dafis mysteriöse Teile, oder auf gut deutsch: wattndattnnuschowidda?
... hihihihihihi...
... na schnackelt es?
Natürlich, das internationale Seenotzeichen, dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz :-)
Und warum in Not?!? Wenn man diese 2 mm Röllchen nimmt und den Aufhänger drumbiegen will, was passiert? Natürlich kancks :-(
Und was macht Dr dafi in so einem Fall? Man greife zu Dr dafis patentiertem Beschiss zurück und montiere zwei Hälften ...
... und hat ganz schnell eine hübsche Sammlung an Röllchen am Haken.
Die Enden werden noch auf die gleiche Länge gebracht, aber erst musste ich herausfinden, wie lang die für den Einbau sein dürfen.
Zwischenzeitliches Intermezzo: Es ertönte ein spitzer Schrei durch die Wohnung: "Schaaaaaaaatz sofoooort die Hunde durchschauen, da liegen Zecken auf deinem Tisch ..." So weit so gut, soviel zur Kunst ...
Und so schön hatte ich mir das vorgestellt, lockeres Durchreichen des Kabels, ...
... aber ich habe ja wieder nicht auf euch hören wollen ...
... und so kam das dicke Ende dann doch noch ...
... aber eher geht ein Kamel oder so ähnlich ...
... also mal wieder die Abrissbirne ausgepackt und die Schmalspurzecken zerlegt ...
... und super-duper Dolby-Stereo-Breitband-Sourroundzecken gedrechselt ...
... da klappt das hoffentlich auch mit dem Nachbarn :-)
Einziger Pluspunkt, auch ein dafi hat eine Lernkurve, das gespleißte Auge oben ist schon viel eleganter als der darunter liegende Erstversuch vor längerer Zeit :-)
Damit konnte das dicke Ende dann doch noch etwas entschärft werden.
Eine kleine Weihnachtsgeschichte serviert als heißes Gericht in 3 aufeinander folgenden Gängen, tschuldigung, falls es mal wieder etwas länger dauern sollte ...
Einladung zum Menü - Amuse-Guele, also das Göschlevergnügerle:
Es war einmal vor langer, langer Zeit als das dafi noch jung war und in der Blüte seiner Jahre, ja da, da saß es träumend vor einem dicken Buch, in dem die Zeichnung von McKay über die liebevoll Handhabung des schweren Ankerkabels seiner geliebten Vic abgebildet waren. So sehr das dafi diesen Geschichtenerzählers auch schätzt, eines Tages, ja eines Tages fielen ihm einige Dinge auf: Ankerkabel und Kabelaar/Messenger sind in Hüfthöhe straff gespannt, das kann doch bei diesen schweren Kabeln nicht sein, und noch dazu die Rollers vorne im Bug, die konstruktiv klar ersichtlich für solch eine Belastung gar nicht ausgelegt sind. Und das dünne Mangerbrettchen da vorne, auf der Vic in P. und den meisten Modellen liegen alle Kabel immer schön darüber hängend, dazu ist das doch auch viel zu schwach.
Wach geworden schaute das dafi daraufhin etwas genauer hin ...
Schön sind diese Knackpunkte übrigens auch in diesem hervorragend gebauten Modell zu sehen, das eine genauen Umsetzung der Zeichnung darstellt. http://nautarch.tamu.edu/model/report2/
Gut vier Jahre gingen ins Land seit den obigen Fragen und wahrscheinlich ist dies der auslösende Grund, warum das mit dem unterem Deck etwas ausgeufert ist :-)
Die Reise führte mich durch viel Literatur und viele Publikationen und vor allem durch viele zeitgenössische Beschreibungen und Bilder. Schnell war klar, dass das nach vorne zurücklaufende Kabel ganz locker war. Das System funktioniert bei den Franzosen ohne die Rollers vorne im Bug und auch der Vorgänger des Messengersystems, das Viol - ein großer Block mit einem Endloskabel - waren hier hilfreich zum Verständnis. Einige zeitgenössische und moderne Zeichnungen zeigen dies deutlich.
Das nächste war zu versuchen, das System in seiner Funktion zu verstehen. Die Versuche mit dem zum Werfen ausgelegten Ankerkabel habt ihr ja schon gesehen – und die Erkenntnis, dass das Mangerbrettchen höchstwahrscheinlich dazu herausgenommen wurde.
Auch das gesicherte Ankerkabel erschloss sich mit seinen diversen Stoppern ja vom Prinzip noch recht schnell, wobei hier der Teufel mal wieder im Detail und den kleinen Teilen lag.
Auch, dass mir auffiel, dass in der Vic in P. heute kein kabelgeschlagenes Messengerkabel verwendet wird, sondern ein gleichläufig geschlagenes dickes Kabel mit S-Schlag, habe ich ja schon beschrieben.
Nu denne, auf-auf ...
... also erst ein Mal ein neues passendes Messengerkabel geschlagen und damit kam schon die nächste Frage. Muss das Messenger immer von unten nach oben arbeiten oder immer im Uhrzeigersinn wegen der Richtung des Kabelschlages?
Also Jack, Ben und Phil von ihrem Probespill weggeschubst, dieses drehbar gelagert, das neue Messenger viermal herumgelegt auf einer Seite etwas Gewicht zum Simulieren der Last drangehängt und gedreht.
Beim Drehen besteht ein sehr guter Kraftschluss und es schiebt das unten eingehende Kabel die darüber liegenden Wicklungen nach oben. Da unten ein größerer Durchmesser ist, heißt das jede Umdrehung höher ist etwas mehr Luft und das Kabel kann hoch rutschen. Andersrum klappt das scheinbar nicht. (Bild noch mit einem alten Probekabel)
Und das Messenger ist ja ein Endloskabel. Zwei Augen und ein Lasching. Natürlich war ich neugierig genug um wissen zu wollen, was denn dann am Spill passiert - Ist aber weniger dramatisch als ich dachte :-)
Und da ist es ja auch schon, das von Roland prognostizierte dritte zu produzierende Auge .
Und damit sind wir natürlich auch schon beim immer gegenwärtigen dicken Ende, dass mir bei meinen Zecken die Mehrarbeit bereitet hat: Die Rückführung des Messengers nach vorne ...
Ein spannendes Thema. Auf der Vic in P. verläuft es schleifend über den Boden. Dies dürfte auch die ursprüngliche Rohfassung des Systems sein. Doch schon früh bin ich auf eine Zeichnung aus dem Jahre 1815 des NMM gestoßen, die eine etwas bessere Rückführung über Rollen unter der Decke verwendet.
Auch einige zeitgenössische Zeichnungen zeigen Kabel an die Decke gebunden und die AOTS von Bellona 1760 und Diana 1794 zeigen ein Rollensystem zur Erleichterung der Rückführung.
Also Freude, wieder Mal eine ungewöhnliche Lösung zum Vorstellen gefunden. Und da ist der Platz meiner kleinen Zecken auch schon klar :-)
Erste Probehängung ergab ein funktionierendes System.
*vorfreudehüpf*
Und das Rätsel um meine süßen kleinen Zecken gelöst ☺
... erst ein Mal einen Bindfaden ls Probe gespannt, der Bug ist unkompliziert, am Spill ist es übersichtlich, aber die Pumpenstation sieht interessant aus ...
... liegt das Messenger auf dem Boden, geht es unter den Dales durch, liegt es nur auf den Rollers auf, dann hängt es vor den Zisternen der Kettenpumpen, geht es vom Roller zur Zecke, hängt es dem Pumpenschwengel der Ulmenholzpumpe im Weg, und nur wenn es mit hängenden Rollers vor und nach dem Pumpenensemble geführt wird, dann hält es alles frei ...
... wie mit einem kurzen Probetau schnell zu beweisen war.
Also die Zeckenbefestigungen ausrichten, dazu einen Klebestreifen auf die Helling und die Deckbalken durchgezählt ...
... und Göschle weit aufmachen zum Bohren ...
... was wieder ein Mal in eine lustige Operation im Innersten der Innereien ausartete, den Probebindfaden rausgefummelt und das richtige Kabel reingefummelt ...
... die Länge eingestellt und das ganze wieder rausgefummelt um das zweite Auge dranzufummeln ...
... und den ganzen Klamuri wieder hineingefummelt, manchmal unter Einsatz der schweren Sondierungsgeräte ...
... nur um den Spaß zu erleben, das Lasching tief im Inneren einziehen zu dürfen :-)
Aber wie üblich, helfen zwei Haarklämmerchen manchmal Wunder!
Danach noch kurz die Heftfäden ziehen, wie von meinem Zahnarzt bei den Weisheitszähnen gelernt, warnte ich meine kleine sensible Vic jeweils vorher mit einem kurzen „Vorsicht ziepst gleich etwas“ ...
Und als nächster Gang wird abgenippelt oder so ähnlich ...
... hier zu sehen die neuere Version des Nippers, einem langen Tau, mit dem Messenger und Ankerkabel verbunden werden. Die ältere Version war kürzer mit einem Scheibchen am Ende, aber scheinbar etwas anfälliger in Bezug auf rechtzeitiges Lösen.
System ist dreimal um das eine, dreimal um beide und dreimal um das andere. Gibt auch komplexere Wicklungen, aber da war ich dann doch zu faul. Alle haben gemeinsam, dass sie nicht geknotet sind. Ich nehme an, dass man die Enden steifhalten sollten, deswegen hat sich mein kleiner Werftarbeiter hier zum Tauhalten bereit erklärt.
Und so läuft unser Messenger nun im Detail, in diesem Fall wird steuerbords gezogen, backbords läuft das Kabel zurück.
Im Bugbereich läuft das locker ankommende Messenger über die beiden Rollers an den Breasthooks vorbei ...
... um gleich nach dem Manger genippt (genippert?) zu werden.
Beide Kabel laufen über die Beting nach hinten.
Auf der Backbordseite ist zu sehen wie die beiden Augen durch die hängenden Rollers laufen, dann geht es eine kurze Strecke nur gerade aus ...
... um das Ankerkabel dann abnippert und im Orlop verschwinden zu lassen.
Dazu sollte natürlich auch das rechte Grätingsteil entfernt werden, aber Sir dafi hat dies in unendlicher Weisheit in grauer Vorzeit schon viel zu final eingeklebt ...
Interessanter Weise wird das Steuerbordkabel backbords gestaut und umgekehrt, was die Handhabung erleichtert.
So aber das Messenger hat noch die Ehrenrunde vor sich und läuft am Pumpenensemble vorbei, auf der Zugseite über die beiden Rollers in der stabilen Stütze ...
... um sich dann am Spill mehrfach um die runde Ecke zu schmiegen.
Und wer ganz genau hinsieht, der sieht ihn auch schon, unseren mysteriösen Mr. Thor der seinen ominösen Hammer schwingt :-)
Seine Aufgabe besteht darin, mit wuchigen Schlägen dafür zu sorgen, dass das einkommende Kabel sich nicht über die darüber liegenden Windungen wickelt. Rechts von ihm sieht man auch schon Jack, Ben und Phil ziehender und schwitzender Weise das ausgehende Kabel freihalten. Ich hatte sie diese Tage an Roland zum Kohleschippen ausgeliehen, die Schlamper haben scheinbar noch keine Chance zum Duschen gehabt ...
Hier noch ein Überblick von hinten, schön ist die freigehaltene Ulmenholzpumpe zu sehen ...
... interessant die Knicke der Seilrichtung auf der Zugseite, sowohl in seitlicher wie in horizontaler Richtung ...