1:160 ist für mich ein Maßstab jenseits von Gut und Böse und es erstaunt mich immer wieder, wie man in der Kleine noch so schöne Sachen machen kann. Ganz besonders gespannt bin ich auf die Wasserdarstellung!
Bei DER Toilette möchte ich nicht wissen, wie oft dort die "letzte Notdurft" verrichtet wurde...
Das mit der Toilette hatte ich anfangs für einen Gag gehalten .... hatte ich noch nie von gehört, war das denn gebräuchlich? Ich meine auf der Gallion war's bestimmt auch nicht bequem, aber dort war vielleicht das Risiko über Bord zu gehen nicht so gross...
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Bei rechter Überlegung ist das Klo dort vielleicht sogar besser untergebracht, als im Galion. Man kann sich an den Wanten, bzw. deren Taljereeps festhalten (da muss man heute lange nach suchen, i.d.R. nur bei Behinderten-WC's zu finden) und nahe der Schiffsmitte sind die Bewegungen des Schiffes am wenigsten spürbar. Dabei stellt sich die Frage, ob man wohl besser das Klo auf der Luvseite benutzt oder das auf der Leeseite. Geht man auf die Leeseite, könnte das Bidet gleich inclusive sein, und das nicht unbedingt erwünscht. Bei entsprechender Lage geraten die Füße auch schnell in Reichweite scharf bezahnter Meeresbewohner, die sich gerne durch die Verrichtung solcher Geschäfte anlocken lassen. Geht man auf die Luvseite, ruft der Kommandant garantiert zum Segelmanöver, um durch einen Kurswechsel die Bordwand wieder sauber zu spülen, wie sieht denn das sonst aus... Typischer Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Super es geht weiter bei Mediator. Wierum benutzt man denn diese Toilette eigentlich? Ich dachte erst ´mit dem Rücken zum Wasser sitzen. Aber beim Blick von oben schaut der Sitz inkl. Schandekel ein wenig breit aus. Mit dem Rücken zum Schiff ist dann eher Extremsport statt Notdurft. Als Käpt'n hätte ich auf die Leeseite bestanden. Einerseits besser für die Bordwand, andererseits baden die Kerle eh zu wenig.
Hallo Willi, jetzt habe ich deinen Baubericht durchgelesen und muss sagen, eine unheimliche Feinarbeit die du bis jetzt geliefert hast. Das würde ich mir nicht zumuten, Massstab 1:160. Wenn du so weiter machst mit den Massstäben, kann ich dir ein Mikroskop senden. Wie ich sehe machst du sogar Figuren selber, das würde ich nicht hinbringen oder höchstens in ab straktet Form, wie Picasso :-). Wirklich bewundernswert und ich freue mich auf weitere Berichte. Freundliche Grüsse Kurt
Gebaut: H.M.S. Bellona, US Constitution Im Bau: H.M.S. Victory von CalderCraft
Vor Weihnachten wünscht man sich ja gerne mal dem Einkaufstress zu entkommen. Da ich nahe am Wasser wohne, plane ich meine Flucht mit dem Boot. Nun plagen mich aber Zweifel ob ein 16 ft Longboat im Maßstab 1:160 als Fluchtfahrzeug wirklich die richtige Wahl war.
Ne im Ernst. Ich habe versucht das Boot aus Holz zu bauen. Es besteht aus 3 Schichten Birnenholz, welche in der Form des Linienrisses bearbeitet und verklebt wurden. Das Boot dürfte mich bis zu diesem Punkt ca. 3-4 Stunden Arbeitszeit gekostet haben. Die überraschende Erkenntnis war, das sich das Holz nach einer Weile fast so anfühlte und benahm als würde ich Plastik bearbeiten. Die Bordwände sind jetzt so dünn das sich bei zu starkem anfassen verformen.
Wie immer zeigt das Makro die zahllosen Macken auf. Ein wenig Holzspachtel ist ja ohnehin noch zu sehen, und wie man auch unweigerlich erkennt, gibt es noch ein paar Stellen wo das Zeugs draufgehört. Möglich das ich das Boot noch einmal aus Polystirol baue. Zu sehen sind auch ein noch unfertiger Anker und die Drehbasse, die beide in Metall abgegossen werden sollen.
Edit: Holger @Pollux , wie baust Du eigentlich die Beiboote?
Gast
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Mediator Longboat 002 (Me
die ersten Versuche hatte ich mir bei den Kartonmodellbauern abgeschaut, die Kamen beim Leopard Modell zum Einsatz. Hierbei werden die beiden Hälfte einer kompletten Bootsseite aus Papier ausgeschnitten und zu einer Wanne zusammengeklebt.
Beim Jupiter Modell habe ich den eher klassischen Ansatz gewählt, der auch gut funktionierte. So werde ich es auch bei der Edam wieder angehen.
Aus sehr dünnem Sperrholz, kommt glaube ich aus dem Modellflugzeigbereich, habe ich Kiel und die Steven angefertigt (ein Stück). Die "Richtspanten" sind aus einem mittelstarken Pappkarton geschnitten. Der ist recht zäh und splittert nicht, mit Sekundenkleber getränkt fasert er auch nicht aus. Das Schandeckel ist wiederum aus einem superdünnen Sperrholz geschnitten. beiboote-01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Gerippe werden dann mit "Weihnachtssternbastelholz" beplankt. Das ist so ein ganz dünnes Schälholz, das sich zum Sternebasteln eignet. Den richtigen Namen von dem Zeug kenne ich nicht, aber es ist gerade die richtige Zeit es aufzutreiben. Ich müßte sichen ob ich von dieser Zwischenstufe ein Foto habe. Nach dem Innenausbau mit allen Spanten etc. und bemalt schauen die Schiffchen dann so aus beiboote-03.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In der Grundplatte habe ich auch für die Boote Löcher vorgesehen, sieht man rechts am Rand. Das Große Loch in der Mitte ist für die Fregatte jupiter-102.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit Acryl dann noch das Wasser direkt am Bott modelliert, schaut's dann so aus - das Bild ist ja nicht neu jupiter-114-s.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Boote auf einem Gerippe aufzubauen war sogar leichter als gedacht, es war zunächst ein verzweifelter Versuch, der mich dann doch selbst überraschte.
Den Weg Boote zu bauen werde ich auch ausprobieren.
Mein ursprünglicher Gedanke war das die Mediator das Longboat schleppen sollte. Nun überlege ich ob es der Sloop auch möglich ist ein Boot dieser Größe an Deck unterzubringen. Auf zeitgenössischen Abbildungen von Kuttern habe ich das schon gesehen, bei Sloops jedoch noch nicht. Von der Länge passt es, wenn das Boot hinter dem Mast auf einem Gestell ruht. Die Höhe darf dabei aber nicht außer acht gelassen werden, sonst kriegt man Schwierigkeiten mit dem Baum. Sollte aber möglich sein. Dann ist da noch ein Teil der Takelage im Weg, das gleiche Problem haben wohl auch die Kutter. http://collections.rmg.co.uk/mediaLib/44...43315/large.jpg http://collections.rmg.co.uk/mediaLib/31...15069/large.jpg
Frage an die Experten: Wie kriege ich das Boot aus der Position hinter dem Mast außenbords gefiert?
Ich würde mir für die Beiboote eine Malle machen, d.h. einen Formblock, der um die Dicke der Spanten kleiner ist als das Boot, gemessen auf Innenkante Beplankung:
Die Malle einen Schlitz für die Kiel-Steven-Kombination und flache Schlitze für die (eingebogenen) Spanten. Die Spanten, z.B. 0,3 x 0,3 mm, habe ich mit der Tischkreissäge aus einem Stück Buchen-Biegeholz gesägt, Hartpapier, Polystyrol oder Karton würden genauso gehen. Die Kiel-Steven-Kombination kann aus dünnem Sperrholz oder auch aus Hartpapier, Polystyrol oder Karton bestehen. Bei Sperrholz schabe ich vorsichtig auf beiden Seiten eine Lage entsprechend dem Steven-Kiel-Verlauf ab, um eine Sponung zu bekommen. Man kann die Kiel-Steven-Kombination auch aus drei Lagen von Hartpapier etc. aufbauen. Die Sponung ist wichtig zur exakten Fixierung der Plankengänge. Die Planken bestehen aus den gleichen Materialien, aber dünner. Ich verwende gerne sogen. Hartpapier (in Phenolharz getränktes Papier, 'Bakelit'), da es nicht fasert und wie Holz bearbeitet werden kann. Als Duroplast hat es bessere Langzeitbeständigkeit im Vergelich zu Thermoplasten, wie Polystyrol.
Eine solche Malle kann man auch als Kern zum Tiefziehen karweel-beplankter Boote verwenden, hat aber das Problem mit der nicht gesicherten Beständigkeit von Polystyrol.
Zur letzten Frage: man nimmt den Großbaum als Kranausleger, der mit der Dirk aufgetoppt wird.
vielen Dank für das Foto und die ausführliche Erklärung. Ein Formblock hat natürlich den großen Vorteil auch in der Zukunft (fast) identische Beiboote bauen zu können. Das käme meiner grundsätzlichen Einstellung entgegen. Nur den eigentlichen Bau stelle ich mir so recht knifflig vor. Es käme auf einen Versuch an.
Ich habe aber noch Fragen. 1. Bakelit oder Pertinax Hartpapier kenne ich nur von Fotos und in einer Stärke ab 1 mm. Die einzige Ausnahme die ich gestern im Internet gefunden habe ist ein 0,3 mm starkes Isolier-Blatt. Kommt das bei dir zur Anwendung? Ich frage mich natürlich auch wie biegsam/wiederspenstig das Material ist.
2. Womit verklebt man Bakelit? Bei einer womöglich langen Durchhärtungszeit des Klebers und bei einer starken Spannung der Planken müsste man die ja möglicherweise auch fixieren.
ZitatZur letzten Frage: man nimmt den Großbaum als Kranausleger, der mit der Dirk aufgetoppt wird.
Ich habe vor knapp 20 Jahren im Berliner Fachhandel, noch vor der richtigen Internet-Zeit, zwei A1 Blätter von 0,1 mm und 0,25 mm Stärke erstanden. Das reicht bis an mein Lebensende. Das Material wird als Isolierschicht in verschiedenen elektrotechnischen Anwendungen eingesetzt, z.B. im Transformatorenbau.
Hartpapier läßt sich sehr gut mit Cyanoacrylat-Klebern verarbeiten, obwohl ich sonst kein so großer Freund dieser Kleber bin. Damit kann kontinuierlich arbeiten, vorallem auch wenn man die Holzspanten etwas anfeuchtet, da für die Polymerisationsreaktion Wasser gebraucht wird.
Klebstoffreste habe ich mit einem breiten Gravierstichel entfernt, der auch beim Ausschärfen der Planken am Bug gute Dienste leistet. Das Ausschärfen in Überlappungbreite der jeweils unteren Planke ist notwendig, damit alle Planken gleichmäßig in der Sponung des Stevens anliegen. Leider habe ich keine Baustufenbilder, die zeigen könnte. Ein Vorteil des Materials in diesen geringen Dicken ist auch, daß es etwas durchscheinend ist, was beim Anpassen der einzelnen Gänge sehr hilfreich ist.
Gegenüber Polystyrol hat Hartpapier den Vorteil, daß es besser strakt, weil es steifer ist. Durch seine Sprödigkeit splittert es aber auch leicht an den Kanten, man muß mit scharfen Werkzeugen arbeiten. Durch den hohen Harzgehalt läßt es sich aber gut schleifen und franst nicht aus. Die Oberfläche ist glänzend und muß vor dem Lackieren nicht weiter vorbereitet werden. Ich schleife fertige Teile aber leicht mit 0000-Stahlwolle über, was die Haftung von Acrylfarben erhöht.
Wenn ich Polystyrol verwenden würde, würde ich wahrscheinlich die Rumpfschale ohne Spanten bauen, da sonst das Risiko besteht, daß die dünnen Planken durch den Klebstoff zu sehr aufgeweicht werden und dann zwischen den Spanten durchhängen. Wie beim Vorbild kann man dann die Spanten nachträglich einbiegen.
Es gibt, nebenbei bemerkt, auch Lötkünstler wie Anton Happach, die nach der gleichen Methode Boote aus Ms-Blechstreifen herstellen. Ich gehöre leider nicht zu denen.
deine ergänzenden Bemerkungen habe ich mit Interesse gelesen. Die Beschaffung von 0,1 mm Hartpapier wird möglicherweise etwas länger brauchen, wenn es denn überhaupt klappt.
Ich denke ich werde für meinen nächsten Versuch erst einmal auf Materialien wie Holz und Pappe zurückgreifen.
Messing ist, neben den Schwierigkeiten die in dem Maßstab beim Löten zu bewältigen wären,in diesem Fall, dem Bau eines Holzbootes, nicht das Material der Wahl. Polystirol allerdings auch nicht wirklich, bzw. beide nur in dem Fall wenn man daran denkt einen Resin-Abguss anzufertigen. Das macht bei nur einem benötigten Exemplar aber keinen richtigen Sinn.