die aufgeklebten Papier-Schablonen 12 und 25 achtern zeigen eindeutig einen systematischen Fehler des Einsetzens (ich wollte eigentlich auch schon auf #57 hinweisen), dieser wird natürlich im mittleren Bereich der Hellingschablone (hier größte Schiffsbreite) nicht augenfällig. Die ausgewiesene Nichtübereinstimmung des/eines Wasserlinienplans mit dem Seitenplan erfordert dann wohl (so gut es geht) eine Anpassung der Spanten durch Verschiebung oder Vorabherstellung und Prüfung der Sektions- (Konstruktion-) Spanten.
Vielen Dank für deine Hilfe und Erklärung Horst. Ich werde mich morgen dem Problem mal genauer widmen und dies klären, bevor ich mit den nächsten Spanten weitermache.
Ist natürlich jetz die Frage. Stimmt der Wasserlinienriss oder der Spantenplan. Wonach soll man sich richten. Aber ich denke ich nehme den Wasserlinienriss-plan. Dann zieh ich die Spanten an den Riss ran. Wobei Hr. Giampiero Ricci nicht nach dem Wasserlinienriss ging.
Dank des Beitrags von @Steef66 habe ich mir eine Schleifrolle nach dessen Anleitung hergestellt , da die gekauften kleineren Schleifrollen ziemlich schnell heiß werden und das Holz beim Spanten schleifen verbrennen lässt. Vielen Dank für den Tipp und Anregung!
Um Ordnung zu schaffen habe ich anschließend die Innenseiten der Spanten mit etwas überstand geschliffen.
Das laufende Problem bin ich angegangen, kam aber zu keinem eindeutigen Ergebnis Wie beschrieben haben die betroffenen Spanten das Maß vom Spantenplan. An diesen Stellen wo der Spant kleiner als der Riss ist, weißt der Wasserlinienriss eine Abweichung von >2mm auf. Der Linienriss ist an den Stellen quasi zu breit. Komisch nur, warum es eine harmonische Linienführung aufweist und der Spant davor perfekt passt. . Vll gibts auch nen Fehler seitens der Spantenzeichnung, dass Spant 11 in Relation zu Spant 10 viel zu klein gezeichnet wurde. Spant 26 ist ja wie Willi schon angemerkt hat auch gleich mit Spant 27, von daher.... Wie beschrieben gehe ich nun nach dem Wasserlinienriss und habe die Spanten an der Auflagefläche des Scherbretts gestrakt und ans Scherbrett hingezogen.
Gern geschehen, und es freut mich, dass mein Tipp zum Besseren genutzt wird. In der Tat, ich verwende sie auch auf diese Weise in meinem Proxxon. Es funktioniert viel besser und präziser. Dein Bericht wird mir zu einem späteren Zeitpunkt einen guten Einblick geben. Sieht interessant aus.
Stephan Kertész
Wenn es nicht funktioniert, trinken Sie eine Tasse Kaffee und versuchen Sie es später erneut. Mit Geduld geht es immer!
Nach stundenlanger Überlegung, grübeln und stillen fluchen des Plans bzgl der Übereinstimmung der beiden Monographien bin ich zu einem Entschluss gekommen.
Nach Fertigstellung der letzen Spanten 26-33 bin ich fast gezwungen nicht nach dem Wasserlinienriss zu gehen, sondern nach den Spantenzeichnungen. Wie bereits erwähnt stimmt der Wasserlinienriss nicht mit den Spantenzeichnungen überein. Wenn ich jetzt vorallem am Heck die Spanten nach aussen zum linienriss zieh, zieht dies die Spanten so sehr auseinander, dass ein gleiches Ergebnis oberhalb nach dem schleifen nicht gegeben ist. Vorallem passen die inneren Maße dann auch nicht mehr, die Spanten hätten nicht die vorgegebenen Maße der Spantenzeichnung, aber des Wasserlineinrisses. Nur welcher ist nun richtig. Da der komplette Weiterbau mit der Monographie wo die Spantenzeichnungen enthalten sind weitergeht, werde ich also mit dieser Monographie soweit fortfahren, schließt somit den Wasserlinienriss-plan aus. Ich werde die innere Breite der einzelnen Spanten nun mit ner Leiste fixieren und sie ohne dem Scherbrett fertigstellen.
Ein kleiner Gedankengang den ich hier in meinem Baubericht gerne loswerden möchte.
Ich wünsche eine gute (für mich wieder unruhige) Nacht.
Hört sich bitter an... gerade weil ja die Wasserlinie als "Baupfeiler" passen sollte. Ich wünsch Dir - auch ohne dem Scherbrett - weiterhin viel Erfolg und freue mich auf weitere Beiträge!
Das ist ärgerlich. Kämpfe auch gerade mit einer Monographie, zwar nicht zum Zimmerwerk des Schiffsrumpfes, sondern zu Widersprüchlichkeiten in der Takelage.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Andreas Anscheinend deckst Du inzwischen Planfehler auf, die ich überhaupt nicht bemerkt habe. Demnach erweist es sich rückblickend sogar als Vorteil, dass meine Arbeitsweise stets etwas schlampig ist und immer Ungenauigkeiten und Messfehler beinhaltet. Da ich ja um diesen Umstand weiß, bin ich inzwischen ganz gut darin, solche Messfehler zu vertuschen oder wegzupfuschen. Wahrscheinlich ist das der Grund, weshalb ich überhaupt in der Lage war, dieses Modell zuende zu bauen. Es fasst mich schon ganz schön an, dass jemand, der so präzise bauen kann wie Du, ständig in neue, sich auftuende Fallen dieser Monographie tappt. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann stecken diese Fallen alle in den Erweiterungen des ursprünglichen Plans von Boudriot/Berti durch Herrn Fissore. Ich glaube meine weiteren Gedanken verkneif ich mir besser, sie wären dem Geist dieses Forums unwürdig.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Vielen Dank für eure Kommentare und Beiträge. Natürlich geht's auch ohne Scherbrett, jedoch für mich als Neuling im Scratchbau noch eine Herausforderung mehr. Aber wie ich lese gibt es ja nicht nur bei der La Venus wiedersprüche:-)
Willi, kommt nun drauf an wie man es jetz sieht. Wenn die ganze Monographie nicht von ein und derselben Person kommt wird's denk ich schwierig hier ein gleiches Planergebnis zu erzielen. Fakt ist, die Monographie passt mit der Erweiterungsmonographie nicht überein. Vll wird auch deshalb bei Fissore's Erweiterung das Schiff nicht mit dem Wasserlinienriss gebaut. Spant 10 und 26 muss ich nochmal machen, danach werde ich jeden 4ten Spant mit < 1mm Übermaß genau schleifen, damit ich eine Orientierung vom fertigen Maß habe. Schließlich habe ich danach keine Schablone mehr an den Spanten. Die Füllstücke als Drainage werden auch angebracht. Werden in der Monographie nicht gezeigt, aber was ich so in den Bauberichten gelesen habe, wurde dies bei Französischen Schiffen so gehandhabt. Aber dazu mehr beim nächsten Update.
Beim betrachten des eingesetzten Spantenwerks von der Schiffmitte bis zum Heck neige ich nun sehr dazu meinen ganzen Plan zu verwerfen und die La Venus als halbes Modell zu bauen. Aber mal sehen....
Ein Teil der Probleme könnte auch daher kommen, dass immer noch viele Pläne von Hand gezeichnet werden.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Dies erkennt man an den Plänen von Boudriot/Berti, auch vorallem an den Wasserlinienriss, wo die Rundungen kleine Wackler aufweisen. Wobei ich dies aus nostalgischer Sicht schon sehr schätze und gutheiße. Aus vorgenannten Gründen eher weniger, wenn die Grundform flöten geht:)
Aber wie bereits erwähnt, vll stimmt ja die Monographie von Boudriot/Berti und die Ergänzung mit den Spantenzeichnungen ist eben falsch.
Ich hatte mich vor kurzem auch mit einer der Tücken des Planzeichnens befassen müssen, allerdings einem Originalplan. Ich bewundere die Leute, die solche Pläne von Schiffen bei denen nichts gerade oder horizontal ist gezeichnet haben.
Normalerweise wurden die Spanten 1:1 auf dem Schnürboden aus dem in 1:50 oder größer gezeichneten Riß entwickelt. Wenn man den gleichen Prozeß in 1:50 auf dem Zeichenbrett nachvollzieht, können sich da leicht Fehler einschleichen.
Das Scherbrett dient trotzdem weiter als Abstandshalter und gewisse Stabilität.
Nach Erneuerung von Spant 10 und 26 gab's nochmals eine Probestellung. Weiteres erklären die Bilder denke ich. Die Füllstücke, die am Gegenkiel direkt zwischen den Spanten liegen, werden nachträglich einzeln eingepasst. Ebenso die oberen Seitlichen zwischen den Spanten. Die Fachausrücke sind mir leider nicht bekannt. Da kein Gegenargument rein kam nehme ich an, dass diese Drainage-Füllstücke wirklich immer an französischen Schiffen enthalten waren. Wie bereits erwähnt sieht der Plan der Venus aber keine vor.
Soweit ich gelesen habe gibt es wohl Anomalien im Plan vor allem der letzten 18 Spanten die zu hoch gezeichnet sind. Dies wird auch im Baubericht von Ricci im französischen Forum besprochen. Ricci hat sie im Maßstab 1:96 gebaut und er hat die hinteren Spanten um ca. 4-5mm eingekürzt. Anbei der Link falls er noch nicht bekannt ist https://5500.forumactif.org/t3714-la-ven...ianpiero#115230 Grüße Tobias